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Presseschau ... 28.04.2017

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+++ Chemnitz: Weiterer Angriff auf alternatives Wohnprojekt +++ Elf Razzien in Bayern: Schützenverein soll "bewaffneter Arm" von Pegida München sein +++ Die AfD hält Antisemiten die Treue +++ Soldat festgenommen: Terrorverdächtiger belegte Arabisch-Kurs +++

 

Chemnitz: Wieder Angriff auf alternatives Wohnprojekt

Unbekannte haben in der Nacht zum Dienstag die Scheiben zur Hauseingangstür eines alternativen Wohnprojekts im Chemnitzer Stadtteil Schloßchemnitz eingeschlagen. Wie die Polizei mitteilte, demolierten die Täter auch das Informationsschild eines Vereins. Damit häufen sich in chemnitz Angriffe auf alternative Projekte. Schon mehrfach wurde der Szenetreff Lokomov im Stadtteil Sonnenberg attackiert. Nun musste die Polizei zwei Mal innerhalb von wenigen Tagen in den Stadtteil Schloßchemnitz ausrücken. Die Beamten wurden gerufen, nachdem Bewohner des Hauses in der Matthesstraße gegen 1 Uhr nachts ein lautes Krachen an der Eingangstür gehört hatten und danach feststellten, dass die Scheiben der Tür eingeworfen worden waren.

 

Elf Razzien in Bayern: Schützenverein soll "bewaffneter Arm" von Pegida München sein

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann lässt ein Verbot des Vereins "Die Bayerische Schießsportgruppe München" prüfen. Der Schützenverein steht nach Angaben Herrmanns im Verdacht, ein "bewaffneter Arm von Pegida München" zu sein. Bayernweit kam es deswegen an diesem Donnerstag zu mehreren Durchsuchungen. Es sei zu befürchten, dass Mitglieder des Vereins mit Waffen gegen Minderheiten vorgehen könnten, erklärt Innenminister Joachim Herrmann. Zwischen dem Schützenverein und Pegida gebe es vor allem auf der Führungsebene eine enge personelle Überschneidung.

 

Die AfD hält Antisemiten die Treue

Über den künftigen Kurs der AfD hat beim Bundesparteitag in Köln auch ein Mann mit entschieden, der der Partei seit längerem als rechtsextremer und antisemitischer Facebook-Hetzer bekannt ist. „Gottfried Klasen war als Delegierter beim Parteitag“, bestätigte AfD-Landesvorsitzender Peter Münch. Der Unternehmensberater aus dem nordhessischen Zierenberg sei vor zwei Jahren zum Delegierten gewählt worden. Über die Einstellung von Gottfried Klasen ist die AfD bereits seit Juli vergangenen Jahres informiert. Immer wieder psoitioniert sich der AfD-Politiker im Internet klar rechtsextrem. So hatte Klasen behauptet, der Zentralrat der Juden habe die „politische Kontrolle über Deutschland“. Oder er schwadronierte, in großer Nähe zum nationalsozialistischen Rassenwahn: „Es wird immer Gruppen edler Menschen geben, die keine Verbindung mit Menschen anderer Rassen eingehen, so wie auch Edelmetalle nicht mit anderen Materialien reagieren.“

 

Soldat festgenommen: Terrorverdächtiger belegte Arabisch-Kurs

Der terrorverdächtige Bundeswehrsoldat, der gestern in Hammelburg festgenommen wurde, hat zur Vorbereitung seiner Tat offenbar einen Arabisch-Kurs belegt. Das berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Zudem soll er in einer rechtsextremen WhatsApp-Gruppe aktiv gewesen sein. Der in Frankreich stationierte 28 Jahre alte Oberleutnant sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft. Ermittler gehen von einem rassistischen Motiv aus.

 

Untersuchungsbericht: Amokläufer von München hatte rechtsextreme Gesinnung

Der Amokläufer vom Münchner Olympia-Einkaufszentrum hatte nach Erkenntnissen der Ermittler eine eindeutig rechtsextreme Gesinnung. Der Jugendliche, dessen Eltern aus dem Iran stammen, habe sich im Internet mehrfach rassistisch geäußert. Während einer stationären Behandlung in einer Klinik habe er den „Hitler-Gruß“ gezeigt und Hakenkreuze gezeichnet. Er sei politisch interessiert gewesen „und sympathisierte wohl mit den Inhalten des Programms der Partei AfD“, heißt es in einem 36-seitigen Bericht der Ermittler an den bayerischen Landtag. Trotzdem, so stellte Thomas Hampel, der für die Einsatzanalyse zuständige Inspekteur der bayerischen Polizei, im Innenausschuss des Landtags fest: „Das Hauptmotiv war nicht politisch, sondern Rache für erlittenes Mobbing“.

 

Rechtsrock in Potsdam: Stadt sieht keine Handhabe gegen Rechtsrock-Konzert

Am Samstag will der Teltower Rechtsrocker Sacha Korn ein Konzert in Bornstedt veranstalten und einen Teil der Eintrittsgelder auf ein Spendenkonto der Bandidos leiten. Chancen für ein Verbot sieht die Stadt Potsdam zwar nicht, die Polizei ist alarmiert.

 

Dresdner Neustadt: Rechtsextremer Angriff auf Studentin – Polizisten können sich nicht erinnern

Eine 19-Jährige soll im September 2015 in der Neustadt eine Studentin massiv geschlagen haben. Doch nachdem erst Anfang April am Amtsgericht Dresden ein Prozess wegen gefährlicher Körperverletzung gegen einen rechtsextremen Intensivtäter wegen mangelhafter Ermittlungen geplatzt ist, steht nun wieder ein Verfahren auf der Kippe. Es geht um einen nächtlichen Angriff von Rechtsextremen in der Neustadt. Möglicherweise wurde sogar ein falscher Mann angeklagt, er könnte verwechselt worden sein. Jugendrichter Markus Vogel kritisierte am Mittwoch in der Hauptverhandlung gegen ein Pärchen die Aktenführung der Polizei. Zudem sagten zwei Beamte des Reviers Nord dem verdutzten Richter, sie könnten sich trotz Vorbereitung an nichts erinnern.

 

Einmal fünf und einmal 18 Monate Haft für Holocaustleugnung und Volksverhetzung

Wegen Volksverhetzung in acht Fällen und einem Fall der versuchten Volksverhetzung verurteilte das Gericht den 81-jährigen Hennig Mitte April. Anderthalb Jahre ohne Bewährung lautete das Urteil des Richters, der es als erwiesen ansah, dass der Verdener Arzt Hennig maßgeblich an dem Neonazi-Blatt „Stimme des Reiches“ mitgewirkt hat. (bnr.de berichtete) Im Impressum der Zeitschrift, die im politischen Umfeld der Holocaust-Leugner der „Europäischen Aktion“, Ursula Haverbeck-Wetzel und Horst Mahler erscheint, taucht Hennig auf. Außerdem hatten Ermittlungen des Landeskriminalamts Niedersachsen ergeben, dass Hennig einer der maßgeblicher Macher des Blattes ist. Im Prozess hatte der knasterfahrene Rechtsextremist bestritten, maßgeblich für die Erstellung und Verbreitung der „Stimme des Reiches“ verantwortlich zu sein. Er habe lediglich „ausgeholfen“
Indessen wurde am Montag ein weiterer Mitstreiter von Haverbeck-Wetzel verurteilt: Das Landgericht Lüneburg sprach Arnold Höfs schuldig, 2015 am Rande des Prozesses gegen den früheren SS-Mann Oskar Gröning („Buchhalter von Auschwitz“) den Holocaust geleugnet zu haben. Für fünf Monate muss der 81 Jahre alte Rechtsextremist in den Knast. Höfs hatte erst im vergangenen Jahr – abermals wegen Volksverhetzung – eine Haftstrafe verbüßt.

 

Schwerin: NPD-Politiker Pastörs von Beleidigung freigesprochen

Der ehemalige Fraktionsvorsitzende der NPD im Landtag, Udo Pastörs ist vor dem Schweriner Amtsgericht freigesprochen worden. Der Angeklagte soll die Parlamentspräsidentin Sylvia Bretschneider (SPD) im Jahr 2011 beleidigt haben. In einer Pressemitteilung hatte der NPD-Politiker Bretschneider unter anderem als "Gesinnungs-Extremistin" bezeichnet. Das Gericht wertete die Äußerung als akzentuiert und polemisch, jedoch rechtlich zulässig

 

AfD mahnt Ralph Weber ab

In Mecklenburg-Vorpommern wird ein AfD-Landtagsabgeordneter nicht nur von seiner eigenen Partei abgemahnt, sondern auch von seinem Arbeitgeber gerügt. Es geht um Ralph Weber, einen der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden im Schweriner Schloss. Weber ist eigentlich Professor an der Greifswalder Universität. Nach dem Kölner Treffen der AfD am vergangenen Wochenende hatte Weber auf Facebook von einem „erfreulichen Ausgang unseres Bundesparteitages“ gesprochen. Der Parteitag sei „eine klare und deutliche Absage an alle Versuche einer multikulturellen Umgestaltung unseres Vaterlandes und eine ebenso deutliche Absage an alle Versuche, unser Volk durch Überfremdung mittels Zuwanderung auszutauschen“ gewesen. Weber fuhr fort, der „große Austausch“ dürfe nicht stattfinden.

 

Hessen: Neonazi-Treffpunkt Knüll

Schwarzenborn, Schwalm-Eder-Kreis, Hessen. Der ehemalige „Reichshof“ am Hang des Knüllköpfchen im 1500-Seelenort Schwarzenborn ist nach dem Tod des  langjährigen  Eigentümers Manfred Roeder erneut zu einer zentralen Wirkungsstätte und zum überregionalen Neonazi-Treffpunkt geworden. Meinolf Schönborn etabliert mitten in Hessen einen überregionalen braunen Treffpunkt, postet seine siebzigste Hausdurchsuchung und erweckt den Eindruck, sein Umfeld könnte die Flucht Horst Mahlers unterstützen.

 

Neonazis wollen am 1. Mai in Dortmund demonstrieren

Dortmund bekommt mal wieder keinen ruhigen ersten Mai. Am Tag der Arbeit wollen Neonazis in Dortmund aufmarschieren. Auch in den Tagen davor finden bereits rechtsextreme Kundgebungen in mehreren Stadtteilen statt. Den Aufmarsch am 1. Mai organisiert die Nazi-partei „Die Rechte“. Dagegen regt sich Protest.

 

Eisenach: Protest gegen Neonazis

„In welcher Stadt wollen wir leben?“, fragt Michael Lemm vom DGB-Kreisverband Eisenach/Wartburgkreis. Eine Frage, die sich jeder Eisenacher seiner Ansicht nach stellen sollte, angesichts des Umstands, dass an zahlreichen Ecken der Stadt immer wieder rassistische Graffiti und Symbole zu finden sind. Der Linke-Politiker Lemm, der sich nicht nur im Gewerkschaftsbund, sondern auch im Bündnis gegen Rechtsextremismus engagiert, organisiert heute mit Mitstreitern von Gewerkschaft und Bündnis ab 18 Uhr eine Demonstration unter dem Motto "Eisenach, wach auf! Du hast ein Naziproblem".

 

Interview mit Hajo Funke: "Wachsamer gegen Terror von rechts"

Rechtsextremismus-Experte Hajo Funke fordert im DW-Interview mehr Wachsamkeit gegen rechte Gewalt. Der Fall des als Flüchtling getarnten Bundeswehrsoldaten könne im Wahlkampfjahr 2017 die Politik erschüttern.

 

Debatte Rechtspopulismus in Europa: Jeder kann etwas dagegen tun

Die Herausforderungen, vor denen die Slowakei steht, scheinen gefährlicher zu sein als je zuvor seit der Rückkehr in die Europäische Gemeinschaft. Das Ausmaß des Hasses im öffentlichen Raum hat alle Grenzen gesprengt. Antisemitismus und Fremdenhass sind schon in den 1990ern aus der Anonymität familiärer Kreise wieder ans Licht getreten. Vor etwa drei Jahren begann der Rentner Benčík Screenshots von öffentlichen Facebook-Profilen und Websites extremistischer Personen und Vereinigungen anzufertigen. Neonazis, Rassisten, Scharlatane, Verschwörungstheoretiker. Das Material veröffentlichte er kommentiert in seinem Blog. Seine – ganz privaten- Aktivitäten fanden schon bald ein außerordentliches Echo.

 

Kommentar Hate Speech: Was tun gegen den Hass im Netz? Nichts!

Muss das Internet pöbelfrei sein? Wer das durch neue Gesetze anstrebt, wird oft von elitärer Dünkelei getrieben. Der Hass kann auch ausgehalten werden.

 

Diese Menschen setzen sich gegen antimuslimischen Rassismus ein

Antimuslimischer Rassismus ist bitterer Alltag in Deutschland. Unsere Autorin stellt junge muslimische Aktivist*innen vor, die sich auf unterschiedliche und kreative Weise gegen den Hass stark machen.

 

Schwuler Politiker bekämpft Facebook-Troll – indem er dessen Oma anruft

Ein offen homosexueller US-Politiker wurde von einem Facebook-Nutzer beschimpft. Deshalb wählte der Politiker eine Nummer, die auf der Seite des Trolls stand. Die Großmutter des beleidigenden Users ging ran – und ihre Reaktion fiel nicht gerade positiv aus.

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Presseschau ... 02.05.2017

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+++ Rechtsextremer Großangriff auf Polizei in Apolda - 100 Festnahmen +++ Erfurt: 1.200 bei AfD-Demo, auch Lutz Bachmann schaut vorbei +++ Gera: Hunderte demonstrieren gegen Aufmarsch von Neonazi-Partei “Der Dritte Weg“ +++ “Die Rechte“ scheitert in Halle – Gegendemonstranten verhindern Aufmarsch +++

 

Rechtsextremer Großangriff auf Polizei in Apolda - 100 Festnahmen

Anhänger der rechten Szene haben sich in Apolda heftige Ausschreitungen mit der Polizei geliefert. Etwa 100 Menschen seien am Montagnachmittag vorläufig festgenommen worden. Es werde wegen Landfriedensbruch, Widerstand gegen Polizisten und Sachbeschädigungen ermittelt. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand. Polizisten sollen mit Steinen und Flaschen angegriffen worden sein. Außerdem sei massiv Feuerwerk gezündet worden. „Es ist gleich zur Sache gegangen“, berichtete ein Sprecher der Landespolizeidirektion. Laut Polizei waren die Beteiligten in einer Gruppe von 100 bis 150 Menschen auf dem Rückweg von Demonstrationen in Halle in Sachsen-Anhalt. Sie seien in Apolda aus dem Zug gestiegen und hätten sich vermummt ins Stadtzentrum begeben.

Kommentar: Es hätte ein friedlicher 1. Mai in Thüringen werden können. Bis gestern Nachmittag ein Zug aus Halle in Apolda einen Zwischenstopp einlegte. Offenbar von ihrem Aufmarsch in Sachsen-Anhalt noch aufgeheizt, randalierten bis zu 150 Neonazis in der Kleinstadt zwischen Jena und Weimar. Die Gruppe hatte sich laut Polizei vermummt in die Innenstadt begeben.

 

Halle: Versuchter Totschlag, nachdem Naziaufmarsch scheitert

In Halle wurden die erfolgreichen Blockaden des Aufmarsches von zwei schweren Angriffen auf Polizisten und Gegendemonstranten überschattet. Die Polizei ermittelt gegen die Rechtsextremen jetzt wegen versuchtem Totschlag. Beide Vorfälle geschahen, nachdem die rund 500 Rechtsextremen ihre Kundgebung aufgrund der Blockaden von 4.000 Gegendemonstranten beenden mussten.

 

Erfurt: 1.200 bei AfD-Demo, auch Lutz Bachmann schaut vorbei

In Thüringen haben 1.200 Menschen an einem Aufmarsch der AfD teilgenommen. Die Sozialdemokraten hätten in den vergangenen Jahren vor allem eine Politik für die Reichen und Mächtigen gemacht, sagte der rechtsextreme Politiker Björn Höcke im Rahmen des Aufmarschs bei einer Rede. Nach Angaben der Polizei waren etwa 1200 Menschen zu der Kundgebung unmittelbar am Landtag gekommen, unter ihnen auch Pegida-Gründer Lutz Bachmann. In Erfurt stellte sich Höcke im innerparteilichen Kampf um die zukünftige Strategie der AfD erneut gegen die Bundesvorsitzende seiner Partei, Frauke Petry. Er wolle, dass die AfD „einen knallharten Anti-Establishment-Wahlkampf“ mache, betonte er.

 

Gera: Hunderte demonstrieren gegen Aufmarsch von Neonazi-Partei “Der Dritte Weg“

Begleitet von einem Großaufgebot der Polizei haben in Gera Hunderte Menschen gegen einen rechten Aufmarsch demonstriert. Die Polizei sprach am frühen Montagnachmittag von 600 Gegendemonstranten. Dem Zug der rechtsextremen Partei III. Weg durch die Innenstadt hätten sich 400 Menschen angeschlossen. Es habe zunächst keine größeren Zwischenfälle gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Verschiedene Antifa-Gruppen hatten angekündigt, sich den Rechtsextremen in den Weg stellen zu wollen. Die Polizei trennte beide Seiten. Es habe eine Sitzblockade mit 200 Teilnehmern gegeben, erklärte eine Polizeisprecherin. Vereinzelt hätten Demonstranten von der Polizei zurückgedrängt werden müssen.

 

Dortmund: Weniger Neonazis als erwartet demonstrieren

Mehrere Hundert Rechtsextreme zogen am Nachmittag durch den Dortmunder Westen. „Die Rechte“ selbst rechnete mit 300 bis 400 Teilnehmern. Die Polizei schätzte diese Zahl im Vorfeld als durchaus realistisch ein, da Teile der rechten Szene sich vormittags in Essen bei einer NPD-Demo treffen wollen, um dann nach Dortmund zu kommen. Am Ende zogen rund 200 Nazis durch Dortmund. Mehrere Hundert Nazigegner waren zuvor am S-Bahnhof Marten-Süd ausgestiegen. Sie wollten die Anreise der Nazis zur S-Bahn-Station Germania verhindern. Der S-Bahn-Verkehr musste vorübergehend eingestellt werden, weil sich Personen im Gleis aufhielten.

 

Hitlergruß und Platzsturm: Zehn Energie Cottbus-Fans bei Spiel in Potsdam festgenommen

Beim Regionalliga-Derby des SV Babelsberg 03 gegen Energie Cottbus ist es zu schweren Ausschreitungen gekommen. Lausitzer Neonazis sorgten fast für einen Spielabbruch. 19 Strafverfahren wurden eingeleitet. Im Block der Gäste mit etwa 400 Energie-Fans ist mehrfach der Hitlergruß gezeigt worden. Dann stürmten mehrere vermummte Energie-Anhänger den Platz. Die Polizei führte sie vom Spielfeld. Es soll sich um rechtsextreme Fußballfans handeln, die in Cottbus bereits Stadionverbot haben. Auch Babelberger Fans hatten als Reaktion versucht, auf den Platz stürmen, wurden von den Sicherheitskräften aber daran gehindert. Später skandierten die Cottbuser Fans Rufe wie „Arbeit macht frei, Babelsberg 03“ oder „Zecken, Zigeuner und Juden“.

 

Halle: Rassistische Angriffe schon vor dem 1. Mai

In Halle kam es am Samtsag gleich zu mehreren fremdenfeindlichen Beleidigungen. Wie die Polizei mitteilt, wurde ein 29-jähriger Afrikaner von zwei unbekannten Tätern zwei Mal geschlagen. Zudem bedrohten sie ihn verbal und beleidigten ihn mit rassistischen Äußerungen. Die Tatverdächtigen flüchteten anschließend. Außerdem soll eine 30-Jährige gegen 14.30 Uhr von einem 46-jährigen Mann rassistisch beleidigt worden sein.

 

Berlin: Mann versucht Israel-Fahne von Frau anzuzünden

Ein 60-Jährige erstattete Montagmittag Anzeige bei der Polizei, weil laut eigenen Angaben ein Mann versucht hatte, sie auf einer Kundgebung anzuzünden. Die Frau war auf einer Veranstaltung mit dem Titel: „Für die Deutsch-Israelische Freundschaft“ auf dem Pariser Platz. Sie trug eine Israel-Fahne um die Schultern, als ein 22-jähriger Zeuge bemerkte, wie ein Mann versuchte die Fahne anzuzünden. Der Zeuge konnte das verhindern, der andere Mann flüchtete daraufhin.

 

Gräfenhainichen (Sachsen-Anhalt): Skulptur mit Burka verhüllt

In Gräfenhainichen eine Skulptur mit einem Burka-ähnlichen Kleidungsstück verhüllt und ihr eine blutverschmierte Axt in die Hände gelegt. In unmittelbarer Nähe entdeckten die Ermittler an einer Kirche außerdem Flugblätter und ein Plakat mit der Aufschrift "Islamisierung tötet". In Gräfenhainichen hatte es in der Vergangenheit immer wieder rechtsextreme und fremdenfeindliche Anschläge gegeben. So hatten Unbekannte mehrfach eine geplante Flüchtlingsunterkunft angegriffen. Die Täter hatten das Gebäude beschossen, mit Steinen beworfen und unter Wasser gesetzt.

 

Dresden: AfD und Pegida üben Schulterschluss

Lange hat sich die AfD Sachsen geziert, nun soll es offenbar erstmals eine gemeinsame Kundgebung mit dem islamfeindlichen Pegida-Bündnis geben. Das deutete Egbert Ermer, Vorstandsmitglied des AfD-Kreisverbandes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, auf der Pegida-Kundgebung zum 1. Mai in Dresden an. AfD und Pegida haben demnach für den kommenden Montag zeitgleich Veranstaltungen vor der Frauenkirche angemeldet. "Also lasst Euch überraschen", sagte Ermer und versprach einen "vielleicht historischen Tag". Pegida-Chef Lutz Bachmann bestätigte dies in einem Redebeitrag kurze Zeit später. Es habe sich zwar um ein organisatorisches Missverständnis gehandelt, nun werde man aber zwei Bühnen nebeneinander aufbauen und sich mit Reden abwechseln. Etwa 2.000 Menschen nahmen an der Pegida-Demo zum 1. Mai teil.

 

Ermittler: Inhaftierter Soldat führte Liste mit Anschlagsopfern

Der wegen Terrorverdachts inhaftierte Bundeswehroffizier Franco A. soll nach Erkenntnissen von Ermittlern eine Liste mit möglichen Anschlagsopfern geführt haben. Darauf stand unter anderem der Name der Berliner Linke-Abgeordneten Anne Helm.

 

Punk zeigte Hitlergruß und schrie Naziparolen – Geldstrafe

Einem jungen Mann aus dem Landkreis Kelheim wurde das Verwenden sogenannter Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen vorgeworfen sowie Beleidigung und Volksverhetzung. Ende März 2016 soll der Mann, der der lokalen Punkszene zugehört, in den frühen Morgenstunden am Rande des Abensberger Stadtplatzes Bier konsumiert und dann „Heil Hitler“ und „Sieg Heil“ gegrölt und auch den Hitlergruß gezeigt haben. Sein Kumpel soll dazu im Stechschritt auf- und abmarschiert sein. erhängte am Ende eine Geldstrafe. 90 Tagessätze à 45 Euro, macht 4050 Euro. Zudem wird sich die Verurteilung auf eine offene Bewährung wegen eines Drogendeliktes auswirken.

 

“Reichsbürger“: Falscher Polizist muss wieder vor Gericht

Der Gründer des sogenannten Deutschen Polizeihilfswerkes (DPHW) Volker Schöne muss nun möglicherweise doch ins Gefängnis. Das Oberlandesgericht Dresden gab der Revision der Staatsanwaltschaft statt und hob am Freitag das Urteil des Landgerichtes Dresden auf. Dieses hatte Schöne im Juni vorigen Jahres in der Berufungsverhandlung wegen gefährlicher Körperverletzung, Freiheitsberaubung, Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte und Beihilfe zum Missbrauch von Uniformen zur einer Haftstrafe von einem Jahr und sechs Monaten verurteilt und diese Strafe zur Bewährung ausgesetzt.

 

Jan Böhmermann wehrt sich juristisch gegen Werbeaktion von “Pro Deutschland“

Der Satiriker Jan Böhmermann geht rechtlich gegen die Verbreitung eines T-Shirts vor, das sein Bild zeigt und den Kommentar „Der ist lustig. Den töte ich zum Schluss“. Darunter findet sich die „Unterschrift“ des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan. Beim Landgericht Berlin hat Böhmermann eine einstweilige Verfügung gegen die rechtspopulistische Partei Pro Deutschland erwirkt, die das T-Shirt verbreitet hat. Böhmermanns Anwalt Torben Düsing bestätigte das Vorgehen: „Herr Böhmermann steht als Werbegesicht für Merchandising-Artikel von Pro Deutschland nicht zur Verfügung“, so Düsing. „Er will nicht, dass politische Parteien mit seiner Person Geld verdienen.“ Die Partei kündigte an, es nicht auf einen Rechtsstreit ankommen zu lassen.

 

Festival in Brandenburg: Feiern mit Israel-Hassern und Verschwörungstheoretikern

Es soll ein großes Fest für den Frieden werden. Ein Zeichen der Toleranz und Menschlichkeit. Quasi ein „Woodstock 2.0“. Wenn es nach den Veranstaltern des Festivals „Pax Terra Musica“ geht, sollen Ende Juni viele tausend Friedensbewegte aus ganz Deutschland in den Süden Brandenburgs reisen, um sich dort gemeinsam auf einem stillgelegten Flughafen in Niedergörsdorf für eine bessere Welt ohne Kriege einzusetzen. Doch unter den Gruppen, denen das „Pax Terra Musica“ eine Plattform bietet, finden sich etliche Mitglieder einer deutschlandweiten Szene, in der sich Verschwörungstheoretiker, esoterische Hetzer und Israel-Hasser tummeln.

 

Wehrbeauftragter der Bundeswehr: "Hierarchien, Waffen, Uniform – das zieht manche an"

Die Bundeswehr ist nach Einschätzung des Wehrbeauftragten Hans-Peter Bartels (SPD) "strukturell anfälliger" für Rechtsextremismus als andere Bereiche der Gesellschaft. "Hierarchien, Waffen und Uniformen" zögen manchen Bewerber an, den die Bundeswehr eigentlich nicht haben wolle.

 

Bundeswehr hatte schon 2014 Kenntnis von rechter Gesinnung des Terrorverdächtigen

Wird in der Bundeswehr doch Rechtsextremismus vertuscht? Die Gesinnung des Soldaten Franco A., der sich als syrischer Flüchtling ausgegeben hatte und einen Anschlag geplant haben soll, war offenbar schon Jahre bekannt.

 

“Bayerische Schießsportgruppe München“ – Durchsuchungen gegen „bewaffeneten Arm von Pegida“

Knapp 120 Polizisten, darunter Spezialeinheiten, haben am Donnerstag in München und fünf weiteren bayerischen Orten – darunter Bad Rodach im Landkreis Coburg – Wohnungen von Mitgliedern des Vereins "Die Bayerische Schießsportgruppe München e. V." durchsucht. "Wir haben Anhaltspunkte, dass sich der Zweck der Schießsportgruppe gegen die verfassungsmäßige Ordnung und den Gedanken der Völkerverständigung richtet und nur vorgeblich im sportlichen Schießen besteht", begründete Innenminister Joachim Herrmann (CSU) die Razzia. Dabei sind nach Informationen der Süddeutschen Zeitung zwei illegale Waffen und umfangreiches Datenmaterial sichergestellt worden.

 

Mobile Beratungsstelle in Nordrhein-Westfalen: Wenn Rechte einen plötzliche terrorisieren

Patrick Fels erinnert sich an ein Paar, das sich auf Facebook positiv über die Aufnahme von Flüchtlingen geäußert hatte. „Plötzlich lag eine Traueranzeige vor ihrer Haustür. Die Einfahrt wurde beschmiert. Das Haus mit Eiern beworfen.“ Aber keine körperliche Gewalt, keine Straftaten. „Alles knapp unter der Schwelle, sodass die Polizei wenig tun konnte“, sagt Fels. Das Paar habe massiv gelitten. „Das ging bis hin zu Schlafstörungen und Angstzuständen.“ In der Mobilen Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus in Köln bekommt der Politikwissenschaftler viele solcher Geschichten zu hören. Vereine, Organisationen und Privatpersonen kontaktieren die Einrichtung bei Problemen.

 

Anne Helm: "In den Augen solcher Menschen bin ich eine Volksverräterin"

Die Linken-Abgeordnete Anne Helm steht auf der Liste des tatverdächtigen Bundeswehrsoldaten, der sich als Flüchtling ausgab. Ein Gespräch über Drohungen von rechts.

Sie sagen, Sie bekommen häufiger Anrufe des LKA wegen Drohungen von Rechtsradikalen. Was macht Sie zum Ziel für solche Leute?

Helm: In den Augen solcher Menschen bin ich eine Volksverräterin. Ich kämpfe ja gegen dieses völkische Konstrukt von Treue zur Nation und Rasse. Folglich läuft alles, wofür ich stehe oder woran ich arbeite, den Zielen solcher Leute zuwider.

 

Kommentar AfD: “Der völkisch-nationale Flügel wird immer stärker“

Der völkisch-nationale Flügel in der AfD wird immer starker, sagt Matthias Quent vom Institut für Demokratie und Zeitgeschichte in Jena. Der Soziologe und AfD-Kenner über Björn Höcke, die mögliche Bundestagsfraktion und extrem rechte Tendenzen.

 

Kommentar: Wie weit darf linker Protest gehen?

Bei Protesten gegen Rechts wird blockiert statt diskutiert, gelegentlich auch mit Gewalt. Aber ist das okay? Zwei Wissenschaftler und ein Polizist antworten. Am Tag von Trumps Amtseinführung wurde ein Faustschlag ins Gesicht zum Witz des Tages: Während eines Interviews wurde dem bekannten US-Neonazi Richard Spencer von einem Passanten ins Gesicht geschlagen. Im Internet verbreitete sich das Video, in einer Version singt Miley Cyrus parallel zum Schlag "I came in like a wrecking ball". Tausenden gefiel der Faustschlag, viele lachten über ihn. Gelten gegen Rechte auf der Straße andere Regeln?

 

Anschlag auf Lübecker Flüchtlingsheim 1996: Ermittlungen rechtswidrig

Am 18. Januar 1996 brennt in der Lübecker Hafenstraße ein Asylbewerberheim: Zehn Menschen sterben, 38 erleiden zum Teil schwere Verletzungen. Schnell ist klar, dass es sich um Brandstiftung handelt. Bis heute ist allerdings nicht geklärt, wer das Feuer gelegt hat. Angeklagt wurde damals einer der Hausbewohner: Safwan E.. Das Landgericht Lübeck sprach den Libanesen aus Mangel an Beweisen frei. Hartnäckig hielt sich auch das Gerücht, mutmaßliche Neonazis aus dem benachbarten Grevesmühlen im Landkreis Nordwestmecklenburg könnten die Brandstifter sein. Doch sie wurden nie angeklagt. Der damalige leitende Lübecker Oberstaatsanwalt Heinrich Wille hat nun ein Buch aus seiner Perspektive über den Fall geschrieben.

 

Front National: Die Mystik des Unverbrauchten

Der größte Erfolg des Front National war es, alle anderen politischen Schulen anzustecken. Seine verbale Gewalt sickert in alle Teile des bürgerlichen Frankreichs.

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Presseschau ... 03.05.2017

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Islamfeindlichkeit in Frankfurt (Oder): Schweinehufe an Bäume genagelt, wo Muslim Cup stattfinden sollte +++ Zwei Täter nach rassistischen Vorfällen in Thüringen identifiziert +++ Aalen-Hofen: Rassistische Parolen geschmiert +++ "Historischer Tag" in Dresden: AfD und Pegida üben Schulterschluss am nächsten Montag +++ Franco A. und der "Rassenkampf" und das "kleine rechtsextreme Netzwerk" +++ Nach 337 Verhandlungstagen: Prozess gegen Neonazis des "Aktionsbüros Mittelrhein" platzt, weil Richter in Rente muss.

 

Islamfeindlichkeit in Frankfurt (Oder): Schweinehufe an Bäume genagelt, wo Muslim Cup stattfinden sollte

Unbekannte Täter beschädigten durch Zerschneiden, in der Nacht zum 01.05.2017, die Netze von insgesamt zwölf Fußballtoren des Sport- und Erholungszentrums in der Landhausstraße. Weiterhin wurden mehrere rohe Schweinespitzbeine (Schweinehufe) an Bäumen genagelt. Im Rahmen der Ermittlungen/ Tatortarbeit wurden auf einem Basketballplatz des SEP weitere Schweinespitzbeine (Schweinehufe) aufgefunden. Am 01.05.2017 findet auf dem Gelände des Sport- und Erholungsparks der Muslim Cup 2017 des Islamic Relief Deutschland (IRD) statt. Hierbei handelt es sich um ein Familien- und Sportfest, u.a. mit einem Fußballturnier.

 

Zwei Täter nach rassistischen Vorfällen in Thüringen identifiziert

Am Sonntag meldete sich eine 22-jährige Frau bei der Bundespolizei in Erfurt, um Anzeige zu erstatten. Die aus Kamerun stammende Frau sei während der Zugfahrt von Neudietendorf nach Erfurt von einem Mann bedroht worden. Laut Angaben der Bundespolizei habe der Mann mit seinen Händen angedeutet, der Frau die Kehle durchzutrennen. Während der Anzeigeaufnahme gab die Frau eine Personenbeschreibung ab. Daraufhin stellten die Bundespolizisten den 34-Jährigen in der unmittelbaren Umgebung des Erfurter Hauptbahnhofes. Er muss sich nun wegen Bedrohung verantworten. Der zweite Vorfall ereignetet sich in einer Regionalbahn am Bahnhof Fröttstädt. Ein 29-Jähriger setzte sich in die Nähe von zwei Migranten, begann kurz darauf zu pöbeln. Ein Pärchen beobachtete das Geschehen und bat die beiden Reisenden zu sich. Nach weiteren rassistischen Äußerungen informierte ein Reisender den Triebwagenführer, der daraufhin über seine Notfallleitstelle die Bundespolizei benachrichtigte. Als der 29-Jährige den Zug am Haltepunkt Hörselgau verließ, fertigte der Triebwagenfahrer ein Foto des Unbekannten an und übermittelte es der Bundespolizei. Diese konnte den Täter identifizieren. 

 

Aalen-Hofen: Rassistische Parolen geschmiert

Auf die Hauswand einer Firma in der Knappenstraße in Hofen sind zwischen Samstagmittag und Dienstagmorgen rassistische Parolen aufgesprüht worden. Neben der Sachbeschädigung machte sich der Täter auch in Bezug auf die Verwendung von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen strafbar. Die Tat gehört sicher in die seit längerer Zeit andauernde Serie von ähnlichen Schmierereien und stammt damit mit hoher Wahrscheinlichkeit vom selben Täter oder derselben Gruppe. 

 

"Historischer Tag" in Dresden: AfD und Pegida üben Schulterschluss am nächsten Montag

Lange hat sich die AfD Sachsen geziert, nun soll es offenbar erstmals eine gemeinsame Kundgebung mit dem islamfeindlichen Pegida-Bündnis geben. Das deutete Egbert Ermer, Vorstandsmitglied des AfD-Kreisverbandes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, auf der Pegida-Kundgebung zum 1. Mai in Dresden an. AfD und Pegida haben demnach für den kommenden Montag zeitgleich Veranstaltungen vor der Frauenkirche angemeldet. "Also lasst Euch überraschen", sagte Ermer und versprach einen "vielleicht historischen Tag".

 

Franco A. und der "Rassenkampf" und das "kleine rechtsextreme Netzwerk"

Franco A., der Bundeswehrsoldat, der sich als Flüchtling ausgab und dabei und einen Anschlag plante, hat bereits vor Jahren eine ausführliche "Theorie vom Rassenkampf" vorgelegt - und zwar als Abschlussarbeit 2013 an der prestigeträchtigen Militärakademie Frankreichs. Die französischen Ausbilder äußern sich entsetzt über den von der Bundeswehr entsandten jungen Offizier, lassen ihn durchs Examen fallen und empfehlen seine "Ablösung". Ein Bundeswehr-Gutachter nennt A.s Text einen "rassistischen Appell", von dem "der Schritt zum Rassenkampf nicht groß" sei. Doch die Karriere des Soldaten wird nur ganz kurz gebremst, wie aus Unterlagen hervorgeht, die n-tv vorliegen. Ein gutes halbes Jahr später bekommt A. seinen Abschluss - für eine neue Arbeit mit einem anderen Thema -, wird zum Berufssoldaten ernannt und setzt seine Offizierslaufbahn ungehindert fort - inklusive wiederholter Sicherheitsüberprüfungen durch den Bundeswehrgeheimdienst MAD. Details berichten n-tv und die Welt

Der terrorverdächtige Offizier stahl offenbar auch Munition aus Armeebeständen, wie gestern bekannt wurde. Generalinspekteur Wieker gab zu, dass die Bundeswehr "Unstimmigkeiten festgestellt" habe. Die Munition stamme angeblich von einer Schießübung, die unter der Leitung von Franco A. stand. Auf der Liste der möglichen Anschlagsopfer standen nach Angaben aus Sicherheitskreisen der frühere Bundespräsident Joachim Gauck, Justizminister Heiko Maas (SPD) und andere Politiker.

Um Franco A. soll es ein "kleines rechtsextremes Netzwerk" in der Truppe geben. Nach Informationen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) geht das Ministerium derzeit von einer Gruppe von bis zu fünf Personen aus. Entsprechende Informationen sollen die Obleute des Verteidigungsausschusses im Bundestag vom Ministerium im Rahmen einer umfangreichen Informationssammlung erhalten.

 

Nach 337 Verhandlungstagen: Prozess gegen Neonazis des "Aktionsbüros Mittelrhein" platzt, weil Richter in Rente muss

Der Neonazi-Prozess in Koblenz hatte noch vor dem Münchner NSU-Verfahren begonnen. Doch nach fünf Jahren und 337 Verhandlungstagen findet er zunächst ein vorzeitiges Ende. Ohne Urteil. 17 Angeklagte, 34 Verteidiger, fast 1000 Seiten Anklage, 337 Verhandlungstage und ein Paukenschlag: Einer der umfangreichsten Neonazi-Prozesse Deutschlands ist geplatzt. Im Windschatten des später begonnenen Münchner Verfahrens um die NSU-Morde hatte sich die Hauptverhandlung vor dem Landgericht Koblenz fünf Jahre lang hingeschleppt - bis zum unrühmlichen Ende. Schuld am Prozessabbruch ist ein Ruhestand. Gerichtssprecherin Tanja Becher teilt am Dienstag mit, die Hauptverhandlung werde ausgesetzt, weil der Vorsitzende Richter Hans-Georg Göttgen mit Erreichen der Altersgrenze Ende Juni laut Gesetz aus dem Dienst scheiden müsse. Und nun? Der Verteidiger Günther Herzogenrath-Amelung sagt: "Der Prozess wird wieder neu losgehen bei einer anderen Kammer."

 

Terror-Prozess: Mutmaßlicher Freital-Rädelsführer sieht sich unfair behandelt

Einer der mutmaßlichen Rädelsführer der rechtsextremen „Gruppe Freital“ sieht sich in der Öffentlichkeit falsch dargestellt. Ihn als reuelos zu beschreiben, sei unfair, sagte Patrick F. am Dienstag vor dem Oberlandesgericht Dresden.  „Es ist nicht einfach, hier zu sitzen und darüber zu berichten, was einen eine ganze Zeit in den Knast bringen kann. Was untergegangen ist, ist, dass es mir wirklich leid tut“, sagte der 26-Jährige. Seitens der Nebenkläger wurde die Entschuldigung nicht akzeptiert. F. habe in dem Verfahren zwar Fragen des Gerichts, der Bundesanwälte und der Verteidiger der anderen sieben Angeklagten beantwortet, der Nebenklage und damit den Opfern der Anschläge aber jede Auskunft verweigert, sagte Rechtsanwältin Kristin Pietrzyk.

http://www.dnn.de/Region/Region-News/Mutmasslicher-Freital-Raedelsfuehrer-sieht-sich-unfair-behandelt

 

Zschäpes maßgeschneiderte Diagnose

Beate Zschäpes Anwälte wollen sie für psychisch gestört erklären lassen. Die Diagnose passt auffällig gut zu ihrer Selbstbeschreibung – aber nicht zu ihrem Verhalten.

 

Terrorismus: Neonazis planten offenbar Nachfolge des NSU

Neonazis versuchten offenbar 2012, eine europäische Gruppe nach dem Vorbild des NSU zu bilden. Stand eine neue Mordserie bevor? Sie waren zu neunt und hatten eine Idee: Sie würden sich mit anderen europäischen Neonazis verbünden. Sie würden töten, in Deutschland und in anderen europäischen Ländern. Vor allem Roma sollten ihre Opfer sein. Um ihr Vorhaben zu besprechen, trafen sie sich auf dem Christkindlmarkt, zwischen Glühweinstand und Lebkuchenherzen, manchmal auch in einem Park. Sie redeten dann verklausuliert über ihre Aktion, die sie "Zweiter Frühling" nannten. So steht es in geheimen Unterlagen zum "Zweiten Frühling", die der SPIEGEL einsehen konnte. Sie legen einen brisanten Verdacht nahe. Wenn er zutrifft, haben die Neonazis schon ein Jahr nach der Selbstenttarnung des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) im November 2011 darüber nachgedacht, eine Gruppe nach dessen Vorbild zu gründen. 

 

Prozess wegen Überfall auf Maikundgebung in Weimar eingestellt

Zwei Jahre nach dem rechtsextremen Überfall auf eine DGB-Maikundgebung in Weimar ist das Verfahren gegen fünf junge Männer noch am Tag des Prozessauftaktes eingestellt worden. ie Angeklagten im Alter von jetzt 20 bis 22 Jahren aus Sachsen und Hessen müssen Geldauflagen in Höhe von 350 bis 650 Euro an das Kinderhospiz im thüringischen Tambach-Dietharz zahlen. Außerdem verfügte der Richter am Weimarer Amtsgericht am Dienstag die Zahlung von jeweils 100 Euro an den Nebenkläger, der durch Faustschläge verletzt worden war. Das bedeutet, die Angeklagten bekommen nicht einmal einen Eintrag ins Führungszeugnis.

 

Dresden: Mordprozess läuft nur zaghaft an

Drei Angeklagte – und viele Fragen. Das Schwurgericht hat eine harte Nuss zu knacken. Es geht um rassistische Gewalt bei einem Sommerfest in Polenz. Sebastian K. (33), Sebastian S. (24) und Maik R. (38) müssen sich seit knapp zwei Wochen wegen einer Gewaltorgie beim Sonnenwendfest in Neustadt/Sachsen, Ortsteil Polenz, vor dem Landgericht Dresden verantworten. Sie sollen Nazi-Parolen gegrölt und gezielt Ausländer angegriffen haben. Polizei und Rettungsdienst mussten an jenem Spätabend des 18. Juni 2016 wiederholt zu dem traditionellen Fest der Freiwilligen Feuerwehr ausrücken. Alle Angeklagten sind mehrfach vorbestraft.

 

Umstrittener AfD-Professor Ralph Weber bleibt Fraktionsvize im Landtag

Die AfD-Fraktion hat sich am Dienstag der Abmahnung Webers angeschlossen. Damit kommt er trotz seiner umstrittenen Äußerungen vorerst ohne Konsequenzen davon.

 

Wegen Beobachtung durch Verfassungsschutz: AfD-Mann Bystron klagt gegen Freistaat

Medienberichten zufolge klagt der bayerische AfD-Vorsitzende Petr Bystron gegen den Freistaat Bayern. Grund sei, dass er vom Verfassungsschutz wegen seiner Sympathien für die rechtsextreme Identitäre Bewegung beobachtet wird. Wie die Online-Ausgabe der "Süddeutschen Zeitung" und "Spiegel Online" berichten, halte Bystron die Beobachtung durch den Verfassungsschutz für ein "taktisches Wahlkampfmittel" der CSU, um ihn zu diskreditieren.

 

AfD fordert OSZE-Wahlbeobachter bei der Bundestagswahl

Nicht um Wahlbetrug, sondern um Angriffe während des Wahlkampfs sorgt sich die AfD. Die sollen durch OSZE-Beobachter verhindert werden.
Die AfD hat die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) gebeten, zur Bundestagswahl im September Wahlbeobachter nach Deutschland zu schicken. „Wir haben Anlass zur Sorge, dass uns eine Teilnahme am Wahlkampf nicht in uneingeschränkter fairer Weise gewährleistet wird“, heißt es in einem Schreiben der Parteivorsitzenden Jörg Meuthen und Frauke Petry an die OSZE. Der AfD geht es den Angaben zufolge nicht darum, etwaigen Wahlbetrug zu verhindern, sondern um Schikanen im Wahlkampf.

Bedrängt werde die AfD nicht von den Staatsorganen, sondern von der sogenannten „Zivilgesellschaft“, heißt es in dem Schreiben weiter. „Viele unserer Funktionäre und Mitglieder haben gewalttätige Angriffe hinnehmen müssen, sowohl auf ihre Person als auch auf Häuser und Autos“, schrieben Meuthen und Petry.

 

Behörden nehmen "Reichsbürgern" Waffen ab

Die Waffenbehörden in Niedersachsen haben seit vergangenem November 19 mutmaßlichen "Reichsbürgern" die Waffenerlaubnis entzogen. In weiteren 26 Fällen laufen die Verfahren noch. Das sagte Landespolizeipräsident Uwe Binias im Interview mit dem NDR Fernsehmagazin Hallo Niedersachsen. Binias sieht in den bisherigen Zahlen einen Erfolg.

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Presseschau ... 04.05.2017

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+++ Berlin-Neukölln: Auto von Flüchtlingshelferin angezündet +++ Berlin-Treptow: Busfahrer rassistisch beleidigt und bespuckt +++ Berlin: BVG-Mitarbeiter soll zwei Erwachsene rassistisch beleidigt haben +++ Die meisten Übergriffe in Sachsen: 2016 bundesweit 19 Angriffe auf Journalisten +++

 

Berlin-Neukölln: Auto von Flüchtlingshelferin angezündet

Unbekannte haben einen Brandanschlag gegen eine Berliner Flüchtlingshelferin verübt. Sie zündeten in der Nacht ihr Auto an, das neben einem Haus im Stadtteil Neukölln-Britz abgestellt war. Der Wagen brannte laut Polizei vollständig aus, verletzt wurde niemand. Das Gebäude blieb bis auf Rußspuren unversehrt. Die Täter haben auch Schmierereien am Haus hinterlassen. Außerdem ereignete sich in derselben Nacht ein Brandanschlag auf ein Auto in Kreuzberg. Hier deutet ein Antifa-Aufkleber auf dem Fahrzeug darauf hin, dass die Täter Rechte gewesen sein könnten.

 

Berlin-Treptow: Busfahrer rassistisch beleidigt und bespuckt

In Berlin-Alt-Treptow soll ein unbekannter Mann einen Busfahrer fremdenfeindlich beleidigt und bespuckt haben. Das teilte die Polizei am Donnerstag mit. Der Täter flüchtete anschließend.

 

Berlin: BVG-Mitarbeiter soll zwei Erwachsene rassistisch beleidigt haben

Ein Mitarbeiter der Berliner Verkehrsbetriebe soll zwei Erwachsene bei Recherchen für ein Kunstprojekt in einem U-Bahnhof behindert und rassistisch beleidigt haben. Die 32-Jährige und ihr 35-jähriger Begleiter pausten gerade etwas von der Bahnhofswand ab, als unverhofft ein BVG-Mitarbeiter dazwischen ging und die mühsam angefertigten Zeichnung zerissen haben soll. Offenbar wegen ihres Äußeren hat der Mitarbeiter die Männer anschließend rassistisch beleidigt.

 

Die meisten Übergriffe in Sachsen: 2016 bundesweit 19 Angriffe auf Journalisten

Journalisten leben gefährlich, weil sie ihre Tätigkeit in der Öffentlichkeit ausüben, sagt Martin Hoffmann Vom Europäischen Zentrum für Presse- und Medienfreiheit. 18 von 19 Übergriffen auf Journalisten im vergangenen Jahr sind einer Studie nach auf rassistischen Bewegungen, die AfD oder rechtsextreme Gruppen zurückzuführen.

 

Franco A. hatte Politiker und Engagierte im Visier

Der wegen Terrorverdachts verhaftete Bundeswehr-Offizier Franco A. hatte einem Zeitungsbericht zufolge neben Einzelpersonen auch religiöse Verbände und Menschenrechtsaktivisten im Visier. BKA-Fahnder hätten in einem Taschenkalender des Verdächtigen eine Art "Todesliste" mit potenziellen Anschlagszielen, darunter den Zentralrat der Juden und den Zentralrat der Muslime, gefunden. Darüber hinaus gebe es Einträge zu Politikern und Menschenrechtsaktivisten. Neben der Vize-Bundestagspräsidentin Claudia Roth (Grüne) soll darin auch der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) und die Gründerin der Amadeu Antonio Stiftung, Anetta Kahane, zu finden sein.

 

Wie rechts ist die Bundeswehr?

In den Schaft seines Sturmgewehrs ist ein Hakenkreuz eingeritzt, auf einer Pergament-Urkunde klagt ein Wehrmachtssoldat darüber, dass Gott und Soldaten nur in der Not geehrt werden, auf die Wand in seinem Zimmer in der Kaserne Illkirch ist ein "H...H" gekritzelt, das zweite H geht aus einem J hervor. Ob Franco A. damit nun "Heil Hitler" sagen oder die Hitler-Jugend verewigen wollte, ist unerheblich. Aus seiner rechtsextremen Gesinnung hat der Offizier, der in der vergangenen Woche unter dringendem Terrorverdacht festgenommen wurde, nie einen Hehl gemacht. Seine unmittelbaren Vorgesetzten haben zuletzt stets das Gegenteil behauptet. Man darf auch sagen: Sie haben gelogen.

Die Frage, ob die deutsche Armee anfällig für rechtes Gedankengut ist, ist so alt wie die Truppe selbst.

Kampf dem Korpsgeist? Die Ministerin von der Leyen will die Mentalität der Bundeswehr ändern, doch bislang hat sie wenig gegen lang bekannte Probleme getan. Und die Soldaten vertrauen von der Leyen nicht.

 

Der Fall Franco A.: Chronologie einer Verharmlosung

Der Oberleutnant, der am Standort der deutsch-französischen Brigade in Illkirch bei Straßburg Dienst leistete, war am vergangenen Freitag festgenommen worden, weil er offenbar einen Anschlag plante. Schon 2014 scheinen es Vorgesetzte versäumt zu haben, den Militärischen Abschirmdienst (MAD) davon zu unterrichten, dass Franco A. in seiner Masterarbeit die Angst vor einer Zerstörung der westlichen Gesellschaften durch Subversion zu schüren versuchte.

 

Politologe über Bundeswehr-Universitäten: “Wir waren positiv überrascht“

Rechte sind an Bundeswehr-Unis nicht zahlreicher als unter Abiturienten. Das fand Rüdiger Fiebig in einer Befragung für das Verteidigungsministerium heraus.

Herr Fiebig, was war das Ergebnis ihrer Untersuchung?

Wir wollten nicht das klassische Klischee vom harten Rechtsextremismus mit Glatze und Springerstiefeln abfragen, sondern haben uns am damals noch relativ neuen Konzept der „Neuen Rechten“ orientiert – rechtspopulistische Einstellungen also, die vorgeben, einen intellektuellen Unterbau zu haben. Letztlich haben wir festgestellt, dass 13 Prozent der Befragten diesen Einstellungen nahe stehen.

 

Nach Nazidemo in Halle Polizei ermittelt gegen Schläger vom Holzplatz

Ein brutaler Angriff nach der Neonazi-Demo in Halle sorgt für Aufregung. Am Holzplatz/Ecke Mansfelder Straße sollen ein 25-Jähriger und eine 21-Jährige von mehreren Personen verletzt worden sein, die plötzlich mit Autos vorfuhren. Aus den Autos seien zunächst Steine geflogen, außerdem soll auf den 25-Jährigen mit einem Schlagwerkzeug eingedroschen worden sein.

 

Prozess gegen rechte Terrorgruppe Freital: “Stimmung reinbringen“

Am 15.Verhandlungstag gegen die Terrorgruppe Freital ist die Vernehmung des geständigen Patrick F. am Dienstag in Dresden fortgesetzt worden. In der Hauptverhandlung gegen die achtköpfige Gruppe vor dem sächsischen Oberlandesgericht hatte sich F. in der vorigen Woche überraschend geäußert. Er schilderte die Rollenverteilung bei der Vorbereitung von Anschlägen und technische Details. Der 26-jährige Lagerarbeiter gilt in den Augen der Bundesanwaltschaft neben Timo S. als einer der beiden Rädelsführer der Gruppe. Seine Aussagebereitschaft ist möglicherweise auf die Einlassungen des jüngsten Angeklagten, des 19-jährigen Justin S., Anfang April zurückzuführen. Er wolle „die Last nicht länger mit sich herumtragen“, sagte er in der vorigen Woche. Alle anderen Angeklagten, darunter einer junge Frau, schweigen bislang zu den Vorwürfen.

 

Weißenfels: Geldstrafe wegen rassistischer Beleidigung

Wegen einer rassistischen Beleidigung ist eine 27-jährige Weißenfelserin am Dienstag vom Amtsgericht Weißenfels zu einer Strafe von 300 Euro verurteilt worden. Die Richterin sah es als erwiesen an, dass die junge Frau einen 41-jährigen Afrikaner im August vergangenen Jahres als „Drecksn*****“ beleidigt hatte.

 

Hakenkreuz-Ostereier bei Facebook gepostet – 750 Euro Geldstrafe

Dieser Oster-Gruß war nicht nur geschmacklos, er landete vor Gericht. Margit H. (70) postete bei Facebook Nazi-Ostereier und muss nun 750 Euro Strafe zahlen. „Noch einen schönen Ostermontag allen“, schieb die Ex-Buchhalterin in ihr Profil und postete das Foto eines Osterkörbchens. Darin: zehn Eier mit Doppelrunen und Hakenkreuzen. Der Richter erließ einen Strafbefehl mit 750 Euro Strafe. In ihrem Einspruchsschreiben gegen den ursprünglich erlassenen Strafbefehl erklärte die Frau, bei der Bemalung der Eier handele es sich um Glückssymbole aus dem Buddhismus. Und sie fragte im Schreiben: „Gibt es denn keine Meinungsfreiheit mehr?“

 

Jamel: Rechtsradikale Feier in den Mai

In Jamel (Landkreis Nordwestmecklenburg) haben am Wochenende rund 250 Teilnehmer aus dem rechtsradikalen Spektrum lautstark in den Mai gefeiert. Zu der als private Geburtstagsfeier angemeldeten Walpurgisnachts-Veranstaltung kamen Neonazis aus dem gesamten Bundesgebiet, darunter auch NPD-Politiker wie der ehemalige Landtagsabgeordnete David Petereit.

 

AfD: Eine Siegesfeier auf Petrys Niederlage

„Ein Signal der Geschlossenheit“: So feiert Dieter Stein, Chefredakteur der Jungen Freiheit (JF) in der aktuellen Ausgabe den Parteitag der Alternative für Deutschland (AfD). Mit dem Spitzenduo Alice Weidel und Alexander Gauland hätte die Partei rechtzeitig zur Bundestagswahl und den kommenden zwei Landtagswahlen eine „personelle Lösung“ gefunden. Diese neue Perspektive der Bundesführung sei ein Zeichen dafür, dass jetzt „auf Kooperation statt auf Konfrontation“ gesetzt werde, schreibt Stein am 28. April auf der Titelseite seiner Zeitung. Die gesamte rechte Szene jenseits der NPD hat kaum ein anderes Ereignis besorgter verfolgt als den AfD-Bundesparteitag am 22./23. April in Köln.

 

Zollernalbkreis: Durch die Jugend geht ein Rechtsruck

Mehr als 80 Prozent der Auszubildenden im Zollernalbkreis vertreten politisch sowohl nationalistische als auch autoritäre Positionen. Das hat eine Umfrage unter 176 Auszubildenden ergeben, welche die IG Metall in Auftrag gegeben hat.

 

Nächster Halt: Nazi-Randale

Nachdem es vor zwei Jahren während des Tags der Arbeit zu schweren rechten Übergriffen in Weimar und Saalfeld gekommen war, hatte sich die Thüringer Polizei vorgenommen, dass sich so etwas niemals wiederholen darf – und war deshalb zu diesem 1. Mai mit einem Großaufgebot vor allem in Gera präsent. Für die Stadt hatte die rechte Splitterpartei „Der III. Weg“ für Montag zu einer Kundgebung aufgerufen. Dass es schließlich mal wieder anders kam als erwartet, hatte wiederum mit einem Neonazi-Aufmarsch in Halle zu tun. Denn während die Rechten in Gera marschieren konnten, blockierten Gegendemonstranten in der Stadt in Sachsen-Anhalt die Route, die die Neonazis nehmen wollten. Das sorgte bei Dutzenden von ihnen für so großen Frust, dass sie sich am späten Montagnachmittag auf der Rückreise von Halle nach Erfurt dazu entschieden, in Apolda aus dem Zug zu steigen, um sich dort zu einer nicht angemeldeten Demonstration zu versammeln.

 

Aussteigerprogramm in Sachsen: Ex-Neonazi packt in Video-Reihe aus

Mit einem Kurzfilmprojekt wirbt Sachsen um den Ausstieg aus der rechtsradikalen Szene. Hauptfigur ist der ehemalige Neonazi Enrico. Weil der Hass in der Szene ihn "angewidert" und "krank gemacht" habe, kontaktierte er das Aussteigerprogramm Sachsen. Unter dem Titel "Blick zurück - Reflexionen eines Aussteigers" berichtet er nun, wie die Szene funktioniert, warum er begann, deren menschenfeindliche Ideologie zu hinterfragen und wie der Ausstieg verlief.

 

Umfragewerte der AfD: Rechtes Auf und Ab

Hoch und runter gehen die Umfragewerte der AfD in den vergangenen Monaten. Von 13 Prozent im letzten Herbst ist die rechtspopulistische Partei in den Umfragen mittlerweile auf sieben Prozent gefallen. Marcus Pretzell, Spitzenkandidat der AfD und Ehemann von Frauke Petry, ist der Meinung, in NRW sei die Partei schon auf einem realpolitischen Kurs. Die Realität der AfD sieht derzeit so aus, dass sie nicht viele Schlagzeilen produzieren kann, die sie für einen Wahlerfolg bräuchte.

 

Datenrecherche: Offizielle AfD-Accounts retweeten Neonazi-Kanal auf Twitter

Offizielle Twitteraccounts der AfD retweeten nicht nur andere Parteiaccounts und rechte Medien: Unter den beliebten Kanälen findet sich auch ein Account, der im letzten Jahr einen Gewaltaufruf veröffentlichte, zur Ausschaltung einer Person aufrief und sich positiv auf den Nationalsozialismus bezog.

 

Interview mit Rober Menasse: “Die Spirale endet im Faschismus“

Interview mit dem Schriftsteller Robert Menasse über die Wahlen in Frankreich, die Krise der EU und den Siegeszug der Neuen Rechten.

 

“Der neue Bürgerkrieg“ – Politik mit der Abrissbirne

Ulrike Guérot plädiert mit Pathos für einen neuen europäischen Gesellschaftsvertrag zwischen allen Bürgern. Man könne, glaubt die Professorin für Demokratieforschung, den rechten Populisten fast schon dankbar sein. Denn sie verrichteten eine Mammutaufgabe: die "Abrissarbeit" am verfaulten Europa, in dem fatalerweise noch immer Nationen das Sagen hätten. Kommission, Rat und Parlament seien nicht demokratisch strukturiert, es mangele an Gewaltenteilung, das Parlament entspreche nicht dem Prinzip "one person, one vote". Der neue Bürgerkrieg heißt der schwungvoll abgefasste Band. Was hier auf knapp hundert ausrufezeichenfreudigen Seiten entfaltet wird, ist letztlich ein Aufruf zur Revolution. Die massive Krise der Europäischen Union wird nicht etwa bedauert, sondern als notwendige Übergangsphase ("Bürgerkrieg") zu einer europäischen Republik begriffen.

 

NPD marschiert in Bautzen – und lässt so die Kassen von Flüchtlingsinitiativen klingeln

Der Aufmarsch der rechtsextremen NPD am 1. Mai in Bautzen lässt bei etlichen Initiativen und Bündnissen jetzt die Kassen klingeln. Eine in Reaktion auf die Demo gestartete Spendenaktion erbringt voraussichtlich mehr als 2 000 Euro für Einrichtungen und Projekte, die sich für Geflüchtete und gegen Fremdenfeindlichkeit engagieren. Dazu hatten sich zahlreiche Spender bereiterklärt, für jeden Teilnehmer des Aufmarschs einen festen Betrag für einen guten Zweck zu überweisen.

 

Doku über Rechtsextreme in Deutschland: “Dieses Gedankengut ist schon normal“

Eine Doku von ZDFinfo über „die neue Gewalt von rechts“ verheddert sich in ihrer Themenvielfalt und einer fragwürdigen These. Weniger wäre mehr gewesen. Sehenswert ist sie trotzdem.

 

Baseball in den USA: Spieler von Zuschauern rassistisch beschimpft

Adam Jones von den Baltimore Orioles aus der Major League Baseball (MLB) ist im Spiel bei den Boston Red Sox nach eigenen Angaben rassistisch beleidigt worden. "Das N-Wort ist mehrmals gefallen. Ein respektloser Fan hat eine Erdnusstüte nach mir geworfen", sagte der Afroamerikaner Jones "USA Today": "Danke. Wirklich großartig." Dutzende Zuschauer wurden des Stadions verwiesen, doch der Sportler fordert eine effektivere Strafe.

 

3000 neue Kontrolleure sollen Facebook säubern

Facebook stellt 3000 neue Mitarbeiter ein, um das soziale Netzwerk von unerwünschten Inhalten zu säubern. In seiner Ankündigung nennt Mark Zuckerberg die Verbreitung brutaler oder traumatisierender Live-Videos als einen Grund für die Entscheidung. In den vergangenen Wochen waren etwa ein Mord, die Gruppenvergewaltigung einer 15-Jährigen und ein live angekündigter, aber nicht ausgeführter Suizid auf Facebook zu sehen. Tatsächlich ist der Post des Facebook-Chefs aber auch das Eingeständnis, bislang nicht genug getan zu haben, um Nutzer vor verstörenden und strafbaren Inhalten zu schützen.

 

Grimme Online Award: Jury nominiert Facebook-Gruppe gegen Hassrede

Online-Angebote gegen Fake News und Verschwörungstheorien sind am Dienstag in Köln für den Grimme Online Award 2017 nominiert worden. Dazu gehört zum Beispiel "Datteltäter" des jungen ARD/ZDF-Angebots "Funk", das sich mit Vorurteilen befasst, mit denen sich Muslime konfrontiert sehen. Oder die Facebook-Gruppe #Ichbinhier, die gegen Hasskommentare und Hetze im Internet vorgeht.

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Presseschau ... 05.05.2017

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+++ Berlin-Moabit: Jugendliche schlagen und beleidigen Neunjährigen rassistisch +++ Recklinghausen: Polizeibeamte sollen Männer auf Volksfest rassistisch beleidigt haben +++ Identitäre stören Debatte an der Uni Regensburg +++ Zwickau und Erzgebirge: Mehr rechte Straftaten +++

 

Berlin-Moabit: Jugendliche schlagen und beleidigen Neunjährigen rassistisch

Ein Neunjähriger ist nach eigenen Angaben von mehreren Jugendlichen in Berlin-Moabit beleidigt und geschlagen worden. Der Staatsschutz ermittele wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Seiner Mutter berichtete der Junge demnach, er sei am Morgen am Ausgang des U-Bahnhofs Birkenstraße von fünf ihm unbekannten Jugendlichen attackiert worden. Die etwa 14 Jahre alten Jugendlichen hätten ihn umringt. Einer habe ihm mehrfach mit der Hand auf die Wange geschlagen. Ein anderer soll ihn rassistisch beleidigt haben. Der Neunjährige wurde nicht verletzt.

 

Recklinghausen: Polizeibeamte sollen Männer auf Volksfest rassistisch beleidigt haben

Durch Berichterstattung in den Medien erhielt die Polizei Recklinghausen Kenntnis von einem mutmaßlichen Fall rassistischer Beleidigung durch Polizeibeamte. Die Besucherin eines Volksfestes in Recklinghausen berichtet, sie hätte einen Polizeieinsatz gegen Schwarze Menschen beobachtet. Polizisten hätten die Personen während der Maßnahme rassistisch beleidigt. Die Polizei Recklinghausen ermittelt.

 

Identitäre stören Debatte an der Uni Regensburg

So war der Abend eigentlich nicht geplant: Komplett vermummte Mitglieder der Identitären Bewegung (IB) stürmen am Mittwochabend die Bühne bei einer Podiumsdiskussion zum Nahost-Konflikt an der Universität Regensburg. Mehreren Besuchern, die die rechtsextreme Gruppierung nicht gleich erkennen, rutscht das Herz in die Hose, als die sechs schwarz gekleideten und vermummten Personen den Saal parolenrufend betreten: Sie befürchten, dass es sich um IS-Terroristen handeln könnte.

 

Zwickau und Erzgebirge: Mehr rechte Straftaten

Laut Verfassungsschutzbericht 2016 ist Zwickau ein Schwerpunkt rechtsextremer Straftaten, informierte Esen. 2014 wurden im Kreis 137 rechtsextreme Straftaten registriert, 2016 bereits 200. 2700 Rechtsextreme gehören zum harten Kern in Sachsen.

Im Erzgebirgskreis registrierten die Ermittler zuletzt einen deutlichen Anstieg der politisch motivierten Straftaten. Die Anzahl rechtsextremistischer Delikte erhöhte sich den Angaben zufolge im Jahr 2016 auf 176 (Vorjahr: 139 Straftaten). Zugleich sank die Anzahl rechter Gewalttaten von neun auf sechs. Anders als im sachsenweiten Trend erhöhte sich im Kreis aber auch die Anzahl linksextremistischer Straftaten - allerdings auf vergleichsweise niedrigem Niveau, von 17 auf 28 Fälle, davon eine Gewalttat.

 

Reichsbürger in Berlin: 400 Personen erkennen Bundesrepublik nicht an

In Berlin gibt es etwa 400 sogenannte "Reichsbürger". Darunter verstehen die Behörden Leute, die die Bundesrepublik Deutschland nicht anerkennen und behaupten, das Deutsche Reich bestehe fort. Etwa 100 von ihnen werden als rechtsextrem eingestuft.

 

AfD im Norden schwer angezählt

Ein Wahlkampf, der nicht rund läuft, hat nun im Endspurt vor dem Urnengang am Sonntag noch einen weiteren Dämpfer erhalten: Die AfD, in aktuellen Meinungsumfragen für das nördlichste Bundesland gerade einmal zwischen fünf und sechs Prozent taxiert, muss um den Einzug in den Landtag von Schleswig-Holstein bangen.

 

AfD bekommt erneut Wahlkampfhilfe von millionenschwerer Tarnorganisation

Anonyme Geldgeber unterstützen über dubiosen Verein AfD-Wahlkämpfe in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein: Der „Verein zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten“ macht auch hier massiv Wahlwerbung zugunsten der AfD. Das Transparenzgebot im Parteiengesetz wird durch diesen Trick ausgehebelt. Durch die fortlaufende Kooperation der AfD mit dem Verein billigt sie diese Praxis.

 

Franko A.: Pistole angeblich im Gebüsch gefunden

Die Schlinge um Franco A. zieht sich zu. Noch ist er nicht in Haft. Aber die Polizei hat ihn vernommen, ist ihm auf den Fersen. In der Not wendet sich der Oberleutnant an den Mann, der ihm schon mal zur Seite stand. Anfang Februar 2017 schreibt er dem Wehrdisziplinaranwalt beim Streitkräfteamt eine Mail, der drei Jahre zuvor Vorermittlungen gegen ihn geführt und mit dem Ergebnis beendet hatte, dass Zweifel an der "erforderlichen Einstellung zur Werteordnung nicht nur nicht belegbar, sondern auszuschließen" seien.

 

Meißen: Holocaust-Leugner muss ins Gefängnis

Am Donnerstag verhandelte das Meißener Amtsgericht gegen einen Reichsbürger. Gleich zu Beginn will der 53-jährige Meißner, dass sich der Richter ihm gegenüber legitimiert. „Ich stelle die Frage, ob das Gericht überhaupt berechtigt ist, zu verhandeln. Ansonsten hat sich das für mich erledigt“, sagt er. Hat es aber nicht. Schon im Vorfeld der Verhandlung hatte der Angeklagte ähnliche Anträge gestellt. Der Richter wertet das als Missachtung des Gerichtes und droht für jeden weiteren Antrag ein Ordnungsgeld von je 150 Euro an. Der Mann hatte auf Facebook den Holocaust geleugnet beziehungsweise Links zu Holocaust-Leugnern veröffentlicht. Der Holocaust sei eine erfundene Fiktion, bis heute gebe es keinerlei Nachweis dafür, heißt es beispielsweise auf seiner Facebook-Seite. Ein systematischer Völkermord habe nie stattgefunden. Otto Wiesenthal, einen Überlebenden des Holocaust, bezeichnet der Angeklagte als „Super-Lügner“. Der Mann wurde zu einer Haftstrafe in Höhe von zehn Monaten verurteilt – ohne Bewährung.

 

Waiblingen: 4 Monate auf Bewährung für Reichsbürger, der Polizisten verletzt hat

Waiblingen: Ein Mann widersetzt sich einer Polizeikontrolle. Er fährt los, schleift einen Polizisten mit, verletzt ihn. Ein Beamter schießt auf den Reifen. So geschehen in Korb im August 2016. Jetzt verurteilte das Amtsgericht Waiblingen den 61-jährigen „Reichsbürger“ zu vier Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung. Der 61-jährige Angeklagte aus Winnenden zeigte sich vor Gericht zumindest in Teilen reuig. Für den Prozess waren erhöhte Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden.

 

April 2017 in rechten Medien: Das Braune aus dem Mainstream

Was sind eigentlich die Bestandteile der rechten Filterblase? Rechte Medien alleine reichen ja nicht aus, denn – wie in den bisherigen Ausgaben dieser monatlichen Zusammenfassung bereits berichtet – ist keines dieser Medien ein wirkliches Vollmedium. Sie produzieren täglich nur eine sehr kleine Zahl an Texten. Seit April haben wir deshalb begonnen, die Links zu verfolgen, die von rechten Twitterkonten geteilt werden. Unser Account @DieRechteBlase teilt dabei Artikel aus Mainstreammedien, die unter Rechten besonders beliebt sind.

 

Stralsund: Polizeieinsatz beschäftigt Innenausschuss

Eine Polizeiaktion gegen Gegner eines Aufmarsches der rechtsextremen NPD am 1. Mai in Stralsund wird Thema in der nächsten Sitzung des Innenausschusses im Schweriner Landtag. Unsere Zeitung hatte gestern über Vorwürfe gegen die Stralsunder Polizei berichtet. Das Bündnis Rostock nazifrei wirft der Polizeiführung vor, etwa 100 NPD-Gegner aus Schwerin und Rostock auf dem Stralsunder Neuen Markt über acht Stunden lang eingekesselt und an einer Gegendemo gehindert zu haben. Dabei seien die Eingekesselten durchsucht worden. „Das ist ein nicht hinnehmbarer Zustand“, kritisiert Torsten Sohn vom Bündnis Rostock nazifrei.

 

Rechte Hass-Musik an mehreren Orten

Die Anzahl der Konzertveranstaltungen der braunen Szene ist zuletzt massiv angestiegen. Das Angebot dieser Form von Erlebnis- und Freizeitgestaltung steht auch am bevorstehenden Wochenende bei vielen rechten Aktivisten wieder im Terminkalender.

 

Reichsbürger-Leitfaden erschienen

Die Aufklärer der Webseite "Der Goldene Aluhut" haben einen "Reichsbürger-Leitfaden" veröffentlicht. Die Broschüre soll helfen, über die Reichsbürger-Bewegung aufzuklären und Mittel und Möglichkeiten aufzeigen, was man gegen diese Verschwörungstheorie tun kann.

 

Wie der NRW-Verfassungsschutz bei der Beobachtung der rechten Szene versagte

Auf tausend Seiten zieht der NSU-Untersuchungsausschuss Bilanz. Der Abschlussbericht aus dem Landtag belegt das Unvermögen des NRW-Verfassungsschutzes: Statt dafür zu sorgen, dass Nazi-Terrorzellen schnell und hart verfolgt werden, wurde die rechte Szene begleitet, wurde verharmlost und vertuscht. Im Mittelpunkt der desaströsen Bilanz steht ausgerechnet ein Mann, der auch heute den Landesverfassungsschutz leitet.

 

Bodo Ramelow: Mulmiges Gefühl, auf einer "Hassliste" zu stehen

Obwohl er durch Sicherheitspersonal gut geschützt sei, habe die Morddrohung bei ihm ein mulmiges Gefühl ausgelöst, erklärte Ramelow am Donnerstag am Rande einer Landtagssitzung in Erfurt. Bestürzt sei er angesichts unverhohlen wohlwollender Kommentare zu den Mordabsichten des rechtsextremen Offiziers in den sozialen Netzwerken. Ramelow sprach von einem „Tiefpunkt der politischen Kultur in unserem Lande. Offene Kommunikationskanäle dürfen nicht zur Verbreitung von Hass und Gewalt missbraucht werden.“

 

Die rassistische Gedankenwelt des Franco A.

Bereits im Jahr 2014 fiel Oberleutnant Franco A. mit einer rassistischen Masterarbeit auf, fabulierte über Rassenreinheit, hetzte gegen Migranten. Aus den Bundeswehr-Akten ergibt sich eine unglaubliche Chronologie des Wegschauens.

 

Bundeswehr: „Der Saustall gehört endlich ausgemistet“

Aktivist Jakob Knab spricht über das Idealisieren der NS-Historie, die Feigheit von Ausbildern der Bundeswehr - und wie die Streitkräfte das alles überwinden können.

Herr Knab, waren Sie überrascht, als Sie von dem mutmaßlichen rechtsextremistischen Netzwerk rund um den Bundeswehr-Offizier Franco A. erfuhren?

Nein, überrascht war ich nicht. Das ist ein extremer Fall. Aber die Glorifizierung der Wehrmacht ist bei den Traditionalisten in der Bundeswehr leider immer noch sehr weit verbreitet.

 

Schwarze Frauen in Deutschland: „Aus der Unsichtbarkeit getreten“

taz: Frau Kelly, heute wäre May Ayim 57 Jahre alt geworden. Sie war ja vieles: Pädagogin und Aktivistin, Wissenschaftlerin, aber vor allem auch Dichterin. Haben Sie ein Lieblingsgedicht von ihr?

Natasha A. Kelly: Vielleicht „grenzenlos und unverschämt“. Das hat sie 1990 geschrieben, als die Mauer fiel. Es geht darum, dass im Prinzip alle feiern, nur Schwarze Deutsche nicht. Das war ja eine prägnante Zeit in Deutschland, als rassistische Hetze nochmals erstarkte, und Menschen, die eine lange Geschichte hier haben, plötzlich wegverortet und als Ausländer klassifiziert wurden.

 

Rechtspopulismus: Glückwunsch zum Rechtsruck

In Russland träumen einige bereits von einem Europa, in dem Marine Le Pen und andere Rechtspopulisten das Sagen haben. Noch ist der zweite Wahlgang in Paris nicht gelaufen, da traf schon der Glückwunsch aus Moskau ein, der es in sich hat: Marine Le Pen sei „der unbestrittene Führer aller französischen konservativen Kräfte (...) Ihr Durchbruch in die zweite Runde ist ein kolossaler Sieg. Unser Sieg.“ Das schrieb Alexander Dugin, den der britische „Guardian“ den „bedeutendsten russischen Intellektuellen, von dem du noch nie gehört hast“ nannte.

 

Bulgariens neue Regierung: Pakt mit den Ultrarechten

Im ärmsten EU-Land regiert neu die prowestliche Gerb-Partei mit den Vereinigten Patrioten. In deren Reihen tummeln sich islamophobe und rassistische Scharfmacher. Damit sitzen in Bulgarien erstmals Repräsentanten der radikalen Rechten in einem bulgarischen Kabinett. Die „Vereinigten Patrioten“ erhalten zwei Vizeregierungschef-Posten sowie die Ministerressorts für Verteidigung und Wirtschaftspolitik.

 

Meinungsfreiheit für Nazis in Schweden: Anwesend sein oder nicht?

„Die Meinungsfreiheit in Ehren, aber es gibt eine Grenze“, sagt der Verfasser Göran Rosenberg: „Und die verläuft da, wo sie nur benutzt werden soll, um sie zu untergraben.“ Rosenberg gehört zu den über 200 SchriftstellerInnen, IllustratorInnen und ÜbersetzerInnen, die ebenso wie mehrere Verlage mittlerweile angekündigt haben, die diesjährige Göteborger Buchmesse – mit über 100.000 BesucherInnen die größte Nordeuropas – boykottieren zu wollen.

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Presseschau ... 08.05.2017

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Berlin: Mann läuft Kindern nach und schreit Nazi-Parole

Ein 48 Jahre alter Mann soll in der Dahmestraße in Berlin-Bohnsdorf (Treptow-Köpenick) zwei Kindern hinterhergelaufen und "Heil Hitler" gerufen haben. Zuvor sei es am Samstagabend zwischen den Kindern und dem betrunkenen Mann zu einem Streit gekommen, teilte die Polizei am Sonntag mit.

 

Regensburg: Betrunkener Schläger bezeichnet Polizisten als 'Nazi' und 'SSLer'

Am 07. Mai schlug in einer Gaststätte in Michelsneukirchen ein 51-jähriger Gast einen 24-jährigen mit der Faust ins Gesicht. Die beiden Beteiligten waren erheblich alkoholisiert. Der Täter beleidigte die eingesetzten Beamten vor mehreren noch anwesenden Zeugen mit "Nazi", "Hitler", "SSler".

 

Naumburg: Unbekannte in Naumburg rast mit Auto auf zwei Afrikaner, Begleiter hetzt danach ihren Hund auf die Männer

In Naumburg ist es am Sonntagabend am Domplatz zu einem rassistisch Übergriff auf zwei Afrikaner gekommen. Nach Angaben der Polizei sollen die beiden Männer gegen 17 Uhr aus einem Pkw heraus fremdenfeindlich beleidigt worden sein. Ein Mann soll daraufhin aus dem Pkw ausgestiegen sein und seinen Hund auf die Afrikaner gehetzt haben. Ein Afrikaner sei zudem mit der Hundeleine geschlagen worden sein

 

Berlin: Anschlag auf Linke-Politiker verübt

Auf den Berliner Linke-Politiker Hans Erxleben ist offenbar ein Anschlag verübt worden. Unbekannte hätten an einem Vorderrad seines Autos Radmuttern gelockert, teilte das Bündnis für Demokratie und Toleranz Treptow-Köpenick am Freitag mit. Die Polizei bestätigte den Sachverhalt, ohne den Namen des Betroffenen zu nennen.

 

Sachsen: Ermittler massiv bedroht - 48-Jähriger im Verdacht

Im sächsischen Arnsdorf fesselten vier Männer einen Flüchtling. Nach der Einstellung des Verfahrens wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft bedroht worden war. Nun gibt es einen Verdächtigen.

 

Munster: 45-Jähriger wegen Volksverhetzung verurteilt

60 Stunden gemeinnützige Arbeit muss ein 45-jähriger Mann aus Munster wegen Volksverhetzung leisten. Der mutmaßliche Reichsbürger soll auf seiner Internetseite den Holocaust geleugnet haben. Während des Prozesses kam es zu Tumulten.

 

Dachau: Urteil nach Faustschlägen und Fußtritten gegen Geflüchtete

Ein 22-jähriger Serienstraftäter aus dem Landkreis Dachau ist wegen Körperverletzung zu einer Haftstrafe von einem Jahr und sechs Monaten verurteilt worden. Der junge Mann, daran hatte das Dachauer Schöffengericht keine Zweifel, hatte mehrfach völlig grundlos Asylsuchende angegriffen und geschlagen.

 

Fall Franco A.: Ermittler finden in Kaserne in Donaueschingen Wehrmachtsandenken

Der Skandal um die rechtsextremen Umtriebe in der Bundeswehr weitet sich aus. Nach Medien-Informationen fanden Ermittler nun auch in einer Kaserne in Donaueschingen einen mit Wehrmachtsandenken ausgeschmückten Raum.

Ermittler der Bundeswehr haben in der Fürstenberg-Kaserne in Donaueschingen einen mit Wehrmachts-Devotionalien dekorierten Besprechungsraum entdeckt. Nach einem Hinweis war die Kaserne in Baden-Württemberg, dort ist das Jägerbataillon 292 stationiert, am Donnerstag inspiziert worden. Dabei wurde nach SPIEGEL-Informationen sowohl eine Vitrine mit Wehrmachts-Stahlhelmen vor der Kantine als auch jenes Besprechungszimmer entdeckt.

Generalinspekteur Volker Wieker hat nun  die Durchsuchung aller Bundeswehrgebäude angeordnet. Das Verteidigungsministerium bestätigte einen entsprechenden Bericht der "Bild am Sonntag".

Wieker habe am Freitag die Inspekteure der gesamten Bundeswehr angewiesen, die Einhaltung der Regeln zum Traditionsverständnis in Bezug auf Nationalsozialismus und Wehrmacht zu untersuchen. 

Außerdem wurde bekannt, dass in der Kaserne des rechtsextremen Bundeswehroffiziers Franco A. in Illkirch bereits 2012 einen Skandal mit Nazisymbolen gegeben hat. Entsprechende Informationen habe das Verteidigungsministerium bestätigt, berichtet die Bild. Demnach haben Bundeswehrsoldaten in der Nacht des 7. November 2012 ein vier Meter großes Hakenkreuz auf den Boden der Kaserne der Deutsch-Französischen Brigade gestreut.

 

Thüringen: Anzeigen wegen Nazi-Symbolen bei rechtem Eichsfeldtag

Beim sogenannten Eichsfeldtag der rechtsextremen NPD gab es am Samstag in Leinefelde Proteste und einen Großeinsatz der Polizei. Nach eigenen Angaben nahmen die Beamten 13 Anzeigen wegen Nazi-Symbolen auf, die von einigen der 500 Teilnehmer des rechten Aktionstages gezeigt wurden – zum Beispiel Hitlergruß, auf Handrücken tätowiertes Hakenkreuz oder Siegrune.

Einem Besucher des Eichsfeldtages erteilte die Polizei einen Platzverweis, da er volltrunken (3,0 Promille) das Veranstaltungsgelände betreten wollte. Dort traten rechte Bands und Redner der NPD auf.

Katharina König-Preuss, Sprecherin für Antifaschismus der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, warnt mit Blick auf den "Eichsfeldtag" vor der Entstehung von zumindest temporären "national befreiten Zonen" im Umfeld von Rechtsrock-Festivals.

 

Dresden: Distanz zwischen Pegida und AfD

Vergangenen Montag verkündeten PEGIDA-Redner stolz, am 8. Mai mit der AfD gemeinsame Sache auf dem Neumarkt zu machen. Doch die Umgarnungsversuche der islamfeindlichen Gruppierung stoßen bei der Partei auf wenig Gegenliebe. Die AfD geht (zumindest offiziell) auf Distanz.

 

Bayern: AfD-Chef bedauert Äußerungen über "Identitäre Bewegung"

Bayerns AfD-Chef Petr Bystron will internen Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen und so seinen vierten Platz auf der Landesliste für die Bundestagswahl sichern. Mehrere Parteimitglieder hatten für den Listenparteitag im mittelfränkischen Greding (Landkreis Roth) am Samstag beantragt, die Abstimmung über den vierten Platz zu wiederholen, weil Bystron vom Verfassungsschutz beobachtet wird - Anlass waren laut Behörde Sympathie-Bekundungen des Landeschefs für die rechtsextremistische "Identitäre Bewegung" (IB).

Eine Mitarbeiterin mit NPD-Kontakten, Sympathiebekundungen für Rechtsextremisten: Bei AfD-Landeschef Petr Bystron häufen sich zweifelhafte Vorfälle. Vorwürfe weist er zurück. Parteifreunde wollen ihn zur Rechenschaft ziehen.

 

Dortmund: Plakat mit Aufschrift "Nazi-Kiez" ist als Wahlwerbung erlaubt

Verwaltungsgericht Dortmund erklärt eine umstrittene Parole der Neonazi-Partei »Die Rechte« für zulässig. Ein nordrhein-westfälisches Verwaltungsgericht hat vor einigen Tagen festgestellt, dass es sich bei Plakaten mit der Aufschrift "Nazi-Kiez Dorstfeld" um Wahlwerbung handelt. Die Stadt Dortmund hatte eine Ordnungsverfügung gegen die Plakate verhängt und schon 25 davon abgehangen. Die Partei "Die Rechte" hatte dagegen Beschwerde eingelegt. Die Strategie der Neonazis, das Verbot von Nazi-Symbolen und -inhalten schrittweise aufzuweichen, zeigt nun Wirkung.

 

Der Skandal um Xavier Naidoo und die Söhne Mannheims

Radio Bremen hat die Präsentation von zwei Konzerten der Söhne Mannheims und Xavier Naidoo in Bremen storniert. Anlass für den Konflikt ist das Lied „Marionetten“ der Musiker, an deren Spitze Naidoo steht.

Heute (08.05.2017) soll ein Treffen zwischen dem Mannheimer Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) und Xavier Naisoo stattfinden.

 

750 Rechtsextremisten haben eine Waffenerlaubnis

In Deutschland besitzen mehrere Dutzend Neonazis und Reichsbürger legal Waffen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Martina Renner (Linke) hervor, die der "Welt am Sonntag" vorliegt. Die Zahl der registrierten Waffenbesitzer aus dem rechtsextremen Bereich hat sich damit im Vergleich zu den Vorjahren deutlich erhöht; 2014 sollen rund 400 Rechte eine solche Erlaubnis besessen haben.

Zudem nimmt Waffengewalt gegen Flüchtlinge, Asylunterkünfte und Helfer zu. Im vergangenen Jahr 2016 hat sich laut Bundesregierung die Zahl der Angriffe mit Waffen auf Flüchtlinge, Unterkünfte und Helfer im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. In 79 Fällen wurden bundesweit Personen oder Einrichtungen mit Waffen – darunter Pistolen, Gewehre, Gas- und Schreckschusswaffen – attackiert. Im Jahr 2015 gab es etwa 30 Angriffe dieser Art.

 

Niedersachsen: 19 Verdächtige müssen ihre Waffen abgeben

Die Waffenbehörden in Niedersachsen haben seit November landesweit 19 mutmaßliche Reichsbürger entwaffnet. In vier Fällen stammen die Reichsbürger aus dem Oldenburger Land, weitere 26 Fälle werden geprüft.

 

Oberberg: 100 Reichsbürger leben in Oberberg

Auch wenn sie in Oberberg noch nicht strafauffällig geworden seien, dürfe man Reichsbürger nach Attacken auf Polizisten und Gerichtsvollzieher nicht als "harmlose Spinner" abtun, erklärten der CDU-Landtagsabgeordnete Peter Biesenbach und sein Bundestagskollege Wolfgang Bosbach in einem Pressegespräch.

 

Bad Waldsee: Aktenstehlender Reichsbürger festgenommen

Die Polizei hat im oberschwäbischen Bad Waldsee einen 57 Jahre alten Mann festgenommen. Dieser wird der Reichsbürger-Bewegung zugerechnet. Er soll der Wortführer einer Gruppe sein, die im Januar 2016 eine Gerichtsverhandlung des Kaufbeurer Amtsgerichts massiv störte. Bei der Verhandlung hatte die Angeklagte die Strafakte vom Richtertisch gestohlen und in die Menge geworfen.

 

NSU: Zweifel an zufälligem Tod Michèle Kiesewetters

Vor zehn Jahren wurde die Polizistin Michèle Kiesewetter durch den NSU kaltblütig ermordet. In ihrer Heimatstadt Oberweißbach und am Ort ihres Todes in Heilbronn erinnerten Menschen daran. Es mehren sich zudem Zweifel, dass Kiesewetter zufällig erschossen wurde.

 

NSU: Schon mehr als 50 Millionen Euro Prozesskosten

Seit 6. Mai 2013 muss sich Beate Zschäpe vor Gericht verantworten. Ein Ende des Verfahrens ist nicht in Sicht. Am vergangenen Samstag  waren im NSU-Prozess vier Jahre absolviert – und niemand wagt zu prophezeien, wann die Hauptverhandlung am Oberlandesgericht München ein Ende finden wird. Bei den Prozessparteien ist nur vage von „wohl noch in diesem Jahr“ die Rede. Der sechste Strafsenat unter Vorsitz von Manfred Götzl hat allerdings vorsorglich Termine bis Januar 2018 benannt.

 

Dresden: Mitglied von Neonazi-Gruppe verhaftet

Die Polizei soll in Dresden ein weiteres Mitglied der Neonazi-Gruppe "Freie Kameradschaft Dresden" verhaftet haben. Die "Freie Kameradschaft Dresden" soll unter anderem Flüchtlingsunterkünfte in Freital, Heidenau und Dresden angegriffen haben.

 

Gruppe Freital: Anschlagsopfer sagen aus

Erstmals sagen im Prozess gegen die rechtsextreme "Gruppe Freital" ausländische Opfer eines Sprengstoffanschlags aus. Sie berichten von der feindseligen Stimmung in der Stadt und ihrer Angst. Einer der Rädelsführer der Gruppe will unterdessen wohl sein Schweigen brechen.

 

Mannheim: Zeuge belastet NPD-Stadtrat Christian Hehl

Laut Anklage hat sich Hehl mit dem Handel von Amphetamin seinen Lebensunterhalt sowie den Eigenkonsum finanziert. "Dealer ins Arbeitslager" - Hemden mit diesem Aufdruck hat Neonazi Christian Hehl früher vertrieben. Doch er soll selber mit Drogen gehandelt haben. Seit Freitag muss er sich deshalb vor dem Mannheimer Schöffengericht verantworten. Der vielfach vorbestrafte 46-Jährige sitzt seit 2014 für die rechtsextreme NPD im Mannheimer Gemeinderat.

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Presseschau ... 09.05.2017

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Bautzen (Sachsen): Berliner Schauspieler auf dem Kornmarkt rassistisch beschimpft +++ Thüringen: Geschlagen und rassistisch beschimpft – Schlägerei vor Studentenclub in Jena +++ Waren (Mecklenburg-Vorpommern): Staatsschutz ermittelt nach Brandanschlag auf Bildungszentrum +++ Remscheid (NRW): Fake-Briefe verbreiten rechte Hetze.

 

Bautzen (Sachsen): Berliner Schauspieler auf dem Kornmarkt rassistisch beschimpft

Junge Teilnehmer des Bautzener Theaterfestivals sind auf dem Kornmarkt offenbar Ziel von rassistischen Beleidigungen geworden. Schauspieler des Berliner Maxim-Gorki-Theaters seien am Sonnabend auf der „Platte“ unter anderem mit Affenlauten beschimpft worden. Zudem hätten junge Menschen, die dort auf Bänken saßen, Mitglieder des Ensembles als „ekelhaft“ und „Abschaum“ beschimpft.

 

Thüringen: Geschlagen und rassistisch beschimpft – Schlägerei vor Studentenclub in Jena

Am 7. Mai, gegen 22.15 Uhr kam es in der Jenaer Emil- Wölk-Straße vor einer Kneipe zu einer Auseinandersetzung. Eine Frau und zwei Männer hielten sich vor der Kneipe auf. Sie tranken gemeinsam Alkohol. Als ein südländisch aussehender Mann hinzukam und die Kneipe betreten wollte, versperrte ihm einer der Männer den Weg und rempelte ihn an. Daraufhin kam es zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen den beiden Männern. Die Frau beschimpfte den Geschädigten rassistisch und schlug ebenfalls auf ihn ein.

 

Waren (Mecklenburg-Vorpommern): Staatsschutz ermittelt nach Brandanschlag auf Bildungszentrum

Beim Brandanschlag auf das berufliche Bildungszentrum in Waren ermittelt nun auch die Kripo Neubrandenburg. Wie Sprecherin Carolin Radloff mitteilt, untersuchen Mitarbeiter der Abteilung Staatsschutz, ob es sich bei dem Anschlag um eine politisch motivierte Tat handelt und damit eventuell ein rechtsradikales Motiv dahinter stecken könnte. Zum Hintergrund: In ein Klassenzimmer im hinteren Teil des Schulgebäudes wurde am Sonntagmorgen gegen 3 Uhr eine Weinflasche mit Brandbeschleuniger geworfen und damit ein Schrank sowie der Linoleumboden in Brand gesetzt.

 

Remscheid (NRW): Fake-Briefe verbreiten rechte Hetze

Die Briefe sind unscheinbar und wirken seriös. Auf dem weißen Umschlag prangt das Logo des Landschaftsverbands Rheinland (LVR). Anders als ihr Aussehen ist ihr Inhalt hingegen alles andere als harmlos. Er strotzt nur so vor rassistischer Hetze und Geschmacklosigkeiten. Mindestens fünf dieser Briefe sind in den vergangenen Woche an Haushalte im Bergischen Land gegangen. Das sind die, die dem LVR – der sich klar von den versendeten Schreiben distanziert–, bislang eine Rückmeldung gegeben haben. Doch es könnten noch vielmehr sein, befürchtet der Verband. „Da die Umschläge mit dem Aufdruck ,Dialogpost’ versehen sind, könnten es mindestens 200 Briefe sein“, erklärt Christine Bayer, Leiterin der LVR-Kommunikationsabteilung. Bei „Dialogpost“ handelt es sich um ein Massenversandverfahren der Deutschen Post.

 

Coswig (Sachsen): Volksverhetzungsverfahren gegen Bauern

Ein Hobby-Landwirt aus Coswig ist wegen Volksverhetzung angeklagt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, gegen Asylbewerber gehetzt zu haben. Er hat einen entsprechenden Facebook-Post abgesetzt. Deshalb wurde gegen ihn ein Strafbefehl erlassen, also ein Urteil ohne mündliche Verhandlung. Der Landwirt sollte eine Geldstrafe von 1 350 Euro zahlen. Dagegen ist er in Einspruch gegangen. Heute kommt es zur Hauptverhandlung.

 

Albstadt (Baden-Württemberg): Reichsbürger muss hinter Gitter

Ein Strafverfahren gegen einen sogenannten "Reichsbürger" aus Albstadt ist rechtskräftig abgeschlossen. Er muss seine Haftstrafe antreten. Ein Bürger aus Albstadt, der im Berufungsverfahren von dem Landgericht Hechingen mit Urteil vom 23. Dezember 2016 wegen mehrerer körperlicher und verbaler Übergriffe gegen Amtsträger und Zivilpersonen zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten verurteilt worden war, muss die Haftstrafe verbüßen, teilt das Landgericht Hechingen mit. Das Oberlandesgericht Stuttgart hat die Revision des Angeklagten gegen dieses Urteil am 19. April verworfen, weitere Rechtsmittel sind nicht gegeben.

 

Löhne (NRW): "Germaniten"-Vorstand im Gefängnis

Ein führendes Mitglied der rechtsextremen Löhner "Justizopferhilfe" und des Scheinstaats "Germanitien" sitzt bereits seit Donnerstag, 27. April, in der Justizvollzugsanstalt Brackwede. Das bestätigten die Staatsanwaltschaften Detmold und Bielefeld auf Nachfrage. Der Mann ist im Zuge der Durchsuchungsaktion in der "Reichsbürger"-Szene in Löhne, Rinteln und Vlotho in der vergangenen Woche in Löhne verhaftet worden und muss eine Reststrafe verbüßen. Vor fünf Jahren hatte das Landgericht Detmold den Mann wegen Betruges mit gefälschten Dollarnoten zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und zwei Monaten verurteilt. Nach zwei Dritteln der Gefängniszeit war seine Haft- in eine Bewährungsstrafe umgewandelt und der Mann vorzeitig entlassen worden. Weil er jedoch wieder straffällig wurde, ist der alte Haftbefehl gegen den führenden Kopf der rechtsextremen Löhner "Justizopferhilfe" wieder in Kraft gesetzt geworden. Er muss nun seine Strafe vollständig absitzen, also noch etwa acht Monate und wird damit seinen 60. Geburtstag voraussichtlich im Gefängnis verbringen.

 

Thüringen: Hüpfburg, Hass und Hitlergruß

Fast 500 Neonazis besuchten den siebten rechtsextremen Eichsfeldtag in der Thüringer Kleinstadt Leinefelde im Kreis Eichsfeld. Dabei handelt es sich um eine von der NPD organisierte Versammlung mit Rechtsrockmusik, Kinderhüpfburg, bekannten Rednern der „nationalen Bewegung“ und zahlreichen Verkaufsständen.

 

Demmin (Mecklenburg-Vorpommern): Polizei geht gegen Gegendemonstranten bei Nazi-Demo vor

In Demmin (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) sind die Proteste gegen einen Fackelzug der rechtsextremen NPD am Montagabend laut Polizei weitgehend störungsfrei abgelaufen. Zweimal versuchten allerdings Gruppen von etwa 30 Gegendemonstranten zur NPD-Demo durchzubrechen - die Polizei setzte Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Dabei wurde ein Demonstrant verletzt. Am Rande der Veranstaltungen wurde eine Frau aufgegriffen, die ein Graffiti gesprüht hatte. Außerdem hatten Unbekannte eine Mülltonne in Brand gesetzt. Nach Angaben der Polizei nahmen etwa 330 Menschen an verschiedenen Protest-Aktionen gegen den rechtsextremen Fackelzug teil. Die Demonstranten von Parteien, Gewerkschaften und Kirchen zogen unter dem Motto "Licht vertreibt Schatten" durch die Stadt, nahmen an einem ökumenischen Friedensgebet in der Kirche teil und hielten Mahnwachen ab. Die Polizei sicherte die Demonstrationen mit rund 800 Beamten ab.

 

Franco A: Soldaten mit rechter Gesinnung müssen nicht unbedingt damit rechnen, entlassen zu werden. Die Ministerin will dem nun nachgehen.

Die Äußerungen der Verteidigungsministerin hatten es in sich. „Es wird noch viel hochkommen, das ist gar keine Frage“, sagte Ursula von der Leyen (CDU) am Sonntagabend in der Fernsehsendung „Anne Will“. Nach dem Skandal um den rechtsradikalen und terrorverdächtigen Oberleutnant Franco A. steht wieder einmal die Frage im Raum, ob die Bundeswehr ein Sammelbecken für junge Männer und Frauen mit rechter Gesinnung ist. Und ob Vorgesetzte bewusst wegschauen. Der Leyens Sprecher erklärte am Montag, es gebe ein „erhöhtes Meldeaufkommen“ zu Vorkommnissen in der Truppe seit Bekanntwerden des Falles Franco A. Details nannte er nicht. Die Ministerin konkretisierte ihre Andeutungen bisher ebenfalls nicht. Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hans-Peter Bartels, der die Meldungen ebenfalls bekommt, spricht von "einigen Nachmeldungen" aus denen er derzeit "noch keinen Trend" erkennen könne. Vergleichbares mit dem Fall Franco A. sei nicht dabei, sagte Bartels dem Tagesspiegel. Grundsätzlich sei die Distanzierung der offiziellen Bundeswehr von der Wehrmacht "fast vollständig abgeschlossen", so Bartels weiter.

 

Franco A.: Merkel  stützt von der Leyens harten Kurs

Die Verteidigungsministerin macht die Führungsriege der Bundeswehr für rechtsextreme Vorfälle mitverantwortlich. Für ihre klaren Worte erntet von der Leyen viel Kritik. Bundeskanzlerin Merkel bekräftigt nun ihre Unterstützung für die Ministerin. Im Skandal um den rechtsextremen Oberleutnant Franco A. hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel erneut hinter Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen gestellt. Von der Leyen habe "alle Rückendeckung, die sie braucht, um die Vorfälle aufzuklären und die Konsequenzen daraus zu ziehen", sagte Merkel in Berlin. "Ich finde es richtig, dass sie sehr klar das Fehlverhalten benennt."

 

Ebersberg (Bayern): Bundeswehr-Offizier mit jahrelangen Kontakten zu Holocaust-Leugnerin

Der Sanitätsoffizier der Reserve, Wolfgang B., hatte regelmäßig und über mehrere Jahre hinweg persönlichen Kontakt zur mehrfach verurteilten Holocaust-Leugnerin Sylvia Stolz. Das geht aus Unterlagen hervor, die der Ebersberger Zeitung vorliegen. Der Oberstabsarzt ist 59 Jahre alt und Mitglied des Vorstands der Freien Wähler in Aßling. Dort hatte der Mann, der nach wie vor an Wehrübungen teilnimmt, eine politische Heimat gefunden, nachdem sich die Ebersberger Freien schon vor über zehn Jahren von ihm getrennt hatten. Grund für das Zerwürfnis war damals eine Podiumsdiskussion, die B. zur Bundestagswahl veranstalten wollte. Dazu hatte er ohne Rücksprache mit der Vorstandschaft auch einen Kandidaten der Republikaner eingeladen.

 

"Nazis raus" auf Zaun um Kaserne in Donaueschingen gesprüht

Unbekannte haben den Sicherheitszaun einer Kaserne in Donaueschingen mit dem Spruch "Nazis raus" besprüht. In der Kaserne waren zuvor Wehrmachtsdevotionalien gefunden worden.

 

"Freie Kameradschaft Dresden": Siebter Verdächtiger in Haft

Seit Monaten ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft Sachsen gegen die „Freie Kameradschaft Dresden“ (FKD). Die rechtsextreme Gruppe, zu der angeblich mindestens 15 Männer und zwei Frauen gehören, soll 2015 und 2016 unter anderem an den Angriffen auf Asylbewerber, deren Unterkünfte, auf Polizeibeamte und Links-Alternative beteiligt gewesen sein. Ende November 2016 fand eine Razzia bei der FKD statt. Seit dem sitzen sechs Verdächtige in Untersuchungshaft. Erst am vergangenen Donnerstag wurden zwei weitere mutmaßliche Mitglieder festgenommen.

 

Erste "gemeinsame" Kundgebung von AfD und Pegida

Pegida und die Alternative für Deutschland rücken zusammen – zumindest scheinbar. Am Montag hat es in Dresden erstmals eine gemeinsame Demonstration des islam- und fremdenfeindlichen Bündnisses und dem Stadtverband der AfD gegeben. Mehrere Tausend Menschen nahmen an der Veranstaltung vor der Frauenkirche teil. Ganz einig über eine vermeintliche künftige Zusammenarbeit waren sich die Organisatoren allerdings nicht.

Differenzen gibt es auch über den Umgang mit der "Identitären Bewegung" (IB): Der Kreisverband Sächsische Schweiz-Osterzgebirge will stärker mit der Identitären Bewegung und Pegida zusammenarbeiten. Verliert Parteichefin Frauke Petry in ihrem eigenen Landesverband weiter an Rückhalt?

 

AfD und Pegida: "Schulterschluss" für Pegida zu spät

Der Politikwissenschaftler Kocyba rechnet damit, dass Pegida an Bedeutung verliert. Eine Institutionalisierung der Bewegung oder der mögliche "Versuch eines Schulterschlusses" mit der AfD kämen zu spät.

 

Cottbus (Brandenburg): Rechtes "Inferno" unterwandert Energie Cottbus

Bei Fußball-Viertligist Energie Cottbus hat sich ein kriminelles Netzwerk etabliert - das behauptet ein Kenner der Fan-Szene. Aktuelle Recherchen zeigen: Vor allem die Gruppierung "Inferno Cottbus" versucht, die Fans mit Gewalt auf Linie zu bringen.

 

Schleswig-Holstein: AfD konnte weit weniger Nichtwähler überzeugen

Die Alternative für Deutschland (AFD) erzielte ihr schlechtestes Ergebnis bei einer Landtagswahl seit zwei Jahren. Im Gegensatz zu den Wahlen im vergangenen Jahr schafft sie es kaum noch, ehemalige Nichtwähler zu mobilisieren. In Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern etwa bildete diese Gruppe noch die Kernwählerschaft: Mehr als 40 Prozent der AfD-Wähler war fünf Jahre zuvor zu Hause geblieben.

 

AfD: Gauland setzt auf mehr Flüchtlinge

Der AfD-Vize erklärt das Ergebnis seiner Partei in Schleswig-Holstein unter anderem damit, dass weniger Flüchtlinge nach Deutschland kommen. Das werde sich aber ändern.

 

Kölner AfD-Kommunalpolitiker und Bundeswehr-Offizier wegen Volksverhetzung angezeigt

Ein Bundeswehr-Offizier und AfD-Kommunalpolitiker steht im Verdacht, verbotene NS-Parolen verbreitet zu haben. Am Montag ging bei der Staatsanwaltschaft Köln eine Anzeige wegen Volksverhetzung gegen den Kölner AfD-Ratsherrn Hendrik Rottmann ein, der im Range eines Hauptmanns für den Militärischen Abschirmdienst (MAD) arbeitete.

Zwei Politiker der Linkspartei werfen Rottmann vor, über den Kurznachrichtendienst Twitter die verbotene Losung „Deutschland erwache“ der nationalsozialistischen Organisation SA versandt zu haben.

 

Münster (NRW): Streit um AfD-Wahlkampfabschluss

Die AfD darf am Wochenende nun doch keine Wahlkampfveranstaltung in den Räumen eines münsterischen Gymnasiums abhalten. Die Stadt hat am Montag Mittag (08.05.2017) ihre Genehmigung dafür zurückgezogen.

Die Voraussetzungen hätten sich grundlegend geändert, so Stadtdirektor Thomas Paal. Der Kreisverband der AfD Münster hatte eine Informationsveranstaltung für den kommenden Samstag (13.05.2017) im Freiherr-von-Stein-Gymnasium angemeldet.

Nun habe sich herausgestellt, dass es sich um den offiziellen Abschluss des Landtagswahlkampfes der nordrhein-westfälischen AfD handele. Dazu sollte die AfD-Vorsitzende Frauke Petry und ihr Mann Marcus Pretzell, Landesvorsitzender der AfD in NRW, kommen.

 

Weniger Angriffe auf Flüchtlingsheime

Die Zahl der Angriffe auf Asylbewerberheime ist im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr stark gesunken. Doch noch immer kommt es im Schnitt jeden Tag zu einer Attacke.

 

Frankreich: Le Pen will "Front National" zur "Allianz der Patrioten" umbauen

Von Verbitterung keine Spur, als Marine Le Pen kurz nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses auf die Bühne tritt. Sie strahlt und lässt sich von ihren Anhängern in Paris feiern. Diese jubeln zwar etwas verhaltener als noch im April, aber immer noch lautstark für ihre "Marine". Le Pen beglückwünscht ihren siegreichen Kontrahenten Emmanuel Macron, wünscht ihm alles Gute für seine Amtszeit. Aber schnell zeigt sich, was ihre eigentliche Agenda in dieser Ansprache ist.

Das Ergebnis für sie sei "historisch", nun wolle sie eine "neue politische Kraft" gründen, eine "Allianz der Patrioten", erklärt die Front-National-Chefin in dem kleinen, überfüllten Saal. Es ist eine Ansage, die darauf schließen lässt, dass sich Le Pen seit Tagen auf das Ergebnis vorbereitet hat - und alles tut, um aus ihrer Niederlage Kapital zu schlagen. Tatsächlich hat Macron mit großem Vorsprung gewonnen, aber immerhin haben 33,9 Prozent für die Rechtsextreme gestimmt.

 

Mecklenburg-Vorpommern: Anstieg bei politischer "Hasskriminalität" im Internet

Hass und "Fakenews" in den sozialen Netzwerken nehmen im Nordosten zu. Häufig sind Flüchtlinge und ihre Unterstützer das Ziel. Die "Hasskriminalität" ist 2016 weiter gestiegen, doch nur ein Bruchteil wird offiziell erfasst.

 

re:publica: Selbstexperiment im braunen Sumpf

Auf der re:publica berichtet Internet-Guru Sascha Lobo von seiner Recherche am rechten Rand der Gesellschaft zur Diskurskultur im Internet. Er hat ein paar Vorschläge, wie man sie verbessern könnte.

 

re:publica: Sascha Lobo im Interview mit Heute.de

"Hinter 'Fake News' stehen eine ganze Reihe von verschiedenen Phänomen. Manche ziemlich alt, manche vergleichsweise neu. Das Grundproblem ist, dass sich einige Grundüberzeugungen des 20. Jahrhunderts auflösen. Wir, die liberale Meinungssphäre, dachten vielleicht, dass Menschen die Grundzüge der Demokratie nicht nur zu schätzen wissen, sondern auch einigermaßen gut kennen. 

 

Bamberger Erzbischof: Das Grundgesetz der Kirche ist Nächstenliebe

Religion und Rassismus sind nach den Worten des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick nicht miteinander vereinbar. "Wer Gott sucht, der kann kein Rassist oder Nationalist sein", sagte Schick am Samstag im fränkischen Forchheim. Gott liebe alle Menschen, unabhängig von Rasse und Herkunft. Er wolle, dass die Menschen einander achteten und liebten.

 

Hamburg: Benimmkurse für Flüchtlinge – "Natürlich gebe ich Frauen jetzt die Hand"

Wie verhalte ich mich im Bus oder im Schwimmbad ? Welche sozialen Tabus gibt es? Die Integrationsberaterin Moska Faqiri bringt Flüchtlingen bei, wie Deutschland tickt. Das kommt nicht bei allen gut an.

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Presseschau ... 10.05.2017

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Hakenkreuzschmierereien in Wasseralfingen (Baden-Württemberg) +++  Kleinbauer vom Vorwurf der Volksverhetzung freigesprochen +++ Angeklagter sieht sich im Königreich Württemberg +++ "Die Rechte" sucht auf eigene Faust nach linken "Straftätern".

Hakenkreuzschmierereien in Wasseralfingen (Baden-Württemberg)

Die Serie an Hakenkreuzschmierereien in Wasseralfingen reißt nicht ab. Nachdem am Montag erneut rassistische Schmierereien am Wasseralfinger Schloss entdeckt wurden, tauchten im Laufe desselben Tages weitere auf. Vermutlich dieselben Täter beschmierten wohl in der Nacht auf Montag das Schild der Aalener Städtepartnerschaften im Bereich des Kreisverkehrs am Ortseingang in der Ellwanger Straße. Dabei wurden der Schriftzug der Partnerstadt Antakya geschwärzt sowie zwei Hakenkreuze und ein Schriftzug aufgesprüht.

 

Kleinbauer vom Vorwurf der Volksverhetzung freigesprochen

Ein wegen Volksverhetzung angeklagter Kleinbauer aus Coswig ist vom Amtsgericht Meißen freigesprochen worden. Der 27 Jahre alte Toni P. hatte im Sommer 2015 im Zusammenhang mit der Unterbringung von Flüchtlingen in einem ehemaligen Supermarkt in Niederau bei Facebook von "Drecksvolk" geschrieben.

 

Angeklagter sieht sich im Königreich Württemberg

Das Amtsgericht Schwäbisch Hall verurteilt in drei Prozessen Männer, die den Reichsbürgern nahestehen. Ein Unternehmer doziert Gedankengut der Gruppierung.

 

"Die Rechte" sucht auf eigene Faust nach linken "Straftätern"

Der eine oder andere wird sich erschreckt haben, als er sein Gesicht plötzlich auf der Homepage vom Kreisverband OWL der Partei "Die Rechte" entdeckt hat. Vor allem die Kombination mit der Überschrift dürfte viele zum Schlucken gebracht haben: "Fahndungsfotos: DIE RECHTE OWL bittet um Mithilfe – Wer kennt diese Straftäter?", heißt es dort. Im Text ist die Rede von "unschönen Szenen", zu denen es am 22. April in Gütersloh nach der "Mottofahrt gegen Masseneinwanderung" kam. Zur Wahlkampfveranstaltung der Rechten auf dem Kolbeplatz erschienen Linke, um eine Gegendemo zu starten. "Linksextreme Straftäter tobten sich vor der Polizei aus, Verstöße gegen das Versammlungsgesetz und Beleidigungen blieben ungeahndet", beschreiben die Mitglieder der Rechten die Situation. Obwohl sie die Polizisten auf die Straftaten hinwiesen, sei nichts passiert. Doch damit will sich die Partei nicht zufrieden geben! Stattdessen greifen sie zum Mittel der Selbstjustiz: "DIE RECHTE nennt sich nicht umsonst die Partei, die für Sicherheit, Recht und Ordnung eintritt. Deshalb veröffentlichen wir an dieser Stelle einige Fotos der linken Spontanversammlung, auf denen einige der Straftäter von vergangenem Sonnabend zu sehen sind."

 

Von der Wikingjugend zu Höcke – ehemaliger Neonazi-Funktionär arbeitet in der Thüringer AfD-Fraktion

In der Thüringer AfD-Fraktion arbeitet ein früherer Aktivist inzwischen verbotener Neonazi-Organisationen, der für indizierte Rechtsrock-Musik von Frank Rennicke und rechte Literatur das Layout produzierte. Heute entwirft er unter Björn Höcke Propaganda für die AfD.

 

Bystron akzeptiert Abmahnung durch AfD-Bundesvorstand

Der bayerische AfD-Landeschef Petr Bystron akzeptiert die Abmahnung durch den Bundesvorstand der Partei wegen seiner Äußerungen zur rechtsextremen "Identitären Bewegung". Das bestätigte Bystron dem Bayerischen Rundfunk. Demnach werde sich Bystron nicht mehr zur "Identitären Bewegung"äußern.

 

"Nahezu gesamtes Potenzial der NPD aufgesogen"

Zwickauer CDU-Kreischef Marco Wanderwitz fordert im Gespräch mit der "Freien Presse" von seiner Partei eine klare Abgrenzung zur AfD: "Meine Prognose lautet: Die Nazis werden am Ende diese Truppe ganz übernehmen. Die AfD hat ja in Sachsen inzwischen nahezu das gesamte Potenzial der NPD begierig aufgesogen. Die AfD hat das Zeug zu einer Nazi-Front."

 

AfD: "Neue politische Heimat für Neonazis"

Bundesjustizminister Heiko Maas kritisiert AfD nach Schulterschluss mit Pegida scharf:  "Wenn die AfD jetzt den Schulterschluss mit Pegida sucht, muss sie sich vorhalten lassen, sich endgültig nicht mehr von radikalen und fremdenfeindlichen Hetzern abzugrenzen. Dann zeigt sich deutlich das rechtsradikale Gesicht der Partei."

 

Frankreich: Frustration in der Fachosphère

Nach der verlorenen Wahl braucht die extrem Rechten im Netz einen Sündenbock. Die aggressive Performance von Marine Le Pen sei schuld.

 

Demmin: Polizei übt Druck auf Busunternehmen aus und behindert Anreise von Gegendemonstranten

Im Vorfeld des Neonazi-Aufmarschs in Demmin kam es zu polizeilichen Behinderungen der Anreise von Greifswalder Gegendemonstranten.

 

Gegen festgenommenen Soldaten wurde schon einmal ermittelt

Im Zuge der Terrorermittlungen gegen den mutmaßlich rechtsextremen Oberleutnant Franco A. hat die Bundesanwaltschaft einen weiteren Soldaten festnehmen lassen. Im baden-württembergischen Kehl nahmen Ermittler am Dienstagmorgen den 27 Jahre alten Maximilian T. fest.

Nach Informationen von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR hatte der Militärische Abschirmdienst (MAD) im Jahr 2015 schon einmal gegen Maximilian T. ermittelt. Damals sollte er laut Ermittlerkreisen beim Besuch eines Clubs einen Gesprächspartner zu Aktivitäten gegen Flüchtlinge ermuntert haben. Der Vorfall wurde gemeldet, der MAD nahm Ermittlungen auf, stieß aber offenbar auf keine weiteren Anhaltspunkte, die den Verdacht erhärteten.

 

Bundeswehrskandal: Was bislang bekannt ist

Es begann als bizarre Affäre um einen Soldaten und ist inzwischen zu einem Skandal um eine rechtsextreme Gruppe bei der Bundeswehr geworden. Drei Beschuldigte, ein perfider Plan und eine Ministerin in der Schusslinie: Der Fall Franco A. - und was bislang bekannt ist.

 

Rechtsextreme in der Bundeswehr: "Das gibt's schon lange"

Christian Weißgerber war als junger Mann ein aktiver Neonazi. Bei der Bundeswehr konnte er seine Ansichten lange ungehindert verbreiten. Wie anfangs mit dem Fall Franco A. umgegangen wurde, habe ihn sehr gewundert.

 

NSU: Neue Spuren im Mordfall Kiesewetter?

Möglicherweise waren Kontaktleute islamistischer Terroristen zum Zeitpunkt des Polizistinnenmords in Heilbronn. Der ARD-Magazinsendung "Report Mainz" und dem Magazin "Stern" liegen geheime Polizeiakten vor.

Waren Kontaktleute islamistischer Terroristen am Tatort, als die Polizistin Michèle Kiesewetter erschossen wurde? Polizeiakten zur Funkzellen-Auswertung legen das nahe. Doch die Polizei wertete die Handydaten nicht weiter aus.

 

Rechtsextremer "Lasermann" wegen Mordes angeklagt

Auf offener Straße soll der "Lasermann" 1992 in Frankfurt eine Frau erschossen haben. Nun wird dem Rechtsextremisten aus Schweden der Prozess gemacht.

 

Wie Energie Cottbus von Rechten unterwandert wird

Sie drohen und üben Gewalt aus: Ein rechtsradikales Netzwerk soll sich in der Fanszene von Energie Cottbus etabliert haben. Das geht aus Medienberichten hervor. Wie konnte die Lage so eskalieren?

 

Amerikanische „Combat 18“-Aktivisten angeklagt

Mit Hilfe verdeckter Ermittler ist es den amerikanischen Behörden gelungen, Beweise gegen die militante Neonazi-Gruppe zu sammeln. Den ASF-Mitgliedern wird Drogenhandel, unerlaubter Waffenbesitz, Geldwäsche, Erpressung und Betrug vorgeworfen.

 

re:publica: Kritik am Gesetz gegen Hatespeech (NetzDG)

Netzaktivisten sowie Vertreter von IT-Konzernen und Branchenverbänden haben die Bundesregierung auf der Berliner Internetkonferenz Republica aufgefordert, von einem Netzwerkdurchsetzungsgesetz in seiner bisher geplanten Form abzusehen. "Experten haben sich bisher allesamt negativ dazu geäußert, zivilgesellschaftliche Organisationen und die Wirtschaft machen sich sehr stark gegen dieses Gesetz", erklärt Constanze Kurz vom Chaos Computer Club (CCC) in einer Umfrage von ZAPP. "Da bin ich doch gespannt, ob der Bundesjustizminister die Eier hätte, sich gegen diese breite Front zu stellen." Mit einem solchen Gesetz setze "der Staat einen Anreiz für automatisierte Filterprozeduren", mahnt die Sprecherin des CCC.

 

Urteil in Österreich: Facebook muss Hasspostings weltweit löschen

Hass-Postings müssen von dem sozialen Netzwerk weltweit gelöscht und nicht nur für bestimmte Länder gesperrt werden. Das hat ein österreichisches Gericht entschieden. In dem Verfahren könnten sogar noch mehr Forderungen gegen Facebook durchgesetzt werden.

 

Neonazi-Demo in Durlach (BW): Ortschaftsrat will Resolution verabschieden

Die Partei "Die Rechte“ will am 3. Juni zum "Tag der deutschen Zukunft“ in Durlach demonstrieren. Zu dem Thema hat der Ortschaftsrat für heute Abend 18 Uhr eine Sondersitzung einberufen. In der öffentlichen Sitzung im Festsaal der Karlsburg will das Gremium unter Vorsitz von Ortsvorsteherin Alexandra Ries eine Resolution für Toleranz und Vielfalt verabschieden.  Außerdem wird über den aktuellen Sachstand zur geplanten Demo berichtet.

 

Weinfest gegen Rassismus am Millerntor in Hamburg

Kein Wein den Faschisten: Das ist das Motto der ersten öffentlichen Veranstaltung in der ausgebauten Fläche des zukünftigen FC St. Pauli Museums. Am Samstag, 13. Mai 2017, tritt das 1. Weinfest gegen Rassismus den Beweis an, dass Wein und Fußball hervorragend zusammenpassen.

 

Demokratiekonferenz in Weiden (Bayern): "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ist ein verbreitetes Phänomen“

Weiden. Laut einer Studie stieg der Anteil der Bürger, die mit der Demokratie unzufrieden ist seit 2001 auf 48 Prozent. Trotz wirtschaftlich guter Lage sorgen sich viele um die Innere Sicherheit und Themen wie die Zuwanderung. Auch sorgen sogenannte "Reichsbürger“ für Unruhen. Bei der Demokratiekonferenz in Weiden sprachen die Teilnehmer über Zahlen, Fakten und die "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“.

 

Kein Veedel für Rassismus schreibt offenen Brief an Stroer – Betreff AfD-Wahlwerbung

Die Initiative „Kein Veedel für Rassismus“ hat einen offenen Brief an den Kölner Außenwerber Stroer geschickt. Die Initiative kritisiert die AfD-Wahlwerbung, die aktuell auf Großflächenplakaten in Köln zu sehen ist. Report-K veröffentlicht den offenen Brief der Aktivisten im Wortlaut.

 

Leipzig: Ein Markt für Nazi-Devotionalien

Auf dem Leipziger Antik- und Trödelmarkt gibt es Nazi-Uniformen und Eiserne Kreuze zwischen 250 und 2.500 Euro. Die Hakenkreuze gehen meist abgeklebt über die Theke. Eine Recherche in der braunen Grauzone.

 

Symbol der Rechtsextremen: Erfinder tötet Pepe the Frog

Pepe the Frog ist tot: Das hat dessen Erfinder Matt Furie beschlossen. In einem neuen Cartoon zeigt er Pepe in einem Sarg, seine Freunde Landwolf, Brett und Andy trauern um ihn. Furie will damit einmal mehr deutlich machen, dass er mit der Entwicklung seiner Figur nicht einverstanden ist. Der Froschcharakter wurde in den vergangenen Monaten von der sogenannten Alt-Right-Bewegung in den USA gekapert und zu einem Symbol für Hass.

 

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17-jähriger Asylbewerber im bayrischen Bad Rodach attackiert

In Bad Rodach (Landkreis Coburg) attackierten vier unbekannte Männer einen 17-jährigen Syrer. Sie schlugen nach Angaben der Polizei gemeinschaftlich auf das wehrlose Opfer ein. Die Polizei sucht nun mit Hochdruck nach den vier Angreifern.

Der junge Mann war am Mittwoch, 3. Mai, gegen 18 Uhr auf dem Rückweg von einem Einkauf in einem Supermarkt, als unbekannte Männer den 17-Jährigen in der Gartenstraße beleidigten. Im Anschluss schlugen die vier Tatverdächtigen gemeinschaftlich mit Händen und Fäusten auf das wehrlose Opfer ein, bevor sie zu Fuß in unbekannte Richtung flüchteten. Der Syrer zog sich Verletzungen im Gesicht und am rechten Handgelenk zu. Scheinbar hat die Tat einen fremdenfeindlichen Hintergrund, es soll der Satz "Was willst du hier in Deutschland, du Arschloch" gefallen sein.

 

Sächsischer AfD-Politiker hetzt auf Facebook gegen Juden

AfD-Chefin Frauke Petry (41) bezeichnete ihre Partei öffentlich als Garant jüdischen Lebens, aus ihrem eigenen Landesvorstand kommen derweil antisemitische Töne. Konsequenzen soll es trotzdem keine geben.

 

AfD-Apotheker: Anschlag oder Autounfall

In der politischen Apothekerszene ist der Kölner Apotheker Günter „Gunnar“ Witzmann kein Unbekannter: Gemeinsam mit anderen Pharmazeuten hatte er 2012 die Protestgruppe „Aufbruch!Apotheke“ gegründet. Nach einer politischen Irrfahrt von links nach rechts ist Witzmann jetzt bei der AfD gelandet und kandidiert für den NRW-Landtag. Beim Kleben von Wahlplakaten in Köln wurde Witzmann jetzt in einen Autounfall verwickelt: Er blieb unverletzt, sieht sich aber als Opfer eines politischen Anschlags. Die Kölner Polizei dementiert hartnäckig.

 

Boizenburg: Lehrerin nach Nazi-Demo suspendiert

Eine Grundschullehrerin aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim hat Recherchen des NDR zufolge offenbar wiederholt an rechtsextremen Demonstrationen teilgenommen. Die Lehrerin ist an der Regionalen Schule mit Grundschule Vellahn (Landkreis Ludwigslust-Parchim) tätig, wie der Sprecher des Bildungsministeriums, Henning Lipski, auf Nachfrage bestätigte. Sie sei am Dienstag "bis auf Weiteres" vom Dienst suspendiert worden.

 

Landtagswahl: Neonazi bewirbt sich aus Gefängnis

Für die rechtsextreme Partei Die Rechte tritt bei der Landtagswahl mit Daniel Grebe ein Kandidat aus Dortmund an, der seit Anfang 2017 für 22 Monate in Haft sitzt. Er hatte beim Sturm auf das Rathaus am Kommunalwahlabend 2014 eine Bierflasche geworfen und dabei einen jungen Gegendemonstranten am Kopf verletzt.

 

Nach Neonazi-Angriff 2014: Polizei und Stadt sichern Wahlparty im Rathaus

Im Mai 2014 griffen Rechtsextremisten die Teilnehmer einer Kommunalwahlparty im Rathaus an und verletzten mehrere Personen. Jetzt herrscht Zoff im Rathaus um die Sicherheit für den Landtagswahlabend am Sonntag: Die Fraktionen konnten sich nicht auf ein Konzept einigen und erheben gegenseitig Vorwürfe.

 

Bislang nur wenige Reichsbürger in Thüringen entwaffnet

Laut dem MDR-Magazin "Exakt" sei in Thüringen die Zahl der entwaffneten Reichsbürger einstellig geblieben. In dem Freistaat sind etwa 50 bewaffnete Reichsbürger bekannt.

 

Sachsen-Anhalt: Ex-Reichsbürger erhält Haftstrafe

Das Landgericht in Stendal hat am Dienstag als zweite Instanz einen gerichtsbekannten Mann aus einem Ortsteil von Arendsee wegen vielfachen Fahrens ohne Fahrerlaubnis und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte zu zwei Parallelstrafen verurteilt. Im Ergebnis seiner Berufung gegen ein Urteil des Salzwedeler Amtsgerichts vom 23. August vorigen Jahres muss der 27-Jährige, der der sogenannten Reichsbürgerszene als zugehörig galt, für ein Jahr ins Gefängnis.

 

NRW: SEK-Einsatz gegen „Reichsbürger“ in Hünxe und Voerde

Es ist der zweite Einsatz dieses Jahr gegen den „Verein für bioenergetisches Leben“, hinter dem sich sogenannte „Reichsbürger“ verbergen – rechtsextreme Verschwörungstheoretiker, die die Bundesrepublik und ihr Gesetz nicht anerkennen. Bereits am 8. März hatte ein SEK in Drevenack zugegriffen, die Räume wegen des Verdachtes auf Betrug untersucht. Dabei hatte sie diverse Schusswaffen Marke Eigenbau sicher gestellt, zudem Schwarzpulver und Munition.

 

Rechtsradikaler Aufmarsch und Al-Kuds-Demo an einem Tag

Die Berliner Polizei muss sich Mitte Juni erneut auf ein Wochenende mit hoher Belastung durch Demonstrationen einstellen. Am 17. Juni will zum einen die rechtsradikale „Identitäre Bewegung“ durch Berlin-Mitte ziehen. Angemeldet sei dazu auch eine linke Gegendemonstration, sagte Innensenator Andreas Geisel (SPD) am Mittwoch im Ausschuss für Verfassungsschutz.

Außerdem sei voraussichtlich die jährliche Demonstration von Palästinenser-Gruppen zum israelfeindlichen Al-Kuds-Tag am Kudamm geplant. Dieses Datum stehe aber noch nicht endgültig fest, es gebe auch Hinweise auf den 24. Juni, sagte Geisel. Zur Zeit werde das von der Polizei noch geprüft.

 

Die Zahl derer, die zu Neonazi-Musik tanzen, steigt

Rund 40 rechtsextreme Musikveranstaltungen gab es bereits seit Jahresanfang bundesweit. Damit steigt ihre Zahl weiter. Das ist auch wegen der hohen Geldsummen, die dort gesammelt werden, ein Problem.

 

Nazi-Lügnerin Ursula Haverbeck erneut vor Gericht

Die Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck aus Vlotho steht am 8. Juni erneut vor Gericht. Die 88-Jährige muss sich vor dem Landgericht Detmold verantworten, weil sie gegen zwei Urteile des Amtsgerichts Detmold Berufung eingelegt hat.

 

Extrem rechter Freundeskreis plant Teilnahme an niedersächsischer Landtagswahl

Die Ankündigung dürfte den anderen rechtsextremen Parteien kaum gefallen. Jens Wilke, Kopf des "Freundeskreises Thüringen / Niedersachsen“, stellte in einem Facebookvideo den Antritt seiner Gruppierung bei der niedersächsischen Landtagswahl im nächsten Januar in Aussicht. Die "Volksbewegung“ könnte den anderen Splitterparteien wichtige Stimmen abjagen.

 

Nach Auflösung von rechtsextremer Hooligan-Gruppe Inferno: Sicherheitsbehörden "trauen dem Frieden" in Cottbus nicht

Offenbar aus Angst vor einem Verbot hat die Hooligan-Gruppe Inferno Cottbus ihre Auflösung bekannt gegeben. Das Innenministerium reagiert nüchtern.

 

Knapp 2500 rechtsextreme Verdachtsfälle seit Ende der Wehrpflicht

Seit dem Ende der Wehrpflicht 2011 ist der Militärische Abschirmdienst bei der Bundeswehr mehr als 2500 rechtsextremistischen Verdachtsfällen nachgegangen. Doch die Tendenz war klar abnehmend – und nur bei einem minimalen Teil erhärtete sich der Verdacht.

 

Bundeswehr-Skandal: Drei Verdächtige und ein rechtes Dunkelfeld

Seit Franco A. und zwei mutmaßliche Komplizen in Untersuchungshaft sitzen, werden immer neue Details zu dem Bundeswehr-Skandal bekannt. Ein Überblick zu den Ermittlungen

 

"Es gibt einfach zu viele Einzelfälle"

Bei der Sondersitzung des Verteidigungsausschusses zum Skandal um rechtsextreme Soldaten wurden nach Angaben von Linken-Politiker Alexander Neu nur bereits bekannte Fakten reproduziert. "Die innere Führung muss wieder mehr gelebt werden", sagte Neu über notwendige Reformen im DLF.

 

Traditionspflege der Bundeswehr: Diskussion um Kasernennamen ist nicht neu

In der Debatte um die Verherrlichung der Wehrmacht innerhalb der Bundeswehr wird - wieder einmal - über die Benennung von Kasernen mit den Namen umstrittener Nazi-Offiziere gestritten.

 

"Die haben gedacht, wir waren das": Betroffene des NSU-Komplex erheben ihre Stimme

Es geht um Menschen, die hier aufgewachsen sind oder sich ganz bewusst entschieden haben, in Deutschland ihr Glück zu suchen, und die es hier bei uns auch gefunden haben. Es geht um Väter, Ehepartner, privat und beruflich engagierte Menschen. Es geht um eine Polizistin, die sich für unser aller Sicherheit einsetzte und in Gefahr brachte. Es geht um Menschen, die geschätzt und geliebt wurden und die sicher noch viel mit ihrem Leben vorhatten.

 

Ex-Bundespräsident  Christian Wulff: "Naidoo begibt sich in die Nähe des Hasses"

Wulff hat den Sänger Xavier Naidoo wegen seiner rechtspopulistischen Liedtexte heftig kritisiert. "Er begibt sich in die Nähe von Totengräbern der Demokratie, in die Nähe des Hasses", sagte Wulff in einem Interview mit dem Mannheimer Morgen.

 

Hasskriminalität steigt deutlich an

Die Zahl der politisch motivierten Straftaten ist seit Jahresbeginn deutlich angestiegen. Im Januar registrierte das Bundeskriminalamt 1226 Fälle, im Februar 1436 und im März dann 1669. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Bundestagsfraktionen von CDU/CSU und SPD hervor, die der "Passauer Neuen Presse" vorliegt.

Unter den politisch motivierten Straftaten im März gab es 102 Gewalttaten und 724 Propagandadelikte. Der Anstieg bezieht sich auf alle Kernbereiche. 999 Straftaten wurden auf rechtsextreme Motive zurückgeführt, das waren 122 Straftaten mehr als im Januar. Auf das Konto von Linksextremisten gingen im März 367 Straftaten, ein Anstieg um 140 gegenüber dem ersten Monat des Jahres.

 

Psychoterror von Neonazis geht weiter

Der Fuldaer Linksaktivist Andreas Goerke sieht sich weiterhin einer Psychoterror-Kampagne von Rechtsextremen ausgesetzt. Diese sollen nicht nur ihn, sondern auch seine Familie bedrohen.

 

Schulfest trotz AfD-Veranstaltung: Schüler zeigen Flagge

Ein Schulfest inmitten einer Konfliktsituation, in der zwei Gruppen aufeinander prallen, die unterschiedlicher nicht sein können: Dieses Szenario könnte an diesem Samstag Wirklichkeit werden. Vorausgesetzt, die AfD kommt mit ihrem Antrag durch und darf doch in der Aula des Stein-Gymnasiums ihre Veranstaltung abhalten. Doch gerade in einer solchen Situation beweisen die Jugendlichen, warum sie eine zertifizierte "Schule ohne Rassismus, eine Schule mit Courage“ besuchen. Sie machen ihren Protest öffentlich sichtbar und stellen sich aktiv hinter das, wofür ihr Gymnasium steht: Vielfalt.

 

Rainer Höss, Enkel des Auschwitz-Kommandanten: “Populismus ist Propaganda”

Vor Kurzem erschien Rainer Höss‘ Autobiographie Das Erbe des Kommandanten in Frankreich. „Ich habe es zerstört” - so lautet die Lebensaufgabe des gelernten Konditors und Enkel des Auschwitz-Aufsehers Rudolf Höss, nachdem er aus einem 6-monatigen Koma aufwachte. Seitdem widmet er sein Leben der Aufarbeitung und dem Kampf gegen Rechtsextremismus in Europa. Interview mit einem Überlebenskünstler.

 

"Da ist so viel Lüge dabei“: Aussteiger aus der rechten Szene berichtet, wie es ihm ergangen ist

Tom gibt sich kein bisschen verwundert darüber, dass mit Franco A. ein Bundeswehroffizier als Rechtsextremer enttarnt wurde . Einer, der mutmaßlich sogar Anschläge auf Politiker plante. "Wir sind überall", sagt Tom.

Er bemerkt zunächst gar nicht, wie unpassend er dieses "wir" gerade verwendet hat. Denn der junge Mann, er ist jetzt Anfang 20, ist seit einigen Monaten dabei, sich von diesem "wir" zu lösen. Weg von der rechts­extremen Szene, in die er tief verstrickt war. Möglichst weit weg. Tom ist ein sogenannter Aussteiger.

 

Johannes Kneifel:  Vom rechtsextremen Skinhead zum Pastor

Gel-Frisur, moderne Brille, schickes Sakko – heute fällt es schwer, sich Johannes Kneifel als den rechtsextremen Skinhead und Totschläger vorzustellen, der er als 17-Jähriger gewesen ist. Im gut gefüllten Restaurant „Schublade“ berichtete er von seinem Werdegang vom Neonazi und Gewaltverbrecher zum gläubigen Christen.

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+++ Kahla (Thüringen): Politiker von Neonazis bedroht +++ "Blood and Honour"-Strukturen in Thüringen wachsen wieder +++ Serie von 70 Nazi-Schmierereien in Eisenach aufgeklärt: Junge Neonazis festgenommen +++

 

Kahla (Thüringen): Politiker von Neonazis bedroht

Kahla. Nach einer Diskussionsrunde mit dem Bundestagsabgeordneten Frank Tempel (Linke) musste die Polizei zum Kahlaer Markt ausrücken. Vier Personen hatten dort 14 Kerzen aufgestellt und angezündet, teilt die Polizei mit. Auf A4-Blättern hatten die Männer auf die getöteten Personen auf dem Berliner Weihnachtsmarkt sowie auf zwei getötete Frauen hingewiesen. Ein Politiker der Linken, der die Aktion filmen wollte, wurde bedroht und rief deswegen die Polizei. Die Männer sind der rechtsextremen Szene zuzuordnen. Thema der Diskussionsrunde war unter anderem die Flächenbesetzung durch Rechtsextreme im ländlichen Raum.

 

"Blood and Honour"-Strukturen in Thüringen wachsen wieder

Blut und Ehre: Das ist der Name einer Nazigruppierung, besser bekannt unter dem englischen Äquivalent "Blood & Honour". Dahinter steckt ein international agierendes Netzwerk der extremen Rechten. Kernspektrum sind Rechtsrock-Konzerte, Geld und Waffen. Schon im Jahr 2000 hat Deutschland diese Nazitruppe deshalb hierzulande verboten. In Thüringen tauchen aber wieder vermehrt Rechte auf, die sich offen zu Blood & Honour bekennen.

 

Serie von 70 Nazi-Schmierereien in Eisenach aufgeklärt: Junge Neonazis festgenommen

Der Kriminalpolizei in Eisenach ist ein Erfolg gegen rechte Schmierer gelungen. Drei Personen, die dem Spektrum der "Jungen Nationalen" zuzuordnen sind, sind dringend tatverdächtig, in den letzten zweieinhalb Jahren an die 70 politisch motivierte Taten begangen zu haben. Darunter zählen diverse Graffiti mit eindeutiger rechter Symbolik wie "NS-Area" oder "NS-Zone".

 

Sprecher von Bärgida erhält für NS-Vergleiche Geldstrafe über 4.200 Euro

Jürgen H., regelmäßiger Redner des Berliner Pegida-Ablegers Bärgida, ist wegen Beleidigungen zu 4200 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Zum angesetzten Prozesstermin vor einem Berliner Gericht am Mittwoch war er unentschuldigt nicht erschienen, wie eine Gerichtssprecherin am Donnerstag bestätigte. Auf einer Bärgida-Versammlung soll er unter anderem die Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion Katrin Göring-Eckardt als „Goebbels-Eckardt“ bezeichnet haben. In Richtung von Gegendemonstranten soll er auf einer anderen Bärgida-Versammlung „Ich begrüße die neuen Hitlerjungen“ gesagt haben.

 

Pannen bei Ermittlungen zu rechtem Angriff in Dresden: Namen verwechselt, falscher Täter angeklagt

Der Prozess um einen Angriff von bis zu acht Rechtsextreme auf eine Gruppe junger Leute in der Neustadt ist mit massiver Kritik an den polizeilichen Ermittlungen zu Ende gegangen. Markus Vogel, Jugendrichter am Amtsgericht Dresden, sprach von „schlampiger Arbeit“. Wegen Namensverwechslungen hatte die Staatsanwaltschaft nicht den Rädelsführer angeklagt, sondern einen anderen Beteiligten. Zeugen waren keine Fotos von Verdächtigen gezeigt worden. Wechselnde Ermittler im Revier Nord trugen ihr Übriges zu dieser Panne bei. Es war nicht die einzige. Manche Zeugen wurden erst ein halbes Jahr nach der Tat vernommen. Auch der Polizeieinsatz wurde von Geschädigten kritisiert, denn die Beamten sollen das rechtsextreme Motiv der Angreifer schlicht ignoriert haben.

 

Cottbuser Hooligan-Gruppe gibt Auflösung bekannt

Nachdem durch Medienrecherchen das kriminelle Netzwerk in der Fanszene des FC Energie Cottbus bekannt wurde, hat die rechte Hooligan-Gruppe Inferno Cottbus am Mittwochvormittag ihre Auflösung bekannt gegeben – offenbar aus Angst vor Repressalien durch die Sicherheitsbehörden und einem Verbot. „Wir sind fertig mit dieser verschwörerischen Apparatur der Hetzerei“, heißt es in einer Erklärung auf der Facebook-Seite der Gruppe.

 

Brandenburgs Innenminister Schröter: Inferno Cottbus ist “Wucherung“

Der wegen Ausschreitungen rechtsextremer Fußballfans in die Kritik geratene FC Energie Cottbus stellt sich nach den Worten von Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) inzwischen dem Problem – nämlich den Machenschaften des kriminellen Netzwerks um die 1999 gegründete Fangruppe „Inferno Cottbus“. Er sagte: „Wenn der Verein das nicht umsetzt, muss man sich auch nicht wundern, wenn aus einem kleinen Krebsgeschwür eine große Wucherung entsteht“.

 

Rechtsextreme Gruppen in Berlin: Zulauf bei "Identitären" und "Reichsbürgern"

Die Reichsbürger-Szene und die rechtsextreme "Identitäre Bewegung" (IB) in Berlin wachsen weiter. Beide Gruppen erkennen Verfassungsgrundsätze der Bundesrepublik nicht an, unterscheiden sich aber in ihrem Verhalten gegenüber den Behörden. Nach Einschätzung der Berliner Sicherheitsbehörden leben in der Hauptstadt rund 400 sogenannte "Reichsbürger". Etwa 100 von ihnen seien als rechtsextremistisch einzustufen, teilte die Innenverwaltung am Donnerstag mit. Auch die „Identitäre Bewegung“ habe derzeit „leichten Zulauf“. Ihre Mitgliederzahl liege derzeit "im mittleren zweistelligen Bereich".

 

Rechter “Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen“ heißt nun „Volksbewegung“

Der als äußerst rechts geltende „Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen“ hat sich in „Volksbewegung Niedersachsen“ umbenannt. Sprecher Jens Wilke kündigte im Internet die Kandidatur der neuen Gruppierung bei der Landtagswahl im Januar 2018 an. Die Thüringer Fraktion des „Freundeskreises“ heißt von nun an „Volksbewegung Thügida“.

 

Zentralrat der Muslime in Angst vor rechtem Terror

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland fürchtet im Zusammenhang mit den Rechtstendenzen in der Bundeswehr um seine Sicherheit. Der Vorsitzende des Zentralrats, Aiman Mazyek, sagte am Donnersta: "Nach einem Sicherheitsgespräch beim Staatsschutz des nordrhein-westfälischen Landeskriminalamts zum Fall Franco A. sind wir noch mehr verunsichert als es schon zuvor der Fall war."

 

Rechtsextreme Anlaufpunkte in Thüringen

Thüringen: Der Holocaust-Leugner Günter Deckert ist am Sonntag erneut in Kloster Veßra (Landkreis Hildburghusen) bei dem  Neonazi Tommy Frenck für einen Vortrag eingeladen. Das „Flieder Volkshaus“ in Eisenach hat sich ebenfalls zu einer rechtsextremen Anlaufstelle entwickelt.

 

Volkstanz auf dem “Ludendorffer“-Hof

Jungen und Mädchen zelebrierten am Wochenende in volkstümlicher Kleidung völkisch-nationale Tänze und Brauchtum im brandenburgischen Kirchmöser. Rund 150 Jungen und Mädchen vorwiegend im Teenager-Alter strömten in traditionellen, altmodischen Trachten durch die Straßen rund um den „Hof Märkische Heide“.

 

AfD & Liberalismus: Freiheit heißt in der AfD, politisch unkorrekt sein zu dürfen

Die beiden AfD-Politiker Jörg Meuthen und Alice Weidel bezeichnen sich selbst gern als „freiheitlich“. Mit der liberalen Idee von Freiheit hat ihre Vorstellung wenig gemein. Vielmehr geht es ihnen darum, frei von politischen Tabus zu sein. Ein Kommentar.

 

Bundeswehr: Die Offiziere und die Neue Rechte

Extrem rechte Positionen sind in der Truppe kein Problem der niederen Dienstränge allein. Auch aus den höheren Rängen der Truppe sind immer wieder Sympathiebekundungen für neurechte Positionen zu hören.

 

Eduard Spranger und die Bundeswehr: Die Allgegenwart des Stahlhelm-Pädagogen

Wen wundert es, wenn die Bundeswehr sich hin und wieder schwer mit der Nazi-Vergangenheit tut? Schon in Schulen dürfen Stahlhelm-Pädagogen als Vorbilder herhalten.

 

Ehrenvorsitzender der Bundeswehr-Reservisten war jahrelang Mitglied in rechtsextremer Burschenschaft

Der Ehrenvorsitzende der Bundeswehr-Reservisten war jahrelang Mitglied einer rechtsextremen Burschenschaft. Jetzt zog er die Reißleine. Ramon-Stefan Schmidt sei, heißt es in Presseberichten, lange Zeit nicht nur Hamburgs oberster Reservistenchef gewesen, sondern auch Mitglied der seit 2014 vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften Burschenschaft Germania, die an der Sierichstraße auf der Uhlenhorst residiert. Germania soll Kontakte zu rechtsextremen Gruppen und Referenten pflegen.

 

Bundeswehr: Debatte über Wiedereinführung der Wehrpflicht

Nach den rechtsextremen Vorfällen in der Bundeswehr wird in Berlin über eine Wiedereinführung der Wehrpflicht diskutiert. Seit ihrer Abschaffung 2010 hat der Militärische Abschirmdienst 2.500 Verdachtsfälle registriert. Der CDU-Politiker Sensburg fordert deshalb die Rückkehr zum Altbewährten und bekommt Unterstützung von einem Historiker. Die Kanzlerin hält davon nichts.

Kommentar: Die deutschen Streitkräfte leiden nicht an einem Mangel soldatischer Tugenden in ihren Reihen, sondern an derem Übermaß. Menschlichkeit, Solidarität und kritisches Urteilsvermögen könnten einen guten Soldaten ausmachen, egal ob er oder sie nun jeden Abend mit der Nationalhymne auf den Lippen ins Feldbett steigt.

Kommentar: 62 Jahre lang wurde am Bürger in Uniform herumgedoktert. Und es hat etwas gebracht. Doch seit der Neuorganisation herrscht eine gewisse Gleichgültigkeit vor. Irrlichternde Soldaten werden ignoriert, die Truppe aber ist nicht rechtsradikal.

 

Deutsche Eishockey-Mannschaft: Torwart Greiss "gefallen" zweifelhafte Instagram-Posts

Soziale Netzwerke bieten Sportlern die Möglichkeit, sich zu äußern - außerhalb der Verbandsstrukturen oder regulärer TV-Interviews. Das kann Charme haben und authentisch sein, aber auch daneben gehen - wie beim deutschen Eishockey-Nationaltorhüter Thomas Greiss, der durch Likes auf Instagram seine Zustimmung zu rechten Posts geäußert hat.

 

Rechtspopulismus: Ein vages Gefühl von Bedrohung

AfD, Trump und Brexit zeigen, dass Rechtspopulisten an Zustimmung gewinnen und das politische Klima verändern. Doch empirisch gesichertes Wissen über die Ausprägungen und Ursachen von Rechtspopulismus gibt es bislang kaum. Experten präsentierten in einem Workshop der Heinrich-Böll-Stiftung nun neue Erkenntnisse.

 

“Clickbaiting“: Die AfD als Platzhalter für...alles Mögliche

„Nach dem Roaming-Aus drohen ‚AfD-Tarife‘“. Was verbirgt sich hinter dieser rätselhaften Artikel-Überschrift auf „Spiegel Online“? Geht es um einen betont nationalen Handyvertrag, den nur biodeutsche Ehepaare mit strohblonden Kindern abschließen dürfen? Können sich Wähler der rechten Skandalpartei neuerdings Extra-Freiminuten als Treuebonus erhoffen, während Grenzübertretern die Vertragskündigung droht? Wer sich die Mühe macht, einen Blick in den Artikel vom 8.4. zu werfen, kommt zu dem Schluss, dass die Überschrift auf eine falsche Fährte führt.

 

Italien: Fußball Schwarz-Weiß

Schon wieder gab es zwei Rassismus-Skandale im italienischen Fußball. Der Betroffene Sulley Muntari meldet sich nun in einem Fernseh-Interview zu Wort. Es zeigt, wie sehr die Spieler unter den Attacken leiden.

 

Französische “Identitäre“ nach Mord in Untersuchungshaft

Mitglieder der „Identitären Bewegung“ haben offenbar einen Mord im französischen Lille begangen. Der 42-jährige Punk Hervé Rybarczyk wurde 2011 tot in einem Fluß gefunden. Die Polizei sprach damals von Selbstmord. Vergangene Woche wurden jedoch drei Rechtsextreme wegen der Tat in Untersuchungshaft genommen. Sie sollen ihr Opfer erst verprügelt und dann sterbend ins Wasser geworfen haben.

 

Dieser US-Nazi änderte seinen Namen in Hitler

Das Problem mit der Freiheit ist ja, dass sie für alle gilt – auch für Idioten. Wozu das führt, sieht man im Mutterland der Freiheit, den USA. Dort werden Menschen mit kleinen Fingern und großen Persönlichkeitsstörungen zum Präsidenten gewählt. Und dort kann man problemlos öffentlich den Hitlergruß zeigen und sogar seinen Namen in Hitler ändern.

 

8 Tipps: So kannst du dich im Netz gegen Trolle durchsetzen

Kommentare im Internet zu lesen, macht oft keinen Spaß. Es wird gepöbelt und beleidigt, positive Beiträge sind manchmal schwer zu finden. Da ist es sehr einfach, zu resignieren, weiterzuklicken und wegzugucken. Wie man das anders machen kann, haben Cornelia Heyken und Christina Dinar auf der Medienkonferenz re:publica in Berlin gezeigt. Die beiden Pädagoginnen arbeiten für das Projekt "Debate, dehate" der Amadeu Antonio Stiftung, wo sie unter anderem Jugendlichen beibringen, mit Hassbotschaften im Internet umzugehen.

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Presseschau ... 15.05.2017

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Frankenthal: Beamter beschimpft Geflüchtete

Ein Abteilungsleiter der Stadtverwaltung Frankenthal teilt seit Längerem auf seinem Facebook-Profil offen fremdenfeindliche und rassistische Inhalte und versieht sie mit hetzerischen Kommentaren. Der Beamte ist im Rathaus pikanterweise unter anderem zuständig für den Komplex der Leistungen für Asylbewerber. Oberbürgermeister Martin Hebich (CDU) bemüht sich um Schadensbegrenzung.

 

Mann im Erfurter Stadtpark rassistisch beschimpft und mit Tod bedroht

Zu einem rassistischen Vorfall kam es am Samstagnachmittag im Erfurter Stadtpark. Ein 40-Jähriger Erfurter, der im Stadtpark mit drei weiteren Personen unterwegs war, attackierte verbal einen 60-jährigen Mann, der aus dem afrikanischen Land Mauretanien stammt. Laut Polizei beleidigte er den Mann und rief ihm fremdenfeindliche Beschimpfungen zu. Doch dies war nicht alles, denn der 40-Jährige drohte dem Mann mit schwarzer Hautfarbe, dass er ihn totschlagen werde. Seine drei Begleiter griffen hierbei nicht ein.

 

Zerstörte Reifen, SS-Runen und Morddrohungen

Linken-Politiker Hakan Tas gehört zu den gefährdeten Personen der Hauptstadt. Besonderen Schutz bekommt er jedoch nicht mehr - warum, weiß nur die Polizei.

 

Bedrohung durch rechte Gewalt bleibt in Göppingen weiter hoch: Erneut Anschlag auf ein Wohnhaus

Auf das Haus des Göppinger Kreisvorsitzenden der Linken Thomas Edtmaier wurde in der Nacht auf Montag, 15. Mai, erneut ein Anschlag verübt. Unbekannte warfen die Eingangstür des Wohnhauses ein. Die Ermittlungsbehörden haben die Spuren gesichert. Es werde in alle Richtungen ermittelt, erklärte der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Ulm Wolfgang Jürgens. Ein antifaschistisches Aktionsbündnis ruft schon seit Längerem für Samstag, 20. Mai, zu einer Kundgebung in Göppingen auf.

 

Horst Mahler auf der Flucht in Ungarn gefasst

Der verurteilte Rechtsextremist Horst Mahler betrachtet sich als politisch Verfolgten und wollte in Ungarn Asyl beantragen. Doch dort griff die Polizei zu.

 

Neonazis demonstrieren gegen nicht geplante Moschee in Eisenach

Fußgänger in der Eisenacher Innenstadt müssen sich am Samstag gehörig gewundert haben. Immerhin wurde dort auf einer Neonazi-Demonstration gegen eine Moschee in Eisenach demonstriert. Das Problem: es gibt gar keine Moschee in Eisenach und es ist auch gar keine geplant.

Unter dem Motto "Keine Moschee in Eisenach - Gefährder abschieben - Islamisierung verhindern" versuchten Politiker der NPD und Anhänger aus ihrem Umfeld trotzdem Stimmung gegen Ausländer und den Islam auf ihrer Kundgebung zu machen. Etwa 50 Personen konnten sie laut Polizei auf die Straße bringen.

 

Vogtland: Extremismus auf Vormarsch

Im Vogtland ist die Anzahl politisch motivierter Straftaten durch Rechts- und Linksextremisten weiter gestiegen. Womit Sachsens Verfassungsschützer jetzt für die Zukunft in der Region rechnen.

Das Landesamt für Verfassungsschutz attestiert dem Vogtland ein veritables Problem mit Rechtsextremismus. Das geht aus dem soeben veröffentlichten Jahresbericht der Verfassungsschützer für 2016 hervor. Die Anzahl politisch motivierter Delikte durch Links- wie Rechtsextremisten ist demzufolge erneut gestiegen: 35 Straftaten aus dem linken Milieu (2015: 15) stehen 123 aus dem rechten Spektrum (2015: 101) gegenüber.

 

NRW-Wahl: Gemischte Gefühle bei der AfD

Nach mageren Ergebnissen im Saarland und in Schleswig-Holstein war die NRW-AfD nervös. Jetzt ist die Erleichterung groß, vor allem bei den Gegnern von Frauke Petry und Marcus Pretzell.

 

AfD erreicht in zwei Essener Stadtteilen über 20 Prozent

Bei der Landtagswahl hat die AfD in zwei Essener Stadtteilen die CDU hinter sich gelassen und ist mit über 20 Prozent der Zweitstimmen zweitstärkste Partei geworden.

 

AfD-Anhänger fürchten Manipulation wegen der Gestaltung der Stimmzettel

Die AfD ist in den Landtag von NRW eingezogen. Für ihre Anhänger eigentlich ein Grund zum Feiern. Doch einige AfD-Wähler vermuten Betrug zu Ungunsten der Partei. Grund: Die Gestaltung der Stimmzettel.

 

Dresden: Drei Anklagen gegen Nazi-Kameradschaft

Die General-staatsanwaltschaft Sachsen hat bereits im April Anklage gegen zwei mutmaßliche Mitglieder der „Freien Kameradschaft Dresden“ (FKD) erhoben. Das teilte die Behörde nun auf SZ-Nachfrage mit. Den 19- und 26-jährigen Männern wird Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, Landfriedensbruch und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.

So soll die Kameradschaft beim Dresdner Stadtfest im August 2016 als „Bürgerwehr“ Jagd auf Flüchtlinge gemacht und mehrere Männer verletzt haben. 2015 sollen sie mit mutmaßlichen Rechtsterroristen der „Gruppe Freital“ Asylunterkünfte und ein Wohnprojekt in Dresden angegriffen haben. Dem 26-Jährigen wird eine Beteiligung an Krawallen im Leipziger Stadtteil Connewitz vorgeworfen.

 

Berufung gescheitert: Pogida-Organisator Müller soll in Haft

Der Organisator der fremdenfeindlichen Pogida-Demonstrationen, Christian Müller, soll wegen Körperverletzung ein Jahr in Haft. Müller hatte laut Urteil des Amtsgerichts in der Silvesternacht 2014/15 zwei Partygäste schwer verprügelt. "Der Bewährungshelfer hat keinen Kontakt zu ihm“, sagte die Vorsitzende Richterin, Ulrike Phieler-Morbach. "Nach seinen Worten ist davon auszugehen, dass Herr Müller untergetaucht ist."

 

Rockband "Frei.Wild" unterliegt Journalist

Ist die Bezeichnung "rechtsextrem" ehrverletztend oder nicht? Das Zürcher Obergericht hat in zweiter Instanz ein Urteil des Bezirksgerichts gedreht. Vor Gericht standen ein Redakteur von "20 Minuten" und die umstrittene Südtiroler Rockband "Frei.Wild".

 

NPD-Veranstaltung in Leinefelde: Kritik an massiver Behinderung von Journalisten

Der Deutsche Journalistenverband Thüringen hat den Polizeieinsatz bei einer NPD-Veranstaltung in Leinefelde kritisiert. Unterstützt wird die Kritik auch von der Landtagsabgeordneten Madeleine Henfling (Bündnis 90/Die Grünen). "Die Polizei muss endlich dafür sensibilisiert werden, dass die Journalistinnen und Journalisten nicht ein schönes Beiwerk sind, sondern eine Grundsäule der Demokratie - wie die Polizei übrigens auch", sagte Henfling dem MDR THÜRINGEN. Die Polizei sei mit dafür verantwortlich die Pressefreiheit durchzusetzen.

 

Reichsbürger bei Youtube: Illegaler Telefon-Mitschnitt erst nach Jahren gelöscht

Das Internet ist groß, und der Unfug, der darin vielfach verbreitet wird, unermesslich. Daran haben sich viele gewöhnt, weil er sie nicht unmittelbar betrifft. Wer aber persönlich angegriffen wird, muss kämpfen, um Attacken und Beleidigungen aus dem Netz zu bekommen. Das bekam eine Berliner Justizmitarbeiterin zu spüren, die erst mit Hilfe des Kammergerichtspräsidenten nach dreieinhalb Jahren ein Youtube-Audio sperren lassen konnte, das ein in mehreren Bundesländern gerichtsnotorischer „Reichsbürger“ eingestellt hatte.

 

Bundeswehr: Rechtsextremistische Straftaten auch in Sachsen

Rechtsextremistische Straftaten hat es in den zurückliegenden Jahren auch bei Angehörigen der Bundeswehr in Sachsen gegeben. Demnach registrierten die Behörden seit 2007 insgesamt 22 solcher Delikte. Das geht aus Antworten von Innenminister Markus Ulbig (CDU) auf mehrere Kleine Anfragen der Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz (Linke) hervor.

 

Hinweis auf rechtsextreme Offiziersgruppe

Ermittler stoßen auf neue Belege für Neonazi-Umtriebe in der Bundeswehr. Ein Bericht legt nahe, dass es eine gewaltbereite Gruppe von Offizieren um Franco A. gibt.

 

Von der Leyen will Kasernen umbenennen

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen lässt nicht nur sämtliche Bundeswehrstandorte auf Wehrmachts-Devotionalien untersuchen, auch von außen soll mit der Wehrmachtstradition gebrochen werden. Dazu sollen auch Kasernen umbenannt werden, wenn sie Namen von Wehrmachtsoffizieren tragen.

 

"Posten Sie Wehrmachtsfotos!" - Erika Steinbach sorgt für Empörung

Die Bundestagsabgeordnete Erika Steinbach sorgt für Empörung - wieder einmal: Sie fordert Twitter-Nutzer auf, Wehrmachtsfotos zu veröffentlichen. Die User reagieren zum Teil mit drastischen Bildern.

 

Baden-Württemberg: BKA-Beamte sollen Auskunft zu Reisebewegungen des NSU geben

Mit der Befragung von Kriminalbeamten setzt der NSU-Untersuchungsausschuss im Landtag heute seine Arbeit fort. Ein Mitarbeiter des Bundeskriminalamtes (BKA) soll erklären, wie die Reisebewegungen des rechtsterroristischen NSU ausgewertet wurden. Ein zweiter BKA-Beamter soll in Stuttgart Auskunft zur Vernetzung der rechten Szene in Sachsen und Thüringen zum NSU geben und erklärten, wie es mit Verbindungen nach Baden-Württemberg ausgesehen hat.

 

Beweisaufnahme im NSU-Prozess endet

Nach gut vier Jahren läuft im NSU-Verfahren die letzte Frist für Beweisanträge ab. Am Mittwoch können die Prozessparteien vor dem Oberlandesgericht München die letzten regulären Anträge stellen. Der 6. Strafsenat, vor dem sich die mutmaßliche Neonaziterroristin Beate Zschäpe und vier Mitangeklagte verantworten müssen, hatte mitgeteilt, dass bei später eingehenden Anträgen begründet werden müsse, warum sie erst danach gestellt werden. Außerdem will das Gericht diese Woche die Vernehmung zweier Psychiater abschließen, die sich mit Zschäpes Persönlichkeitsstruktur und ihrer Schuldfähigkeit befasst hatten.

 

Der Begriff "Flüchtlingskrise"

Glaubt man Presse und Politik, stolpern wir von einer Krise zur nächsten. Spätestens seit 2015 stecken wir angeblich in der 'Flüchtlingskrise‘ fest. Eine adäquate Beschreibung des Problems ist das nicht. Warum und wie der Begriff trotzdem als politisches Instrument genutzt wird.

 

Brandenburg: Verkupplungsshow für den völkischen Nachwuchs

In Kirchmöser in Brandenburg traf sich ein völkisch-antisemitischer Verein. Dort wurde ein Maitanz abgehalten, der als Kuppelveranstaltung für den rechtsextremen Nachwuchs dienen soll.

Es herrschte reger Betrieb im sonst beschaulichen Kirchmöser. Auffällig viele Autos mit auswärtigen Kennzeichen und Jugendliche mit Wandergepäck, Tracht, die Mädchen mit geflochtenem Haar, ganz im Stil völkischer Jugendbünde tauchten am vergangenen Wochenende in dem ländlichen Ortsteil von Brandenburg/Havel in ruhiger Seenlandschaft auf. Ihr Ziel war ein zur Tagungsstätte ausgebauter früherer Bauernhof, der dem Verein "Bund für Gotterkenntnis (Ludendorff)“, kurz BfG, einer rechtsextremistischen Weltanschauungsgemeinschaft, gehört. Dort wurde am vergangenen Samstag ein Frühlingstanz abgehalten, eine Art Verkupplungsshow für den völkischen Nachwuchs.

 

Yad-Vashem-Vorsitzender warnt vor Werteverfall

Rechte Übergriffe, rassistische Gewalt, Antisemitismus: Die Säulen der offenen und liberalen Gesellschaften sind in Gefahr, sagt der Leiter der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem, Avner Shalev.

 

Triberg: Antifa sorgt für reichlich Diskussion auf dem Marktplatz – und das gänzlich friedlich

Das Offene Antifaschistische Treffen VS (OATVS, „Antifa“) hat in Triberg einen Infostand gegen die AfD angeboten. Einen aktuellen Anlass gab es zwar nicht (mehr), aber Bürgermeister Gasllus Strobel bot ersatzweise genug Angriffsfläche.

 

"Zukunftszeit"– erfolgreiche BDKJ-Aktion gegen Rechtspopulismus

Auftrag erfüllt – und weit schneller als gedacht: In seinem Aktionsjahr gegen Rechtspopulismus und zur Integration von Flüchtlingen haben die katholischen Jugendverbände ihr Ziel erfüllt, 35.000 Stunden Engagement für ein buntes und tolerantes Deutschland zu sammeln. Das hat der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) bei seiner Hauptversammlung in Altenberg mitgeteilt.

 

Fakten für die Bubble

Die Historikerin Charlotte Jahnz widerlegt für ZDFinfo Verschwörungstheorien und falsche Darstellungen. Das Videoformat heißt „Aluhut ab“.

Merkel ist Hitlers Nichte und die Bundesrepublik Deutschland kein souveräner Staat. Hillary Clinton leitet einen Pädophilenring. Und die Regierungen kontrollieren unsere Gedanken mithilfe von Chemtrails, also mit giftigen Kondensstreifen von Flugzeugen. In der virtuellen Welt sind Verschwörungstheorien und falsche Geschichtsfakten so verbreitet wie Nacktbilder. Was tun? Gegenhalten oder ignorieren?

 

 

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Presseschau ... 16.05.2017

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+++ Cottbus: Rassistische Attacke auf syrische Flüchtlinge +++ Steinwurf zerstört Haustür: Angriff auf Linken-Politiker in Göppingen +++ Übergriff auf Infostand der Linken in Dresden +++ Dynamo Dresden: Krieg spielen mit nationalsozialistischer Symbolik +++

 

Cottbus: Rassistische Attacke auf syrische Flüchtlinge

In Cottbus sind drei syrische Flüchtlinge verprügelt worden. Wie die Polizei mitteilte, pöbelten zwei Männer die Syrer zunächst an. Dann schlugen sie mit einer Gürtelschnalle sowie Fäusten auf die Opfer im Alter von 18 und 19 Jahren ein. Diese wurden bei dem Vorfall gestern leicht verletzt. Gegen die Angreifer, die zur Tatzeit alkoholisiert waren, wird jetzt wegen Körperverletzung ermittelt. Die Polizei geht von einem rassistischen Motiv aus.

 

Steinwurf zerstört Haustür: Angriff auf Linken-Politiker in Göppingen

Zum zweiten Mal ist das Haus des Linken-Kreisvorsitzenden Thomas Edtmaier angegriffen worden. War es im November noch eine Attacke mit Teerfarbe, so war es dieses Mal ein großer Stein. Er wurde in der Nacht zu Montag durch die Eingangstür des Reihenhauses in Göppingen geworfen. Die Scheibe aus Drahtglas ging dabei zu Bruch. Wer den Anschlag begangen hat, darüber kann der Lokalpolitiker nur spekulieren. „Es gibt kein Bekennerschreiben, aber ich gehe davon aus, es waren unsere alten Freunde vom ,Dritten Weg’.“ Die rechtsextreme Kleinstpartei gilt als Sammelbecken von Neonazis, auch Mitglieder der verbotenen früheren „Autonomen Nationalisten Göppingen“ wurden schon öfter bei Infoständen der Partei gesehen.

 

Übergriff auf Infostand der Linken in Dresden

Drei Unbekannte haben während einer Info-Veranstaltung der Linken ein Fahrzeug in Dresden attackiert und beschädigt. Außerdem beschimpften und beleidigten sie am Freitag Parteivorsitzende Katja Kipping und das Mitglied des sächsischen Landtages, André Schollbach.

 

Dynamo Dresden: Krieg spielen mit nationalsozialistischer Symbolik

Es waren verstörende Bilder, die der Fußball am Sonntag aus Karlsruhe sendete. Rund 2000 Dynamo-Fans waren nicht etwa in ihren gelb-schwarzen Vereinsfarben gekleidet, sondern fast ausschließlich in Camouflage-Shirts mit der Aufschrift „Football Army Dynamo Dresden“. Ihre Gesichter waren kriegsbemalt. Und so marschierten die Fans trommelnd, skandierend und plündernd vor dem Spiel durch Karlsruhe. Es gab aber auch Zustimmung zum Auftritt der Dresdner Fans: „Das ist der Osten! Das ist Dresden! Das ist Dynamo!“ konnte man auf dem Twitter-Profil von Lutz Bachmann lesen. Denn er stammte von Lutz Bachmann und enthielt auch noch die Frage: „Jungs, morgen bei Pegida?“

 

Eschborn (Main-Taunus-Kreis): Rechtsextreme Aufkleber-Kampagne

Die Eschborner Jusos haben Anzeige gegen unbekannt erstattet. Grund sind handgeschriebene Aufkleber, die in den vergangenen Wochen vor allem in der Unterortstraße oder rund um den Bahnhof angebracht wurden. Auf ihnen wurde an Laternen und Straßenschildern unter anderem zu Gewalt und sogar zur „Ausrottung“ verschiedener Bevölkerungsgruppen aufgerufen. Einige der rechtsextremen, nationalistischen und fremdenfeindlichen Aussagen auf den Stickern erfüllen nach Auffassung der Jusos den Tatbestand einer Volksverhetzung.

 

Die „Identitäre Bewegung“ in Bayern

Die Identitären sind keine „Bewegung“, ihre Distanzierung von der rechtsextremen Szene ist Taktik. Ihre Führungsfiguren kommen aus der NPD-Jugend, aus radikalen Burschenschaften und sogar aus der verbotenen Neonaziorganisation Heimattreue Deutsche Jugend (HDJ). Die Identitären bieten ihnen eine neue Heimat und eine frische Corporate Identity, unter der sie alte Ziele weiterverfolgen können. Ein Blick auf Bayern.

 

„Identitäre Bewegung“: Aggressive Abgrenzer

Rechtsextrem und Spaß dabei: Die Identitäre Bewegung fasst nach Frankreich und Österreich jetzt auch in Deutschland Fuß. Lässt sich mit Identität Politik machen? Robert Timm, 26, dunkler Vollbart, kantige Brille, glaubt das schon. Er gehört zur Identitären Bewegung (IB) in Deutschland. Als Kopie des aus Frankreich stammenden „bloc identitaire“ gelangte die IB 2012 zunächst nach Österreich, kurze Zeit später auch nach Deutschland. Während sich auf ihrer Facebookseite mehr als 50 000 Likes finden, sollen dem harten Kern der rechtsextremen Bewegung in Deutschland etwa 500 Menschen angehören.

 

„Pogida“-Organisator Müller soll in Haft – und ist offenbar untergetaucht

Der Organisator der rassistischen Pogida-Demonstrationen in Potsdam, Christian Müller, soll wegen Körperverletzung in Haft. Das Landgericht hat am Montag die Berufung des 33-Jährigen abgewiesen, da er nicht zur Verhandlung erschienen ist. Das Amtsgericht hatte ein Jahr Haft gegen Müller verhängt, weil er laut Urteil in der Silvesternacht 2014/15 zwei Partygäste verprügelt hat. Wo Müller sich derzeit aufhält, ist unklar. "Der Bewährungshelfer hat keinen Kontakt zu ihm", sagte die Vorsitzende Richterin, Ulrike Phieler-Morbach. "Nach seinen Worten ist davon auszugehen, dass Herr Müller untergetaucht ist." Einen Haftbefehl erließ das Gericht aber nicht. Zunächst solle die Staatsanwaltschaft versuchen, den Aufenthaltsort von Müller zu ermitteln.

 

Anklage gegen drei Mitglieder der „Freien Kameradschaft Dresden“ erhoben

Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden hat nun drei Mitglieder der rechtsextremen Freien Kameradschaft Dresden angeklagt. Den Männern wird Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, Landfriedensbruch und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Zwei Männer sind vor der Staatsschutzkammer des Landgerichtes angeklagt, ein 30-Jähriger muss sich bereits ab Donnerstag am Dresdner Amtsgericht vor dem Schöffengericht verantworten. Weitere sechs Mitglieder der Neonazigruppe sitzen ebenfalls in Untersuchungshaft. Die Freie Kameradschaft Dresden soll u.a. als "Kleine Bürgerwehr" Ausländer beim Dresdner Stadtfest am Königsufer attackiert haben.

 

Prozess wegen rassistischer Attacke bei Dorffest in Polenz (Sachsen)

Im Prozess um rassistischen Angriffe beim Dorffest in Polenz können Geschädigte die Angeklagten nicht identifizieren. Der Geschädigte des Übergriffs am 18. Juni 2016 beim Sonnenwendfest des Schalmeien-Orchesters im Neustädter Ortsteil Polenz erzählt im Prozess: Seit seiner Kindheit sei er im Ort als „der Rumäne“ angefeindet worden. Der Prozess läuft seit 20. April vor der Schwurgerichtskammer. Bislang wurden die Angeklagten nicht zweifelsfrei als Täter erkannt.

 

Frau wegen Volksverhetzung auf Facebook zu 500-Euro-Geldstrafe verurteilt

Sie bekommt Hartz IV und Kindergeld, doch anderen gönnte Stephanie S. (33) nicht mal eine Altkleiderspende. Als eine junge Frau in der Facebook-Tausch-Gruppe „Dresden suche-biete-tausche-verschenke“ die 38 699 Mitglieder bat, Kleider für Asylsuchende abzugeben, schrieb Stephanie S. aus Dresden darunter: „Ich habe auch meine Meinung über dieses Pack. Vergasen sollte man die. Diese Menschen bringen doch jeden Dreck mit.“ Die Frau wurde zu einer Geldstrafe in Höhe von 500 Euro verurteilt.

 

Nordhessen: Antisemit tritt aus AfD aus

Der ehemalige nordhessische AfD-Kreistagsabgeordnete Gottfried Klasen ist seinem Parteiausschluss wegen rechtsextremer und antisemitischer Internetveröffentlichungen zuvorgekommen. Auf seinem Facebook-Profil veröffentlichte der 67-Jährige ein Schreiben, in dem er seinen Parteiaustritt erklärte. Das Parteiausschlussverfahren, mit dem der Kasseler Kreisverband vor zwei Wochen auf die Berichterstattung der FR über Klasens fortdauernde Facebook-Hetze reagiert hatte, erwähnte der Unternehmensberater aus Zierenberg in seiner Austrittserklärung jedoch mit keinem Wort. Er begründete seinen Schritt vielmehr mit der angeblichen Entwicklung der AfD zu einem „koalitionsfähigen Beliebigkeitskurs“, die er „mit einer gehörigen Portion Widerwillen“ habe zur Kenntnis nehmen müssen.

 

Beatrix von Storch und die Maus

Mit dem Schießen ist es so eine Sache. Leider geht es immer wieder tödlich aus. Und manchmal, wenn man nicht genau zielt, trifft man alles Mögliche, nur nicht das Ziel. Auch Beatrix von Storch hat Erfahrungen damit. Wir können in diesem Text die Geschichte nicht einfach so wiederholen, sondern müssen sie verklausulieren. Denn auch dem Berliner Kurier (respektive seinem Online-Auftritt) wurde verboten, die kolportierte Äußerung erneut zu verbreiten – obwohl sie republikweit bekannt ist und auch weiterhin überall im Netz abrufbar. Daher nur so viel: Es geht um einen vermeintlichen Fauxpas von Storchs, zu Deutsch: einen Ausrutscher. Auch ein Eingabegerät für Computer, benannt nach einem bekannten Nagetier, spielt dabei eine Rolle.

 

Verbotene Neonazi-Organisation "Blood and Honour": Ehemaliger Deutschland-Chef offenbar V-Mann

Der ehemalige Deutschland-Chef der verbotenen Neonazi-Organisation "Blood and Honour" ist offenbar V-Mann des Verfassungsschutzes gewesen. Wie Recherchen nun ergeben, hat das Landeskriminalamt Berlin den Ex-Chef von "Blood and Honour" in den 1990er Jahren an den Verfassungsschutz vermittelt. Einen entsprechenden geheimen Vermerk des Landeskriminalamtes konnten Journalisten einsehen. In der Neonazi-Szene sei der Mann verdächtigt worden, ein Spitzel zu sein, da bei einem Strafverfahren gegen ihn lediglich eine milde Geldstrafe verhängt wurde.

 

Hitlergrüße und Hakenkreuze: Bei einer Nazi-Gedenkfeier der katholischen Kirche

Am Samstag haben in Österreich 10.000 Menschen am wahrscheinlich größten Neonazitreffen Europas teilgenommen – unter dem Deckmantel einer kirchlichen Prozession. Auch dieses Jahr finden sich wieder tausende Besucherinnen und Besucher aus Deutschland, Kroatien, Österreich und anderen Teilen Europas in dem etwa drei Kilometer von Bleiburg entfernten Dorf an der österreich-slowenischen Grenze ein. Ihre Mission: Sie wollen den von Partisanen getöteten SS-Soldaten der Wehrmacht und der faschistischen Ustaša-Armee gedenken.

 

Schleswig Holstein: Neonazis und Rocker treffen sich in Wahlstedt

Neonazis und Rocker haben sich in Wahlstedt (Kreis Segeberg, Schleswig Holstein) zu einer gemeinsamen Veranstaltung getroffen. Im Clubheim des Bandido MC Northgate traten Bands aus der rechtsradikalen Szene auf. Auf der Bühne haben nach Informationen mehrerer Internetplattformen die Gruppen Kategorie C und Hausverbot gestanden. Kategorie C wird der rechtsextremen Hooliganszene zugeordnet und tritt regelmäßig mit Hausverbot auf.

 

Thüringen: Neonazi-Freiheiten

Die Thüringer Polizei stellt offenbar die Rechte von Neonazis über die Pressefreiheit. Das wirft ihr der Deutsche Journalistenverband (DJV) vor. In der Kritik steht der Polizeieinsatz beim sogenannten „Eichsfeldtag“ am vorvergangenen Wochenende, einem jährlichen NPD-Festival im Norden Thüringens. Rechtsradikale hätten Medienvertreter massiv an der Arbeit gehindert, sagte der Thüringer DJV-Vorsitzende Ralf Leifer. „Teilnehmer und Ordner hielten Jacken und Regenschirme vor die Kameras, und die Polizei ist nicht eingeschritten“, so Leifer. Außerdem seien die Kollegen angepöbelt worden.

 

Altenstadt (Hessen): Protest gegen Ahmadiyya-Versammlungs- und Gebetsraum

In Altenstadt (Hessen) formiert sich Protest gegen die Absicht der Ahmadiyya-Gemeinde, in unmittelbarer Nähe zur Versammlungsstätte der türkisch-muslimischen Gemeinde in der Philipp-Reis-Straße eine Versammlungs- und Gebetsstätte zu errichten. Ortsbeirat und Bürger machen inzwischen Front gegen dieses Vorhaben und brachten ihre Sorgen auf der jüngsten Sitzung der Altenstädter Gemeindevertreter vor. Sogar eine Unterschriftensammlung wurde ins Leben gerufen. Hintergrund ist die Befürchtung, dass es zwischen den türkischen Muslimen und den Ahmadiyyas zu Konflikten kommen könnte. Auf der Unterschriftenliste wird allerdings klar, dass es mitnichten nur um um die Nähe zur anderen Gemeindestätte geht: Auf der Liste wird darauf hingewiesen, dass „wir, die Bürger von Altenstadt/Waldsiedlung, vehement eine Ansiedlung einer weiteren Moschee (pakistanisch/indische Ahmadiyya-Gemeinde) ablehnen. Dies würde unter anderem bedeuten, dass unsere Wohn- und Lebensqualität zum Beispiel durch erhebliche Lärmbelästigung, Vermüllung, katastrophale Parkgegebenheiten und mehr leiden. Zum anderen bedeutet dies (basierend auf gesammelten Erfahrungen) eine Minderung des Verkehrswertes unsere Immobilien“.

 

Berlin-Neukölln: Es knallt im Kiez

Neukölln – der Bezirksname steht bundesweit für schwierige soziale Verhältnisse, Multikulti, Jugendgewalt und „Kreuzkölln“, der an Kreuzberg grenzende Nordteil, inzwischen für einen angesagten Szenekiez. Rund 330 000 Menschen leben in dem Stadtviertel, davon haben 41 Prozent einen Migrationshintergrund. Doch inzwischen ist Neukölln der Schwerpunkt rechter Gewalt in der Hauptstadt. Die Attacken treffen ganz gezielt Politiker und Buchhändler, Juristen und Galeristen. Was alle eint, ist ihr Engagement gegen Rechts und für Flüchtlinge.

 

Hessen: Beratungsbedarf wegen rechter Hetze steigt

Steigender Beratungsbedarf gegen Rechtsextremismus: Die Zahl der Menschen, die Hilfe beim  „BeratungsNetzwerk Hessen“ in Marburg suchten, hat sich im vergangenen Jahr fast verdoppelt. Wie das Netzwerk am Montag mitteilte, wurden die Experten 2016 in insgesamt 138 Fällen für eine Beratung angefragt. Im Vorjahr waren es 70 Fälle gewesen.

 

Parallelgesellschaft Bundeswehr

Antreten, Nationalflagge, Nationalhymne: Die Bundeswehr ist eine eigene Kultur, kein Spiegel der Zivilgesellschaft, sagt die Ethnologin Marion Näser-Lather im Interview.

Frau Näser-Lather, Sie sind Ethnologin – erforschen aber, anders als ihre Kollegen, keine fremden Kulturen, sondern die Bundeswehr, und das schon seit mehr als zehn Jahren. Warum ausgerechnet die Bundeswehr?

Marion Näser-Lather: Auch die Bundeswehr ist eine eigene Kultur, der man sich nähern kann wie anderen Gesellschaften. Ich wollte sie von innen kennenlernen, ganz klassisch durch teilnehmende Beobachtung, die wichtigste Methode der Ethnologie. Dafür bin ich Reserveoffizierin geworden und ging 2008 mit nach Afghanistan. Ich habe also eine abgespeckte Grundausbildung abgeschlossen; die gleiche, die Verwaltungsangestellte der Bundeswehr auch durchlaufen. Und vor dem Auslandseinsatz habe ich einsatzvorbereitende Ausbildungen und Wehrübungen absolviert.

 

Waffendiebstahl aus einem Panzer der Bundeswehr bleibt rätselhaft

Der Waffendiebstahl aus einem Panzer der Bundeswehr auf dem Truppenübungsplatz Munster bleibt rätselhaft. Unbekannte hatten den Transportpanzer vom Typ „Fuchs", der zu einem in Minden stationierten Truppenteil gehört, im Februar aufgebrochen und daraus zwei G36-Sturmgewehre, eine Pistole P8, eine Signalpistole, zwei Funkgeräte, zwei Magazine ohne Munition und ein Doppelfernrohr gestohlen.

 

"BR Verifikation" startet – Wir tun was gegen „Fake News“

Falschnachrichten? Gerüchte? Halbwahrheiten? Fake? Wollen wir enttarnen. Und journalistisch gegenhalten. Heute startet eine zwei Köpfe starke BR-Einheit zur Enttarnung von Falschnachrichten. Ihre Aufgabe: Gerüchte, "Fake News“ und Propaganda im Internet und den Sozialen Medien aufzudecken. Und richtig zu stellen.

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Presseschau ... 17.05.2017

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München: Verdacht der Volksverhetzung – Pöbeleien im Bus

Sechs Männer und Frauen haben am Samstagabend in einem Bus des Schienersatzverkehrs antisemitisch herumgepöbelt. Obwohl zahlreiche Fahrgäste im Bus saßen, der gegen 20 Uhr vom Hauptbahnhof Richtung Pasing unterwegs war, griffen nur eine 38 Jahre alte Sekretärin aus München und kurz darauf auch ihr Lebensgefährte ein. Etwa 40 weitere Fahrgäste hörten offenbar nichts - oder wollten nichts hören von den judenfeindlichen Beschimpfungen. Dabei gaben sich die zwischen 18 und 33 Jahre alten Antisemiten aus München und Ebersberg gar keine Mühe, nicht aufzufallen. Im Gegenteil. Laut Polizei fielen die Pöbeleien "lautstark" aus.

 

Männer attackieren Flüchtlinge in Cottbus

Drei Flüchtlinge sind in Cottbus attackiert und geschlagen worden. Wie die Polizei am Montag mitteilte, pöbelten zwei angetrunkene Männer im Alter von 29 und 58 Jahren die Syrer am Sonntagmorgen im Stadtgebiet an. Später prügelten sie mit einer Gürtelschnalle und Fäusten auf die Opfer im Alter von 18 und 19 Jahren ein. Diese erlitten leichte Verletzungen.

 

Erneuter Stinkbomben-Wurf auf Pegida-Gegner und Polizei

Erneut haben Pegida-Anhänger am Montagabend eine Stinkbombe in Richtung der Gegendemonstration geworfen. Die Polizei bestätigte am Dienstag, dass ein Behältnis mit einer übelriechenden Flüssigkeit aus dem Pegida-Zug heraus geworfen wurde. Das Behältnis zerschellte unmittelbar vor zwei Polizisten.

 

Ein AfD-Berater vom rechten Rand

Stellenbesetzung mit Sprengkraft. Ein parlamentarischer Berater der Alternative für Deutschland im Stuttgarter Landtag wird dem sehr rechten Spektrum zugeordnet.

Die Personalie sorgt für einige Irritationen. Die AfD-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg hat Armin Allmendinger als parlamentarischen Berater eingestellt. In der Regel werden Personalentscheidungen auf dieser Ebene kaum kommentiert, doch bei diesem Namen sind die anderen Parteien alarmiert, gilt der Mann doch als politischer Rechtsausleger, ist Verfasser zahlreicher Aufsätze mit völkisch-nationalem Tenor und Mitglied der Burschenschaft Rheinfranken in Marburg. Die schlagende Studentenverbindung wurde wegen ihrer rechten Umtriebe vom Verfassungsschutz beobachtet, wie vor einigen Jahren eine Anfrage an den Hessischen Landtag ergab.

 

NRW: Wahldebakel für NPD und REP

Im Schatten des AfD-Erfolgs bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen verabschiedeten sich die drei extrem rechten Parteien, die sich dort den Wählern stellten, in die Bedeutungslosigkeit. Selbst wenn man ihre Ergebnisse addiert, blieben sie unter der 0,5-Prozent-Marke.

 

NRW: Nach AfD-Einzug ins Landesparlament: Zentralrat der Juden zu AfD-Ergebnis

Nach dem Einzug der AfD in den NRW-Landtag hat der Zentralrat der Juden in Deutschland die anderen Parteien aufgefordert, um Protestwähler zu kämpfen. Die AfD sei in seinen Augen "eine Partei der Spaltung, die auf Ausgrenzung und Abwertung von Minderheiten" ziele, erklärte der Präsident des Zentralrats, Josef Schuster, am Montag.

 

Bundestag verhindert möglichen Alterspräsidenten der AfD

Die Alternative für Deutschland (AfD) kann sich im Falle eines Einzugs in den Bundestag keine Hoffnungen mehr darauf machen, den Alterspräsidenten zu stellen. Der zuständige Ausschuss habe eine entsprechende Änderung der Geschäftsordnung des Bundestages beschlossen, erklärte der parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe, Max Straubinger, am Dienstag in Berlin. Damit wird künftig der dienstälteste Parlamentarier Alterspräsident, nicht mehr der nach Lebensjahren älteste.

 

Koblenzer Neonaziprozess soll eingestellt werden

Weil der Richter in Rente geht, wird der fünf Jahre andauernde Prozess gegen eine rechtsextreme Gruppe vermutlich eingestellt. 17 Angeklagte könnten straffrei ausgehen.

Einer der aufwendigsten Prozesse gegen Neonazis steht vor dem Aus. Seit fünf Jahren müssen sich 17 Angeklagte wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung und anderer Straftaten vor dem Koblenzer Landgericht verantworten. Jetzt hat das Gericht den Beteiligten vorgeschlagen, das Verfahren einzustellen, bestätigte das Gericht ZEIT ONLINE. Kommt es dazu, würden die Angeklagten ohne Urteil straffrei ausgehen.

"Die Kammer erwägt, das Verfahren nach §206a StPO wegen des Verfahrenshindernisses der überlangen Verfahrensdauer einzustellen", heißt es in einem Schreiben, das den Beteiligten bereits vor einer Woche zuging.

 

NSU-Prozess: Psychiater gegen Psychiater

Der Gerichtsgutachter Henning Saß hält die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe für voll schuldfähig. Doch ein Kollege hat ihm scharf widersprochen - und unterstreicht im Prozess seine Kritik.

Der Psychiater Pedro Faustmann hat im NSU-Prozess die Kritik an dem Gerichtsgutachten über die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe bekräftigt. Der vom Oberlandesgericht München bestellte Sachverständige Henning Saß habe bei seiner Arbeit mehrfach sein Fachgebiet als Psychiater überschritten, erklärte Faustmann im Prozess. Zudem habe Saß methodische Fehler begangen.

 

Neonazi soll V-Mann gewesen sein

Die Linke hat Aufklärung über eine mögliche Spitzeltätigkeit eines führenden Neonazis für den Verfassungsschutz gefordert. Der Bundestagsabgeordnete André Hahn (Linke) will dazu Bundesinnenminister Thomas de Maiziére (CDU) befragen. Nach einem Bericht mehrerer ARD-Magazine vom Dienstag soll ein ehemaliger Deutschland-Chef der seit 2000 verbotenen Neonazi-Gruppierung "Blood and Honour" als V-Mann in den 90er Jahren Informationen an das Bundesamt für Verfassungsschutz geliefert haben.

 

Blaupause für rechten Terror

Der weltweit in rechtsextremen Kreisen populäre Terroristen-Roman "The Turner Diaries“ ist erstmalig in Buchform in deutscher Sprache erhältlich.

Unter konspirativen Umständen wird das Machwerk, das auch den Rechtsterroristen des "Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) als Blaupause gedient haben soll, seit Montag von der Buchhändlerin Anke Herrmann aus dem Landkreis Forchheim (Bayern) zum Kauf angeboten.

 

Reichsbürger "König von Deutschland“ jetzt ohne Land

Die Behörden haben das Gelände des selbst ernannten "Königs von Deutschland“, Peter Fitzek, in Wittenberg geräumt. Die Zwangsräumung sei am Montag friedlich und ungestört über die Bühne gegangen, sagte ein Polizeisprecher in Dessau-Roßlau. Mehr als 100 Polizisten seien im Einsatz gewesen.

 

Rechtspopulismus nicht allein mit Wahlen zu bekämpfen

Eine Niederlage für den organisierten Rechtspopulismus. So bezeichnet Extremismusforscher Andreas Zick den Wahlausgang in Nordrhein-Westfalen. Dennoch sei Wachsamkeit und genaues Hingucken wichtig. Die AfD habe Schwung verloren aber nicht überall.

 

Weil Beamte kein Englisch können: Linke fordert "Nazi-Shazam-App" für Polizei

Mit einer speziellen App für das Smartphone sollen Polizisten in Zukunft verbotene Neonazi-Musik auf Konzerten erkennen können, fordert die Linksfraktion im Thüringer Landtag. Hintergrund ist ein kurioser Vorfall bei einem Rechtsrock-Festival in Leinefelde Anfang Mai. Als dort eine Schweizer Neonazi-Band aus dem Umfeld des in Deutschland verbotenen "Blood & Honour"-Netzwerkes spielte, konnten laut Polizei die Staatsschutzbeamten die Lieder wegen mangelhafter Englischkenntnisse nicht prüfen.

 

Der Nazis neue Kleider

In einer Ausstellung in Augsburg ist zu sehen, wie der Nationalsozialismus die Mode prägte. Und was das mit Verbrechen zu tun hat.

Es fängt harmlos an mit verschiedenen Frauenkleidern. Etwa mit einem lila-schwarz-karierten Kostüm. Die "fließende Form“ sei damals modern gewesen, steht auf der Info-Tafel, dieser "Schrägschnitt mit einem schlanken, natürlichen Körper­ideal“. Erste Hälfte der 1930er Jahre. "So was in der Art hatte meine Mutter auch noch“, sagt eine ältere Besucherin zu ihrer Begleitung.

"Glanz und Grauen – Mode im 'Dritten Reich‘“ heißt die starke Ausstellung, die nun in Augsburg zu sehen ist. Sie will zeigen, was die Menschen im Nationalsozialismus getragen haben, zu welchen Anlässen, warum. Wie die Nazis Kleidung für die Ideologie der "Volksgemeinschaft“ instrumentalisierten.

 

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Presseschau ... 18.05.2017

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Berlin: Gewaltvorwürfe gegen stadtbekannten Verschwörungstheoretiker +++ Gewalt gegen Politiker_innen nimmt in Sachsen-Anhalt zu +++ Alice Weidel verliert gegen "extra3" vor Gericht: Beschimpfung okay, weil Satire +++ Affäre Franco A.: MAD untersucht Kontakte zur „Identitären Bewegung“ +++ MV: NPD-Anwalt vertritt suspendierte Lehrerin.

 

Berlin: Gewaltvorwürfe gegen stadtbekannten Verschwörungstheoretiker

Immer häufiger berichten Bürger von einem Mann, der auf Plakaten krude, antisemitische Parolen verbreitet. Nun soll Usama Zimmmermann handgreiflich geworden sein. Zu besichtigen sind seine Aktionen vor allem in Mitte, etwa vor dem Reichstagsgebäude oder am Bahnhof Friedrichstraße. Aber auch in Neukölln und an anderen Orten wurde er schon gesehen. Nach dem Anschlag auf dem Breitscheidplatz baute er sich vor der anwesenden internationalen Presse auf, die den Ort des Geschehens filmen und fotografieren wollte – verkleidet als Weihnachtsmann. Bislang galt er vielen als harmloser Spinner. Doch vor kurzem ist bei der Berliner Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) die Meldung eines körperlichen Angriffs durch Zimmermann eingegangen. "Am 4. Mai 2017 wurde eine Frau in der Nähe des S+U-Bahnhofs Friedrichstraße angegriffen, nachdem sie eine Person kritisierte, die Plakate mit antisemitischen Inhalten präsentierte und diese auch lautstark skandierte", schreibt RIAS. "Nachdem die Frau gegen 16:45 Uhr dem ihr unbekannten Mann sagte, er solle es lassen, da es Antisemitismus sei, schlug dieser ihr mit dem Schild auf den Kopf und mit der Faust ins Gesicht." Als die Frau zu Boden gefallen sei, habe er ihr gegen die Rippen getreten, wobei er deutlich gegen ihren Kopf gezielt habe. Erst als Passanten eingegriffen hätten, habe die Frau fliehen können. "Der Angreifer, Usama Z. ist der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus bekannt, jedoch wurde uns bisher nicht von der Anwendung physischer Gewalt berichtet."

 

Gewalt gegen Politiker_innen nimmt in Sachsen-Anhalt zu

Im Jahr 2016 registrierte die Polizei 31 Attacken auf Wahlkreis- und Abgeordnetenbüros der Parteien in Sachsen-Anhalt. Am häufigsten betroffen waren Büros der AfD, gefolgt von Linken, SPD und CDU. Dieser Trend hält 2017 an. Laut Innenministerium wurden bis Ende April elf Angriffe auf Büros verbucht. Wieder war die AfD mit fünf Fällen am meisten betroffen. Danach kamen Linke, und SPD (je zwei) sowie CDU und Grüne (je ein Fall). Ministerpräsident Haseloff hat in der Vergangenheit mehrfach Todesdrohungen bekommen.

 

Alice Weidel verliert gegen "extra3" vor Gericht: Beschimpfung okay, weil Satire

In der NDR-Sendung "extra3" durfte AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel als "Nazi-Schlampe" bezeichnet werden. Weil es satirisch gemeint war, urteilt das Hamburger Landgericht.
Anmerkung der Redaktion: Wer das nutzt, darf sich allerdings nicht mehr über ein abwertendes Frauenbild bei den Rechtspopulist_innen ereifern.

 

Affäre Franco A.: MAD untersucht Kontakte zur „Identitären Bewegung“

Der Militärgeheimdienst ermittelt gegen vier Studenten der Universität der Bundeswehr, die in Verbindung mit dem Terrorverdächtigen Franco A. gestanden haben sollen. Es geht um Verbindungen zu einer in Teilen vom Verfassungsschutz beobachteten Organisation. Insgesamt hat der MAD den Angaben zufolge elf Studenten im Visier, von denen einige Kontakte zur Burschenschaft Danubia haben sollen. Im Verfassungsschutzbericht Bayerns von 2015 wird diese Burschenschaft wegen Verbindungen zur rechtsextremen Szene erwähnt.

 

Franco A.: Bundeswehr leitet Disziplinarverfahren gegen Vorgesetzte ein

Die rechtsextreme Gesinnung von Franco A. war schon bei seiner Masterarbeit aufgefallen – ohne Folgen. Zwei frühere Vorgesetzte müssen sich dafür verantworten. Ihnen werde vorgeworfen, Dienstpflichten verletzt zu haben, weil sie 2014 konkrete Hinweise auf die rechtsextreme Gesinnung von Franco A. nicht an den Militärischen Abschirmdienst weiterleiteten. Als Student der französischen Elite-Militäruniversität Saint-Cyr hatte Franco A. eine Masterarbeit mit dem Titel Politischer Wandel und Subversionsstrategie verfasst. Sie erschien der Universität als klar rechtsextrem und rassistisch. Deswegen empfahl die Uni der Bundeswehr sogar, Franco A. aus der Bundeswehr zu entfernen. Das blieb jedoch folgenlos: Die Akte wurde nach einer Vernehmung von Franco A. geschlossen.

 

Fall Franco A.: BAMF arbeitet fehlerhaft

In der Affäre um den unter Terrorverdacht stehenden rechtsextremen Oberleutnant Franco A. hat die angeordnete Überprüfung von Asylverfahren Medienberichten zufolge Bearbeitungsfehler ergeben. Wie die Zeitungen „Bild“ und „B.Z.“ ohne nähere Angaben von Quellen berichteten, fielen nach der Hälfte der geplanten 2000 Überprüfungen in zehn bis 15 Prozent der Fälle Fehler auf. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) überprüft nach dem Auffliegen des als Flüchtling getarnten Bundeswehrsoldaten 2000 bereits abgeschlossene Asylverfahren.

 

MV: NPD-Anwalt vertritt suspendierte Lehrerin

Die wegen ihrer Mitwirkung an einem rechtsextremen Aufmarsch suspendierte Grundschullehrerin aus Vellahn (Landkreis Ludwigslust-Parchim) sucht die Nähe zur verfassungsfeindlichen NPD. Sie hat in dem juristischen Streit mit dem Bildungsministerium in Schwerin den Anwalt Peter Richter beauftragt. Der ist gleichzeitig stellvertretender Landesvorsitzender der NPD im Saarland und gilt als Chefjurist der Partei. Die Lehrerin gilt wegen ihrer Rede während eines Aufmarsches von Rechtsextremen Anfang des Monats in Boizenburg als unhaltbar. Die Fraktionsvorsitzende der Linken, Simone Oldenburg, forderte ihre Kündigung. Die Frau stehe offenbar nicht auf dem Boden des Grundgesetzes und dessen Werten. Auch im Kollegium soll es frühzeitig Hinweise auf rechtsextreme Tendenzen gegeben haben. So habe die Lehrerin in der Vergangenheit an mehreren Aufzügen der rassistischen und NPD-gesteuerten MVgida teilgenommen. Die Frau hat offenbar auch auf Schüler politisch Einfluss nehmen wollen - und dafür bereits eine Abmahnung erhalten.

 

NSU-Prozess: Blood and Bundesamt

Geht es nach den Verteidigern des Mitangeklagten Ralf Wohlleben, kann der inzwischen vierjährige NSU-Prozess noch eine Weile dauern. Am Mittwoch nutzten sie den letztmöglichen Termin, um regulär Beweisanträge zu stellen – spätere müssten mit neuen Erkenntnissen begründet werden. Wohllebens Anwältin Nicole Schneiders, die ihren wegen Beihilfe zum Mord angeklagten Mandanten aus gemeinsamen Zeiten im NPD-Kreisverband Jena kennt, scheute sich nicht, einen anderen Neonazi als Tatverdächtigen zu nennen: Jan Werner, ehemals Chef der sächsischen Sektion des 2000 in der BRD verbotenen Netzwerks »Blood and Honour«. Dessen deutscher »Divisionsleiter« Stephan Lange war am Dienstag durch einen ARD-Bericht als V-Mann des Bundesamtes für Verfassungsschutz bekannt geworden. Schneiders legte in ihrem Beweisantrag nahe, dass nicht ihr Mandant, sondern Werner die Tatwaffe für neun der zehn dem NSU zugeordneten Morde beschafft habe.

 

NSU-Prozess: Zschäpes Mutter muss erneut vor Gericht erscheinen

Kommende Woche soll die studierte Zahnärztin Annerose Zschäpe nun erneut vor Gericht erscheinen - bisher hatte sie sich auf ihr Zeugnisverweigerungsrecht berufen. Annerose Zschäpes Ladung war abzusehen, nachdem Gutachter Joachim Bauer ihrer Tochter im Tatzeitraum der NSU-Verbrechen eine schwere abhängige Persönlichkeitsstörung attestiert hatte. Zudem sieht der Facharzt für Psychiatrie, der Beate Zschäpe im Auftrag ihrer Verteidigung begutachtete, die Voraussetzungen für eine verminderte Schuldfähigkeit gegeben. Annerose Zschäpe muss diese Einschätzung nun stützen, sonst könnte das Gutachten fraglich sein. Bauer nämlich hatte angegeben, die polizeilichen Vernehmungsprotokolle der Mutter seien eine "unverzichtbare" Grundlage für seine Exploration. Er wusste ganz offensichtlich nicht, dass ihre Aussagen gegenüber den Ermittlern des Bundeskriminalamts (BKA) ohne ihr explizites Einverständnis im Prozess nicht verwendet werden dürfen.

 

Tribunal zur NSU-Mordserie: „Die Opfer sind keine Statisten“

Das Leid und die Erfahrungen der Hinterbliebenen spielen in der Justiz nur eine geringe Rolle. Deshalb haben sie nun in Köln ein eigenes Tribunal organisiert.
In München wird seit vier Jahren gegen Beate Zschäpe und vier Mitangeklagte verhandelt. In den Ländern laufen immer noch fünf Untersuchungsausschüsse. Das alles hat nichts gebracht?
Was wird denn da aufklärt? Es ist doch ziemlich offensichtlich, dass der NSU mehr Mittäter hatte als das Trio. Wissen wir, trotz alledem, wer sie waren? Nein. Und sprechen wir darüber, welche Verantwortung der Staat für diese grauenhaften Taten trägt? Nein. Was in München und den Ausschüssen geschieht, ist oft nur Theater. Und wir sind ein Teil davon, indem wir zuschauen und darüber reden, aber sonst nichts daran ändern. Das ist der Grund, warum es jetzt das Tribunal gibt.

http://www.taz.de/!5406634/

 

Antisemitismus in Berliner Schulen: Der Jude als Klassenfeind

Beleidigt, bedroht, geschlagen. In den Schulen werden nicht nur - vermeintlich - homosexuelle, sondern auch jüdische Kinder angegriffen. Die Lehrer versuchen gegenzusteuern. Und stoßen an Grenzen.

 

Josef Schuster im Interview: "Niemand wird als Antisemit geboren"

Den Juden in Deutschland bereitet es zunehmend Sorge, dass unter den Flüchtlingen viele antisemitisch eingestellte Menschen sind. Auch deshalb engagieren sie sich bei der Integration, sagt Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, im Interview. 

 

"Identitäre" kapern Segelschiff "Alexander von Humboldt"

Neurechte Aktivisten der „Identitären Bewegung" haben auf der Alexander von Humboldt an der Bremer Schlachte ihre Flagge gehisst. Mit der Aktion wollen sie unter anderem gegen Hilfseinsätze im Mittelmeer protestieren.  Die Gruppe hisste ihre Flaggen mit dem griechischen Lambda-Symbol sowie ein flüchtlingsfeindliches Banner. Der Besitzer des Schiffs hat Anzeige wegen Hausfriedensbruch erstattet. Nach einem Bericht des Informationsdienstes „Blick nach rechts“ blockierten Anhänger der „Identitären“ in der vergangenen Woche im Hafen der italienischen Stadt Catania mit einem kleinen Boot die Aquarius – ein Schiff der Hilfsorganisation SOS Mediterranee. Die Aquarius wurde so kurzzeitig am Auslaufen gehindert, bis die Hafenbehörde das Treiben beendete. Nach der Aktion konnte die Aquarius unbeschadet in Richtung libyscher Küste aufbrechen. Dort will die Besatzung des Schiffs Geflüchtete retten, die in Seenot geraten sind. Das Schiff war im Februar vergangenen Jahres von Bremerhaven aus zu seiner Mission gestartet. Die Rechtsextremen wollen bei ihren Blockade-Aktionen nun noch einen Schritt weiter gehen. „Wir brauchen ein Schiff, ein Kapitän und eine Crew“, hieß es in einem Online-Aufruf der „Identitären Bewegung“ bei Facebook.

 

"Identitäre" in Berlin: "Aktivisten nur in zweistelliger Zahl"

Nur wenige Menschen beteiligen sich an den Aktionen der ­sogenannten Identitären in der Hauptstadt. Gespräch mit Michael Trube von der Mobilen Berautng gegen Rechtsextremismus in Berlin.

 

  • Ungarn: Horst Mahler in Abschiebehaft

Das Budapester Stadtgericht hat am Mittwoch den aus Deutschland geflüchteten Holocaustleugner Horst Mahler in vorläufige Abschiebehaft genommen. Der 81-jährige Mahler war am Montag in der westlichen Grenzstadt Sopron von der ungarischen Polizei festgenommen worden. In Deutschland war er 2009 wegen Volksverhetzung und Leugnung des Holocaust zu einer zehnjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden.

 

Enschede erwartete niederländischen Pegida-Ableger zur Demo

Der niederländische Ableger der rechtsextreme Protestbewegung Pegida hat eine Anti-Islam-Demonstration in Enschede angekündigt. Am 18. Juni soll im Stadtzentrum protestiert werden. Außerdem soll die Hooliganband Kategorie C aus Bremen oder zumindest dessen Sänger Hannes Ostendorfer auftreten. Das berichtet der Twentsche Courant Tubantia.

 

Petry will scharfen AfD-Rechtsausleger Jens Maier von Partei ausschließen

Er pries die NPD und soll sogar für Massenmörder Anders Breivik Verständnis haben: Jens Maier ist AfD-Mann vom rechten Parteirand. Frauke Petry will ihn aus der Partei werfen - ein riskanter Schritt.
In den nächsten Tagen wird Frauke Petry ihr fünftes Baby bekommen. Aber die werdende Mutter gönnt sich auch auf den letzten Metern keine Pause im internen Machtkampf der AfD: Nach SPIEGEL-Informationen hat die Bundessprecherin, die auch den sächsischen Landesverband führt, gemeinsam mit ihrem dortigen Generalsekretär ein Parteiausschlussverfahren gegen den Bundestagskandidaten Jens Maier eingereicht, einen der schärfsten Rechtsausleger der AfD. Darüber soll Petry ihre Landesvorstandskollegen in der Nacht auf Mittwoch per Mail informiert haben.

Rechtsextremismus-Vorwurf gegen AfD-Berater: Sympathien für "Identitäre Bewegung"?

Ein Mitarbeiter der AfD-Fraktion im baden-württembergischen Landtag soll der "Identitären Bewegung" nahe stehen. Die AfD-Fraktion will das prüfen.

 

"Wir werden dich mit einem Baseballschläger schlagen"- Motsi Mabuse spricht über Rassismus-Erfahrungen im Alltag

Über ihre Hautfarbe hat Motsi Mabuse (36) bislang nicht viel gesprochen. Der 'Let's Dance'-Star sah keinen Anlass dazu. Das hat sich inzwischen aber geändert, denn das Klima in Deutschland hat sich ihrer Erfahrung nach verschärft.

http://www.vip.de/cms/wir-werden-dich-mit-einem-baseballschlaeger-schlagen-motsi-mabuse-spricht-ueber-rassismus-erfahrungen-im-alltag-4113980.html

 

Keine Auftritte im ZDF mehr: Ist Hans Meiser ein Verschwörungstheoretiker?

Das ZDF hat es am Mittwoch bestätigt: Der ehemalige RTL-Moderator Hans Meiser wird wegen Verbindungen zu einem Verschwörungsportal nicht mehr in dem Sender auftreten. Die Vermutung liegt zunächst nahe: Jan Böhmermann könnte den ehemaligen RTL-Moderator Hans Meiser bei einem Verschwörungsportal eingeschleust haben, um diese Plattform irgendwann öffentlichkeitswirksam vorzuführen. Auch wenn man sich die plumpen Ansprachen anschaut, die Meiser für „Watergate.tv“ aufgenommen hat, kann man kaum glauben, dass er das wirklich ernst meint. Aber von den Fans der Verschwörungsseite wird er ernst genommen, nur dank ihm hat sie wohl so einen Erfolg: 23.000 Mal wurde der Beitrag „HANS MEISER enthüllt: So verhindert die Weißkittelmafia die Krebsheilung!“ auf Facebook geteilt. Meiser spricht nicht nur Beiträge für die Plattform ein, er ist sogar eine Art Posterboy, der unter dem Punkt „Das sind wir“ als erster Autor aufgeführt wird. Hans Meiser, heißt es, habe den Fernsehsender RTL „geprägt wie kein zweiter“. Als Mitglied von Watergate.tv werde er jetzt die Internet-TV-Landschaft „auf den Kopf stellen“. Der 70-Jährige hat tatsächlich eine große Karriere im deutschen Fernsehen hinter sich. Meiser spielte im „Neo Magazin Royale“ von Jan Böhmermann zuletzt neben dem Bundespräsidenten „Hans-Meiser Steinmeiser“ auch den „den kleinen Mann“, eine Figur, die überspitzt darstellte, wie sich Pegida-Demonstranten und Verschwörungstheoretiker aufführen: Die „verdammte Lügenpresse“ brauche er nicht, sagte „der kleine Mann“ mal. „Ich habe das Internet." Das hat er nun.

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Presseschau ... 19.05.2017

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+++ Studie zu Rechtsextremismus in Ostdeutschland: Wo sich Rassismus breitmacht +++ Rassistischer Vorfall auf der Dynamo-Mottofahrt +++ Rechtsrock-Events in Thüringen: Die Open-Air-Saison ist eröffnet +++

 

Studie zu Rechtsextremismus in Ostdeutschland: Wo sich Rassismus breitmacht

Acht Monate lang haben sich die Forscher des Göttinger Instituts für Demokratieforschung in Freital, Heidenau und Erfurt umgesehen. Dazu haben sie mit Akteuren aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, aber auch mit Bewohnern der Orte gesprochen. Ihr Ergebnis: Zwar werde Rechtsextremismus durch Faktoren befördert, die im Osten stärker ausgeprägt sind. Ostdeutschland unter Generalverdacht zu stellen, mache aber keinen Sinn. Die Verbreitung rassistischer Ideen hänge vielmehr stark von der jeweiligen Region, den sozialen Strukturen und der lokalen Politik ab.

Die Autoren sprechen von einem „Ursachenbündel“ für rechte Tendenzen. Der schwierige Transformationsprozess nach dem Mauerfall für viele Ostdeutsche, das lange Nachwirken des abgeschotteten Lebens in der DDR, Diktaturerfahrung, eine paradoxe Haltung zum Staat mit hohen Erwartungen und gleichzeitiger Ferne - „diese Melange gibt es in ganz Ostdeutschland“, sagt Verfasser Michael Lühmann.

Der Erfurter Herrenberg steht im Fokus der Göttinger Demokratieforscher. Warum die Reflexion auf den Herrenberg? Die Wissenschaftler haben hier eine vereinsähnliche Struktur der rechtsextremen Szene ausgemacht und festgestellt, dass es eine breite Akzeptanz in einem großen Teil der Herrenberg-Bevölkerung gibt. So entwickelte sich das Gebäude des "Volksgemeinschaft e.V." in den vergangenen Jahren als Gegenstück zu städtischen Angeboten – und dort vermittelte Ideologien fallen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf fruchtbaren Boden.

 

Rassistischer Vorfall auf der Dynamo-Mottofahrt

Nach wie vor sorgt der Camouflage-Auftritt der Fans von Dynamo Dresden in Karlsruhe für Diskussionen. Befeuert werden könnte diese nun durch ein Video, das rassistisches Verhalten einiger Dynamo-Fans dokumentiert. In dem Video ist zu sehen, wie Dynamo-Fans an einer Raststätte auf einen vorbeiradelnden Schwarzen Mann mit „N**** aufm Fahrrad“-Gesängen reagieren. Dabei handelt es sich um einen Song der Rechtsrock-Band „Die Lunikoff-Verschwörung“

 

Rechtsrock-Events in Thüringen: Die Open-Air-Saison ist eröffnet

Der „Eichsfeldtag“ in Leinefelde hat die diesjährige Rechtsrock-Open-Air Saison im Freistaat eingeläutet. Allein für den Juli sind drei Großveranstaltungen unter freiem Himmel angekündigt. Seit 15 Jahren belegt Thüringen den traurigen Spitzenplatz bei der größten Dichte bei Rechtsrock- Veranstaltungen unter freiem Himmel.

 

Rechtsextremes Netzwerk an Bundeswehr-Uni München?

Unter Studenten der Bundeswehr-Universität München besteht womöglich seit Jahren ein rechtsextremes Netzwerk. Offenbar gibt es zahlreiche Verbindungen zwischen Studenten und Absolventen der in Neubiberg angesiedelten Universität und der rechtsextremen sogenannten „Identitären Bewegung“, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Wie aus dem Verteidigungsausschuss des Bundestages verlautete, überprüft der Militärische Abschirmdienst (MAD) derzeit vier Studenten der Münchner Bundeswehr-Universität wegen des Verdachts auf Rechtsextremismus. Der Nachrichtendienst muss unter anderem ermitteln, ob die Studenten auch Kontakt hatten zum terrorverdächtigen Oberleutnant Franco A. hatten.

 

Horst Mahler: Vergeblicher Appell des Holocaust-Leugners

Die Flucht von Horst Mahler nach Ungarn endet in der Abschiebehaft. Sein Asylgesuch zeugt von der Popularität des Landes bei Europas Neonazis. Ob bei gemeinsamen Aufmärschen in SS- und Wehrmachtsuniformen, Gedenkveranstaltungen oder Wehrsportübungen: Vor allem Neonazi-Gruppierungen aus dem süd- und ostdeutschen Raum pflegen zu ungarischen Rechtsextremisten im weiteren Dunstkreis der Jobbik-Partei enge Freundschaftsbande. Ungarn gehöre „längst zum beliebtesten Reiseziel bayrischer Neonazis“, konstatierte unlängst ein Bericht des Bayrischen Rundfunks.

 

Terror-Anklage gegen weitere Mitglieder der “Oldschool Society“

Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen zwei Neonazis erhoben, die eine terroristische Vereinigung gegründet haben sollen. Die 41 und 29 Jahre alten Rechtsextremisten sollen führende Mitglieder der Neonazi-Terrorgruppe "Oldschool Society" gewesen sein und einen Sprengstoffanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft geplant haben. Die Rädelsführer der OSS waren bereits im März vom Oberlandesgericht München zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Vier führende Mitglieder der OSS müssen für drei bis fünf Jahre hinter Gittern.

 

Frühpensionierter Lehrer vor Gericht – er schrieb zahlreiche rechtsextreme Postkarten

Irgendwann ist der 40-jährige, frühpensionierte Lehrer Horst S. rechts abgebogen und hat die Orientierung verloren. Horst S. schreibt gerne Briefe und Postkarten. Drei davon sind bei dem Beleidigungsprozess am Mittwochmorgen vor dem Amtsgericht Thema, adressiert an so unterschiedliche Volksverrätervertreter wie den bloggenden Kapitän Jürgen Schwandt, die Antifaschistische Bildungsinitiative Friedberg und den Geschichtsverein Büdingen. Die Angeschriebenen bezeichnete S. unter anderem als „antideutsche Berufslumpen“, „Minus-Menschen“, „Human-Dreck“, „Hochverräter“ „Rot-Fascho-Drecksgesindel“, einige fühlten sich dadurch beleidigt. Weil S. immer und immerhin unter Klarnamen pöbelt, häufen sich mittlerweile die Anzeigen. Er sei kein Nazi, er ärgere sich lediglich über die Vernichtung des deutschen Volkes durch rot-grün. Das versetze ihn „in Wutstimmung, und zwar zu allen Tageszeiten“. Vom Amtsgericht wird er zu  zu 60 Tagessätzen à 45 Euro verurteilt.

 

Prozessauftakt gegen “Freie Kameradschaft Dresden“: Aussage gegen Aussage

Zum Prozessauftakt am Dresdner Amtsgericht hat ein mutmaßliches Mitglied der rechtsextremen „Freien Kameradschaft Dresden“ den Hergang einer der ihm vorgeworfenen Taten anders geschildert. Nach der von seiner Anwältin am Donnerstag vorgetragenen Erklärung wurde er am 8. Juni 2016 am Rande einer Antifa-Demonstration im Stadtteil Laubegast grundlos von Polizisten attackiert und verletzt. Drei Beamte und ein in der Verhandlung gezeigtes Video bestätigten indes die Anklage, wonach der Familienvater aus Heidenau (Sächsische Schweiz) auf die Polizisten losgegangen ist.

 

Norddeutschland: Rocker und Rechte rücken enger zusammen

Es war ein Treffen von martialisch auftretenden Männern: Die meisten fuhren auf schweren Motorrädern vor, fast alle trugen Lederjacken, viele hatten sich den Kopf kahl geschoren. Am Wochenende haben sich, wie berichtet, in Wahlstedt Mitglieder Rockergruppe Bandidos und der rechtsradikalen Szene Norddeutschlands getroffen. Jetzt analysieren Sicherheitsbehörden die Veranstaltung im Clubheim. Sicher scheint: Die Szenen sind enger verflochten als bislang vermutet. Zwei rechtsextreme Bands traten im im Clubheim des "Bandido MC Northgate" auf.

 

Reichsbürger aus Thüringen zu Geldstrafe über 8.000 Euro verurteilt

Ein 41-jähriger Triptiser ist am Amtsgericht Pößneck wegen Verleumdung in vier und versuchter Nötigung in elf Fällen zu einer Gesamtgeldstrafe von 8000 Euro (200 Tagessätze) verurteilt worden. Der 41-Jährige hat vor einigen Jahren wohl sein Haus durch eine Zwangsvollstreckung verloren und war der Meinung, dass Vertreter der Justiz dafür verantwortlich seien. Seinen Zwangasverwalter trug er in ein amerikanisches Schuldenregister ein. Als sich im vergangenen Jahr das Amtsgericht Pößneck mit dem Treiben zu beschäftigen begann, schickte der 41-Jährige dem Gerichtsdirektor Georg Götz eine Rechnung über 51 Millionen US-Dollar. Später ließ er ihm einen Pfandbrief mit amtlichem Anschein über 2,261 Milliarden US-Dollar zukommen. Zwischendurch belegte er weitere Richter aus der Region mit Pfandbriefen Marke Eigenbau über 50 Millionen, zehn Millionen und 10 477 090 US-Dollar, jeweils mit den schon erwähnten Aufforderungen und Drohungen.

 

Petry will scharfen AfD-Rechtsausleger Jens Maier aus Partei ausschließen

Er pries die NPD und soll sogar für Massenmörder Anders Breivik Verständnis haben: Jens Maier ist AfD-Mann vom rechten Parteirand. Frauke Petry will ihn aus der Partei werfen. Inhaltlich spricht viel dafür, hart gegen Maier durchzugreifen, dessen Auftritte auch für AfD-Verhältnisse krass sind. Doch Für Parteichefin Petry ist der Alleingang gegen Maier trotzdem riskant: In ihrem sächsischen Verband gibt es traditionell viel Verständnis für die "Meinungsfreiheit" von Parteifreunden wie Maier und Höcke.

 

Interner Machtkampf in Sachsen-Anhalt: AfD-Rebellen verlieren Posten

Die krisengeplagte AfD-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt erlebt eine Personalrochade. Eine Reihe von Abgeordneten verlor bei der jüngsten Fraktionssitzung gegen ihren Willen ihre Posten in Ausschüssen. Damit wird ihnen de facto die Arbeit auf ihren Sachgebieten entzogen. Der Umbau sei die Folge interner Machtkämpfe. Aufgeflogene Rebellen einer vorstandskritischen Chatgruppe würden nun abgestraft, sagten AfD-Abgeordnete der Mitteldeutschen Zeitung.

 

AfD: Millionen aus der Grauzone

Der millionenschwere Wahlkampf-Unterstützerverein der AfD scheint nicht so unabhängig von der Partei, wie stets beteuert. Verstößt die Partei gegen das Parteiengesetz?

 

Clausnitz im neuen Sächsischen Verfassungsschutzbericht – Linksextremismus ist hier das Problem

Das Dorf Clausnitz wurde 2016 zu einem Bild für die ausländerfeindliche Stimmung in Sachsen. Im aktuellen Verfassungsschutzbericht nimmt die Flüchtlingsbusblockade vom Februar 2016 aber keinen großen Raum ein – genauer: nur im Zusammenhang mit linksextremen Aktivitäten. ach der Busblockade drohten Unbekannte den Dorfbewohnern: "Falls ihr noch einer einzigen geflüchteten Person Angst macht, wird das Konsequenzen für euch haben." Auch an der Kundgebung, die der Grünen-Landeschef Jürgen Kasek am 20. Januar in Clausnitz organisierte, sollen sich Radikale nach Einschätzung der Verfassungsschützer beteiligt haben.

 

Berlin lässt prüfen, ob 'Blood and Honour'-Chef V-Mann war

Der Berliner Innensenator Andreas Geisel (SPD) lässt überprüfen, ob ein führender Neonazi V-Mann der Polizei und des Bundesamtes für Verfassungsschutz war. "Ich habe eine rechtliche Prüfung des Vorgangs eingeleitet," sagte Geisel am Donnerstag im Abgeordnetenhaus. Geisel betonte: "Nach jetzigem Kenntnisstand spricht für diese Erkenntnis erst mal nichts." Er gehe bislang nicht von neuen Informationen aus, fügte er hinzu. "Trotzdem wird den Hinweisen selbstverständlich nachgegangen."

 

Düsseldorf: Proteste bei Lesung von Thilo Sarrazin

Eine Lesung von Thilo Sarrazin wurde in Düsseldorf-Bilk von Protesten begleitet und einem Polizeiaufgebot begleitet. Unbekannte hatten in der Nacht vor der Lesung Scheiben der Weinbar eingeworfen.

 

Kommentar Studie Rechtsextremismus im Osten: Aufgeben gilt nicht

Sind Teile dieses Landes verloren für die Demokratie? Möglicherweise ja, meinen Wissenschaftler des Göttinger Instituts für Demokratieforschung. Aber: Aufgeben gilt nicht.

 

Linken-Politikerin Kipping: DDR-Sozialisierung kein Grund für rechten Hass

Aus den Reihen der Linkspartei gab es scharfe Kritik an der Studie. Die Verweise der Untersuchung auf die Sozialisierung der Ostdeutschen in der DDR seien „völlig überzogen“, sagte Linken-Chefin Katja Kipping. „Wenngleich nostalgische Attitüden ohne Zweifel mitschwingen, lässt sich daraus beim schlechtesten Willen keine Ursache für einen gesellschaftlichen Rechtsruck momentanen Ausmaßes konstruieren.“ „Weder Österreich, noch Frankreich, noch Finnland, noch Dänemark oder die Niederlande« hätten eine ähnliche jüngere Vergangenheit wie Ostdeutschland aufzuweisen, fügte Kipping hinzu. Trotzdem hätten auch diese Länder »ein enormes Problem mit rechtspopulistischen und fremdenfeindlichen Parteien und Bewegungen“. Ursache für Rassismus seien in erster Linie prekäre Lebenssituationen und Existenzängste.

 

Hechingen: Wer alles von den “Zwangsarisierungen“ profitiert hat

Es ist bekannt: Vor der physischen Vernichtung der jüdischen Bevölkerung unter der Nazi-Diktatur stand ihre wirtschaftliche Ausplünderung. Wie die Mechanismen der im NS-Jargon „Arisierung“ genannten Enteignung jüdischen Besitzes funktionierten, wer alles an diesem „gigantischen Raubzug“ beteiligt war und wer davon wie profitierte – das beleuchtete Dr. Martin Ulmer am Dienstagabend vor rund 50 Zuhörern in der Alten Synagoge in Hechingen anhand der regionalen Geschichte. Ulmer, der auf Einladung der Initiative Alte Synagoge sprach, ist Geschäftsführer des Gedenkstättenverbundes Gäu-Neckar-Alb und profilierter Experte der jüdischen Geschichte in der Region: „An der Ausplünderung der jüdischen Bevölkerung waren so viele Stellen beteiligt, und es haben so viele Leute profitiert. Die Mär, man habe von nichts gewusst, haben sich die Deutschen nach 1945 zurechtgelegt.“

 

Geplantes Gesetz gegen Hasskommentare: Auch Regierung weiß nicht, welche Inhalte strafbar sind

Mit Blick auf die erste Lesung im Bundestag am Freitag hat die Koalition das geplante Gesetz gegen Hasskommentare in sozialen Netzwerken nachgebessert. Die Netzgemeinde läuft Sturm gegen das Vorhaben, weil sie voreilige Löschungen befürchtet. Auch bei den Netzwerkauftritten der Bundesregierung gibt es Unsicherheit, welche Inhalte strafbar sind und welche nicht. Im Zweifel wird gelöscht.

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Presseschau ... 22.05.2017

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Ausreise oder Abschiebehaft: erneute Verschärfung der Abschieberegelung++ Asylrechts-Verschärfung: Regierung schränkt Familiennachzug ein ++ "Identitäre" blockieren Justizministerium – Polizei ermittelt gegen Beteiligung eines AfD –Politikers ++ Wie groß ist das Netzwerk von Franko A.? Mögliches rechtsextremes Netzwerk an Münchner Bundeswehruni ++ Prozess gegen Neonazis vor dem Aus

 

 

"Identitäre" blockieren Justizministerium – Polizei ermittelt gegen Beteiligung eines AfD –Politikers 

Mitglieder der völkischen Identitären Bewegung haben am Freitagmittag versucht, in das Bundesjustizministerium einzudringen. Nach Angaben der Polizei fuhren sie mit einem Lastwagen vor, hielten auf dem Bürgersteig vor dem Ministerium und versuchten dann, mit einer großen Leiter auf das Vordach des Ministeriums zu steigen. Beamte konnten dies verhindern. Bis zu 50 Identitäre blockierten daraufhin den Eingang des Ministeriums und skandierten Parolen wie "Maas muss weg", "Widerstand" und "Festung Europa, macht die Grenzen dicht". Sie wollten damit gegen das "Netzwerkdurchsetzungsgesetz" (NetzDG) protestieren, das Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) am Morgen in den Bundestag eingebracht hatte. Polizei ermittelt nun gegen das Vorstandsmitglied der Jugendorganisation AfD Jannik Brämer. Er soll an der Aktion teilgenommen haben.

 

Identitäre wollen erneut in Berlin demonstrieren

Die Anhänger der rechtsextremen "Identitären Bewegung" wollen am 17. Juni erneut in Berlin demonstrieren. Im Gegenteil zur jüngsten Aktion vor dem Bundesjustizministerium sei die Demo allerdings angemeldet. Laut der Antwort der Senatsinnenverwaltung auf eine Anfrage aus der Grünen-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus liegt der Berliner Polizei eine Versammlungsanmeldung einer Einzelperson im Namen der "Identitären Bewegung Deutschland" vor. Wie es in dem am Samstag veröffentlichten Schreiben von Staatssekretär Torsten Akmann (SPD) weiter heißt, sind 1.000 Teilnehmer dafür angemeldet.

 

Berliner AfD-Politiker grillen mit Identitären-Gartenparty mit möglichen Folgen

Die Identitäre Bewegung gilt als politische Vorfeldorganisation der AfD. Das könnte ein Grund für den Verfassungsschutz sein, einzelne AfD-Funktionäre zu beobachten. Eine Grillparty von Berliner AfD und Identitären befeuert die Debatte.

 

Wie groß ist das Netzwerk von Franko A.? Mögliches rechtsextremes Netzwerk an Münchner Bundeswehruni

Nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ gibt an der Bundeswehr-Universität München ein rechtsextremes Netzwerk, das auch Kontakt zur rechtsextremen Identitären Bewegung hat. Auch sollen Beziehungen zum terrorverdächtige Oberleutnant Franco A. An der Bundeswehr-Universität in München gibt es einem Pressebericht zufolge womöglich seit Jahren ein rechtsextremes Netzwerk. Die „Süddeutsche Zeitung“ (Freitagsausgabe) berichtet unter Berufung auf eigene Recherchen, es gebe zahlreiche Verbindungen zwischen Studenten und Absolventen der Universität zur rechtsextremen sogenannten Identitären Verbindung, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird. MAD will nun Frühwarnsystem für Rechsextremismus einführen. Anhand eines Kriterienkatalogs sollen Radikalisierungen künftig früher erkannt werden.

 

Ausreise oder Abschiebehaft: erneute Verschärfung der Abschieberegelung

Abschiebehaft, Fußfessel und Handy-Durchsuchung bei Flüchtlingen: Die Regeln für Abschiebungen und den Umgang mit Asylbewerbern werden erneut verschärft. Der Bundestag beschloss dazu am späten Donnerstagabend einen entsprechenden Gesetzentwurf. Die Bundesregierung hatte in den vergangenen Monaten zahlreiche Asylrechtsverschärfungen auf den Weg gebracht – und Regeln, um die Abschiebung abgelehnter Asylbewerber zu erleichtern. Bundesinnenminister Thomas de Maizière bezeichnete das nun Beschlossene als „Schlusspunkt in dieser Legislaturperiode bei der Schärfung des Asylrechts“.

 

Asylrechts-Verschärfung: Regierung schränkt Familiennachzug ein

Bundesinnenminister Thomas de Maiziere hat einem Zeitungsbericht zufolge den Familiennachzug von Flüchtlingen aus Griechenland massiv eingeschränkt. Nach Ansicht der Linken-Bundestagsabgeordneten Ulla Jelpke verstößt de Maiziere damit gegen europäische Bestimmungen.

Seit April nehme Deutschland nur noch maximal 70 Angehörige von Asylsuchenden im Monat auf, berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Das gehe aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken hervor. Nach Ansicht der Linken-Bundestagsabgeordneten Ulla Jelpke verstößt de Maiziere damit gegen europäische Bestimmungen. Laut der Dublin-Verordnung besäßen Flüchtlinge einen Rechtsanspruch auf Familiennachzug. "Erneut tritt die Bundesregierung EU-Recht und Kindeswohl mit Füßen", sagte Jelpke dem RND. Der Bedarf liege bei bis zu 400 Personen monatlich.

 

Ex-CDU-AbgeordneteErika Steinbach unterstützt AfD im Wahlkampf

Prominente Wahlkampfhilfe für die Rechtspopulisten: Die frühere CDU-Politikerin Erika Steinbach wird nach SPIEGEL-Informationen gemeinsam mit AfD-Vize Alexander Gauland auftreten.

 

Zahl rechter Gewalttaten in NRW deutlich gestiegen

Die Zahl rechtsradikal motivierter Gewalttaten ist im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen stark gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr nahmen sie um 31,8 Prozent auf 381 Fälle zu. Darunter waren 312 rechtsradikal motivierte Körperverletzungen. Das hat das NRW-Innenministerium auf Anfrage der Grünen-Fraktion im Landtag mitgeteilt.

Die Zahl rechtsradikaler Straftaten insgesamt stieg in NRW im gleichen Zeitraum um 5,9 Prozent. Die Polizei zählte 4700 Straftaten, nach 4437 im Vorjahr. Der Anstieg schwächte sich damit ab. Von 2014 auf 2015 war die Gesamtzahl rechter Straftaten um 43 Prozent in die Höhe geschnellt. Die Zeitungen der "Funke"-Mediengruppe hatten zuerst darüber berichtet.

 

Verfassungsschützer bestätigt V-Mann-Tätigkeit von Neonazi

Der ehemalige Deutschland-Chef der Neonazi-Gruppierung "Blood and Honour" war nach Informationen der "Berliner Zeitung" V-Mann des Verfassungsschutzes. Ein Vertreter des Kölner Bundesamts für Verfassungsschutz habe die V-Mann-Tätigkeit im geheim tagenden Parlamentarischen Kontrollgremium des Bundestags bestätigt, berichtet das Blatt. Bereits Anfang der Woche hatten mehrere ARD-Magazine berichtet, der Ex-Chef der Organisation habe in den 90er Jahren für den Verfassungsschutz gespitzelt. Vermittelt worden sei er von der Berliner Polizei.

 

Prozess gegen Neonazis vor dem Aus

Nach dem spektakulären Platzen des fünfjährigen Neonazi-Prozesses in Koblenz erwägt das Landgericht die Einstellung des Verfahrens. Die Kammer prüfe dies »wegen des Verfahrenshindernisses der überlangen Verfahrensdauer« nach Paragraf 206a der Strafprozessordnung, sagte Gerichtssprecherin Tanja Becher am Freitag. Die Prozessbeteiligten hätten Stellungnahmen übermittelt.

 

Frankfurter AfD-Politiker provoziert mit Wehrmachts-Zitat

Ein Facebook-Post des Frankfurter AfD-Stadtverordneten Wilko Möller sorgt derzeit für Kritik. Ein Bild im Internet zeigt Möller als jungen Polizisten des Bundesgrenzschutzes in Uniform und mit Gewehr im Arm. In einer Sprechblase steht "Klagt nicht, kämpft" - eine Durchhalteparole der Wehrmacht in der Nazizeit aus dem Jahr 1944. Es war die direkte Aufforderung an die Bevölkerung durchzuhalten und zu kämpfen, als Nahrungsmittel und Heizstoffe knapp wurden.

 

Meck-Pomm: SPD, CDU und AfD stimmen gegen Antrag zur Ehe-Öffnung

Die Linke forderte einen Einsatz des Landes für gleichgeschlechtliche Paare in der Bundespolitik – Union und AfD sorgen sich weiter um die "Keimzelle" des Volkes.Der Schweriner Landtag hat am Freitag einen eher symbolischen Antrag der Linken abgelehnt, sich auf Bundesebene für die in Deutschland weiter fehlende Ehe für alle einzusetzen. "Der Landtag fordert die Landesregierung auf, mit allen verfügbaren Mitteln darauf hinzuwirken, dass das Recht auf Eheschließung für Personen gleichen Geschlechts unverzüglich eingeführt wird", heißt es in dem Antrag (PDF), den sowohl die Fraktionen der Großen Koalition als auch die AfD ablehnten.

 

Polizisten erkennen "Skrewdriver“-Lied nicht: "Nazi-Shazam“ soll Rechtsrock-Songs entlarven

Eine Neonazi-Band spielt ein fragwürdiges Lied und die Polizeibeamten erkennen es nicht – aufgrund mangelnder Englischkenntnisse. Die Fraktion der Linken im thüringischen Landtag will deshalb die Entwicklung einer „Nazi-Shazam-App“ vorantreiben. Ein alter Vorschlag, der bereits vor vier Jahren diskutiert, aber nie umgesetzt wurde.

 

Sicherheitsbehörden zählen in Hessen rund 700 Reichsbürger

Den Sicherheitsbehörden fallen immer mehr "Reichsbürger" in Hessen auf. Eine Aufstellung zeigt erstmals, wo die meisten der 700 bekannten Mitglieder wohnen. Die Opposition wirft der Regierung vor, die Bedrohung unterschätzt zu haben.

 

Mehr als 1000 Menschen bei Protest gegen Thor-Steinar-Laden

Rund 1200 Menschen haben nach Polizeiangaben am Samstag gegen einen Laden der bei Rechtsextremisten beliebten Modemarke Thor Steinar in Hamburg-Barmbek demonstriert. Alles sei friedlich verlaufen, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Gegen den im März eröffneten Laden hatte es wiederholt Demonstrationen gegeben. 

 

NSU-Tribunal am Schauspiel Köln - Eine Gegenöffentlichkeit mithilfe der Kunst

Zwei Jahre dauerte die Vorbereitung: Das mehrtägige NSU-Tribunal am Schauspiel Köln überschreitet bewusst die Grenze zwischen Kunst und Aktivismus. Hier erhalten auch Angehörige der Opfer des rechtsextremen Terrors ein Podium. "Tribunal NSU-Komplex auflösen" kritisiert Merkel. Sie machen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für das gesellschaftliche Umfeld mitverantwortlich, in dem der rechtsextremistische NSU seine Mordserie ausführen konnte. Als Bundesjugendministerin habe Merkel Anfang der 1990er Jahre die Sozialarbeit mit rechten Jugendlichen zu unkritisch gefördert, prangerte das "Tribunal NSU-Komplex auflösen" am Samstag in Köln an. 

 

Freiburger Psychiater bestätigt Zschäpe-Gutachten im NSU-Prozess

Der Freiburger Psychiater Joachim Bauer hat seinen Befund einer "abhängigen Persönlichkeitsstörung" bei Beate Zschäpe bekräftigt. Am Donnerstag sagte Bauer im NSU-Prozess auf Nachfragen des Oberlandesgerichtes München, die mutmaßliche Rechtsterroristin leide nach seiner Einschätzung an einer dependenten Persönlichkeitsstörung....

 

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Presseschau ... 23.05.2017

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Verfassungsschützer registrieren 12.600 Reichsbürger_innen, 700 davon rechtsextrem +++ Rechts motivierte Straftaten in NRW steigen weiter an +++ NSU-Unterstützer vor Gericht weil er auf einen 18-Jährigen einschlug bis sein Sohn ihn stoppte +++ Strafprozess gegen Ex-Partnerin von Horst Mahler geplatzt +++ Pegida „spaziert“ durch Dresden und pöbelt die eigenen Leute an

 

Rechts motivierte Gewalt in NRW steigt an

Die Zahl politisch rechts motivierter Straftaten ist in Nordrhein-Westfalen erneut sprunghaft gestiegen – von 3.286 im Jahr 2014 auf 4.437 im Jahr 2015 und im Jahr 2016 sogar auf 4.700 Straftaten.

NSU-Helfer, André E.,  prügelte auf das Opfer ein, bis sein Sohn ihn stoppte

Der Zwickauer André E. steht seit vier Jahren mit der mutmaßlichen Rechtsterroristin Beate Zschäpe und weiteren NSU-Helfern in München wegen des Vorwurfs der Terrorismus-Unterstützung vor Gericht. Am Amtsgericht Zwickau musste sich der 37-Jährige zudem am Montag verantworten, weil er vor einem Jahr einen 18-jährigen Jungen mit 15 Faustschlägen zu Boden prügelte und dem liegenden Opfer noch in Rücken und Rippen trat. So lange schlug und trat E., bis sein 14-jähriger Sohn den Vater bat, er solle aufhören.

29-Jähriger von Nachbar in Berlin rassistisch beleidigt

Ein 29 Jahre alter Mann ist am Montagabend in Berlin-Gesundbrunnen von seinem 54-jährigen Nachbarn rassistisch beleidigt worden. Der Vorfall ereignete sich am Montagabend, wie die Polizei am Dienstag mitteilte.

Mitglied des  Berliner Abgeordnetenhauses fordert Überwachung einiger AfD-Mitglieder

Wegen Verbindungen zur „Identitären Bewegung“ will der Innenexperte der SPD, Tom Schreiber, einzelne Berliner AfD-Mitglieder vom Verfassungsschutz überwachen lassen. AfD-Sprecher Gläser findet die Forderung lächerlich.

"Der Dritte Weg"übernimmt die Rolle  der "Autonomen Nationalisten Göppingen"

Nach dem Verbot der „Autonomen Nationalisten Göppingen“ scheint die rechtsradikale Kleinpartei „Der Dritte Weg“ ihre Rolle übernommen zu haben. Darüber hat ein Bündnis von bis zu 40 Nazigegner_innen am späten Samstagvormittag, 20. Mai, auf dem Göppinger Marktplatz informiert.

Verfassungsschutz lässt Nazi-V-Mann im Stich

Der ehemalige Neonazi und V-Mann des Bundesamts für Verfassungsschutz, Michael See, hat bestätigt, dass es intensive Kontakte zwischen den Nazi-Szenen in Nordhessen, Südniedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen gab. Insbesondere die nordhessische Szene sei besonders gewalttätig gewesen, sagte See nach Angaben von Teilnehmern in einer Sitzung des hessischen NSU-Untersuchungsausschusses am Freitag, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand.

See, der zwischenzeitlich nach einer Eheschließung von Dolsperg hieß, hatte bis 2001 oder 2002 unter dem Decknamen „Tarif“ Informationen über die Nazi-Szene an den Verfassungsschutz geliefert. Dieser hatte ihn 1994 angeworben, als See eigentlich gehofft hatte, aus der Naziszene aussteigen zu können. Stattdessen blieb der heute 43-Jährige in der Naziszene aktiv und lieferte Informationen an den Geheimdienst, bis er 2002 endgültig ausstieg und nach Schweden ging.

Strafprozess gegen Ex-Partnerin von Horst Mahler geplatzt

Der Volksverhetzungs-Prozess gegen Sylvia Stolz, ehemalige Lebensgefährtin des Rechtsextremisten und Holocaust-Leugners Horst Mahler (81), ist geplatzt. Das Verfahren sollte am Montag am Landgericht München II eröffnet werden, musste jedoch wegen einer nicht einzuhaltenden Ladungsfrist kurzfristig abgesetzt werden. Die Angeklagte hatte einen neuen Wahlverteidiger genommen, der nicht mehr rechtzeitig geladen werden konnte. Ein neuer Termin stand zunächst nicht fest. Die Staatsanwaltschaft wirft der Juristin vor, auf einer Konferenz in der Schweiz den Holocaust geleugnet und später einen Schweizer Rechtsanwalt verleumdet zu haben, der sie angezeigt hatte. Sylvia Stolz wurde bereits früher wegen Volksverhetzung verurteilt und ihre Zulassung als Rechtsanwältin entzogen.

Verfassungsschützer registrieren 12.600 Reichsbürger, 700 davon rechtsextrem

Die Reichsbürgerbewegung hat mehr Anhänger_innen als bisher bekannt. Der Szene würden derzeit 12.600 Menschen in Deutschland zugerechnet, teilte das Bundesamt für Verfassungsschutz mit. Bei etwa 700 von ihnen handle es sich um Rechtsextremist_innen. Bislang waren die Verfassungsschutzbehörden in Bund und Ländern von etwa 10.000 Reichsbürger_innen ausgegangen.

Zwei Monate Haft für Reichsbürger

Die Staatsanwaltschaft Magdeburg hatte einen Mann ohne festen Wohnsitz angeklagt, im Zusammenhang mit der Zwangsvollstreckung bei seinem Gesinnungsgenossen Matthias M. Polizist_innen beleidigt zu haben. Nachdem er versucht hatte, die Beamt_innen, die zur Unterstützung des Gerichtsvollziehers vor Ort waren, mit abstruser Reichsbürger-Ideologie zu beeindrucken und einen Platzverweis erhalten hatte, sei er verbal gegen die Polizisten vorgegangen. So habe er einen Polizeihauptkommissar und einen damaligen Anwärter als „dumme Büffel“, als „kostümierte Sachen“, als „Nazis“, „Vertreter eines Staates, der nicht existent ist“ und „Verbrecher“ beschimpft.

Polizei in Bad Oldesloe nimmt Reichsbürger ins Visier

Stormarns Kreisstadt hat offenbar ein Problem mit Rechtsgesinnten. Andreas Knaak, Leiter der Oldesloer Kriminalpolizei, berichtete dem Polizeibeirat der Stadt von mehreren Reichsbürger_innen, die in Bad Oldesloe "ihr Unwesen" treiben. Knaack: "Wir waren nach unseren Recherchen überrascht, wie viele Reichsbürger es in Bad Oldesloe gibt." So gebe es mehrere Personen, die der Stadtverwaltung bekannt und polizeilich bereits in Erscheinung getreten sind. Die Polizei spricht von fünf Personen. Die Vergehen beschränken sich in der Regel darauf, dass die Personen die Behörden mit zeitraubenden Anfragen überhäufen. Verstöße gegen das Waffengesetz habe es diesbezüglich bislang noch nicht gegeben.

Pegida spaziert durch Dresden und pöbelt die eigenen Leute an

Am Rande der Pegida-Kundgebung vor der Dresdener Frauenkirche kam es am Montag zu skurrilen Szenen. Reporter_innen haben beobachtet, wie Pegida-Anhänger_innen verkleidete Demonstrant_innen angepöbelt haben. Später stellte sich heraus, dass auch sie zu den Montags-Spaziergänger_innen gehörten und nur zeigen wollten, wie Dresden künftig angeblich aussehen könnte.

Dynamo-Fans wollen sich nicht von Lutz Bachmann instrumentalisieren lassen

Pegida-Chef Lutz Bachmann wollte den Marsch der „Football Army“ in Karlsruhe offenbar für seine „Spaziergänge“ in Dresden instrumentalisieren. Doch die Dynamo-Fans geben ihm einen Laufpass. Bei einem Spiel am Sonntag hatten die Fans eine klare Botschaft an Lutz Bachmann: Er möge schweigen, schrieben sie in drastischeren Worten auf ein Transparent.

Nazi-Probleme bei der Bundeswehr

Souvenirs der Wehrmacht mussten aus den Stuben verschwinden, Kasernen möchte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen umbenennen lassen. Ausgerechnet die Gedenkveranstaltungen für einen Wehrmachtspiloten aus der berüchtigten Legion Condor will ihr Ministerium aber weiterhin dulden.

71-jährige Aktivistin entfernt Aufkleber mit rechten Parolen

Irmela Mensah-Schramm kann’s einfach nicht lassen. „Egal, wo ich bin, an Nazi-Parolen gehe ich nicht vorbei“, sagt die 71-Jährige. Mehr als drei Jahrzehnte ist es her, dass sie in Berlin ihren ersten Nazi-Aufkleber entfernt hat. „Tagsdrauf fand ich immer mehr solcher Sticker. Da habe ich mich vor mir selbst geschämt, weil sie mir vorher nie aufgefallen waren“, blickt sie zurück. Heute könne ihr das nicht mehr passieren, beteuert sie. „Mit meinen Adleraugen finde ich auch millimetergroße Hakenkreuze“, sagt die Berlinerin. Den Beweis wolle sie nun auch im Limburg antreten. „Und mich treibt natürlich auch die Neugier, was ich hier finden werde“, sagt sie.

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Presseschau ... 24.05.2017

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+++ Mitarbeiter des „Zentrums für Demokratie“ in Berlin von Neonazi-Rockern massiv bedroht +++ Waffenfund  bei Reichsbürger in Saarbrücken +++ CDU-Vertreterin aus Oberhausen teilt Video der „Identitären Bewegung“ bei Facebook +++ Gewaltbereite Neonazis reisen von Demo zu Demo +++
 

 

Mitarbeiter des ZfD von Neonazi-Rockern massiv bedroht

Nachdem am 20. Mai das 13. "Fest für Demokratie und Toleranz - Gegen Angsträume" in der Berliner Schnellerstraße erfolgreich stattfand wurden Anwesende beim Abbau massiv bedroht. Eine Gruppe von vier Rockern (erkennbar an der Kleidung) überquerte die Spreestraße und zeigte dabei in die Richtung der Abbauenden den Hitlergruß. Eine Person sprach die Gruppe an, woraufhin einer der Rocker auf ihn zu lief. Der Neonazi-Rocker baute sich vor ihm auf und zeigte nochmals den Hitlergruß. Daraufhin intervenierte ein Mitarbeiter des Zentrums für Demokratie und teilte dem Neonazi-Rocker mit, dass er jetzt die Polizei rufen würde. Daraufhin kam der Neonazi-Rocker auf den Mitarbeiter zu und sagte: "Ich zeig dir noch was ganz anderes". Während er das sagte griff er mit seiner rechten Hand in die linke Innenseite seiner Jacke. Es ist davon ausgegangen worden, dass der Neonazi-Rocker eine Waffe zieht. Um die Person auf Abstand zu halten, warf der Mitarbeiter eine Flasche vor die Füße des Neonazi-Rockers und schrie ihn an, dass er weg bleiben sollte. Daraufhin zog sich der Neonazi-Rocker mit dem Rest seiner Gruppe in die Kneipe "Ballaballa" in der Spreestraße zurück. Die eintreffenden Polizeibeamten schätzten die Bedrohungssituation ähnlich wie der Mitarbeiter des Zentrums für Demokratie ein und forderten Verstärkung an, bis schließlich ca. 50 Beamte vor Ort waren. Um die Tatverdächtigen zu ermitteln kontrollierte die Polizei die Gäste der Kneipe, die Täter waren jedoch nicht mehr anzutreffen.

Polizei durchsucht Wohnung von Reichsbürger in Saarbrücken

Die Polizei hat am Dienstag die Wohnung eines mutmaßlichen sogenannten Reichsbürgers in Saarbrücken durchsucht und dabei eine vermutlich scharfe Pistole sowie Munition gefunden. Der 49-Jährige soll sich in der Vergangenheit zur Reichsbürgerbewegung Königreich Preußen bekannt haben, wie das Landespolizeipräsidium mitteilte.

Nazi-Schmierereien in Ellwanger Unterführung

Hakenkreuze, Hassparolen und verhöhnende Schmierereien sind über die erst am vergangenen Freitag fertig gewordenenen Bilder von Schülern der Ellwanger Buchenbergschule gesprüht worden. Diese hat die Polizei am Dienstagmorgen in der Unterführung an der Hermann-Weller-Straße vorgefunden. Auch Oberbürgermeister Karl Hilsenbek hat die Schmierereien beim Joggen am Morgen entdeckt. Ein oder mehrere Unbekannte haben, vermutlich in der Nacht, die Wände verunstaltet.

Volksverhetzung im Landratsamt in Waren?

Wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung musste sich ein 48-jähriger Rodenbacher vor dem Amtsgericht verantworten. Er hatte den Satz „Eine Kugel in den dreckigen Allah-Kopf und schon sind sie da, wo sie hingehören“ auf Facebook veröffentlicht.

Teure Facebook-Hetztirade gegen Asylbewerber

Warum er sich auf Facebook zu einer Hetztirade hinreißen ließ, konnte ein 52-jähriger Informatiker aus Mauern sich letztlich selbst nicht mehr erklären. Aber das nützt ihm nichts: Wegen Volksverhetzung muss er eine Geldstrafe von 3.150 Euro berappen.

Polizei bezweifelt Hitlergruß auf AfD-Veranstaltung in Osnabrück

Die Polizei bezweifelt, dass ein Mann am 18. April auf der AfD-Veranstaltung auf dem Marktplatz in Osnabrück den sogenannten Hitlergruß gezeigt hat. Der polizeiliche Staatsschutz stütze sich dabei auf Zeugenbefragungen und Videoanalysen, sagte ein Polizeisprecher gegenüber der NOZ.

Zwar läuft aktuell gegen den unbekannten Mann noch ein Ermittlungsverfahren. Das sei aber an die Staatsanwaltschaft abgegeben worden, die über den weiteren Fortgang entscheiden müsse, sagte der Polizeisprecher. „Nach den polizeilichen Ermittlungen ist es fraglich, ob der Mann den Hitlergruß gezeigt hat.“ (Weiterlesen: Polizei Osnabrück sucht Straftäter nach AfD-Kundgebung)

"Let's Dance"-Jurorin Motsi Mabuse wird regelmäßig rassistisch angefeindet

"Let's Dance"-Jurorin Motsi Mabuse (36) wird eigenen Angaben zufolge regelmäßig rassistisch angegriffen. In den sozialen Netzwerken hätten User ihr geschrieben, "dass sie mich mit dem Baseballschläger schlagen wollen", sagte Mabuse dem Magazin Closer. "Auch auf der Straße wurde mir schon einige Male zugerufen, ich solle zurück nach Afrika gehen. Und das sind noch die harmlosen Sachen", so die aus Südafrika stammende Tänzerin. Aus Sicherheitsgründen lasse sie sich von vielen Veranstaltungen abholen. "Bei größeren Sachen lasse ich mich auch von Security begleiten."

CDU-Vertreterin aus Oberhausen teilt Video der „Identitären Bewegung“ bei Facebook

Carola Cremer aus Oberhausen ist CDU-Bezirksvertreterin aus Oberhausen-Sterkrade. Sie hat ein Video der „Identitären Bewegung-Deutschland“ bei Facebook geteilt. Angeblich habe sie sich das Video vorher nicht angeschaut, wie die WAZ berichtet.

In dem Video sind nicht angemeldete Demonstranten der rechtsextremen Gruppe „Identitäre Bewegung Deutschland“ zu sehen.

Der braune Wanderzirkus: Gewaltbereite Neonazis reisen von Demo zu Demo

Der Verein „Miteinander“ geht davon aus, dass es ein Netzwerk von gewaltbereiten Neonazis gibt, dessen Mitglieder quer durch Deutschland von Demo zu Demo reisen - quasi ein rechtsextremer Wanderzirkus. „Das sind gewaltbereite Dauer-Demonstranten“, sagte Torsten Hahnel, Mitarbeiter der Arbeitsstelle Rechtsextremismus des Vereins. Sicherheitskreise bestätigen diese Darstellung.  Das Potenzial schätzt Hahnel auf mehrere hundert Personen. Dazu gehören nach seiner Einschätzung auch die Rechtsextremisten, die am 1. Mai auf der Rückfahrt von einer Kundgebung in Halle anschließend in Apolda Polizisten attackierten.

Verbotene Netzwerke weiter aktiv

Seit ihrer Gründung 1992 galt die Organisation „Combat 18“ als bewaffneter Arm des Neonazi-Netzwerks „Blood&Honour“. Trotz des Verbots in Deutschland im Jahr 2000 scheinen beide Gruppierungen unter anderem in Thüringen ihre Aktivitäten wieder fortzusetzen.

Im November 2016 durchsuchte die Polizei Wohnungen von vier Neonazis in Suhl und Zella-Mehlis im Süden Thüringens. Der Vorwurf: Mit der Gruppierung „Blood&Honour Südthüringen“ sollen sie gegen das Vereinigungsverbot nach Paragraf 86 StGB verstoßen haben. (bnr.de berichtete) Die Beamten beschlagnahmten Computer, Speichermedien und Dokumente, die Ermittlungen dauern noch an.

Russlanddeutsche und die AfD: die konservative Alternative

Die AfD konnte bei der Landtagswahl nicht nur in den sozial schwachen Wahlkreisen des Ruhrpotts punkten. Eine weitere Bevölkerungsgruppe erreichten die Rechtspopulisten erfolgreich: die Russlanddeutschen. Die Wahl in NRW ist dabei kein Einzelfall.

Pforzheimer AfD-Funktionär freigesprochen

Das OLG Karlsruhe hat den Sprecher des Kreisverbandes Pforzheim-Enzkreis der Partei Alternative für Deutschland (AfD), Alfred Bamberger, der im Internet das "Abfackeln" von Flüchtlingsunterkünften eine "Form des zivilen Ungehorsams" nannte, vom Vorwurf der Billigung von Straftaten freigesprochen.

Türkischstämmiger Mitarbeiter zeigt Hitlergruß vor dem Betriebsrat und wird fristlos gekündigt

Weil sich ein Mitarbeiter vom Betriebsratsvorsitzenden nach einem Streit mit dem Hitlergruß und den Worten „Du bist ein heil, du Nazi“ verabschiedete, wurde er fristlos gekündigt. Gegen die Kündigung klagte der seit 2009 tätige Transportfahrer vor dem Arbeitsgericht Hamburg.

Das Arbeitsgericht gab jedoch der beklagten Arbeitgeberin Recht. Es bekräftigte, dass das Zeigen des Hitlergrußes einen wichtigen Kündigungsgrund darstellen kann. Zusätzlich könne man die Aussage des Klägers („Du bist ein heil, du Nazi“) als grobe Beleidigung werten, weswegen es alles in allem die fristlose Kündigung für rechtens erklärte.

700 Reichsbürger in Hessen: Entwaffnung schleppt sich dahin

Hessen zählt rund 700 „Reichsbürger“ im Land, zehn Prozent davon rechtsextremistisch, ebenfalls zehn Prozent mit Erlaubnis zum Waffenbesitz. Manche dürften auch als Sportschützen und Jäger unterwegs sein. Laut Innenminister Peter Beuth (CDU) wird in Hessen in zwei Fällen sogar bis in die Polizei ermittelt. Laut Behördenstatistik haben Hessens „Reichsbürger“ offiziell 130 Kurzwaffen und 217 Langwaffen zur Hand. In diese Kategorie gehören auch Gewehre und Maschinengewehre. Laut Innenministerium in Wiesbaden wurden bislang drei „Reichsbürgern“ die Waffenerlaubnis widerrufen, 17 Schießwerkzeuge wurden sichergestellt. Das Land stelle den Waffenbehörden, die unten entscheiden, „Erkenntnisse der Sicherheitsbehörden“ zur Verfügung.

"Gruppe Freital": Nebenkläger sehen Gefahr

Prozess gegen „Gruppe Freital“: Bedenken gegen Nennung von Bewohnern eines linken Hausprojekts vor angeklagten Neonazis. „Was sie wollen, ist ausforschen!, warf Nebenklageanwältin Kristin Pietrzyk am Dienstag Verteidigern der „Gruppe Freital“ vor dem Oberlandesgericht Dresden vor. Sie nahm damit Stellung zum Antrag der Anwälte des Angeklagten Rico Knobloch, die Namen sämtlicher Zuhörer im Gerichtssaal in nichtöffentlicher Sitzung zu verlesen. Es gehe darum, frühere Bewohner eines linken Wohnprojektes in der Dresdner Overbeckstraße, das zum Anschlagsziel geworden war, und einer anderen Wohnung zu identifizieren, um sie vom Publikum auszuschließen. Begründung: Sie kämen für die Verteidiger der Neonazis als Zeugen in Betracht.

Mysteriöser Schriftzug am Kiesewetter-Tatort: NSU steckt offenbar nicht dahinter

Der am Tatort des Kiesewetter-Mordes in Heilbronn entdeckte NSU-Schriftzug stammt nach Einschätzung der Bundesanwaltschaft wahrscheinlich nicht von den Rechtsterroristen des "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU).

"Nach jetziger kriminalistischer Einschätzung ist nicht davon auszugehen, dass der Schriftzug vom NSU selbst stammt", sagte eine Sprecherin der Behörde der "Heilbronner Stimme" (Dienstag). "Dies würde auch allem widersprechen, was wir bisher vom NSU wissen, der immer konspirativ gehandelt hat und darauf geachtet hat, unerkannt zu bleiben."

Der Pate der rechten Revolte

Götz Kubitschek arbeitet an einer regressiven Gegenöffentlichkeit. Er liefert auch den „Identitären“ Ideen für den Widerstand von rechts.

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Presseschau ... 26.05.2017

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+++ Überfall auf Kirmesgesellschaft: Haft für die meisten Ballstädt-Nazis +++ Berliner AfD-Funktionär tritt nach Haftbefehl gegen ihn von Amt zurück +++ Reichsbürgerin fordert 26 Millionen vom Gericht und wird verurteilt +++ Moschee-Affäre in Österreich: Neonazis publizieren geheime Abwehramt-Infos +++ Straftaten von Rechtsextremen: Jede siebente geschieht in Sachsen +++ 

Überfall auf Kirmesgesellschaft: Haft für die meisten Ballstädt-Nazis

2014 hatte eine Gruppe Neonazis eine Kirmesgesellschaft im thüringischen Ballstädt überfallen und zusammengeschlagen. Nach 44 Verhandlungstagen gab es am Mittwoch vor dem Landgericht (LG) Erfurt ein Urteil: Zehn der 15 Angeklagten müssen ins Gefängnis.

Neonazis ringen in Eisenach um die Hegemonie

Die Stadt Eisenach gilt als eines der wichtigsten Tourismusziele Thüringens. Sie wirbt mit „überreicher kultureller Tradition“, der Wartburg und vor allem mit Luther um die Gunst der Touristen. Im Schatten dessen versuchen Neonazis die Hegemonie in der westthüringischen Stadt zu übernehmen.

Polizei findet in Neonazi-Wohnung verbotene Waffen

In einer Wohnung in Berg am Laim stellte die Polizei München am Mittwochmittag mehrere verbotene Gegenstände sicher. Besonders pikant: Die Mietwohnung war mit Devotionalien aus dem Dritten Reich ausgestattet.

Berliner AfD-Funktionär tritt nach Haftbefehl gegen ihn von Amt zurück

Nach der missglückten Besetzung des Justizministeriums durch die „Identitäre Bewegung“ fahndet die Polizei nach dem Schatzmeister der Berliner AfD-Parteijugend. Dieser trat daraufhin von seinem Amt zurück.

Jannik Brämer ist Mitglied des Landesvorstands der Jungen Alternative und Teil der rechtsextremen Identitären Bewegung. Brämer soll als Fahrer eines Transporters beinahe einen Zivilpolizisten umgefahren haben. Der Beamte musste zur Seite springen, um dem Fahrzeug auszuweichen. Er wurde verletzt. 

Nazi-Posts auf Facebook-Seite eines Katlenburger AfD-Gemeinderatsmitglieds entdeckt

Auf der Facebook-Seite des Katlenburg-Lindauer AfD-Gemeinderatsmitglieds Volker Spellig ist ein Hitler und den Nationalsozialismus verherrlichender Post entdeckt worden. Außerdem wurde dort im vergangenen Jahr ein Post der NPD Eichsfeld geteilt, der ein Video zeigt, auf dem die Kameradschaft Northeim am Reichstagsgebäude in Berlin „Merkel muss weg“ skandiert.

Moschee-Affäre in Österreich: Neonazis publizieren geheime Abwehramt-Infos 

Eine österreichische Neonazi-Gruppe zitiert aus internen Berichten des Verteidigungsministeriums in dem es vor allem um die "Schweinekopf-Affäre" in Graz geht, die das Abwehramt vor einem Jahr in heftige Turbulenzen brachte.

Im Verteidigungsministerium ist man über die Publikation der Dokumente – unter denen sich etwa auch der Vertrag zwischen Abwehramt und Informant befindet – nicht glücklich. Die Situation sei "suboptimal", sagt Ministeriumssprecher Michael Bauer.

Straftaten von Rechtsextremen: Jede siebente geschieht in Sachsen

Die Zahl rechtsextremistisch motivierter Straftaten in Sachsen hat sich verringert, bleibt aber weiter auf einem hohen Niveau. Deshalb wollte Linke-Politikerin Kerstin Köditz am Mittwoch auch keine Entwarnung geben. Von einer Trendwende könne keine Rede sein, sagte sie.

Köditz erfragt jeden Monat die Zahlen beim Innenministerium. Demnach wurden von Januar bis März 415 Delikte mit rechtem Hintergrund bekannt - 4,6 Fälle pro Tag. Im vergangenen Jahr waren es noch mehr als sechs. Neue Hochburgen sind Chemnitz und der Landkreis Leipzig, hieß es.

AfD-Ostfriesland: Homepage gekapert

Der Herausgeber einer Philosophie-Zeitschrift in Norden hat die Homepage des AfD-Kreisverbands Ostfriesland gekapert und heißt dort nun Geflüchtete willkommen. Timotheus Schneidegger ersteigerte die Domain afd-ostfriesland.de ganz legal für 120 Euro. Auf der Suche nach einer „billigen Nachmittagsbeschäftigung im Internet“, sei er darauf gestoßen, dass die Domain zu haben war, sagte er der taz. Der Grund dafür, dass die Domain frei war, liegt letztlich in Niedersachsens umstrittenem Landeschef Paul Hampel.

Reichsbürgerin fordert 26 Millionen vom Gericht und wird verurteilt

Nach ihrer Verurteilung forderte eine 64-Jährige Frau aus dem Raum Augsburg 26 Millionen Euro binnen 72 Stunden von der Justiz. 

Wegen versuchter Erpressung in drei Fällen und versuchter Nötigung in drei Fällen wurde gegen die Frau eine Geldstrafe in Höhe von 4000 Euro verhängt. 

Gelbe Scheine in Bayern: Nachfrage um bis zu 1.900 Prozent gestiegen

Die Reichsbürgeraktivitäten haben in einigen Teilen Bayerns von 2015 bis 2016 offenbar stark zugenommen. Florian Ritter (SPD) hatte in einer Anfrage von der Staatsregierung wissen wollen, wie oft in welchem Landkreis in den letzten beiden Jahren ein Staatangehörigkeitsausweis beantragt wurde. Der „Gelbe Schein“ genießt hohes Ansehen, weil er letztlich auf das Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetz von 1913 zurückgeht, als es die bei den Reichsbürgern geschmähte Bundesrepublik Deutschland noch nicht gab. Er gilt daher als Indiz für eine mögliche Nähe zur Ideologie der Reichsbürger. 

Die Antwort des Innenministeriums zeigt eine deutlich erhöhte Nachfrage. In Niederbayern beispielsweise hat sich die Anzahl der beantragten Staatsangehörigkeitsausweise von 2015 auf 2016 mit 602 fast verdoppelt.

Geldstrafe für Peiner Reichsbürger

Vor dem Peiner Amtsgericht musste sich am Mittwoch ein 77-jähriger Peiner wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verantworten. Am Ende wurde er zu einer Geldstrafe von 30 Tagessätzen a 20 Euro (insgesamt 600 Euro) verurteilt, wogegen er sofort Revision einlegte.

Zschäpe-Gutachter in Erklärungsnot

Der Freiburger Psychiater Joachim Bauer, der die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe für vermindert schuldfähig erklärt hatte, gerät immer stärker unter Beschuss: Mehrere Nebenkläger im NSU-Prozess stellten am Mittwoch einen Befangenheitsantrag gegen den Sachverständigen, der von Zschäpes beiden Wunsch-Verteidigern als Gutachter benannt worden war.

Viele Schwule sind Rassisten

Europa und der Rest der Welt erleben in den letzten Jahren eine Zunahme von Rassismus in der Gesellschaft, von der auch Deutschland, in Form der AfD beispielsweise, stark betroffen ist. Eine neue britische Studie der „Gay Men’s Sexual Health Charity”, die von „The Fact Side” veröffentlicht wurde, hat fast 850 schwule Männer in ganz Großbritannien zu ihren Erfahrungen mit Rassismus in der Szene befragt. Die Ergebnisse sind erschüttert, aber für viele sicher nicht überraschend.

Wie sich Europas Rechte vernetzen

Rechte Bewegungen, Politiker und Medien vernetzen sich online auch über Landesgrenzen hinweg. Das zeigt eine STANDARD-Analyse ihrer Facebook-Verbindungen.

Slowakische Neonazipartei soll verboten werden

In der Slowakei könnte erstmals eine Partei verboten werden, die im Parlament sitzt. Generalstaatsanwalt Jaromir Ciznar hat am Donnerstag das Oberste Gericht um Auflösung der rechtsextremen Partei LSNS (Kotleba – Ľudová strana Naše Slovensko, Kotleba – Volkspartei Unsere Slowakei) ersucht. Die „extremistische politische Partei mit faschistischen Tendenzen“ verletze die Verfassung, Gesetze und internationale Verträge, erklärte Ciznar in seiner von der Nachrichtenagentur TASR veröffentlichten Begründung.

Medienanstalt sperrt rechtsextreme Internetangebote

Die Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH) geht erneut gegen rechtsextreme Internetangebote regionaler Anbieter vor. Sie hat im ersten Quartal 25 Angebote, vorwiegend Facebook-Profile, mit Bezug zu den beiden Ländern auf mögliche Rechtsverstöße geprüft. In zwei Fällen sei Strafanzeige gestellt worden, teilte die Medienanstalt jetzt in Norderstedt mit.

https://www.welt.de/print/die_welt/hamburg/article164946820/Medienanstalt-sperrt-rechtsextreme-Internetangebote.html

Erlangen: Was Wirte gegen Nazis tun können

Broschüre klärt Gastronomen über ihre Rechte auf: Die "Allianz gegen Rechtsextremismus" und der lokale Ableger des Hotel- und Gaststättenverbands wollen Gastwirte in und um Erlangen ermutigen, Rechtsradikalen den Zutritt zu verweigern.

Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit in Karikatur und Satire

Seit rund einer Woche präsentieren das Hoffmann-von-Fallersleben-Museum und der Stadtjugendring Wolfsburg gemeinsam die Wanderausstellung „Oh, eine Dummel! Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit in Karikatur und Satire“. Am Sonntag, 28. Mai, lädt das Museumsteam um 14 Uhr und um 15 Uhr zu einem begleiteten Rundgang mit Nicole Trnka.

 

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Presseschau ... 29.05.2017

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+++ Messerangriff auf afghanischen Jugendlichen in Querfurt (Sachsen-Anhalt) +++ Weißenfels: Zwei Männer attackieren am Himmelfahrtstag Afghanen, brechen ihm die Nase +++ Rassistischer Angriff in Dresden +++ Frauen, Kinder und Männer attackieren Schwulen in Berlin-Neukölln +++

 

Messerangriff auf afghanischen Jugendlichen in Querfurt (Sachsen-Anhalt)

In Querfurt ist ein 16-jähriger Afghane angegriffen und verletzt worden. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, ging der Täter am Donnerstagabend (Himmelfahrtstag) mit einem Messer auf das Opfer los. Zuvor war der Afghane beleidigt worden. Der Täter fragte ihn, was er hier wolle und er solle Deutschland verlassen. Danach griff er das Opfer mit dem Messer an. Das Opfer erlitt eine leichte Schnittwunde und musste ambulant versorgt werden. Die Polizei fahndet nach dem Täter und geht von einem rassistischen Hintergrund der Tat aus.

 

Weißenfels: Zwei Männer attackieren am Himmelfahrtstag Afghanen, brechen ihm die Nase

Zwei Männer haben am Himmelfahrtstag in Weißenfels (Burgenlandkreis) einem 18-jährigen Afghanen die Nase gebrochen. Sie sollen aus unbekannter Ursache auf ihn eingeschlagen haben, als sie ihm in Weißenfels über den Weg liefen, teilte die Polizei am Freitag mit. Ein Zeuge meldete der Polizei die Tat. Zwei 36 und 45 Jahre alte Tatverdächtigen konnten aufgegriffen werden. Sie streiten die Tat ab. Ob ein rassistisches Motiv vorliegt, wird geprüft.

 

Rassistischer Angriff in Dresden

Ein 20-Jähriger ist in Dresden von einer Gruppe Unbekannter attackiert und leicht verletzt worden. Wie die Polizeidirektion Dresden am Freitag mitteilte, war der junge Mann am Himmelfahrtstag mit zwei Bekannten durch die Dresdner Neustadt gelaufen und aus einer Gruppe von etwa acht Personen heraus rassistisch beleidigt worden. Anschließend traten die Männer auf ihn ein, so dass er mehrfach zu Boden ging. Der Polizei liegt eine Personenbeschreibung der Männer vor. Der Staatsschutz der Dresdner Polizei übernahm die Ermittlungen.

 

Frauen, Kinder und Männer attackieren Schwulen in Berlin-Neukölln

Wieder ist es in Berlin zu einem Angriff auf einen Homosexuellen gekommen. Aus einer Gruppe von Frauen, Kindern und Männern heraus soll gestern Nachmittag in Neukölln ein Mann homophob beleidigt und angegriffen worden sein. Nach Angaben des 35-Jährigen ging der Mann am Freitag nachmittag an der Gruppe vorbei, bei der es sich offenbar um eine Familie gehandelt hat. Dann sei er von den Frauen und Kindern wegen seiner sexuellen Orientierung und wegen eines an einer Halskette getragenen Kreuzes beschimpft und beleidigt worden. Die Männer der Gruppe sollen ihn daraufhin geschlagen und getreten haben. Eine Passantin griff ein und konnte den Mann in ein Lokal in Sicherheit bringen.

 

Berlin-Mitte: Mann zeigt Hitlergruß und beleidigt Schwarzen rassistisch

Ein Mann hat am Mittwochmorgen in Berlin-Mitte einen Polizeieinsatz ausgelöst. Der 47-Jährige soll nach Infomrationen der Polizei an einem S-Bahnhof den Hitlergruß gezeigt und dazu laut „Sieg Heil“ gerufen haben. Dazu soll er einen Schwarzen rassistisch beschimpft haben, der jedoch nicht mehr am Ort war als die Polizei eintraf. Die Beamten nahmen den Tatverdächtigen fest.

 

Rostock: Naziparolen, Hitlergrüße und Beleidigungen

Eine Gruppe von Männern hat in Rostock den Hitlergruß gezeigt und Jugendliche beleidigt und versucht, sie zu schlagen. Wie die Polizei mitteilte, waren die Beamten am Freitagnachmittag zunächst zum Markgrafenheider Strand gerufen worden, weil vier Männer dort verfassungswidrige Parolen gerufen und den Hitlergruß gezeigt hatten. Nach einem Platzverweis trafen sie später zwei der Männer in der Innenstadt an, wo diese auf einen 17-Jährigen einprügeln wollten. Die Polizei nahm die beiden Männer in Gewahrsam. Sie ermittelt nun unter anderem wegen Volksverhetzung, Beleidigung und dem Versuch der gefährlichen Körperverletzung.

 

21 Autos in Rochlitz (Sachsen) mit Nazi-Symbolen besprüht

Unbekannte Täter haben in Rochlitz (Sachsen) Nazi-Symbole auf Hauswände und parkende Autos geschmiert. Nach Angaben der Polizei wurden insgesamt 21 Fahrzeuge mit Hakenkreuzen, SS-Runen und einschlägigen Buchstaben- und Zahlenkombinationen besprüht. Die Polizei ermittelt wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und sucht Zeugen.

 

Neonazi-Konzert in Brand-Erbisdorf (Sachsen) löst Polzeieinsatz aus, wird aber nicht aufgelöst

Weil sie eine rechtsextreme Veranstaltung im ehemaligen Gasthof im Brand-Erbisdorfer Ortsteil Gränitz vermutete, ist die Polizei am späten Samstagabend ausgerückt. Wie die Polizei bestätigte, waren insgesamt 62 Beamte im Einsatz. Die Polizei war wegen einer geplanten rechtsextremen Musikveranstaltung in Ostrau auf die Feier am Samstagabend aufmerksam geworden. Das Landratsamt hatte die Ostrauer Veranstaltung zuvor zwar verboten. Am Abend sei aber bekannt geworden, dass sich der Veranstalter der untersagten Musikveranstaltung im ehemaligen Gasthof Gränitz mit "einigen Besuchern des rechtsgerichteten Klientels" aufhielt, so ein Polizeisprecher. 40 Personen seien vor Ort gewesen.

 

Thüringen ist Hochburg für Neonazi-Konzerte

Thüringen ist nach Einschätzung von Beobachtern der rechten Szene inzwischen zum wichtigsten Veranstaltungsort für Neonazi-Konzerte geworden. Allein die Teilnahme von 3500 Rechtsextremen an einem Konzert 2016 in Hildburghausen zeige, dass der Freistaat das "Festivalland Nummer eins" der extremen Rechten geworden sei, sagte der stellvertretende Leiter der Landeszentrale für politische Bildung, Peter Reif-Spirek. Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus in Thüringen (Mobit) sieht sogar eine "Strahlkraft für die europäische extreme Rechte".

 

"Besseres Hannover": Prozess wird neu aufgerollt

Zwei Rädelsführer der verbotenen Neonazi-Gruppe "Besseres Hannover" müssen sich vor dem Amtsgericht Hannover sich von heute an erneut verantworten, weil der Bundesgerichtshof (BGH) ein Urteil des Landgerichts Hannover aufgehoben hatte. Der BGH bezweifelte, dass die Männer zu Gewalt und Willkür aufgefordert hatten. 2015 waren die beiden Angeklagten vom Landgericht zu einer Bewährungsstrafe von sieben Monaten verurteilt worden.

 

Mannheim: Rassismus-Vorwürfe gegen Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe

Laut seiner Anwältin hat ein ehemaliger Fahrer der Mannheimer Verkehrsbetrieven heimlich Kollegen gefilmt, wie sie damit protzen Asylbewerber drangsaliert zu haben oder auch im Nazi-Jargon gegen Ausländer hetzten. Ob die Rassismusvorwürfe stimmen, das überprüft derzeit die Polizei Mannheim. Die Verkehrsbetriebe erklärten: "Wenn es solche Verfehlungen gegeben haben sollte, werden wir mit aller Härte dagegen vorgehen", sagte Martin in der Beek am Freitag vor der Presse. Die Vorwürfe sind dem Technischen Geschäftsführer der Rhein-Neckar-Verkehrs GmbH schon seit einem Jahr bekannt.

 

Mord in Duisburg: Rassistisches Motiv nicht ausgeschlossen

Der Mord an einer türkischstämmigen Gastronomin in Duisburg ist seit drei Wochen ungeklärt. Birgül D., Inhaberin des Café Vivo im Duisburger Innenhafen, wurde aus nächster Nähe erschossen. In den Medien wurde insbesondere über Zusammenhänge zur organisierten Kriminalität spekuliert. Antifaschistische Gruppen fühlen sich an die Ermittlungen während der NSU-Mordserie erinnert.

 

Rechtsextremismus-Studie: "Unsere Studie wird für eine Kampagne instrumentalisiert"

Herr Lühmann, Wissenschaftler kritisieren Ihre Studie zu Rechtsextremismus in Ostdeutschland scharf. Expertinnen werfen ihnen vor, Sie hätten Zusammenhänge zwischen ökonomischen und sozialstrukturellen Bedingungen und den rechtsextremistischen Strukturen vor Ort nur verallgemeinernd beschrieben, statt nachprüfbare Analysen zu liefern. Können Sie das nachvollziehen?

Michael Lühmann: Die Autoren der Kritik haben die 200 Seiten lange Studie entweder nicht in der nötigen Tiefe gelesen oder glauben ernsthaft, es gäbe in der Wissenschaft den einen richtigen Weg zum Ziel. Andere Kollegen, wie etwa der Rechtsextremismusforscher und Mitautor der Leipziger Mitte-Studien, Oliver Decker, haben uns ein methodisch korrektes Vorgehen bescheinigt.

 

Fanforscher zu „Inferno Cottbus“: "Die unterdrückten Gruppen müssen gestärkt werden"

Im Spiel gegen Babelsberg stürmten sie den Rasen, zündeten Böller, der Hitlergruß wurde gezeigt. Kommende Woche geht der Fall um "Inferno Cottbus" vor das Sportgericht. Das  Problem der rechten Szene um den Verein löst sich damit aber nicht, sagt Fanforscher Robert Claus.

 

NSU-Mord in Heilbronn: Brisante Funkzellenauswertung

Wer bewegte sich am 25. April 2007 im Bereich der Theresienwiese Heilbronn, als die Polizistin Michèle Kiesewetter getötet und ihr Kollege Martin A. lebensgefährlich verletzt wurde? Die jetzt bekannt gewordenen Funkzellen-Daten werfen neue Fragen auf, die bereits im ersten NSU-Untersuchungsausschuss des Landtags ein Thema waren, damals aber nur unzureichend beleuchtet wurden. Durch Recherchen wurde bekannt, dass damals zwei Rufnummern im Bereich der Tatorts eingeloggt waren, die in geheimen Polizeiakten im Kontext zu den Sauerland-Terroristen und zum Tod von Ulmer Dschihadisten in Tschetschenien gelistet sind. Eine 0163-Nummer mit Verbindung zur Sauerland-Gruppe ist laut Akte in der Zeit von 11.20 bis 13.49 Uhr am Tatort eingebucht, also bis wenige Minuten vor dem tödlichen Schuss.

 

Rechtsextreme in Lederhosen: Die "Identitäre Bewegung" in Bayern

Von Rechtsextremen bis Heimatverliebten: Die "Identitäre Bewegung" hat verschiedenste Anhänger. Sie gibt sich friedlich und zivilisiert - und ist gerade deswegen extrem gefährlich.

 

Fake-News-Vorwurf: Käßmann erwägt nach Shitstorm rechtliche Schritte gegen AfD

Margot Käßmann rückte die AfD-Familienpolitik in die Nähe der Nazi-Propaganda – und wurde Opfer eines Shitstorms. Käßmann hatte am Donnerstag in einer Bibelarbeit beim Kirchentag in Berlin die Forderung der AfD nach einer höheren Geburtenrate kritisiert. Die ehemalige hannoversche Landesbischöfin sagte, diese entspreche dem „kleinen Arierparagrafen der Nationalsozialisten“: „Zwei deutsche Eltern, vier deutsche Großeltern“ – und setzte mit Blick auf die AfD nach: „Da weiß man, woher der braune Wind wirklich weht.“

 

Die 10 undemokratischsten Dinge, die AfD-Politiker je getan haben

Fast drei Viertel der Deutschen, insgesamt 74 Prozent, bezeichnen die AfD als nicht normale demokratische Partei, ergab eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der FAZ . Vor zwei Jahren sahen das nur 62 Prozent so. Auf einer Skala von ganz links nach ganz rechts, die von 0 bis 100 reicht, steht die Partei laut der repräsentativen Umfrage bei soliden und ziemlich rechten 82 Punkten. Aussagen von AfD-Politiker, geordnet von rechts nach rechter.

 

ARD-Aktion gegen Hatespeech: Hart im Nehmen

Vergessene Themen? Systempresse? Sag’s mir ins Gesicht! Die ARD wagt auf Facebook ein Experiment gegen Hatespeech, will sich dabei aber nicht alles gefallen lassen. Der erste Video-Dialog war allerdings ziemlich soft.

Tagesschau-Chefredakteur Kai Gniffke war überrascht, wie respektvoll der Ton war. Sein Fazit: Beleidigungen schreiben sich viel leichter als sie jemandem ins Gesicht zu sagen.

https://www.tagesschau.de/inland/sags-mir-ins-gesicht-105.html

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