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Presseschau ... 05.12.2016

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+++ Berlin-Köpenick: 21-Jähriger in Bus rassistisch beleidigt und geschlagen +++ Sächsischer Polizist half Rechtsextremen schon seit Jahren +++ Freiburg und die Reaktionen: Der Mord, der Hass, die Stadt +++

 

Berlin-Köpenick: 21-Jähriger in Bus rassistisch beleidigt und geschlagen

Ein Unbekannter hat am Freitagnachmittag einen Fahrgast in einem Linienbus der Berliner Verkehrgesellschaft rasisstisch beleidigt, geschlagen und ist anschließend geflohen. Laut Polizei habe der Täter einen 21-jährigen Albaner zunächst beim Einsteigen geschubst. Bei dem anschließenden Streit schlug der Unbekannte den 21-Jährigen und beleidigte ihn fremdenfeindlich. Der 21-Jährige blieb bei dem Angriff unverletzt und rief die Polizei.

 

Sächsischer Polizist half Rechtsextremen schon seit Jahren

Die Rechtsextremen von Freital bekamen Tipps von einem Beamten der Bereitschaftspolizei. Die Justiz kennt seit Monaten seinen Namen, doch sie ermittelt gegen Unbekannt.

 

Freiburg und die Reaktionen: Der Mord, der Hass, die Stadt

Ein Mädchen ist tot, mutmaßlich ermordet von einem noch minderjährigen Flüchtling. Sofort bricht in Deutschland wieder eine heftige, hasserfüllte Debatte über Flüchtlingspolitik und Willkommenskultur aus.

Die Geschichte geht in Freiburg nach dem Mord weiter. Denn der Festgenommene kam im November 2015 als unbegleiteter Flüchtling aus Afghanistan. Er lebte in Freiburg in einer Gastfamilie. Und: Das Opfer soll in der Flüchtlingshilfe aktiv gewesen sein. Ihre Familie rief auf der Trauerfeier zu Spenden für einen Studentenverein auf, der unter anderem auch Asylbewerbern hilft. Und all dies in der so beschaulichen Ökostadt, regiert von den Grünen.

 

Gefälschter Arbeitsvertrag – Thüringer AfD-Landtagsabgeordnete muss 6.000 Euro Geldstrafe zahlen

Die Thüringer AfD-Landtagsabgeordnete Wiebke Muhsal muss 6.000 Euro Geldstrafe zahlen. Das hat das Amtsgericht Erfurt auf Antrag der Staatsanwaltschaft erlassen. Demnach hat die Politikerin aus Jena den Thüringer Landtag mit Hilfe eines gefälschten Arbeitsvertrages um zwei Monatsgehälter betrogen. Sie habe den Vertrag für eine Wahlkreismitarbeiterin um zwei Monate vordatiert und das Geld unter anderem für die Einrichtung ihres Wahlkreisbüros in Jena verwendet.

 

Unterwanderung der AfD-Hessen durch Identitäre?

Die "Patriotische Plattform" will die AfD auf einem strammen Rechtskurs halten. Im Vorstand sitzt auch Fabian Flecken. Der 34-Jährige ist innerhalb der Neuen Rechten bestens vernetzt. Unter anderem schrieb Flecken für das neurechte Onlinemagazin Blaue Narzisse. Und in seiner Partei befindet sich Fabian Flecken auf dem Weg nach oben: Im April dieses Jahres wurde der 34-Jährige zum Co-Vorsitzenden der Jungen Alternative (JA) in Hessen gewählt.

 

AfD hält Parteitag bei Schlossbesitzer mit brauner Vergangenheit ab

Philip Steinbeck ist ein Unternehmer mit viel Geld und brauner Vergangenheit. Der 51-Jährige stand 2011 auf einer Spendenwerbeliste der NPD. Viele in der AfD im Nordosten Deutschlands versuchen, sich gegen den Aufstieg des Schlossbesitzers Philip Steinbeck zu wehren. Am Sonntag fand ein Kreisparteitag ausgerechnet in einer Immobilie Steinbecks statt. Das ist aber offenbar gar nicht gestattet.

 

Vermummte AfD-Anhänger nach Merkel-Besuch in Jena angezeigt

Die Junge Alternative (JA), die Jugendorganisation der AfD, und die Neonazi-Initiative Thügida demonstrierten am Freitag nebeneinander in Jena gegen einen Besuch von Bundeskanzlerin Merkel auf einer Regionalkonferenz der CDU. Den Thügida- und JA-Anhängern standen laut Polizei rund 300 zumeist junge Menschen gegenüber. Eine Privatperson erstattete nach den Demonstrationen Anzeige gegen vermummte Teilnehmer der JA-Kundgebung. Unter den Verkleideten war auch die JA-Vorsitzende Jana Schneider. Sie trugen eine Merkel-Maske und einen orangenen Anzug mit der Aufschrift "Prisoner", also Gefangener, auf dem Rücken.

In Jena muss sich Merkel für ihre Flüchtlingspolitik rechtfertigen. Auch wird ihr „Personenkult“ vorgeworfen. Flüchtlinge, die für sie singen wollen, trifft sie deshalb außerhalb des Saals.

 

Nauens „braune Stadtguerilla“ vor Gericht: Zu betrunken zum Neonazi-Sein?

Unpolitische Neonazis – gibt es das? Das wollen die Angeklagten und Anwälte im Prozess gegen die Nauener Sporthallen-Brandstifter dem Gericht und der Öffentlichkeit weismachen. Wenn es nach dem Angeklagten Dennis W., 29, geht, dann war die Schreckensherrschaft über die Stadt im Havelland das Werk einer Handvoll meist betrunkener, vom Amphetamin und tagelanger Schlaflosigkeit zittriger Milieugestalten, die in einer Kneipe namens „Karpfen“ ihr Hauptquartier hatten, zum Pfefferminzlikör „dämlichen Scheiß“ laberten und ab und zu in einem „Adrenalin-Moment“ den „Larry markieren“ wollten. Dann brannte eben mal ein Auto oder eine Turnhalle.

 

Waffenhandel „Migrantenschreck“: Ermittlungen gegen 33-jährigen Thüringer

Wegen Waffenhandels und Hetze gegen Flüchtlinge im Internet ermittelt die Berliner Staatsanwaltschaft nach Presseberichten nun gegen einen 33-Jährigen Thüringer aus dem rechten Spektrum. Ihm wird vorgeworfen, Betreiber einer Webseite zu sein, auf der Waffen mit Bezeichnungen wie „Migrantenschreck DP 120 Bautzen“ und „Antifaschreck“ angeboten werden. Wie Sprecher Martin Steltner am Freitag sagte, hält sich der Mann vermutlich in Ungarn auf. Es gebe aber auch Spuren in die USA.

 

Lutz Bachmann unter Aufsicht? – „Bastarde“ und Volksverhetzung aus Posting gelöscht

Erst am Mittwoch wurde Lutz Bachmann, seines Zeichens „Pegida-Kopf“, Exilant und Wiederholungstäter, vom Dresdner Landgericht wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe verurteilt. Zwei Tage später bezeichnet er britische Protagonisten einer selbsterklärten „Sitten-Polizei“ als „geisteskranke Bastarde“ und unterstellt: „Sharia Law, das ist, was Moslems wollen […]“ Wenige Minuten später ist der Text entschärft. Steht Lutz Bachmann unter Aufsicht?

 

Unterlassungsklage: Dresdner Hilfsorganisation leitet juristische Schritte gegen Pegida ein

Die Dresdner Hilfsorganisation „Mission Lifeline“ hat juristische Schritte gegen die Anführer von Pegida angekündigt. Grund dafür sind wiederholte Äußerungen von Lutz Bachmann und Siegfried Däbritz, die dem Seenot-Projekt kriminelle Machenschaften unterstellen. Durch einen kreativen Protest gegen Pegida waren die Helfer ins Fadenkreuz der Asyl-Feinde geraten.

 

NSU-Prozess: Der rätselhafte Fall des Andreas Temme

Noch immer gibt es viele Fragezeichen im NSU-Komplex. Eines der größten steht hinter der Rolle des ehemaligen Verfassungsschutz-Mitarbeiters Andreas Temme. Wir fassen zusammen, was in dem rätselhaften Fall bekannt ist.

 

Derzeit 26 rechtsextreme Rockbands in Brandenburg aktiv

In Brandenburg gibt es nach Angaben des Innenministeriums derzeit 26 rechtsextremistische Rockbands. Rund die Hälfte von ihnen stammt aus Potsdam und dem Landkreis Oder-Spree. Das teilte das Innenministerium auf eine Anfrage der Linksfraktion im Potsdamer Landtag mit. Darüber hinaus seien 13 Liedermacher aus der rechtsgerichteten märkischen Szene bekannt.

 

Die Gruppe „Rechtes Plenum“ will in Chemnitz-Sonnenberg einen „Nazi-Kiez“ schaffen

„Kampf gegen Neonazibande in Chemnitz“ betitelte die Bild-Lokalausgabe Anfang November einen Artikel über die derzeitige Situation in der drittgrößten Stadt Sachsens. Zwei Tage später legte die Zeitung nach: „Unterschätzt die Polizei diese Neonazis?“ Anlass für diese und weitere Schlagzeilen ist das sogenannte Rechte Plenum, das vor 16 Monaten gegründet wurde. Die Rechts­extremen wollen unter anderem im Stadtteil Sonnenberg einen „Nazikiez“ etablieren. Ähnlich wie in Dortmund-Dorstfeld versuchen die Anführer des Rechten Plenums einen Stadtteil unter ihre Kontrolle zu bringen – in diesem Fall das Viertel um das Stadion des Fußballdrittligisten Chemnitzer FC.

 

Die NPD will „Anwalt des kleinen Mannes“ sein

Die letzten Monate sind durch Niederlagen und den Abstieg der NPD in die politische Bedeutungslosigkeit gekennzeichnet. Die Partei diskutiert in Erwartung einer Entscheidung im Verbotsverfahren bereits die zukünftige strategische Ausrichtung. Im Kern geht es um die „soziale Frage“ und die „kommunale Verankerung“.

 

Norderstedt: Stadt schließt Thor-Steinar Laden – noch am Eröffnungstag

Die Stadt Norderstedt (Schleswig-Holstein) hat ein umstrittenes Bekleidungsgeschäft nur zwei Stunden nach der Eröffnung am Freitag "aus baurechtlichen Gründen" geschlossen. In dem Geschäft wurde Kleidung der Marke Thor Steinar verkauft, die in der rechten Szene beliebt ist. "Die Stadt Norderstedt als weltoffene Kommune wird mit allen rechtstaatlichen und juristischen Mitteln dagegen angehen, dass im Stadtgebiet ein Treffpunkt für Menschen mit rechtsradikalen Ansichten entsteht", sagte ein Sprecher der Stadt am Freitag.

 

Adrian Ursache und der mutmaßliche Polizistenmörder von Georgensgmünd hatten miteinander zu tun

Der mutmaßliche Polizistenmörder Wolfgang P. (49) aus Georgensmünd (Bayern) stand im Kontakt mit Adrian Ursache (42) aus Reuden. P. gehörte zu jener Gruppe von Reichsbürgern und deren Sympathisanten, die am Tag vor der vollzogenen Zwangsräumung des Grundstückes von Adrian Ursache in Reuden aufmarschierten - und damit den zunächst anberaumten Räumungstermin platzen ließen.

 

Essay zu Reichsbürgern: Bullerbü für Erwachsene

Es reicht nicht, Reichsbürger als Gaga-Nazis abzutun. Ihre Ideologie kommt vor allem dort besonders gut an, wo der Staat auf dem Rückzug ist.

 

Präsidentenwahl in Österreich: Sag zum Rechtsruck leise Servus

Österreich hat einen neuen Bundespräsidenten: Ex-Grünen-Chef Alexander Van der Bellen. Das Land stoppt nach der "Brexit"-Entscheidung und dem Wahlsieg Donald Trumps den weltweiten Siegeszug der Rechtspopulisten.

 

Entscheidungen in Wien und Rom: "Wie viele Weckrufe braucht man noch?"

Der ehemalige EU-Kommissar Günter Verheugen sieht nach dem Wahlsieg Van der Bellens in Österreich keinen Grund zur Entwarnung. Im Interview spricht er über den wachsenden EU-Frust und die Fehler Europas im Umgang mit Italien.

 

Nazis und Nachbarn in Österreich: Die Wegwischer

Unsere Autorin wuchs in einem österreichischen Dorf auf. Zu Besuch in Altenfelden vor der Präsidentenwahl – Österreich im Kleinen.

 

Polnisches Institut: Warschau säubert in Berlin

Ihr Vertrag lief noch bis Sommer 2017. Doch so lange wollte das Außenministerium in Warschau nicht warten. Am Mittwoch hat es die Leiterin des Polnischen Instituts in Berlin, Katarzyna Wielga-Skolimowska, fristlos abberufen. Grund war eine negative Bewertung der Arbeit des Instituts durch das Außenministerium. So wurde dem Berliner Institut eine zu große Aufmerksamkeit für jüdische Themen vorgeworfen.

 

DDR-Geschichte Wie die Stasi mit einem Holocaust-Leugner zusammenarbeitete

Das idyllisch im Wald gelegene Einfamilienhaus in Klein Köris, eine halbe Autostunde südlich von Berlin gelegen, hat einige illustre Gäste gesehen, als es noch der Stasi gehörte: RAF-Terroristen, arabische Nationalisten und westdeutsche Neonazis, die in Stasi-Limousinen mit verdunkelten Fenstern vorfuhren. Der Gast von Mitte August 1984 aber war von einem ganz anderen Kaliber. Ein alter, schon etwas klappriger Mann, schlohweißes Haar, wache Augen und langer Rauschebart. Ein Mann, dessen Waffen Hass und Hetze waren: Josef Ginsburg, einer der – obgleich selbst Jude – übelsten Antizionisten der Nachkriegszeit, Zeugenbeistand für Kriegsverbrecher und Holocaust-Leugner.

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Presseschau ... 06.12.2016

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+++ Potsdam: 26-jähriger aus Kenia mit Messer verletzt ­– Motiv noch unklar +++ Rassismus? Bochumer Busfahrer lässt 10-jähriges Mädchen nicht einsteigen +++ Mecklenburg-Vorpommern: Gewalt gegen Schwule und Lesben ist trauriger Alltag +++

 

Potsdam: 26-jähriger aus Kenia mit Messer verletzt ­– Motiv noch unklar

Am Wochenende wurde ein 26-jähriger Mann aus Kenia in Drewitz, einem Ortsteil von Potsdam, mit einem Messer verletzt. Noch ist unklar, ob die Tat rassistisch motiviert war. Der Mann wurde bei einem Streit zwischen zwei Gruppen mit einem Messer am Hals verletzt. Er war mit einem Freund gegen 4 Uhr morgens unterwegs, als es zu dem Streit mit einer anderen Personengruppe kam. Der Täter blieb unerkannt.

 

Rassismus? Bochumer Busfahrer lässt 10-jähriges Mädchen nicht einsteigen

Ein Busfahrer in Bochum soll einer Schülerin (10)  verboten haben, in seinen Bus einzusteigen. Und zwar mit den Worten: „So Kinder wie dich nehme ich nicht mit.“ Da das Mädchen eine dunkle Hautfarbe hat, vermutet der Vater einen rassistischen Hintergrund. Das Verkehrunternehmen Bogestra ließ der Familie eine Entschuldigung zukommen und kündigte an, den Fall zu untersuchen.

 

Mecklenburg-Vorpommern: Gewalt gegen Schwule und Lesben ist trauriger Alltag

Auch im Jahr 2016 erleben homo- oder transsexuell lebende Menschen in Mecklenburg-Vorpommern regelmäßig Diskriminierungen. Mehr als 60 Prozent der Befragten berichteten in der umfangreichen Studie unter der Leitung des Vereins "Lola für Demokratie in MV" von Gewalterfahrungen im Alltag. Fast immer seien die Täter Fremde, selten Mitschüler, Kollegen oder Familienmitglieder. Fast die Hälfte (49 Prozent) gibt an, Diskriminierungen innerhalb der Familie ausgesetzt zu sein. Ähnlich hoch (48 Prozent) ist der Anteil bei Diskriminierungen in Schule, Uni oder am Arbeitsplatz.

https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Gewalt-gegen-Schwule-und-Lesben-ist-trauriger-Alltag,homosexualitaet206.html

 

Wieder ein Aktenfund: Die Brieffreundschaften von V-Mann Piatto aus dem Knast

Brandenburgs Justiz fand weitere Akten, die für die Aufklärung der NSU-Mordserie relevant sein könnten. Sie betreffen vor allem V-Mann Carsten Szczepanski, Deckname bekannt unter dem Decknamen „Piatto". Er war eine zentrale Figur der gewaltbereiten Neonazi-Szene in Deutschland mit engsten Verbindungen zu Rechtsterroristen in den USA und in Großbritannien. Er war 1995 wegen versuchten Mordes an einem Nigerianer verurteilt worden, bereits 1994 in Untersuchungshaft hatte er sich dem Verfassungsschutz als V-Mann angedient.

 

Westerwald: „Der III. Weg“ verschickt wieder „Ausreise-Gutscheine“ an Politiker

Mitglieder des Stadtrates von Hachenburg (Rheinland-Pfalz) haben Postkarten von der rechtsextremen Partei "Der III. Weg" erhalten. Darauf fordern die Rechtsextremen die ehrenamtlichen Politiker auf, Deutschland zu verlassen. Die 22 Postkarten seien handschriftlich adressiert worden. Der Rest der Postkarte sei gedruckt. Auf der Vorderseite der Karte seien ein vollbesetztes Flüchtlingsboot sowie ein Kartenausschnitt von Südeuropa und Nordafrika zu sehen.

 

Die Chaosliste der AfD in NRW

Die AfD in NRW wählte am Wochenende die letzten Kandidaten für die Landtagswahl in NRW. 40 Plätze konnten belegt werden. Die Liste soll nun dem Landeswahlleiter vorgelegt werden. Eine Initiative in der völkischen Partei will sich damit nicht abfinden und sammelt Unterschriften, um eine Neuwahl der Kandidatenliste zu erzwingen.

 

Wernigerode: Amtsleiter mit rechter Vergangenheit

Die Stadtratsfraktionen von CDU/Haus & Grund, SPD und Linke stellen sich mit einer gemeinsamen Erklärung hinter den Wernigeröder Hauptamtsleiter Rüdiger Dorff. Der 45-jährige Jurist war als Student vor rund 20 Jahren Bundesvorsitzender des rechtsextremen Bundes Heimattreuer Jugend (BHJ), der später im Freibund aufgegangen ist. Derzeit ist Dorff als möglicher Kandidat für den Vize-Oberbürgermeister-Posten im Gespräch.

 

Reichsbürger im Landkreis Fürth: Hier tagt die „Verfassungsgebende Versammlung“

Ein Mehrfamilienhaus am Westrand der 6000-Einwohner-Gemeinde Veitsbronn im Landkreis Fürth. Zwei Briefkästen tragen ganz normale Familiennamen. Am dritten Kasten steht "Verfassunggebende Versammlung". Mehr nicht. Wesentlich mehr erfährt man auf der gleichnamigen Internetseite. Die "Verfassunggebende Versammlung" (VV) habe stattgefunden. Warum das nötig war? Weil mit dem Ende der DDR "die Deutschen aufgefordert waren, ihre staatlichen Stellen wieder zu errichten".

 

Verfassungsschutz warnt vor Reichsbürgern in Schleswig-Holstein: „Keine harmlosen Spinner“

Der Chef des Verfasssungsschutzes in Schleswig-Holstein, Dieter Büddefeld, hat vor einem Erstarken der Reichsbürgerbewegung im Land gewarnt. „Die Szene wird zunehmend aktiver“, sagte er am Montag in Kiel. Nach Beobachtung des Verfassungsschutzes treten „Reichsbürger“ seit einiger Zeit verbal radikaler und renitenter als früher auf. Auch in der Öffentlichkeit und gegenüber Behörden zeigten sie sich inzwischen offener und selbstbewusster. „Reichsbürger sind trotz ihres teilweise abstrusen Denkens und Verhaltens keine harmlosen Spinner“, warnte Büddefeld.

 

Pegida fordert „Revolution“ und hat ein neues Vorbild: Donald Trump

Insgesamt nahmen am Montag Abend zwischen 1.600 und 1.800 Menschen bei Pegida in Dresden teil. Redner Lutz Bachmann nahm Stellung zur Wahl in Österreich und kam zu dem Schluss, dass man bisher eine „Schwäche“ habe: Pegida sei wie alle anderen Rechtspopulisten zu weich. Damit müsse nun Schluss sein, sagte Bachmann und beschrieb dann das große Vorbild: „Sei wie Trump“, rief er seinen Anhängern zu.

 

Thor-Steinar-Laden bleibt dicht

Die Rollläden sind heruntergelassen, das Leuchtschild "outlet" ist abmontiert. Was die Stadt am Freitag verfügt hat, ist eingetreten: Der Thor-Steinar-Laden in Norderstedt ist geschlossen. Das Ordnungsamt machte das Geschäft, in dem Kleidung für die rechte Szene verkauft wird, nicht einmal zwei Stunden nach der geplanten Eröffnung wieder dicht.

 

Soziologe Heitmeyer: „Rechtspopulismus erledigt sich nicht von selbst“

Herr Heitmeyer, in Europa und weltweit feiern Populisten und Nationalisten Erfolge. Was ist der Grund dafür?

Wichtig ist die Durchsetzung eines autoritären Kapitalismus und die rasant ablaufende Unübersichtlichkeit durch die Globalisierung. Dies führt bei vielen Menschen zu Verunsicherungen und Ängsten. Populisten instrumentalisieren die Ängste. Es ist ihr zentrales Thema. Sie versprechen dagegen die Rückkehr zu einer homogenen Gesellschaft. Das ist weder möglich noch sinnvoll, ja im Gegenteil sogar gefährlich.

 

Rechte Angstmache folgt auf Verbrechen von Freiburg

Schafft es ein Mordfall in die 20-Uhr-Ausgabe der „Tagesschau“, dann muss es dafür zwingende Gründe geben. Die Hauptnachrichten, nur 15 Minuten Sendezeit, um das Weltgeschehen abzubilden, müssen schließlich effizient genutzt sein. Die Redaktion in Hamburg hielt es für richtig, die Nachricht, die Polizei habe einen mutmaßlichen Täter im Mordfall einer Studentin aus Freiburg festgenommen, nicht zu senden. Doch zu diesem Zeitpunkt war der Fall längst ein Politkum. Wie so oft in den vergangenen Monaten, wenn eine Straftat mutmaßlich von einem Geflüchteten begangen wurde, lief die Empörungsmaschinerie der Rechten an. Der Kreissprecher der Freiburger AfD erklärte, die Studentin sei das „Opfer der Merkel’schen Willkommenskultur“.

 

Rechtspopulismus-Forscher: Mord in Freiburg bringt der AfD Rückenwind

Der Thüringer Rechtspopulismus-Forscher Matthias Quent geht davon aus, dass die Diskussion über den Mord an einer Freiburger Medizinstudentin für Aufwind bei der AfD sorgt. "Ein solcher Diskurs ist absoluter Rückenwind für Rechtspopulisten", sagt der Leiter des neuen Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft in Jena. "Deswegen Stimmung gegen eine ganze Gruppe zu machen, ist Rassismus und eine unzulässige Verallgemeinerung", sagt Quent. Jedes Jahr gebe es viele Gewaltverbrechen, die von Deutschen verübt würden. "Dann wird auch nicht unterstellt, dass die deutsche Kultur der Grund dafür ist“.

 

Politische Korrektheit – nur etwas für Loser?

Ein wenig Chaos ist auszuhalten, gefährlich wird es erst, wenn das Kräuseln an der Meeresoberfläche in turmhohe Wellen umschlägt. Im Moment fühlt es sich so an, als gerate aus den Fugen, was lange Zeit sicher schien: Demokratie in Europa und den Vereinigten Staaten mit all ihren Widersprüchen, aber doch gegründet auf ein hohes Maß an Rationalität.

 

Österreich: Rechts geht was, trotz Van der Bellen

Der linke Kandidat Alexander Van der Bellen hat die Bundespräsidentenwahl gewonnen. Und trotzdem: Noch nie seit Ende des Zweiten Weltkriegs waren die Rechten in Österreich so stark. Immerhin 48,32 Prozent, also fast jeder zweite Wähler, haben nach vorläufigem Endergebnis (ohne Briefwahlstimmen) für den Populisten Hofer gestimmt. Die FPÖ ist in den Umfragen derzeit mit über 30 Prozent die bundesweit stärkste Kraft. Wie konnte es dazu kommen?

 

Transgender: Die Freiheit, einfach anders zu sein

Kim Beyer fühlt sich weder als Mann noch als Frau. Das hat Folgen: Transgender-Personen werden in Mecklenburg-Vorpommern extrem diskriminiert. Aber nicht nur dort schlägt ihnen wachsende Gewalt entgegen.

 

Politische Bildung in Zeiten von AfD und Pegida: „Alternativlos ist nichts und niemand“

Christian Meyer-Heidemann, Landesbeauftragter für politische Bildung in Schleswig-Holstein, fordert mehr Ehrlichkeit in der Politik.

Herr Meyer-Heidemann, vor 60 Jahren wurde der erste Landesbeauftragte für politische Bildung ernannt. Warum brauchen wir einen solchen Beauftragten heute noch?

Politische Bildung ist keine Feuerwehr, die eingreift, wenn etwas schief läuft. Nehmen wir den Rechtsextremismus. Gibt es hier Vorfälle, dann ist der Ruf nach politischer Bildung immer besonders laut. Politische Bildung muss aber in jeder Demokratie eine Daueraufgabe sein.

 

Bayrische Archive wollen zukünftig gemeinsam mit US-Museum den Holocaust erforschen

Die Staatlichen Archive Bayerns wollen in Zukunft mit dem United States Holocaust Memorial Museum in Washington zusammenarbeiten. Das Washingtoner Museum möchte alle Quellen zur Geschichte der Judenverfolgung zentral sammeln und dokumentieren. Die bayerischen Archive zählen zu den bedeutendsten in Europa, da sie zahlreiche einzigartige Unterlagen über Opfer der Nationalsozialisten verwahren.

 

"Diesen Salon-Antisemitismus finde ich empörend"– der Kaiser-Friedrich-Museums-Verein im NS

Diesen Sonntag wird dem Kaiser Friedrich-Museums-Verein mit seinen mehr als 600 Mitgliedern ein schmales Büchlein überreicht, über den Umgang des Vereins mit seinen jüdischen Mitgliedern in der NS-Zeit. Damit stellt sich einer der ältesten musealen Freundeskreise, der bis heute das Bode-Museum und die Gemäldegalerie durch Ankäufe unterstützt, seiner Vergangenheit.

 

Berliner Bezirk verleiht erstmals den „Silvio-Meier-Preis“

Erstmals hat in diesem Jahr der Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg den „Silvio-Meier-Preis für Engagement gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung“ verliehen. Dabei übergaben Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Bündnis90/Die Grünen) und der Bezirksstadtrat und Juryvorsitzende Knut Mildner-Spindler (Die Linke) den Preis an zwei engagierte Frauen: die Friedrichshainer Künstlerin Ute Donner und die Zehlendorfer Friedensaktivistin Irmela Mensah-Schramm.

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Presseschau ... 07.12.2016

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+++ Sachsen-Anhalt: Unbekannte schlagen Schwarzen nieder, verfolgen ihn mit Auto +++ Vereinsheim in Neubukow (MeckPomm) mit Hakenkreuzen beschmiert +++ Niederbayern: Polizei findet Waffenarsenal bei mutmaßlichem "Reichsbürger" +++

 

Sachsen-Anhalt: Unbekannte schlagen Schwarzen nieder, verfolgen ihn mit Auto

Ein 23-jähriger Schwarzer ist in Hohenmölsen (Burgenlandkreis) von Unbekannten mit einer Flasche geschlagen und bedroht worden. Da er wegen fehlender Deutschkenntnisse nicht auf eine Ansprache reagierte,  schlug ihm einer der Unbekannten mit einer Flasche auf das Bein. Das Opfer flüchtete. Später verfolgten die Unbekannten den 23-Jährigen mit einem Auto. Ein rassistisches Motiv sei nicht auszuschließen, sagte die Polizei.

 

Vereinsheim in Neubukow (MeckPomm) mit Hakenkreuzen beschmiert

In der Nacht zum Dienstag haben Unbekannte das Vereinsheim der TSG Neubukow (Mecklenburg-Vorpommern) attackiert. Die Täter warfen dabei die Fensterscheibe der Umkleidekabine ein und beschmierten die Fassade des Gebäudes mit zwei Hakenkreuzen und Beleidigungen. Ob der rechte Übergriff im Zusammenhang mit zwei Zuwanderern stehe, die sich seit Kurzem im Verein engagieren, werde laut Polizei derzeit geprüft.

 

Niederbayern: Polizei findet Waffenarsenal bei mutmaßlichem "Reichsbürger"

Er berief sich auf ein Gesetz von 1913, wenig später kam die Polizei: In Bayern haben Ermittler etliche Waffen in der Wohnung eines 75-Jährigen gefunden, der sich zu den "Reichsbürgern" bekannt hatte.

 

AfD Bamberg: SPD und Grüne sind „Massenmörder im Wartestand“, vergleicht sich mit Juden im NS

Der Nazivergleich findet sich so zumindest in einem mit dem Kürzel "fk" gekennzeichneten Beitrag auf der Facebook-Seite des Bamberger Ablegers der Partei. Anlass war offenbar eine Mahnwache des Bündnisses "Buntes Ellertal" bei einer AfD-Veranstaltung im November in einer Pödeldorfer Gaststätte. Thomas Pregl, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Ellertal, die Situation. Etwa 35 Personen des Bündnisses, dem neben den örtlichen Grünen und der SPD weitere Vereine und Verbände sowie die Gemeinde Litzendorf angehörten, hätten still und mit Kerzen ihrer politischen Meinung Ausdruck verliehen. Niemand sei am Betreten oder Verlassen der Gaststätte gehindert worden.

 

Vier Mal Volksverhetzung bei Facebook: Ein Jahr Haft auf Bewährung

Ein 40-jähriger Handwerker aus dem Kreis Pfaffenhofen (Bayern) wurde vor dem Landgericht Ingolstadt zu einem Jahr Haft, ausgesetzt zur Bewährung, verurteilt. Dem mehrfach vorbestraften Mann, der laut einem ermittelnden Polizisten dem Umfeld der rechtsextremen Partei "Der Dritte Weg" zugeordnet wird, hatte sich überdies von einem Szene-Anwalt vertreten lassen. Der 40-Jährige war unter einem Wikingernamen vergangenes Jahr auf Facebook aktiv gewesen und hatte dabei Beiträge geteilt, in denen unter anderem der Holocaust geleugnet wird, und diese mit eigenen Anmerkungen versehen.

 

Organisierter Angriff auf Flüchtlingsheim Tögingen: Prozess gegen 16- und 19-Jährigen

Zwei jungen Männern (16 und 19 Jahre) wird vorgeworfen, Mitte Januar in der Töginger Asylbewerberunterkunft (Landkreis Altötting, Bayern) einen Afrikaner angegriffen zu haben. Anfang April dann sollen die beiden gemeinsam mit sechs Bekannten – vier Jugendlichen aus Neuötting, einem aus Winhöring und einem weiteren Töginger – versucht haben, die Unterkunft zu stürmen. Steine flogen, Bewohner wurden bedroht und beleidigt. Unter anderem wirft die Staatsanwaltschaft den Jugendlichen und jungen Männern gefährliche Körperverletzung und besonders schweren Landfriedensbruch vor. Eine rassistische Motivation habe eine Rolle gespielt, so der Vorsitzende Richter.

 

Heilbronn: 900 Euro Geldstrafe wegen Volksverhetzung bei Facebook

Auf der Internetplattform Facebook hatte ein 25-jähriger Bauarbeiter aus Kraichgau im September 2015 den Beitrag eines NPD-Politikers über Asylbewerber kommentiert und öffentlich zur Gewalt gegen "alle" Flüchtlinge aufgerufen. Jetzt distanzierte er sich von den Worten: An dem Abend habe er Alkohol getrunken, sagte er. Er habe eine türkische Freundin, rechtsradikal sei er nicht und habe nie vorgehabt, "jemandem weh zu tun". Das  Heilbronner Amtsgericht bestätigte in dem Berufungsverfahren das Urteil wegen Volksverhetzung und die 900-Euro Strafe.
Überraschenderweise war der Angeklagte in Handschellen direkt aus dem Gefängnis in den Gerichtssaal gebracht worden. Nicht wegen der Sache mit der Volksverhetzung. Der vorbestrafte Mann hatte eine Geldstrafe in einem Vermögensdelikt nicht bezahlt, kam daraufhin in Ersatzhaft.

 

Gericht entscheidet: Reichsbürger aus Kreis Minden muss Waffen abgeben

Ein 67-jähriger Mann aus dem Kreis Minden-Lübbecke muss seine Waffen abgeben. Das hat das Verwaltungsgericht Minden am Montag bekannt gegeben. Der Mann soll etwa 30 Revolver, Pistolen und Gewehre besitzen.

 

"Reichsbürger" drangsalieren deutsche Justiz - mit Hilfe aus Malta

Sogenannte "Reichsbürger" reagieren auf Bußgelder oder Steuerforderungen oft mit Drohschreiben, die horrende Zahlungsaufforderungen beinhalten. Der als "Malta-Masche" bekannte Trick ermöglichte es, die Schreiben als vollstreckbare Mahnbescheide an das Auswärtige Amt zu schicken. Die Bundesregierung hat nun offenbar die maltesische Justiz überzeugt, diese Gesetzeslücke zu schließen.

 

Nach Festnahmen: Streit unter Dresdner Neonazis eskaliert

Richtungsstreitigkeiten prägen seit längerem die sächsische braune Szene. Nachdem in der vergangenen Woche sechs Nachwuchsaktivisten der „Freien Kräfte Dresden“ festgenommen wurden, brach in sozialen Netzwerken ein schwelender Konflikt zwischen zwei älteren Strategen aus. Maik Müller, der die „Kameraschaft Dresden“ in die Obhut der NPD-Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten überführt hatte, griff den ehemaligen NPD-Landtagsabgeordneten René Despang bei Facebook an. Er beschuldigte Despang, mit der nun als kriminell eingestuften Kameradschaft die „gutwillige Jugend“ verheizt zu haben. Müller bezeichnete Despang als „elende Drecksau“ und „Kameradenschwein“, der „potentielle JN-Interessenten“ für eine eigene Kameradschaft abgeworben habe und sich nun nicht um die Betroffenen kümmern würde.

 

Rechte Kampagne gegen Amadeu-Antonio-Stiftung: Trotzdem weiter gefördert

Die Junge Union fordert, dass die Amadeu-Antonio-Stiftung vom Verfassungsschutz überprüft wird. Das Bundesinnenministerium aber steht zu deren Förderung. Erst am Wochenende hatte Hubertus Knabe, Direktor der Stasi-Gedenkstätte Hohenschönhausen, die Stiftung öffentlich angegriffen. Seit wenigen Tagen liegt ein Gutachten des Sozialwissenschaftlers Samuel Salzborn vor, dass die rechte Kampagne gegen die Stiftung untersucht.

           

„Hohenlohe wacht auf“: Bröckelndes Hetzbündnis im Ländle

Über ein Jahr nach Beginn der Demonstrationen des rechtsextremen Bündnisses „Hohenlohe wacht auf“ im Norden Baden-Württembergs kommen nur noch wenige Teilnehmer zu den Kundgebungen.

 

Über Rassismus reden: Das sagt man nicht!

Kritik an Diskriminierungen ist schön und gut, sollte sich aber nicht zur Identitätspolitik versteigen. Die haben nämlich die Rechten erfunden.

 

Neue Rechte in Deutschland: Der Sturm auf die Demokratie hat erst begonnen

Amerika hat nun einen rechtspopulistisch agitierenden Präsidenten. An die Macht gekommen ist er nicht trotz, sondern wegen seiner menschenfeindlichen Ausfälle, flankiert von rechtspopulistischen bis rechtsextremen "Meinungs-Medien-Machern", die bei Niedertracht, Verdrehung und Fake-News viel Professionalität und keine Grenze kennen. Die Expansion von Bannons Portal „Breitbart News“ nach Europa und dem Wahlantritt der „Alternative für Deutschland“ bei der Bundestagswahl 2017 lässt sich jetzt schon erahnen: 2017 wird ein schwieriges Jahr für alle, die Deutschland so weltoffen behalten wollen, wie es derzeit ist.

 

Populismus: Demokratie ist nichts für Heulsusen

Natürlich sind die Populisten zu schlagen. Alexander Van der Bellen hat es am Sonntag bewiesen. Und mit ihm die Mehrheit der österreichischen Wähler. Sie hat sich nicht verhexen lassen von den Politikern mit den einfachen Parolen, die in ihrem Land wie in allen westlichen Demokratien die Angst schüren vor der kalten, feindlichen Welt da draußen.

 

Debatte um DNA-Analysen: Segensreiches Ermittlungsinstrument oder Racial Profiling?

Ermittler und Politiker fordern mehr Möglichkeiten bei DNA-Analysen. Anlass ist die Vergewaltigung und Ermordung einer Studentin in Freiburg. Dort haben die Ermittler einen jungen Afghanen als Verdächtigen festgenommen - nachdem ein gefundenes Haar sie auf seine Spur gebracht hatte. Die Befürworter argumentieren, dass bei schweren Straftaten die DNA-Spuren am Tatort oft die einzigen Beweismittel sind. Gegner weisen auf ihre Fehleranfälligkeit hin und darauf, dass eine Auswertung nach Haar-, Haut- und Augenfarbe unter das "Racial Profiling" (ethnisches Profiling), bei dem jemand allein wegen seiner "Rasse" ins Visier der Ermittler gerät.

 

Das Haus Oldenburg und die Nazis: Eine schrecklich braune Familie

Nikolaus von Oldenburg wollte im Vernichtungskrieg von Wehrmacht und SS seinen Clan bereichern. Der Ex-Großherzog, dessen Titel nach der Weimarer Verfassung nichts mehr galt, schien schon vor der Kriegserklärung gegen die Sowjetunion zu wissen, dass die Nazis weite Teile Osteuropas entvölkern wollten. Seine Enkelin ist Beatrix von Storch.

Der Glücksburger Adel und die Nazis: Prinzessin Helena von Glücksburg empfing Nazi-Granden, und Prinz Friedrich Ferdinand unterstützte nach 1945 Ex-SS-Leute. Eine Aufarbeitung fehlt bis heute.

 

Wie Facebook bei Hetze gegen Künast mit Fake-Zitat zuschaut

Ein frei erfundenes Zitat von Grünen-Politikerin Renate Künast zum Mord in Freiburg zeigt einmal mehr das kriminelle Vorgehen von Rechtspopulisten und den blinden Empörungseifer mancher Facebook-Nutzer. Der Schweizer Rechtspopulist Ignaz Bearth hat das Bild geteilt, das Künast zeigt und einen Text, der bei den Nutzern den Eindruck eines Zitats von ihr hervorrufen soll (Rechtschreibung so im Original): "der traumatisierte Junge Flüchtling hat zwar getötet man muss ihm aber jetzt trotzdem helfen." Als vermeintliche Quelle steht "Süddeutsche Zeitung" daneben. Dass das falsche Zitat ungehemmt verbreitet werden kann, führt einmal mehr Facebooks Versagen vor.

 

US-Künstler macht Rassismus in Deutschland sichtbar – auf T-Shirts

Der US-amerikanische Künstler Isaiah Lopaz lebt in Berlin und macht mit einer T-Shirt-Aktion auf Alltagsrassismus aufmerksam.

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Presseschau... 08.12.2016

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+++ Thyrnau: 18-Jähriger feuerte in Asylbewerberheim zum Spaß mit Gaspistole +++ Hunderte Neonazis in Deutschland sind untergetaucht – 2016 allein 403 offene Haftbefehle +++ Frielendorf: 40-jähriger Mann bekennt sich zu rechten Schmierereien der „Identitären“ +++

 

Thyrnau: 18-Jähriger feuerte in Asylbewerberheim zum Spaß mit Gaspistole

Ein 18-Jähriger schießt in einem Asylbewerberheim in Niederbayern mehrere Male mit einer Gaspistole und löst damit einen Großeinsatz der Polizei aus. Nur aus Übermut, so seine Erklärung. Der junge Mann sagte nach Polizeiangaben vom Mittwoch, dass er einen Flüchtling besucht habe, den er von der Berufsschule kannte. Auf dem Balkon der Unterkunft in Thyrnau (Landkreis Passau) habe er dann mit einer mitgebrachten Gaspistole sechs Mal in Richtung der Bäume gefeuert. Der 18-Jährige beteuerte, er habe die Waffe lediglich vorführen, aber niemanden bedrohen wollen.

 

Hunderte Neonazis in Deutschland sind untergetaucht – 2016 allein 403 offene Haftbefehle

In Deutschland sind Hunderte Neonazis und andere Rechte abgetaucht. Am 10. Oktober hätten der Polizei 598 Fahndungen wegen Haftbefehlen zu Personen vorgelegen, die dem „Phänomenbereich Politisch Motivierte Kriminalität rechts“ zugeordnet werden. 108 Untergetauchte gelten als gewalttätig. Die Linke, die die Zahlen im Rahmen einer Kleine Anfrage abgefragt hat, sieht das Risiko neuer rechtsterroristischer Strukturen erhöht.

 

Frielendorf: 40-jähriger Mann bekennt sich zu rechten Schmierereien der „Identitären“

Frielendorf: Im Zusammenhang mit den rechten Schmierereien am Frielendorfer Rathaus wird gegen einen 40-jährigen Mann ermittelt, der im Altkreis Ziegenhain ein Unternehmen betreibt. Im September hatte die sogenannte Identitäre Bewegung mit dieser Aktion auf sich aufmerksam gemacht. In einem Interview im Internet gibt der Schwalmstädter jetzt die Aktion zu und beschreibt Durchsuchungen der Polizei in seinem Haus und seinen Geschäftsräumen.

 

Ehemaliger AfD-Kreisvorstand: Berufungsverfahren wegen Volksverhetzung

„Ich stehe dazu, was ich geschrieben habe. Ich bin keiner, der etwas zurück nimmt“, sagte René A. am Dienstag am Landgericht Stendal. Was das war? „Ich habe langsam keine Lust mehr auf deutsch! Die Völkerwanderung muss aufgehalten werden. Die sich Deutsche nennen und dies fördern gehören an die Wand gestellt. Macht endlich was und wartet nicht auf andere. Wir haben nur eine Heimat und die ist nun einmal Deutschland.“ Zu sechs Monaten Haft auf Bewährung war der Mann in erster Instanz verurteilt worden. Außerdem war er aus seiner Partei, der selbsternannten „Alternative für Deutschland“ (AfD) ausgeschlossen worden. Vorstandsmitglied im Kreisverband Altmark West. Im Berufungsverfahren ist auch AfD-Landeschef André Poggenburg als Zeuge geladen.

 

Nauen: Befangenheitsanträge abgelehnt - der Prozess geht weiter

Der Prozess um den rechtsextremistischen Brandanschlag auf eine als Asylheim vorgesehene Turnhalle in Nauen (Havelland) wird nicht neu aufgerollt – er geht am heutigen Donnerstag wie geplant weiter. Ein Schöffe leistete sich im Prozess einen Verbalausfall, die Staatsschutzkammer hat die darauf folgenden Befangenheitsanträge der Verteidigung nun jedoch abgelehnt.

 

„Reichsbürger“ hielten Finanzbeamtin aus Frust fest – Strafen bestätigt

Traumatische Erfahrung für eine Finanzbeamtin: Sieben Männer sollen die Frau im Mai 2013 daran gehindert haben, Steuerrückstände einzutreiben und sie in ihrem Auto festgehalten haben. In einem ersten Prozess hatte das Amtsgericht Fulda den 55 Jahre alten Hauptangeklagten wegen Freiheitsberaubung zu einem halben Jahr Haft mit Bewährung verurteilt, die anderen sechs zu je 400 Euro Geldstrafe. Das Landgericht Fulda hat am Mittwoch die Strafen gegen drei Männer in einem Berufungsprozess bestätigt

 

Braunschweig: Angeklagter gibt Attacke zu, rechte Propaganda nicht

Wegen gefährlicher Körperverletzung, Zeigen des Hitler-Grußes, Sprühens von Hakenkreuzen und zahlreicher anderer Vorwürfe sitzt der Braunschweiger Pierre B. seit Juli in Untersuchungshaft. Nun hat am Amtsgericht sein Prozess begonnen, den er mit einem Geständnis einläutete. Der 24-Jährige gab am Mittwoch zu, im Februar zwei 19-jährige Schüler auf einem Schulhof niedergeschlagen zu haben. Dass er zuvor - wie von einem Lehrer vor Gericht ausgesagt – flüchtlingsfeindliche Aufkleber der NPD verteilt hatte, wollte B. nicht bestätigen.

 

Rechte Szene in Braunschweig: Klein, aber vernetzt

"Die rechte Szene in Braunschweig ist überschaubar", bilanziert Michael Rügenhagen, Leiter des Staatsschutzes in Braunschweig. "Rund zehn Personen gibt es, die sich regelmäßig treffen, die aktiv sind, etwas organisieren", sagt Rügenhagen. Aber: Diese kleine Gruppe sei mit anderen rechten Kreisen in Deutschland gut vernetzt, wie im Frühjahr anlässlich einer Demonstration in Braunschweig deutlich wurde. "Plötzlich tauchten da rund 40 Personen aus der rechten Szene auf, viele aus Sachsen-Anhalt und Thüringen".

 

Streit im hessischen Landtag: Beamter trug Nazi-Transparent – Kritik an Ermahnung

Ein Beamter auf Probe nimmt an einer Neonazi-Demo teil und trägt dort ein Transparent mit der Aufschrift „Asylbetrug macht uns arm“. Das Regierungspräsidium ermahnt ihn. Der SPD geht das nicht weit genug. Sie hält den Mann ungeeignet für den Staatsdienst.

 

„Der Dritte Weg“ in Baden-Württemberg: Aufkleber, Hassparolen und Terror

Die rechtsextreme Kleinpartei "Der Dritte Weg" breitet sich offenbar in Baden-Württemberg aus – besonders im Gebiet zwischen dem Südschwarzwald und dem Bodensee, sowie in der Region zwischen Göppingen und Esslingen. Sie soll sich überwiegend aus Neonazis und ehemaligen NPDlern zusammensetzen und gezielt gegen Kritiker vorgehen.

 

„Keine Bühne der AfD“: Demonstranten verhindern Uni-Veranstaltung mit AfD-Mann Pretzel

50 Demonstranten haben laut Universität Köln mit der Besetzung der Aula im Hauptgebäude dafür gesorgt, dass eine Podiumsdiskussion zur NRW-Landtagswahl mit dem Titel „Universität als Chance – Bildung als entscheidendes Moment gelungener Integration?“ nicht stattfinden konnte. Zu der Veranstaltung, die die „Kölner Studierendenzeitung“ eigenverantwortlich organisiert hatte, war auch Marcus Pretzell von der Alternative für Deutschland (AfD) eingeladen.

 

Rechtes Netz: Datenanalyse des Facebook-Netzwerks um Pegida Nürnberg

Die Flüchtlingsdebatte spaltet Deutschland. Das wird vor allem auf Facebook sichtbar. Anhand der Seite von Pegida Nürnberg wird ein Teil des rechtspopulistischen Kosmos untersucht und ein Netzwerk identifiziert, in dem etablierte Parteien und Medien kaum mehr eine Rolle spielen.

 

Wie Rechtsextreme Angst verbreiten

Die Stadt Zwickau gab sich vor wenigen Tagen eine Besucherordnung während der Ratssitzungen im Bürgersaal. Diese verbietet fortan jegliche Ton- und Filmaufnahmen von Diskussionsreden der Abgeordneten und Gäste. Offizieller Anlass der Regelung war ein Vorfall im September: Nach Rangeleien auf der Besuchertribüne, wo sich verschiedene Gruppen mit politischen Botschaften attackierten und Flugblätter ins Plenum warfen, schlug ein Mann einem anderen die Faust ins Gesicht.

 

Christen in der AfD: "Links vom Rechtsextremismus"

In Nordrhein-Westfalen ist in einigen Monaten Landtagswahl. Ein evangelischer Pfarrer und ein Presbyter kandidieren für die AfD. Die Kirchenleitung steckt in einem Dilemma: Die Partei gilt vielen Bischöfen zwar als unchristlich, aber verboten ist sie nicht. Ein Mitglied erzählt: "Das Parteiprogramm kann man rechts von der CDU, aber links vom Rechtsextremismus verorten - und das ist meine Position."

Der frühere Bundestagspräsident und SPD-Politiker Wolfgang Thierse warnt davor, die Anziehungskraft der AfD auf Christen zu unterschätzen. Gerade deshalb müssten die Kirchen zeigen, wo die Grenzen dessen sind, was sich mit dem Christentum vereinbaren lasse.

 

Trump, Le Pen, AfD: Geschichten gegen den Hass. Eine Suche

Egal wie anti-faktisch, rechtspopulistische Erzählungen sind in Europa und den USA gerade sehr erfolgreich. Doch aus diesen Reden spricht Hass. Und aus Hass entsteht Gewalt. Viele rufen deshalb: "Wir brauchen Gegenerzählungen!" Aber welche? Eine Suche.

 

Rechtspopulismus: „Eine virtuelle soziale Bewegung“

Was zieht junge Menschen zur Alternative für Deutschland (AfD) und wie sieht es in anderen Ländern Europas aus? Ein Interview mit dem Soziologen Matthias Quent vom Thüringer Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft.

 

Warum die OSZE eine Antisemitusmus-Definition braucht, um ihn bekämpfen zu können

Eine fehlende Antisemitismus-Definition mindert die Sicherheit für die jüdische Gemeinde und gefährdet die Sicherheit einzelner Juden. Die Folgen: die einige Zukunft in Europa wird hinterfragt.

 

Menschenrechte: Deutschland mit vielen Defiziten

Das regierungsunabhängige „Deutsche Institut für Menschenrechte“ präsentierte erstmals seine Bilanz zur „Entwicklung der Menschenrechtssituation in Deutschland“. Die Einschätzung fällt bestenfalls gemischt aus: Vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise im Herbst 2015 habe Deutschland „besser gehandelt als viele andere Länder in Europa“ und sei durch die Aufnahme von fast 900 000 Geflüchteten „seinen menschenrechtlichen Verpflichtungen gerecht“ geworden. Mit der Verlängerung der Residenzpflicht und der Einstufung weiterer Länder als „sichere Herkunftsstaaten“ wurden aber auch Maßnahmen ergriffen, die menschenrechtlich problematisch sind.

 

Israels Vernichtung in Berlin feiern?

Der Verein „Demokratische Komitees Palästinas“ will diesen Samstag im Berliner Verlagsgebäude Neues Deutschland den 49. Gründungstag der panarabischen Terrororganisation Volksfront für die Befreiung Palästinas (Popular Front for the Liberation of Palestine, PFLP) feiern. In den USA und auch in der Europäischen Union wird die PFLP als Terrororganisation eingestuft. Die zuständigen Behörden sehen trotzdem keinen Grund zum Eingreifen. Kritiker fordern eine Absage der Veranstaltung.

 

Prag: Der Holocaust-Überlebende Adolf Burger ist tot

Der Holocaust-Überlebende Adolf Burger ist tot. Er sei am Dienstagabend im Alter von 99 Jahren in Prag gestorben, meldet der tschechische öffentlich-rechtliche Rundfunk. Burger war einer der letzten Zeitzeugen der NS-Geldfälscherwerkstatt im KZ Sachsenhausen. Er war mit anderen jüdischen KZ-Häftlingen in Sachsenhausen in Oranienburg, nördlich von Berlin, gezwungen worden, millionenfach Pfund- und US-Dollar-Scheine zu fälschen.

 

Historiker streiten: "Es gibt keine Ökonomie des Holocaust"

Konnten die Nazis morden, weil sie den Deutschen erlaubten, sich zu bereichern? Diese These hat der Berliner Historiker Götz Aly in seinem 2005 erschienenem Buch „Hitlers Volksstaat“ vertreten. Der Wirtschaftshistoriker Albrecht Ritschl hat die These , wonach wirtschaftliche Motive entscheidend für die Vernichtung der europäischen Juden im Nationalsozialismus waren, zurückgewiesen: "Es gibt keine Ökonomie des Holocaust". Es sei nicht möglich, die Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten rational einzuordnen.

 

NS-Täter beziehen weiter "Opferrente"

Dass Täter keine sogenannte "Opferrente" beziehen sollten, erscheint nur logisch. Doch bis heute beziehen auch Nazi-Täter Kriegsopferrenten - ein Gesetz, dass es ermöglichte, Nazi-Tätern die Opferrente zu verweigern oder zu entziehen, trat erst 1998 in Kraft. Bei Umsetzung der Norm hatte das Simon Wiesenthal Center über 70.000 Namen ermittelt, bei denen eine Entziehung der Kriegsopferrente in Betracht kam. Doch bis heute wurden lediglich 99 Kriegsopferrenten entzogen

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Presseschau... 09.12.2016

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+++ Hemsbach (BaWü): Unbekannte schlagen 25-jährigem Geflüchteten ins Gesicht +++ Pegida vertraulich – zwischen Dilettantismus und Größenwahn +++ Rechtsextremer Zuwachs für Sachsen – Aktivistin Ester Seitz zieht nach Meißen +++

 

Hemsbach (BaWü): Unbekannte schlagen 25-jährigem Geflüchteten ins Gesicht

Am Dienstag Abend wurde ein 25-jähriger Asylbewerber aus Gambia in Hemsbach (Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg) von zwei bislang unbekannten Tätern geschlagen. Er war zu Fuß unterwegs, als ihm zwei Männer entgegen kamen, ihn ansprachen und plötzlich mit den Fäusten mehrfach ins Gesicht schlugen. Die beiden Täter rannten anschließend weg.

http://www.rnz.de/nachrichten/bergstrasse/polizeibericht-bergstrasse_artikel,-Hemsbach-25-jaehrigem-Asylbewerber-ins-Gesicht-geschlagen-_arid,240326.html

 

Pegida vertraulich – zwischen Dilettantismus und Größenwahn

Von Dresden aus stricken die Organisatoren der rechten Protestmärsche insgeheim an einem bundesweiten Netzwerk. Es schwankt zwischen Dilettantismus und Größenwahn.  Der Versuch einer bundesweiten Expansion des Protestformats gilt inzwischen als rundweg gescheitert. Doch interne Aufzeichnungen zeichnen ein ganz anderes Bild: Unter dem Namen „PEGIDA Deutschland Orga“ bemühen sich die ProtagonistInnen aus Dresden fast von Anbeginn und bis heute, die Protestbewegung gezielt zu steuern und ein bundesweites Netzwerk aufzubauen.

 

Rechtsextremer Zuwachs für Sachsen – Aktivistin Ester Seitz zieht nach Meißen

„Private Gründe sind es eher weniger.... Wenn die Möbel mal stehen und man in der Küche kochen kann, schreibe ich noch was längeres dazu“, schreibt die rechtsextreme Aktivistin Ester Seitz auf ihrer Facebook-Seite über den Umzug nach Meißen. Die Neu-Sächsin ist mit ihren 22 oder 23 Jahren bereits ein bekannter Name in der Szene. Von Einheizer und PI-Autor Michael Mannheimer wird sie als „talentierteste deutsche Jungpolitikerin“ gefeiert. Wer ihren Namen in eine Suchmaschine im Internet eingibt, findet unzählige Einträge zu Auftritten bei rechtspopulistischen bis rechtsextremen Demonstrationen. Die Orte sind über die gesamte Republik verteilt.

 

AfD attackiert Rundfunkstaatsvertrag: Medienpolitik im Tief- und Blindflug

Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Alternative für Deutschland (AfD) ihren Wahlplakaten „GEZ abschaffen!“ in Landesparlamenten Anträge würde folgen lassen. Derzeit ist die Offensive in vollem Gange. In dieser Woche debattierte der Landtag in Mecklenburg-Vorpommern auf Antrag der AfD über das Ansinnen.

 

AfD in den Bezirken: Rechte schüren Zwist in Neukölln

Nun hat es die AfD auch in Neukölln geschafft. Wie in anderen Berliner Bezirken streiten sich die Parteien über den Umgang mit den Rechtspopulisten. Eigentlich hatte Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) angekündigt, die Partei inhaltlich stellen zu wollen – was als Ankündigung verstanden werden konnte, einen AfDler als Stadtrat zu akzeptieren. Dennoch fiel deren Kandidat Bernward Eberenz am Mittwochabend zwei Mal durch.

 

Homophober Hasskommentar auf Facebook kostet Handwerker 3.600 Euro

Vor dem Starnberger Amtsgericht landete ein 45-jähriger Handwerker wegen seiner Hasskommentare bei Facebook. In einem Fall hatte sich der Handwerker über ein Foto mit zwei fast nackten Männern mit Regenbogenfahne auf einem Umzug aufgeregt. "Schwule würden ihm zwar am Arsch vorbei gehen", doch die beiden Männer sollte man "nach Dachau schicken". Einen Artikel über Vorfälle mit Geflüchteten in Schwimmbädern hatte der Mann außerdem mit der Frage kommentiert, "warum kein Polizist mit einem Schlagstock auf den Kanakenschädel einhaut". Der Mann wurde wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe von 3600 Euro verurteilt. Er erklärte im Prozess, mit „Dachau“ habe er lediglich „Umerziehung“ gemeint, er habe außerdem nichts gegen Homosexuelle und Ausländer, mit vielen von ihnen arbeite er schließlich zusammen.

 

Prozess gegen Nauener Neonazis nach Brandanschlag: „Das Ding wird brennen“

Nachdem der Prozess gegen die Nauener Neonazi-Gruppe um NPD-Mann Maik Schneider am Donnerstag überraschend weiterlief, kam heraus, dass ein Angeklagter eingeschüchtert worden sei. Schneider ist von einer weiteren Zeugin schwer belastet worden. Erschreckend ist zudem eine Aussage zur angeblichen Stimmung in Nauen. Ein Zeuge behauptete: „Halb Nauen war nicht traurig, dass das Ding abgebrannt ist“.

 

NSU-Prozess: Beate Zschäpe verneint Kenntnis von Details zum Fall Peggy

In der Nähe des Fundorts der ermordeten Peggy hatten Ermittler DNA-Spuren des NSU-Mitglieds Uwe Böhnhardt gefunden. Über einen Monat hatte das Gericht auf Antwort auf die Frage gewartet, ob Zschäpe etwas über das getötete Mädchen gewusst habe. Alles, was kam, war nun ein knappes „Nein“. Das ließ sie über ihren Anwalt aurichten.

 

Zschäpe: Verräterische Zeilen an den Brieffreund

Im NSU-Prozess geht das Münchner Gericht einen ungewöhnlichen Schritt: Es beschlagnahmt einen Brief der Hauptangeklagten. Denn der verschaffe Einblick in die "zeitüberdauernden Persönlichkeitsmerkmale" von Beate Zschäpe. Und die stellen sich ganz anders dar, als es ihr lieb sein kann.

 

Feuer und Flamme für die Saar-AfD

Rechtsextrem, ein Klüngelhaufen oder nur peinlich? Was von dem Landesverband im Saarland zu halten ist, weiß man auch in den oberen Etagen der rechtspopulistischen AfD nicht so genau. Aber für den Landtagswahlkampf gibt’s Geld von der Bundespartei.

 

„Sie sind doch von der AfD“ ­– Abgeordneter von städtischer Gedenkfeier zum 9. November geworfen

Der AfD-Politiker Marcus Spiegelberg, 24, ist aufgewühlt, wenn er erzählt, was ihm am 9. November widerfuhr. "Eine bodenlose Frechheit", sagt er, "anders kann man das nicht sagen." Am 9. November, da wurde Spiegelberg aus einer städtischen Gedenkveranstaltung für die Opfer der Reichspogromnacht in Weißenfels geworfen. Die AfD hat den Vorfall danach per Pressemitteilung publik gemacht.

 

Update für den rechten Rand: Die NPD ist tot, neue Formen des Rechtsextremismus triumphieren

Am 17. Januar 2017 verkündet Bundesverfassungsgericht sein Urteil im NPD-Verbotsverfahren. Inzwischen allerdings scheint egal zu sein, wie es ausfällt: Die NPD ist marginalisiert – gleichzeitig verbreitet sich extrem rechte Ideologie rasant.

 

Waffen gegen Flüchtlinge – Wie kann es eigentlich sein, dass „Migrantenschreck“ noch Online ist?

Zunächst habe ich das für einen schlechten Witz gehalten. "Migrantenschreck" ist eine deutschsprachige Webseite, die nicht nur durch rassistische Bemerkungen gegen Flüchtlinge auf sich aufmerksam macht, sondern sogar Waffen gegen Flüchtlinge verkauft. Auch von Deutschland aus kann auf die Internetseite zugegriffen werden. Obwohl die Waffen in Deutschland einen Waffenschein erfordern, wird dem Nutzer ("der sich und seine Familie schützen muss") garantiert, dass die Produkte diskret geliefert werden ("ohne nervige bürokratische Hürden und Formulare").

 

Inszenierte Handlungsunfähigkeit? Brandenburgs Verfassungsschutz will mehr Personal

Ein Hilferuf eine oder ein sicherheitspolitischer Gau? Verfassungsschutz-Chef Carlo Weber wies Ende November via TV auf Defizite des Geheimdienstes hin und forderte 30 Prozent mehr Personal. Darf ein Top-Maulwurf so etwas? Brandenburgs Innenminister Schröter (SPD) teilt die Kritik seines leitenden Angestellten. CDU-Politiker sprachen von einem Weckruf. Linken-Innenexperte Hans-Jürgen Scharfenberg entgegnete, das Land wäre „nicht gut beraten, wenn unser Wohl und Wehe vom Verfassungsschutz abhinge“. Die Grünen nannten die Aussage "selbstinszenzierte Handlungsunfähigkeit" und „Realsatire“.

 

Eine Mauer spaltet München – kann eine Lärmschutzmaßnahme rassistisch sein?

Wer diese Mauer hat, braucht für den Schimpf nicht zu sorgen. Sie trennt in Münchens Stadtteil Neuperlach ein Flüchtlingsheim von einem Wohnviertel. Sie ist 94 Meter lang und imposante vier Meter hoch. „Rassismus pur“ haben Unbekannte neulich auf die Mauer gesprayt. Das ist die grimmige Interpretation dieser Barrikade. Die wohlwollende lautet: Hier wird niemand ausgegrenzt, nur der Lärm. Sieben Anwohner haben die Mauer als Lärmschutzmassnahme vor Gericht erstritten.

 

Zentralratspräsident fordert mehr jüdisches Engagement gegen die AfD

Zentralratspräsident Josef Schuster warnt vor Stimmenfang der AfD in der jüdischen Gemeinde. Man dürfe sich nicht von falscher Israel-Freundschaft blenden lassen.

 

Landtag Rheinland-Pfalz: „Über Hate Speech muss gesprochen werden“

CDU-Oppositionschefin Klöckner hat vorgeschlagen, Hasskommentare im Internet zum Thema einer längeren Debatte im Landtag zu machen. Auch die Grünen sagen: "Über Hate Speech muss gesprochen werden." Julia Klöckner sagte, "ich möchte nicht in einer Gesellschaft leben, in der der Unverschämteste (...) den Ton in unserer Gesellschaft prägt." Das müsse Konsequenzen haben, dies gelte auch für Plattformbetreiber, forderte sie.

 

„Nicht archivwürdig“ – Zentralstelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen vor dem Aus

Das Aus für die Zentrale Stelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen in Ludwigsburg ist nur noch eine Frage der Zeit. Doch wenn die Behörde, in der Staatsanwälte bis zum heutigen Tag NS-Verbrechern hinterher-recherchieren, eines Tages schließt, drohen dort archivierte Anfragen der Versorgungsämter der Bundesländer verloren zu gehen. Große Teile der Aktenbestände sollen geschreddert werden.

 

Staatsschutz auf dem Weihnachtsmarkt: Hakenkreuz-Ringe oder Sonnensymbole?

Seit zehn Jahren ist Sandra Skupski-Vrečar (45) als Gewerbehändlerin unterwegs, doch so etwas ist ihr noch nie passiert: Auf dem Siegburger Weihnachtsmarkt wurde sie von der Polizei mitgenommen – weil sie an ihrem Stand Hakenkreuz-Ringe verkauft. Oder handelt es sich doch nur um ein religiöses Glückszeichen? Das Symbol auf dem Ring ist ein Hakenkreuz, optisch jedoch gespiegelt und es steht nicht auf der Spitze. Nach Aussage der Verkäuferin sei das Symbol „besonders bei asiatischen Marktbesuchern beliebt.“

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Presseschau ... 12.12.2016

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+++ Eingeschlagene Fenster, verwüstete Räume: Angriff auf Flüchtlingsprojekt in Frankfurt +++ Steinwurf auf Geflüchtetenunterkunft in der Sächsischen Schweiz +++ Birkenwerder (Brandenburg): Brandanschlag auf Bus von antirassistischer Initiative +++ Dortmund: Neonazis beleidigen Mann rassistisch, provozieren Kneipenschlägerei +++

 

Eingeschlagene Fenster, verwüstete Räume: Angriff auf Flüchtlingsprojekt in Frankfurt

Unbekannte haben die Räume des Cafés der Frankfurter Gruppe Project Shelter im Stadtteil Bornheim angegriffen. Die Täter haben ein rassistisches Bekennerschreiben hinterlassen. Die antirassistische Gruppe engagiert sich seit zwei Jahren für Migranten, die keine Unterkunft haben und auf der Straße leben - viele der Aktivisten sind selbst Flüchtlinge.Am Samstagabend demonstrierten in Frankfurt 100 Menschen gegen den Anschlag.

 

Steinwurf auf Geflüchtetenunterkunft in der Sächsischen Schweiz

Unbekannte haben in der Nacht zu Sonntag eine Asylunterkunft in Berggießhübel (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) attackiert. Sie warfen einen etwa zehn mal 15 Zentimeter großen Stein durch eine Fensterscheibe im Erdgeschoss des Gebäudes, teilte die Polizeidirektion Dresden am Sonntag mit. In dem betroffenen Raum hätten sich zur Tatzeit fünf Personen befunden, von denen niemand verletzt wurde.

 

Birkenwerder (Brandenburg): Brandanschlag auf Bus von antirassistischer Initiative

In Birkenwerder (Brandenburg) ist in der Nacht zu Freitag ein Kleinbus angezündet worden. Das Fahrzeug gehört dem regional tätigen Verein „Nordbahngemeinden mit Courage“. Dieser ist Teil des Aktionsbündnisses „Brandenburg gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit“. Die Polizei geht nach ersten Erkenntnissen von Brandstiftung aus. Auf dem Dach ist ein Schild mit der Aufschrift „Refugees Welcome“ und „Willkommenskultur gestalten“ montiert

 

Dortmund: Neonazis beleidigen Mann rassistisch, provozieren Kneipenschlägerei

Zwei Aktivisten der rechten Szene wurden in der Nacht zu Freitag (9. Dezember) nach einer gefährlichen Körperverletzung, Widerstand und rassistischen Beleidigungen festgenommen. Ein 35-jähriger Dortmunder war nach eigenen Aussagen in einer Kneipe in der Dortmunder Innenstadt von zwei Männern (25 und 29) rassistisch beleidigt worden. Der 29-Jährige Agressor soll sogar versucht haben, dem Dortmunder mit einem Glas ins Gesicht zu schlagen. Aus dieser Situation heraus entwickelte sich eine Schlägerei mit mehreren Personen. Die Polizei nahm die beiden polizeibekannten tatverdächtigen fest. Bei dem 29-Jährigen handelt es sich um ein führendes Mitglied des Kreisverbandes der Partei „Die Rechte“ in Hamm.

 

Wismar: Vier Männer rauben 20-Jährigen aus Ghana aus und äußern sich rassistisch

Ein 20 Jahre alter Ghanaer ist am Donnerstagabend von vier Männern in Wismar ausgeraubt worden. Wenig später meldete sich eine Bekannte des Geschädigten bei der Polizei und gab an, die Täter im Stadtteil Friedenshof gesehen zu haben. Mit Hilfe der Zeugin gelang es, die polizeibekannten Männer ausfindig zu machen. Die alkoholisierten Männer äußerten sich während der Anzeigenaufnahme rassistisch.

 

Remscheid: Angriff auf „Weltladen“ – Scheiben eingeworfen

Bereits am Freitag, dem 2. Dezember wurden die Schaufenster des „Weltladens“ in Remnscheid von einem 30 mal 30 Zentimeter großen Steingebilde zetrümmert. Es war der insgesamt dritte Vandalismusfall an dem Laden. „Es besteht der dringende Verdacht, dass der Angriff von Rechtsradikalen kam“, berichtet Polizeisprecherin Anja Meis. Die Ermittler sehen auch eine Verbindung zu Schmierereien mit rechten Parolen, die sie sowohl in Wermelskirchen als auch in Lennep entdeckten.

 

Professor für NS-Pädagogik der Uni Frankfurt in Drohbriefen beschimpft

Mutmaßliche Neonazis haben den Leiter der Forschungsstelle NS-Pädagogik an der Frankfurter Goethe-Universität beschimpft. In einem anonymen Drohbrief bezeichneten sie den Erziehungswissenschaftler Professor Benjamin Ortmeyer unter anderem als „Überfremdungsaktivisten“, wie der Asta mitteilte.

 

Hakenkreuze und „NPD“ an Kirche in Moers gesprüht

Unbekannte hatten in der Nacht zu Sonntag ein Hakenkreuz auf eine Kirche in Moers NNRW) gesprüht. An einer Tür gegenüber hinterließen sie einen NPD-Schriftzug. Am Sonntag Abend fand in der Kirche ein Konzert unter dem Motto "Schalom – Kirche trifft Synagoge“ statt. "Ich sehe da einen direkten Zusammenhang", sagt Martin Behnisch-Wittig, Vorsitzender der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, die das Konzert mitorganisiert hatte.

 

„Identitäre“ hängen Banner an Münchner Kirche

Aktivisten der sogenannten Identitären Bewegung haben am Wochenende eine gelbe Fahne mit dem Logo der rechtsextremen Organisation und der Aufschrift „Minga ist identitär“ an das Baugerüst einer Kirche in München gehängt. Polizisten haben das Plakat nach der Entdeckung sofort abgenommen.

 

Ärzte, Unternehmer, Erzieher – Wer bestellt bei „Migrantenschreck“?

Hunderte Deutsche haben in diesem Jahr illegale Waffen im Netz bestellt, um auf Migranten zu schießen. Interne Daten zeigen das Ausmaß des menschenverachtenden Geschäfts.

 

Polizei fasst mutmaßlichen Bombenleger von Dresden – er war Redner bei Pegida

Nach dem Brandanschlag auf die Fatih Camii Moschee in Dresden-Cotta hat die Polizei einen Tatverdächtigen gefasst. Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft lebt der 30-Jährige allein in Dresden. Er ist auch bei Pegida als Redner aufgetreten, entsprechende Videos auf Youtube belegen das. So stand der Tatverdächtige Nino K. am 13. Juli 2015 in Dresden auf der Bühne, wo er sich als in Dresden geboren und zum „harten Pegida-Kern“ gehörend vorstellte.

 

600 Verfahren gegen Neonazi-Kameradschaftler aus Sachsen

Unter früheren Mitgliedern verbotener Neonazi-Kameradschaften gibt es offenbar Beziehungen zur organisierten Kriminalität und einige Neonazis sind Mehrfach-Intensiv-Täter. Valentin Lippmann, innenpolitischer Sprecher der sächischen Grünen, wollte wissen, wie viele Strafverfahren es seit dem Verbot von Neonazi-Organisationen wie "Skinheads Sächsische Schweiz" (SSS), "Sturm 34" in Mittweida oder "Nationale Sozialisten" in Döbeln und Chemnitz gegen deren ehemalige Mitglieder gab. 617 Verfahren wurden seit den Verboten geführt, die Delikte reichen von Betrug bis Kinderpornografie.

 

Neonazi wegen Anschlag auf Justizministerwohnung vor Gericht – VS hatte linke Täter vermutet

Die Fassungslosigkeit war groß, als vor einem Jahr der Anschlag mit Pflastersteinen und Buttersäure auf die Wohnung des Justizministers verübt wurde. Schnell war für Verfassungsschutz und Polizei klar: Tatmuster und die Zielperson können nur auf einen linken Angriff hindeuten. Innenminister Markus Ulbig verurteilte die „neue Qualität linker Gewalt“. Der Hauptverdächtige Thomas K., der jetzt gemeinsam mit einem Komplizen für die Tat vor Gericht steht, ist jedoch schon lange als gewalttätiger Hooligan und Neonazi bekannt. Seine DNA-Spuren wurden am Tatort gefunden.

 

Urteil: „Deutschland den Deutschen“ ist legale Meinungsäußerung

Die Parole „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ allein ist keine Volksverhetzung, sondern eine Meinungsäußerung. So hat am Donnerstag das Amtsgericht in Oschersleben im Fall Johannes W. entschieden. Ihm wurde vorgeworfen, die Parole mit dem Zusatz „Neun Millimeter“ – eine Kalibergöße – bei einer „Mahnwache“ der Partei „Die Rechte“ in Oschersleben gerufen zu haben. Das konnte ihm der Richter jedoch nicht nachweisen und sprach ihn frei.

Rosenheim: Polizist verbreitete im Dienst "Reichsbürger"-Thesen – suspendiert

Ein Polizeibeamter aus Oberbayern soll im Dienst Gedankengut der "Reichsbürger"-Bewegung verbreitet haben. Der Mann sei am Donnerstag mit sofortiger Wirkung vom Dienst suspendiert worden, teilte das Polizeipräsidium Oberbayern Süd am Freitag mit. Gegen den Beamten war ein Disziplinverfahren eingeleitet worden, weil der Mann einen "Staatsangehörigkeitsausweis" beantragt hatte. Im Laufe der Ermittlungen sei dann bekannt geworden, dass der Polizist während der Arbeit Gedankengut der "Reichsbürger" verbreitet habe.

 

Geheimnisverrat an Freitaler Neonazis: Sächsische Polizei suspendiert Beamten

Ein Beamter soll die rechtsextreme "Gruppe Freital"über Polizeieinsätze informiert haben. Erst jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den Mann. Dabei hatten die Neonazis ihn schon 2015 belastet.

Der Schatten: Im Verfahren gegen die Gruppe Freital wird es heikel. Mischten Verfassungsschutz und Polizei mit? Hätte ein Anschlag verhindert werden können?

 

Erfundenes Zitat auf Facebook – Künast stellt Strafanzeige

Der Mord in Freiburg wurde im Netz genutzt, um Renate Künast mit einem falschen Zitat zu verunglimpfen. Die Grünen-Politikerin hat Anzeige erstattet, Facebook hat sich bei ihr entschuldigt – nachdem der Konzern zunächst tagelang untätig blieb.

 

Bundesverfassungsgericht: Wird die NPD nur im Osten verboten?

Im Verbotsverfahren gegen die rechtsextreme NPD bahnt sich ein überraschender Richterspruch in Karlsruhe an. Das Bundesverfassungsgericht könnte ein Teilverbot der Partei verkünden. Aber was kann so ein Urteil bewirken?

 

Niederlande: Geert Wilders wegen Diskriminierung und Beleidigung verurteilt ­– bleibt aber straflos

Rechtspopulist Geert Wilders ist der Diskriminierung und Beleidigung von Marokkanern schuldig gesprochen worden. Jedoch verhängten die Richter in Amsterdam keine Strafe. Ein Schuldspruch reiche als Strafe aus, befand das Gericht. Wilders bezeichnete das Gericht als wahnsinnig.

 

Pegida, Hogesa, viertes Reich? AfD-Abgeordneter nutzt Wirmer-Flagge als Hintergrundbild

Die Nominierung des AfD-Landtagsabgeordneten Bert Obereiner für die Kontrollkommission zur Überwachung des Verfassungsschutzes sorgte nicht zuletzt aufgrund dessen Teilnahme an rechtsextremen Demos für harsche Kritik. In einer Landtagsrede in Schwerin am Mittwoch zeigte er sich ahnungslos. Nun ist ein Foto aufgetaucht, das Obereiners Hintergrundbild auf dem Mobiltelefon zeigt: die äußerst umstrittene „Wirmer-Flagge“.

 

Zwickau: Kampf gegen den „Nazi-Kiez“

Rechtsextreme bedrohen in Chemnitz Politiker, auf ein alternatives Kulturzentrum wird ein Sprengstoffanschlag verübt. Ihr Ziel ist offenbar, ein eigenes Viertel von Gleichgesinnten zu etablieren. Susanne Schaper hat zu spüren bekommen, was die Rechtsextremen von Andersdenkenden halten. Sie ist Abgeordnete der Linkspartei im Sächsischen Landtag und steht vor dem Eckhaus, in dem sie bis vor Kurzem ihr Bürgerbüro hatte.

 

VS-Akte über Neonazi Michael Berger wurde am Tag nach seinem Mord an drei Polizisten gelöscht

Nur einen Tag nach dem Mord von Michael Berger an drei Polizisten in Dortmund und Waltrop am 14. Juni 2000 hat der NRW-Verfassungsschutz angeordnet, eine über Berger angelegte Akte zu löschen. Das wurde am Freitag im NSU-Untersuchungsausschuss in Düsseldorf bekannt.

 

Debatte zum Umgang mit Rechtspopulisten: Es ist falsch, sich der AfD zu verweigern

In manchen Berliner Bezirken wird die Wahl von AfD-Stadträten verhindert. Doch die Partei wird nicht verschwinden, wenn man sie ignoriert. Ein Kommentar.

 

Hetze im Internet: Wenn "Du Volksverräter" straflos bleibt

"Kümmeltürken" und "Moslem-Scheiß" - der Grünen-Bundestagsabgeordnete Özcan Mutlu kassiert jede Menge Hass. Doch die Ermittlungsverfahren werden überwiegend eingestellt. Die Begründungen für die Einstellung sind unterschiedlich – mal wurden die Täter nicht gefunden, mal behaupteten die, ihre Accounts seien gehackt worden. Besonders übel stoßen Mutlu jedoch die Fälle auf, in denen Beschimpfungen von den Ermittlern nicht als strafbar angesehen wurden.

 

Ist das Diskriminierung? Berliner Gastronom will keine AfD-Mitglieder

Billy Wagner bedient in seinem Berliner Gourmet-Restaurant alle – außer AfD-Mitglieder. Ist das nicht diskriminierend?

 

Community-Management in Online-Medien: Wenn Hass und Wut zum Alltag werden

Was tun, wenn sich in Kommentarspalten der blanke Hass entlädt? Wenn Leser ihre Weltanschauung mit der Keule verteidigen? Zwei Community-Managerinnen aus großen deutschen Zeitungsredaktionen erzählen aus ihrem Alltag.

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Presseschau ... 13.12.2016

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+++ Sömmerda (Thüringen): 15 Deutsche veranstalten Hetzjagd auf drei Geflüchtete +++ Brandanschlag auf linkes Café in Berlin-Neukölln +++ Zwanzig Strohpuppen mit rassistischen Sprüchen hingen im Erzgebirskreis +++ Antisemitisches Hetzblatt in Meißen verbreitet – gezielt an Migranten verteilt +++

 

Sömmerda (Thüringen): 15 Deutsche veranstalten Hetzjagd auf drei Geflüchtete

In der Nacht auf Sonntag wurden in Sömmerda (Thüringen) bei einer Veranstaltung drei Geflüchtete von einer Gruppe deutscher Angreifer geschlagen und getreten. Die Opfer wurden vom Sicherheitsdienst nach draußen gebracht, wo sich der Tätergruppe weitere Personen anschlossen. Nun versuchten etwa 15 Personen, auf die Asylbewerber loszugehen. Diese flüchteten aus Angst und wurden von den rund 15 Personen in Richtung Busbahnhof verfolgt und dabei mehrfach mit rassistischen Parolen beleidigt. Ein 24-Jähriger Iraker musste zur ärztlichen Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden, die anderen beiden wurden leicht verletzt.

 

Brandanschlag auf linkes Café in Berlin-Neukölln

In der Nacht zum Montag ist auf ein linkes Café in Berlin-Neukölln ein Brandanschlag verübt worden. Im Rolladen des Cafés, dass sich in einem Wohnhaus befindet, ist ein Brandsatz deponiert worden. Es kam niemand zu schaden. Die Polizei schließt eine politische Motivation nicht aus. Das Team des Cafés ordnet die Attacke in einer Erklärung auf Facebook in eine Reihe von Angriffen militanter Neonazis auf linke Orte ein. „Mehrfach wurden in den vergangenen Monaten im Bezirk bei Menschen, die die Neonazis als politische Gegner einordnen, Scheiben eingeworfen und Autos angezündet", schreiben die Betreiber.
Es blieb nicht die einzige Attacke in der Nacht. Bei einem linken Erzieher im Schillerkiez wurde gegen 3.20 Uhr mit einem Stein das Fenster eingeworfen und ein mit Farbe gefüllte Glasbehälter hinterher geworfen. Die Person machte den Vorfall bei Twitter öffentlich.

 

Zwanzig Strohpuppen mit rassistischen Sprüchen hingen im Erzgebirgskreis

An mehreren Orten im Erzgebirgskreis (Sachsen) hat die Polizei lebensgroße Strohpuppen sichergestellt, die mit rassistischen Parolen beschriftet waren. Allein in Annaberg-Buchholz sind acht in einem Einwegoverall bekleidete Puppen aufgetaucht. In Leipzig und Umgebung waren ähnliche Puppen zuletzt vor dem Lokal-Derby zwischen Lok Leipzig und Chemie Leipzig an Brücken aufgehängt worden, die mit Vereinssymbolen bemalt waren.

 

Antisemitisches Hetzblatt in Meißen verbreitet – gezielt an Migranten verteilt

Ein mit einem längeren Text versehenes, anonymes Flugblatt mit antisemitischen und rassistischen Inhalten ist jetzt in Meißen aufgetaucht. Der oder die Verfasser geben darin vor, Flüchtlinge über die wahren Gründe informieren zu wollen, weshalb diese vermeintlich nach Deutschland gelockt wurden. Verteilt wurde das Flugblatt unter anderem von einem älteren Herrn, der es gezielt an Migranten aushändigte.

 

Hasskriminalität im Internet: Allein in Brandenburg schon 2157 Straftaten im Jahr 2016

Vom 1. Januar 2012 bis zum 31. Oktober 2016 wurden im Land Brandenburg insgesamt 2157 Straftaten registriert, die sich dem Bereich der „Hasskriminalität“ zuordnen lassen. 96,1 Prozent dieser Straftaten stammten aus dem Bereich der „Politisch motivierten Kriminalität rechts“. Das geht aus der Antwort des Potsdamer Justizministeriums auf eine „Kleine Anfrage“ des CDU-Rechtsexperten Danny Eichelbaum hervor. Am stärksten wuchs die Zahl der Anzeigen wegen der so genannten „Hate Speech“ im Internet – also der teils menschenverachtenden Kommentare in den Diskussionen des sozialen Netzwerks Facebook, auf Twitter oder auch in den Leserforen von Zeitungen.

 

Reichsbürger (I): Mann in Unterfranken verhaftet, weil er Waffen nicht abgibt

Polizisten haben im Landkreis Aschaffenburg einen mutmaßlichen Anhänger der "Reichsbürger"-Bewegung verhaftet. Der 58-Jährige habe mehrere Waffen besessen und sich geweigert, diese abzugeben. Die Behörden hätten ihm 2015 den Waffenschein für drei Pistolen und ein Gewehr entzogen, der Mann hatte sich jedoch geweigert, die Waffen abzugeben.

 

Reichsbürger (II): Razzia in der Botschaft von „Germanitien“ und in Löhne (NRW)

Mit einem von langer Hand vorbereiteten Einsatz sind mehrere Behörden mit einer Razzia am Montag gegen die Reichsbürgerszene beziehungsweise die sogenannte Justizopferhilfe vorgegangen. Ziel war das von ihr betriebene Büro in Löhne (Kreis Herford). Es sei vorrangig um den Vollzug von Erzwingungs-Haftbefehlen gegangen, erklärte ein Polizeisprecher.

 

Reichsbürger (III): „Diplomat“ der Szene in Töging (Bayern) festgenommen

Bereits am 6. Dezember nahmen die zivilen Polizisten einen sogenannten Reichsbürger in Töging (Oberbayern, Landkreis Altötting) fest. Der 59-Jährige wurde von der Staatsanwaltschaft Landshut wegen Missbrauchs von Titeln und Berufsbezeichnungen mit Haftbefehl gesucht. Er wurde im Juli 2016 zu einer Geldstrafe in Höhe von 3600 Euro oder alternativ zu 60 Tagen Haft  verurteilt, hatte seine Strafe jedoch nicht angetreten.

 

Reichsbürger (IV): Faktencheck – hier liegen die Verschwörungsgläubigen falsch

Die Bundesrepublik: kein souveräner Staat, sondern eine GmbH. Das Deutsche Reich: existiert noch. Sagen die "Reichsbürger". Unter ihnen finden sich Verschwörungstheoretiker, Populisten und Rechtsextreme. Sie leugnen den Staat — und sitzen Rechtsirrtümern auf, wie dieser Faktencheck zeigt.

 

Verfahren gegen Holocaust-Leugner: Angeklagter krank, Prozess vertagt

Der Prozess gegen einen 80-jährigen Holocaust-Leugner vor dem Landgericht Lüneburg ist vertagt worden. Ursprünglich hatte das Berufungsverfahren gegen den Mann am Montag beginnen sollen. Der Angeklagte sei gesundheitlich aber stark angeschlagen, hieß es zur Begründung. Das Lüneburger Amtsgericht hatte den Angeklagten wegen Volksverhetzung bereits zu zehn Monaten Haft verurteilt. Gegen dieses Urteil legte der Mann Berufung ein. Der einschlägig vorbestrafte 80-Jährige soll in Flugblättern und Schriften en Holocaust geleugnet haben.

 

Geheimes Neonazi-Konzert: Behörden merkten nichts von Lunikoff-Besuch in Glauchau

Die rund 25 Besucher kamen den Nummernschildern zufolge nicht nur aus der Region, sondern auch aus den Landkreisen Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen und Wittenberg in Sachsen-Anhalt. Gespielt haben soll der rechtsextreme Liedermacher Michael Regener, der in der rechten Szene unter dem Pseudonym Lunikoff bekannt ist: Im Internet ist ein Foto zu finden, das im Glauchauer Heizkraftwerk aufgenommen wurde und den Sänger gemeinsam mit einem mutmaßlichen Glauchauer Neonazi zeigt – offenbar hat er am 27. November 2016 unbemerkt von Polizei und Behörden ein Konzert im sächsischen Glauchau gegeben.

 

Nazis in Großbritannien: Erstmals Neonazi-Gruppe als Terror-Organisation verboten

Erstmals wird in Großbritannien eine rechtsextreme Gruppierung als terroristische Organisation verboten. Die Neonazi-Bewegung namens National Action sei „rassistisch, antisemitisch und homophob“, sagte Innenministerin Amber Rudd in London.  Das Verbot soll vom kommenden Freitag an gelten.

 

Ungarn: Regierung fördert Lektüre von Rechtsaußen-Autoren

Zunehmend versucht die ungarische Regierung in Budapest auch Einfluss auf den Kulturbetrieb zu nehmen - zum Beispiel durch die Förderung der Lektüre von Rechtsaußen-Autoren wie Albert Wass oder József Nyirö. Die späte Ehrung des ungarischen Literaturnobelpreisträgers Imre Kertesz war dagegen nicht mehr als ein Feigenblatt.

 

Firewall gegen Hass

Die dunkle Seite des Netzes hat 2016 eine steile Karriere hingelegt. Den Anfang machten hasserfüllte Kommentare oder Posts, dann folgten im Zuge des US-Wahlkampfs gefälschte Nachrichten. Was hilft gegen Hass und Lüge im Netz?

 

Die Initiative „Plus1“ hat 125.000 Euro für Geflüchtete gesammelt – von Leuten auf der Gästeliste

Das Prinzip ist einfach: Wer in Clubs oder bei Konzerten auf der Gästeliste steht, gibt einen Euro in eine Spendendose. So hat die Initiative „Plus1“ im vergangenen Jahr 125.000 Euro für Geflüchtete gesammelt. Dahinter stecken mehre Menschen aus dem Berliner Club- und Musikbetrieb. "Unsere Aufgabe ist es, Spenden für diejenigen zu sammeln, die nicht auf der Gästeliste der EU stehen", so fasste es Stephan Rombach von „Plus1“ kürzlich zusammen.

 

Thüringer Demokratiepreis 2016: Engagement trotz Bedrohung durch Neonazis

Heike Döbler vom Verein "Täglich Brot Insel" im Saale-Holzland-Kreis ist mit dem Thüringer Demokratiepreis 2016 ausgezeichnet worden. Seit vielen Jahren kämpfe sie ehrenamtlich für eine demokratische Gesellschaft, die keinen Menschen ausgrenze, und das trotz massiver Anfeindungen und Bedrohungen durch die örtliche rechtsextreme Szene, heißt es in der Begründung. Erst vor wenigen Wochen hatte sich der Verein wegen jahrelanger und zunehmender Anfeindungen aus der thüringischen Kleinstadt Kahla zurückgezogen und konzentriert seine Arbeit nun auf den Standort Stadtroda. Sogar Anschläge auf das Vereinsbüro hatte es mehrfach gegeben.

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Presseschau... 14.12.2016

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+++ Bautzen: Brandanschlag mit Molotowcocktails auf das Flüchtlingsheim „Spreehotel“ +++ Briefkasten von Flüchtlingshelfer-Verein in Gera gesprengt +++ Nach Brandanschlag in Berlin-Neukölln: Auch Scheiben von linker Buchhandlung beschädigt +++ Morddrohungen gegen Vorsitzenden der SPD-Bochholt +++

 

Bautzen: Brandanschlag mit Molotowcocktails auf Flüchtlingsheim im „Spreehotel“

In Bautzen ist in der Nacht zu Dienstag ein Brandanschlag auf das als Flüchtlingsunterkunft genutzte Spreehotel verübt worden. Gegen 23 Uhr hatten sich drei Unbekannte an das als Asylheim genutzte Gebäude herangeschlichen und vier Molotowcocktails über den Zaun geworfen. Die Brandsätze landeten auf dem Gelände, lediglich einer davon ging hoch. Zu Schäden am Gebäude kam es nicht, auch Menschen wurden nicht verletzt.

 

Briefkasten von Flüchtlingshelfer-Verein in Gera gesprengt

Am vergangenen Freitag haben Unbekannte den Briefkasten des Geraer Vereins „Akzeptanz“ gesprengt. Wie Steffen Glöckner von der Landespolizeiinspektion Gera informiert, würden die Umstände auf das Zünden von Silvesterknallern hindeuten. Claudia Poser-Ben Kahla, die Vorsitzende des Vereins, hat anderes gehört. Wie Zeugen berichtet ­hätten, sei der Knall so laut gewesen, dass es sich nicht um einen Feuerwerkskörper gehandelt haben könne. Die Vorsitzende erzählt, das „erste Mal, dass der Verein direkt angegriffen wurde. Sie berichtet von häufigen Bedrohungen gegen sie und ihre Mitstreiter, spricht von gelockerten Radmuttern und zerstochenen Reifen. „Akzeptanz“ betreibt eine Kleiderkammer für Flüchtlinge, bietet Deutschkurse und diverse Integrationsprojekte an.

 

Nach Brandanschlag in Berlin-Neukölln: Auch Scheiben von linker Buchhandlung beschädigt

In der Nacht zu Montag hat es nicht nur einen Brandanschlag auf ein linkes Café in Neukölln gegeben. Nicht weit entfernt wurde auch ein linker Buchladen beschädigt. Die Polizei sieht keinen Zusammenhang.

 

Droht Neukölln nun eine Neonazi-Anschlagsserie?

Sie hatten riesiges Glück, dass nicht das ganze Haus abgebrannt ist“, sagt ein Ermittler des Staatsschutzes zu Rolf Sommer (38), als er den Tatort begutachtet. In den über dem Café liegenden Stockwerken wohnen 50 Menschen, sie alle wären im Schlaf von dem Feuer überrascht worden. Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus (MBR) ist in Alarmbereitschaft, warnt vor weiteren möglichen Anschlägen. Im Internet hatte die Neonazi-Gruppe „Freie Kräfte Berlin Neukölln“ im August eine Karte mit „Feinden“ veröffentlicht, auf der auch das „k-fetisch“ mit Adresse gelistet war.

 

Morddrohungen gegen Vorsitzenden der SPD-Bochholt

Wieder trifft es die SPD in Bocholt, wieder ihren Vorsitzenden Thomas Purwin: Nach neuen Morddrohungen gegen ihn und seine Familie legt der bisherige Chef des Stadtverbands sein Amt nieder. Die Drohungen nennt er „pervers, widerlich und ekelhaft“. Die Morddrohung gegen Tochter und Lebensgefährtin des Sozialdemokraten war am Sonntagabend im Postfach des SPD-Stadtverbandes gelandet. Bereits zuvor hatte der Politiker Mails erhalten, in denen die Verfasser ihm unter anderem damit drohten, seinen „verfickten Judeschädel“ einzuschlagen.

 

Berlin-Pankow: Teenager schmiert Hakenkreuz auf Gedenkstein

Jugendliche haben einen Gedenkstein in einem Park in Berlin-Pankow unter anderem mit einem Hakenkreuz beschmiert. Ein Mädchen aus der Gruppe war am Montagabend dabei beobachtet worden, wie sie ein Hakenkreuz und Schriftzüge auf den Gedenkstein sprühte.

 

Mindestens 4500 "Reichsbürger" leben in Deutschland

Mindestens 4500 „Reichsbürger“ gibt es derzeit in Deutschland. Das ergab eine Umfrage bei den Innenministerien und Verfassungsschutz-Behörden der Länder. Mit 1700 leben die meisten "Reichsbürger" in Bayern, gefolgt von Baden-Württemberg mit 650 sowie Thüringen mit 550 Anhängern. Nachdem ein „Reichsbürger“ bei einer Razzia in Bayern auf vier Beamte geschossen und einen von ihnen getötet hatte, wird die Szene seit Ende November bundesweit vom Verfassungsschutz überwacht.

 

Clausnitz: Gewehre und Flinten bei mutmaßlichem „Reichsbürger“ sichergestellt

Bei einem Einsatz im sächsischen Clausnitz bei Rechenberg-Bienenmühle hat die Waffenbehörde unterstützt durch 20 Polizisten Gewehre, sogenannte Pumpguns und mindestens ein Jagdbogen gefunden. Bei dem Besitzer soll es sich um einen Reichsbürger handeln, dem der Waffenschein entzogen wurde.

 

Pegida München: Polizei unterbindet antisemitisches Video

Sieben Minuten konnte Pegida-Chef Heinz Meyer gestern auf dem Königsplatz einen Zeichentrick-Clip vorführen, der ein antisemitisches Zerrbild Israels zum Gegenstand hatte. Ein angeblich geläuterter Adolf Hitler kehrt darin mit einem UFO auf die Erde zurück und zerstört das angeblich bis dahin ethnisch und religiös homogene Israel mit Hilfe offener Grenzen, Zuwanderung und „Vermischung“. In dem Machwerk schwingen etliche antisemitische und rassistische Stereotype mit. Die Polizei stoppte das Video. Die Münchner Polizei begründete ihr Vorgehen mit einem im Video gezeigten „Kühnen-Gruß“ und weil weitere Straftaten in dem Clip erwartbar gewesen seien.

 

Prozess in Nauen: Neonazis sollen Zeugin eingeschüchtert haben

Im Prozess gegen eine Gruppe von Neonazis aus Nauen versucht der Hauptangeklagte, NPD-Funktionär Maik Schneider, mit allen Mitteln, das Verfahren nach seinen Vorstellungen zu gestalten. Nachdem das Gericht eine frühere Freundin von Schneider als Zeugin befragt hatte, nahm der NPD-Politiker die Frau persönlich in ein fast einstündiges Kreuzverhör. Die berichtet davon, bedroht und eingeschüchtert worden zu sein, weil sie mit der Polizei geredet hat.

 

69-jähriger Mann geht in Nürnberg mit Lanze auf SEK los

Böse Überraschung für Spezialeinheiten der Polizei in der Nürnberger Theatergasse: Dort griff ein Mann, gegen den wegen Volksverhetzung ermittelt wird, das SEK mit einer Lanze an. Die Beamten kamen gegen sechs Uhr mit einem Durchsuchungsbefehl in die Wohnung des 69-Jährigen. Der Mann widersetze sich dem Zugriff der Polizei, stieß mit einer selbstgebastelten Lanze mehrfach auf SEK-Beamte ein. Von denen wurde durch die Schutzausrüstung niemand verletzt. Der Mann hat nun nicht nur ein Verfahren wegen Volksverhetzung am Hals, auch die Mordkommission ermittelt gegen ihn.

 

Hessen 2016: Mindestens 24 Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte

Im Jahr 2016 gab es bis Ende September 24 Attacken auf hessische Flüchtlingsunterkünfte. Damit dürfte die Bilanz niedriger ausfallen als im Vorjahr – 2015 hatte es insgesamt 67 Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte gegeben, davon hatten 42 einen rechtsextremen Hintergrund. Die Landesregierung will auch 2017 Präventionsprojekte fördern, um Rechtsextremismus entgegenzuwirken.

 

Nazi-Kameradschaft beim „Kerzenabend“ der NPD in Memmingen

Vergangenen Samstag, den 10.12., lud die NPD Schwaben zum sogenannten „Kerzenabend“ in eine Gaststätte in Memmingen. „Rund 60 Besucher, darunter viele Kinder“, sind laut NPD zum gekommen. Ein großer Teil davon: Anhänger der Neonazikameradschaft Voice of Anger. Umgekehrt besuchten NPD-Mitglieder in der Vergangenheit wiederholt die Kameradschaft in ihrem neuen Clubhaus. Die Besucher bedrohten Journalisten.

 

Bezirksamt Berlin-Lichtenberg: Lieber ohne AfD-Stadtrat von rechtsaußen

Die AfD wurde in Lichtenberg mit 19 Prozent drittstärkste Fraktion, ihr steht ein Stadtratsposten zu. Doch der Ältestenrat im Bezirksparlament hat sich einen Trick ausgedacht, der es möglich machen soll, dass das Bezirksamt auch arbeitsfähig ist, wenn ein Stadtrat nicht gewählt werden sollte. Denn die AfD hat mit dem umstrittenen Statistikdozenten Wolfgang Hebold einen Rechtsaußenmann nominiert, dem Vertreter aller anderen Fraktionen ihre Stimme verweigern wollen. Hebold hat in diesem Jahr zwei Lehraufträge und eine Anstellung an einer Berliner Hochschule verloren, als Rassismusvorwürfe gegen ihn aufkamen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn wegen Volksverhetzung.

 

Sömmerdas Bürgermeister: Hetzjagd war nicht rassistisch, in der Stadt keine rechte Szene

Der Bürgermeister von Sömmerda, Ralf Hauboldt, sieht in seiner Gemeinde keine rechtsextreme Szene. Die Auseinandersetzung, die am Wochenende zwischen Asylbewerbern und Deutschen nach einem Disco-Streit stattfand, kann aus seiner Sicht nicht als rassistische Hetzjagd bezeichnet werden. "Das ist weit hergeholt", sagte der Linken-Politiker. Hauboldt bestätigte zwar, dass es durch einen 19-Jährigen volksverhetzende Ausrufe gegeben habe. Dieser sei jedoch keiner Szene zuzuordnen. Es gebe keine Szene, die in dieser Richtung aktiv sei.

 

Flüchtlingsprojekt „Shelter“ in Frankfurt nach dem Angriff: Hass im Netz, Gewalt in der Realität

Der Anschlag auf das Project Shelter in Frankfurt-Bornheim deutet darauf hin, dass sich rechte Gruppierungen in Frankfurt mehr trauen. Die Aufräumarbeiten haben noch nicht wirklich begonnen. Drei Tage nach dem Anschlag sind die Wände des Bistros von Project Shelter immer noch mit Bitumen-Flecken übersät. Auch auf Möbeln, den Heizkörpern und dem Boden klebt die auch als „Gräberpech“ bekannte Masse, großflächig verteilt mit Hilfe eines Feuerlöschers – zumindest vermuten das die Aktivisten des Flüchtlingsprojekts.

 

Wer ist die Neue Rechte?

Nach der Absage einer Podiumsdiskussion am Theater Magdeburg, an der neben dem Innenminister Sachsen-Anhalts, Holger Stahlknecht, auch der neurechte Autor und Verleger Götz Kubitschek teilnehmen sollte, wird über die Fragen diskutiert: Wie umgehen mit der Neuen Rechten? Wie viel Raum sollen Demokraten neurechten Akteuren in Talkrunden oder auf öffentlichen Plätzen überlassen? Wo liegen die Grenzen des Dialogs mit Fundamentalisten?

 

Kultur statt „Rasse“: Der Code der Neuen Rechten

Schon vor zehn Jahren versorgte das „Amt für Öffentlichkeitsarbeit“ der NPD deren Politiker mit einem internen Strategie-Papier. Zwar gibt es auch eindeutig rassistische Passagen in der NPD-Schrift („Deutsche afrikanischer Herkunft kann es gar nicht geben“), aber im Kern liest sich das Papier, als habe die NPD ganze Passagen bei Alain de Benoist oder Pierre Krebs abgeschrieben, den Vordenkern der Neuen Rechten – zu denen heute vor allem Björn Höcke zählt, AfD-Fraktionsvorsitzender im Thüringer Landtag.

 

Rechtspopulismus: Rechte kapern libertäre Lebensstile

Immer noch starren wir fassungslos auf den Wahlsieg von Donald Trump oder  die Entscheidung der Briten, nicht in der Europäischen Union zu verleiben. Doch die  Rechtswende hat eine lange Vorgeschichte. Sie lässt sich erkennen, wenn man auf die gesellschaftlichen Diskurse seit den 90er Jahren blickt, vor allem in den westlichen Staaten, aber nicht nur. Eine wichtige Quelle dafür sind die European Values Studies und World Values Studies, die europäisch und global den Wandel der Einstellungen bei zentralen Themen seit 1981 analysieren. Hier wird deutlich:  Libertäre Vorstellungen finden Eingang in rechte Dogmen – und das seit gut zwei Jahrzehnten. Es geht nicht um Demokratie, sondern um Sex.

 

Homophobie in MeckPomm: „Nicht Hand in Hand unterwegs“

Eine Studie geht zum ersten Mal umfassend der Frage nach, wie homophob und trans*feindlich Mecklenburg-Vorpommern ist. Ein Interview mit der Herausgeberin der Studie, der Pädagogin Heike Radvan.

 

Die Schweiz als Avantgarde des europäischen Rechtspopulismus

Die Schweiz ist seit Jahrzehnten die Avantgarde des Rechtspopulismus in Europa. Nirgendwo sonst haben rechte Parteien mit populistischen Parolen gegen die "Elite" eine so lange Tradition wie in der Alpenrepublik. Und nirgendwo sonst waren sie so erfolgreich.

 

Erdogans rechtsextreme Verbündete: Die Wölfe machen Männchen

Präsident Erdogan paktiert mit der rechtsextremen Opposition. Seinen Weg in die Alleinherrschaft bereitet ihm eine Partei, deren Chef als Rassist gilt und der kurdische Städte dem "Erdboden gleichmachen" will.

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Presseschau ... 15.12.2016

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+++ Neonazi-Angriff und Hetzjagd in Wittstock (Brandenburg) +++ Dresden: Mann aus Ägypten auf offener Straße geschlagen +++ Nazischmierereien in Groitzsch +++ „Gruppe Freital“: Zweiter Polizist in Verdacht, Nazis mit Informationen versorgt zu haben +++

 

Neonazi-Angriff und Hetzjagd in Wittstock (Brandenburg)

Ein 24-Jähriger aus dem Gazastreifen und ein 32-jähriger Ägypter sind am Morgen des 4. Dezember von drei Männern in Wittstock verfolgt und attackiert worden. Die Polizei geht von einem rassistischen Hintergrund aus - die Verdächtigen riefen rechtsextreme Parolen. Die beiden Attackierten wurden bei dem Angriff erheblich verletzt. Die mutmaßlichen Täter hatten ihre Opfer zuvor durch die Stadt verfolgt. Die Polizei durchsuchte die Wohnungen der drei Tatverdächtigen. Dabei wurden Waffen, Propagandaschriften und ein weiterer gefährlicher Gegenstand beschlagnahmt. Einer der Tatverdächtigen war der Landesgruppenchef der mittlerweile verbotenen "Weisse Wölfe Terrorcrew".

Der Fall hatte sich für die Ermittler zunächst anders dargestellt. Die Beschuldigten hatten sich nämlich am 5. Dezember zunächst bei der Polizei gemeldet und angegeben, von den zwei Ausländern angegriffen worden zu sein. Ermittlungen haben nun ergeben, dass es genau anders herum war.

 

Dresden: Mann aus Ägypten auf offener Straße geschlagen

Am Donnerstag, dem 8. Dezember 2016 ist ein Mann aus Ägypten in Dresden auf offener Straße attackiert worden, meldet die RAA Sachsen. Er sei von einer Frau und zwei Männern angesprochen und unvermittelt mit Schlägen attackiert worden. Das Trio habe erst von dem Mann abgelassen und sei geflüchtet, als sich Passanten der Situation näherten.

 

Nazischmierereien in Groitzsch (Sachsen)

Unbekannte haben das Namensschild eines Supermarkts in Groitzsch mit roter Farbe beschmiert. Auf 1,5 Meter Länge sprühten sie ein Hakenkreuz, der Zahlencode für den Hitlergruß „88“  und den Schriftzug ACAB.

 

„Gruppe Freital“: Zweiter Polizist in Verdacht, Nazis mit Informationen versorgt zu haben

Der Verdacht der Weitergabe von Dienstgeheimnissen an die mutmaßlich rechtsterroristische "Gruppe Freital" richtet sich nun auch gegen einen zweiten Polizisten. Das sagte Justizminister Sebastian Gemkow am Dienstag im Sächsischen Landtag. Bislang war nur von einem Beamten die Rede. Was verreit die Polizei der rechtsextremen Gruppe?

 

Köln: „Reichsbürger"-Paar will keinen Schornsteinfeger im Haus– Polizistin verletzt

Eine sogenannte Reichsbürgerin soll in Wipperfürth (Nordrhein-Westfalen) nordöstlich von Köln eine 23 Jahre alte Polizistin verletzt haben. Die Beamtin habe am Dienstag einem Schornsteinfeger Zugang zum Haus verschafft und sei dabei von der 50-Jährigen gegen den Kopf geschlagen worden, teilte ein Polizeisprecher am Mittwoch mit. Die Polizistin musste im Krankenhaus behandelt werden. Die Schornsteinfegerarbeiten mussten zuvor vom Ordnungsamt angeordnet werden.

 

„Reichsbürger“ in Chieming (Bayern): Waffenfund bei Hausdurchsuchung

Bei der Durchsuchung des Hauses eines "Reichsbürgers" am Dienstag, dem 13. Dezember in Chieming fanden Staatsanwaltschaft und Polizei Waffen, Munition und bislang unbekannte Chemikalien. Der 58-Jährige wurde festgenommen.

 

Drei Männer verprügeln Geflüchtete: Bewährungsstrafe und „Warnschussarrest“

Im Juni dieses Jahres bepöbelten drei Männer in Thannhausen (Schwaben) zwei Geflüchtete aus Afghanistan. Als die Afghanen weglaufen wollten, verfolgte das Trio sie, beleidigte sie weiter, bespuckte sie und griff die Männer schließlich auch mit Tritten und Schlägen an. Der Haupttäter wurde bereits rechtskräftig zu einer Jugendstrafe verurteilt. Gegen die beiden anderen Täter wurden nun vor dem Jugendschöffengericht in Günzburg verhandelt. Sie entschuldigten sich vor Gericht bei ihren Opfern. Der ältere der beiden Schläger erhielt eine Bewährungsstrafe von einem Jahr. Der 18-Jährige muss einen zweiwöchigen Dauerarrest absitzen, 100 Arbeitsstunden ableisten und einen sozialen Trainingskurs absolvieren.

 

1.200 Euro Geldstrafe für Steinwurf auf Flüchtlingsunterkunft im Erzgebirge

Weil er einen faustgroßen Stein auf eine Asylbewerberunterkunft in Eibenstock (Erzgebirge, Sachsen) geworfen hat, muss ein 50-jähriger Mann nun rund 1.200 Euro Strafe zahlen. Dazu wurde der Mann vom Amtsgericht Aue verurteilt. Die Tat geschah bereits im April.

 

Anklage auf Flüchtlingsunterkunft in Dreieich: Kein flüchtlingsfeindliches Motiv?

Fast ein Jahr nach den Schüssen auf eine Flüchtlingsunterkunft in Dreieich (Offenbach) ist Anklage gegen drei Männer erhoben worden. Zwei 28-Jährigen werde versuchter Mord vorgeworfen, einem 27-Jährigen Beihilfe dazu, teilte die Staatsanwaltschaft Darmstadt am Mittwoch mit. "Ein fremdenfeindliches Motiv können wir aber ausschließen", sagte der Sprecher. "Es hat eine örtliche Verwechslung gegeben." Hintergrund soll ein Beziehungsstreit gewesen sein.

 

Prügelvorwurf: NPD-Politiker freigesprochen

Er soll einen Wahlhelfer der Linken angegriffen und verprügelt haben – nun ist der Neuruppiner NPD-Politiker Dave Trick in einem Berfufungsverfahren von diesem Vorwurf freigesprochen worden. Laut Richter Kalbow reichten die Aussagen des einzigen Belastungszeugen Konstantin K. nicht aus für einen Schuldspruch. „Es dürfen keine Zweifel bleiben.“ Doch diese hatte das Gericht bis zum Schluss.

 

Berichterstattung über Beate Zschäpe: Ohhh, die Arme

Die Oma von Beate Zschäpe ist gestorben und die „Süddeutsche Zeitung“ schreibt mit Bestürzung. Der NSU ist ein schwieriges Thema. Berichterstattung über Beate Zschäpe ist einfach: Was hat die Terrorbraut aus der Nazi-WG an, wenn sie den Gerichtssaal betritt? Wie trägt die braune Teufelin die Haare? Im Tagesspiegel liest es sich so: „Beate Zschäpe kommt im schwarzen Hosenanzug, das üppige, lockige Haar ist offen, um den Hals wallt ein seidenartiger Schal mit grauschwarzem Muster.“

 

Neues Neonazi-Netzwerk in Thüringen

Die Gruppe tritt unter dem Namen "Turonen" beziehungsweise "Garde 20" als sogenannte Bruderschaft mit rockerähnlichen Kutten auf: Wie aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken-Abgeordneten Katharina König hervorgeht, handelt es sich bei den Mitgliedern um bekannte Rechtsextremisten aus mehreren Teilen Thüringens. Das Netzwerk organisiere schwerpunktmäßig Rechtsrock-Konzerte in Thüringen und sammele sich um die Ballstädter Neonazi-Szene.

 

Sachsen-Anhalt: Neues Personal für „Die Rechte“

Die Neonazi-Kleinpartei „Die Rechte“ hat in Sachsen-Anhalt einen neuen Landesvorstand gewählt. Während des Landtagswahlkamps im März dieses Jahres verfehlte die Neonazi-Partei mit nur 2309 Stimmen (0,2 Prozent) bei weitem ihr Ziel, mit mindestens 1,0 Prozent in den Genuss der staatlicher Parteienfinanzierung zu gelangen. Partei Christian Worch lobte die Arbeit der Landesverbände beim Bundesparteitag am vergangenen Wochenende in Erfurt trotzdem: Es gebe eine „kontinuierlich guten Arbeit“ und permanenten Mitgliederzuwachs.

 

Rockertreff bei Bremen: AfD-Politiker als Gastgeber

Bremen entwickelt sich immer mehr zu einem Drehpunkt der regionalen Rocker-Szene: Am Freitag trafen sich etwa 100 Anhänger diverser Motorradclubs aus der Hansestadt und dem Umland am vergangenen Freitag in einem Bunker. Mit dabei: Anhänger des Hells Angels Charters MC Westside – und AfD-Politiker Gerald Höns. Der hatte den Rockern den Raum vermietet, selbst an der Veranstaltung teilgenommen und hielt am Ende eine Rede. Die Aufregung um Rocker kann er nicht verstehen: Er sei in der Vergangenheit mit „unglaublichen Horrorstories“ über Rockerkriminalität konfrontiert worden und habe sich selbst ein Bild machen wollen.

 

Rassistische Beleidigungen beim FSV Zwickau: Diese „Dinge“, die sie meinen

Beim FSV Zwickau hat man offensichtlich Probleme, die Dinge beim Namen zu benennen. Auf der Homepage platzierte der Drittligaverein vergangene Woche mit gefetteten Buchstaben eine recht eindringliche und bemerkenswerte Bitte: „Da wir nunmehr erfahren mussten, welcher Schaden mit solchen Dingen für den Verein angerichtet werden kann, fordern wir alle Fans und Besucher auf, zukünftig solche Dinge zu unterlassen und auch aktiv einzuschreiten, wenn Einzelne sich vergessen.“ Dinge? Affenlaute waren dabei nach Zeugenaussagen bei einem Spiel zu hören.

 

Hatz auf Ausländer in Sömmerda: „Wir stehen ihnen bei“

Im thüringischen Sömmerda hat ein rechter Mob drei Asylbewerber verfolgt und mit Schlägen und Tritten verletzt, andere Bürger verhinderten offenbar Schlimmeres. Der Bürgermeister ist "angefressen", die Pfarrerin nicht überrascht. Was bisher bekannt ist.

 

Wer sind die ideologischen Vorbilder der „Identitären“?

Gerne präsentiert sich die „Identitäre Bewegung“ als „Jugendbewegung“, die gegen „Islamisierung“, „Masseneinwanderung“ und „Multikulturalismus“ protestiert. Als Logo dient der IB der griechische Buchstabe „Lambda“, in Anlehnung an den Film „300“. Derartige Bezüge auf jugend- und popkulturelle Dimensionen und die formale Distanzierung von Nationalsozialismus und Rassismus passen nicht so in das bekannte Bild einer rechtsextremen Bestrebung. Deshalb und weil eine programmatische Grundlage fehlt, bestehen häufig Irritationen darüber, wie die Gruppe ideologisch eingeschätzt werden kann. Demgegenüber ist der Blick auf die politischen Klassiker der „Identitären Bewegung“ überaus interessant.

 

In den Neunziger Jahren bei Neonazis beliebt: Marke „Lonsdale“ sponsert Antirassismus-Bus

Der Kampf gegen das eigene festgefahrene Image ist schwer. Sehr schwer. Schon seit einigen Jahren versucht der britische Sportartikel-Hersteller „Lonsdale“ sein Stigma loszuwerden, besonders bei Neonazis beliebt zu sein. Jetzt sponsert das Label der Berliner Jugendkampagne „Kein Bock auf Nazis“ einen Bus. Mit diesem können die ehrenamtlichen Helfer weiterhin die tausenden Kilometer pro Jahr zurücklegen, zum Beispiel mit Infoständen auf Konzerten und Festivals. Der Bus ist jedoch auch so ausgerüstet, dass er als Lautsprecherwagen auf Demonstrationen gegen Neonazis eingesetzt werden kann.

 

Rechtsextreme in den USA: Vom Ku-Klux-Klan bis zu Alt Right

In den Vereinigten Staaten formierten sich über Jahrzehnte immer neue Gruppierungen von Rechstextremen – ein Überblick.

Das Leben des US-Nazi George Lincoln Rockwell: Der amerikanische Hitler

 

Lehrer im Nationalsozialismus

An der Forschungsstelle NS-Pädagogik der Universität Frankfurt am Main ist eine Studie zum Zentralorgan des Nationalsozialistischen Lehrerbundes, kurz NSLB, erschienen. Über 90 Prozent der Lehrer waren darin organisiert. Die Studie weist nach, dass der NSLB keine harmlose Berufsorganisation war, sondern ein fester Bestandteil des  NS-Systems, der mit Rassismus, Judenfeindschaft und Hetze gegen Verfolgte das Mordprogramm begleitete. Noch dazu sei die überwiegende Mehrheit der Lehrer keineswegs zwangsweise, sondern freiwillig und gerne in die Organisation eingetreten, so der Autor Benjamin Ortmeyer. Auch wenn das in der Erinnerung von Zeitzeugen heute meistens anders klingt.

 

Hat die deutsche Wikipedia ein AfD-Problem?

Wurde die deutsche Wikipedia von der AfD unterwandert? Kurzantwort: Nein, das wurde sie nicht. Aber es gibt derzeit eine Debatte über die Neutralitäts- und Faktizitätsstandrads der Plattform. Der Grund:  Mit dem Nutzer „Magister“ sitzt derzeit ein aktives AfD-Mitglied im Schiedsgericht von Wikipedia. Kein Skandal, aber bei den ehrenamtlichen Machern der Wikipedia sorgt „Magister“ für interne Debatten. Drei Nutzer des Schiedsgerichtes sind zurückgetreten.

 

„Glückwunsch“: Wenn ein AfD-Politiker zu Aleppo twittert

„Aleppo ist befreit. Glückwunsch. Dann können jetzt alle syrischen Flüchtlinge zurück und beim Wiederaufbau helfen“, twitterte der Politiker. Auch auf Facebook gibt er sich unsäglich zynisch: „Und wir in Deutschland dürfen jetzt nicht so unsozial sein, dem syrischen Volk seine eigenen dringend beim Wiederaufbau benötigten Facharbeiter vorzuenthalten.“ Lindemann war im September als einer von fünf AfD-Kandidaten per Direktmandat in das Berliner Abgeordnetenhaus eingezogen. In seinem Wahlkreis Marzahn-Hellersdorf hatte er ganze 30,6 Prozent der Stimmen erhalten.

 

Der Hass bleibt im Netz: Ein Jahr nach den Versprechen von Facebook tut sich noch zu wenig

Fake News, Social Bots, Hackerangriffe: Die Stimmungsmache im Internet wird zur Herausforderung für die Politik. Die hat konkrete Schritte bislang nur gegen den Hass im Netz versucht. Die Bilanz fällt gemischt aus.

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Presseschau ... 16.12.2016

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+++ Angriff auf Flüchtlingshelfer in Werther (NRW) – Radmuttern gelockert +++ Wieder Angriff auf Migranten in Sömmerda +++ Lennestadt (NRW): „Graue Wölfe“-Schmierereien in Bahnhofs-Unterführung +++

 

Angriff auf Flüchtlingshelfer in Werther (NRW) – Radmuttern gelockert

Der Staatsschutz ermittelt seit Mittwoch, dem 14.12.2016 im Fall eines mutmaßlichen Angriffs auf einen Flüchtlingshelfer aus Werther. Unbekannte haben die Radmuttern an seinem Auto gelöst, ein Vorderrad fiel auf der Autobahn ab. Der Mann konnte aber einen Unfall verhindern. Er ist im Vorstand der Flüchtlingsinitiative Werther, und wurde nach eigenen Angaben bereits mehrfach im Internet beleidigt.

 

Wieder Angriff auf Migranten in Sömmerda

Wenige Tage nach der Hetzjagd auf drei Asylbewerber hat ein polizeibekannter 21-Jähriger zwei mutmaßliche Ausländer in Sömmerda bepöbelt und geschlagen. Der betrunkene Mann pöbelte am Mittwochnachmittag zwei ausländische Bürger in Sömmerda an. Nach der verbalen Attacke schlug der polizeibekannte Täter einem der Männer ins Gesicht. Passanten stellten sich zwischen Täter und Opfer, was den Angegriffenen eine Flucht auf dem Fahrrad ermöglichte. Ihre Identität ist noch nicht bekannt.

 

Lennestadt (NRW): „Graue Wölfe“-Schmierereien in Bahnhofs-Unterführung

Schmierereien in der Unterführung am Bahnhof in Meggen beschäftigen jetzt den Staatsschutz in Hagen: Bislang Unbekannte haben die Wände großflächig mit dem Logo der rechtsextremen türkischen Partei MHP, deren Anhänger sich als „Graue Wölfe“ bezeichnen, sowie diversen Sprüchen bemalt. Die Polizei geht von einem politischen Motiv aus. Erkenntnisse, dass es in Lennestadt oder im Kreis Olpe eine Szene der türkischen Ultranationalisten gibt, lägen allerdings nicht vor.

 

Brandenburg: Gauland kann Verfassungsschutz nicht mitkontrollieren

Seit zwei Jahren versucht die AfD im Brandenburger Landtag, in die Kommission zu gelangen, die den Verfassungsschutz kontrolliert. In einem weiteren Anlauf scheitert nun auch Fraktionschef Alexander Gauland. Der AfD-Politiker wertete die Wahl in einer Erklärung als "Akt der Ausgrenzung". Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD, Björn Lüttmann, sagte, es habe möglicherweise bei Abgeordneten Vorbehalte gegeben, weil sich die AfD und auch Gauland selbst weiter radikalisiert hätten.

 

Baden-Württemberg: AfD-Mann bombardiert Landesregierung mit Kleinen Anfragen

Geht es nach den Kleinen Anfragen, gehört Stefan Herre von der selbsternannten Alternative für Deutschland zu den fleißigsten Arbeitern des Landtags – die Frage ist indes, wie vernünftig er mit diesem Instrument umgeht. Fast 200 solcher Anfragen sind von der AfD seit Beginn der Legislaturperiode im Frühsommer an die Landesregierung gestellt worden – allein Herre hat rund 70 verfasst.

 

Wie die AfD-Stadträte in Berlin blockiert werden

Bei der Wahl der Bezirksverordnetenversammlungen in Berlin hat die AfD in sieben Bezirken so viele Stimmen gewonnen, dass sie Anspruch auf die Besetzung eines der einflussreichsten Stadtratsposten hat. Doch in drei Bezirken lassen Gegner die AfD-Kandidaten nicht durch die nötige Wahl kommen. Dabei gibt es auch Unterstützer aus anderen Parteien.

 

Mord an Jüdin: Der „Lasermann“, ein schwedischer Rechtsextremer, wird ausgeliefert

Der als Lasermann bekannte schwedische Gewalttäter John Ausonius wird nach Deutschland ausgeliefert. Das beschloss am Donnerstag ein Stockholmer Gericht und gab damit einem Antrag der Staatsanwaltschaft Frankfurt statt. Der 1953 geborene Ausonius steht im Verdacht, vor 24 Jahren einen Mord in Frankfurt begangen zu haben: In der Nacht auf den 23. Februar 1992 war die 68-jährige Garderobenfrau Blanka Zmigrod auf ihrem Heimweg von der Arbeit im Frankfurter Westend mit einem Kopfschuss getötet worden.

 

Spur zu NSU-Mord: Der mysteriöse Waffensammler

Ermittler untersuchten schon 2009, ob ein Obdachloser mit einem Mord in Verbindung steht, der später dem NSU zugerechnet wurde. Ohne Ergebnis. Nun behauptet ein bayerischer Beamter, es sei schlampig gearbeitet worden.

 

Zschäpes privater Brief als Beweisstück: Intime Zeilen aus der Zelle

Es ist ein Blick in die Gedankenwelt einer Rechtsextremistin: Beate Zschäpe schrieb aus der Untersuchungshaft an einen Neonazi. Zeigt der Brief, dass die NSU-Angeklagte nicht nur eine naive Mitläuferin war?

 

Asylbefürworter "an die Wand stellen" ist keine Volksverhetzung

Der frühere AfD-Funktionär René Augusti ist vom Vorwurf der Volksverhetzung freigesprochen worden. Das Landgericht Stendal hob damit am Donnerstag ein Urteil der Vorinstanz auf. Augusti, einst Kreisvorstand der AfD in Salzwedel, hatte in einer internen Facebook-Gruppe zum Mord an politischen Gegnern aufgerufen. Anlass war die Flüchtlingswelle. "Die Völkerwanderung muss aufgehalten werden. Die sich Deutsche nennen und dies fördern gehören an die Wand gestellt", schrieb er. Zur Begründung teilte das Landgericht mit, die Aussagen richteten sich nicht gegen eine konkrete Gruppe. Deshalb könne der Volksverhetzungsparagraph nicht greifen.

 

Nauener Prozess um Brandanschlag: Inhaftierter Angeklagter kommt frei

Einer der inhaftierten Angeklagten im Nauener Prozess um den Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft kommt gegen Auflagen frei. Der Angeklagte muss demnach bei seiner Mutter wohnen und sich zweimal wöchentlich bei der Polizei melden. Der Mann hatte im Prozess eingeräumt, bei dem Anschlag auf eine geplante Notunterkunft für Flüchtlinge im August 2015 "Schmiere" gestanden zu haben. Ein Grund für die Freilassung ist wohl, dass der Prozess länger dauern wird als zunächst geplant.

 

Handys der Angeklagten im Nauen-Prozess ausgewertet: „Ihr Verrückten. Herrlich. Ich find das geil“.

Kurz nach dem Brandanschlag auf das Auto eines Polen hat  der Angeklagte W. von einer Freundin Sprachnachrichten erhalten. „Ihr Verrückten. Herrlich. Ich find das geil“, sagt sie, um wenig später darüber zu mutmaßen, ob überhaupt das richtige Auto angezündet wurde. Auch die Daten auf dem Handy des NPD-Mannes Maik Schneider zeigen, dass er keineswegs der harmlose Lokalpolitiker ist, als der er sich ausgibt. Mit dem fünften Prozesstag gegen die Nauener Neonazis kommen immer mehr Details ans Licht, die zeigen, wie Schneider tickt.

 

„Reichsbürger“ muss wegen Betrug und Nötigung mehr als zwei Jahre ins Gefängnis

Wegen Betrugs und Nötigung hat das Landgericht Rottweil einen "Reichsbürger" zu zwei Jahren und fünf Monaten Gefängnis ohne Bewährung verurteilt. Der 66-jährige Angeklagte wohnt im Landkreis Freudenstadt und stellt die Existenz der Bundesrepublik und ihrer Organe infrage. Der 66-Jährige hatte in 272 Fällen Mahnbescheide gegen Richter, Staatsanwälte und andere Amtsträger beantragt. Angeklagt waren in diesem Prozess nur 38 unstrittige Fälle mit einer Gesamtforderung von 36 Millionen Euro.

 

900 Euro Geldstrafe für Mann, der in Leipzig Naziparolen rief

Bei einer Willkommens-Demo im vergangenen Dezember in Leipzig schrie André S. (48) auf dem Willy-Brandt-Platz Nazi-Parolen. Dafür musste sich der Schlosser am Donnerstag vor dem Landgericht verantworten. Laut Anklage soll S. versucht haben, ans Rednermikro zu kommen. Als das misslang, schrie er sieben Mal „Heil Hitler“ und „Sieg Heil“, hob den rechten Arm. Das Gericht verurteilte den Mann zu einer Geldstrafe in Höhe von 900 Euro.

 

NPD-Anwalt: Bundesgerichtshof weist Klage von Peter Richter ab

Der NPD-Anwalt Peter Richter ist mit einer Klage wegen eines entgangenen Stipendiums in seiner Studienzeit endgültig gescheitert. Der 1985 geborene Einser-Jurist ist überzeugt, dass er wegen seiner Mitgliedschaft in der rechtsextremen Partei leer ausging, und hatte deshalb über Jahre gegen die Studienstiftung des Saarlands prozessiert. In letzter Instanz wollte er vor dem Bundesgerichtshof (BGH) erzwingen, dass über seine Bewerbung noch einmal entschieden werden muss. Darauf hat er nun  keinen Anspruch.

 

Dresdner Polizei fahndet mit Bildern nach Nazischlägern

Die Dresdner Polizei fahndet nach zwei mutmaßlich rechtsextremen Schlägern. Die Männer sollen am 24. Oktober drei aus Eritrea stammende Frauen im Alter von 20 und 21 Jahren sowie ein Syrer (21) angegriffen haben. Die Täter riefen zuerst rassistische Parolen und attackierten kurz darauf die drei Frauen sowie den Mann. Dabei zerrten sie die 20-Jährige zu Boden und schlugen auf sie ein. Nun liegen der Öffentlichkeit Bilder der beiden Tatverdächtgen vor, die Polizei bittet um Mithilfe.

 

Freiburg: Anzeigen wegen rechter Hetze gegen Flüchtlinge und Helfer

Die Freiburger Flüchtlingshilfe hat wegen der Hasskommentare zum Fall Hussein K. Strafanzeige erstattet. Vertreter der Gruppe reichten etwa 100 Screenshots bei den Ermittlern ein. Es geht um Hetz-, Beleidigungs- und Drohmeldungen.

 

Neues rechtsextremes Netzwerk breitet sich in Thüringen aus

Thüringen, ein Spaß- und Erlebnisland für Rechtextreme? Ja, sagen Beobachter der Szene. In keinem anderen Bundesland finden so viele Rechtsrockkonzerte statt. Zudem kaufen Neonazis immer häufiger Immobilien in Thüringen. Die Szene ist im Freistaat offenbar noch aktiver geworden. Eine neue Gruppierung verwischt die Grenzen zwischen Neonazismus und Rockerbanden.

 

Viechtach (Bayern): Neonazis vom „Dritten Weg“ verteilen Kleidung – „nur an Deutsche“

Mitglieder der Neonazipartei "Der Dritte Weg" haben vor der „Tafel“ in Viechtach (Bayern) Kleider an Bedürftige verteilt. Allerdings nur an „Deutsche“, wie auf einem Plakat stand. Und: Ohne vorher die Erlaubnis des Hausherrn – des Viechtacher Pfarrerrs also – einzuholen. Deshalb ist Pfarrer Werner Konrad, jetzt stinksauer.

 

Bautzener Landrat Michael Harig im Dialog mit der NPD: „Mit wem ich spreche, entscheide ich“

Nach rassistischen Angriffen im September und Oktober in Bautzen sucht nun Landrat Michael Harig (CDU) den Dialog mit der NPD. Dafür gibt es Verständnis und scharfe Kritik.

 

Drei Jahre Phantomjagd – Sächsische Behörden überwachten und observierten Antifaschisten

Drei Jahre ermittelten die sächsischen Stafverfolgungsbehörden gegen 14 Leipziger, denen vorgeworfen worden war, Mitglieder einer „kriminellen Vereinigung“ zu sein, die Übergriffe auf Neonazis verübt haben soll. Die Verfahren wurden Ende Oktober eingestellt. Im nachhinein offenbart nun die Antwort auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion im Landtag, mit welchen Methoden die Ermittler vorgingen.

 

Sächsische Ermittlungsbehörden und die Nazis: An der Tanke mit dem netten Polizisten

Bei der Aufklärung von rechtsterroristischen Anschlägen in Sachsen haben Polizei und Geheimdienste versagt. Ein rechtsextremer Anschlag wurde fälschlicherweise der radikalen Linken zugerechnet. Ein Polizist soll Nazis mit Informationen für Anschläge versorgt haben.

 

Merkel soll helfen beim Kampf gegen "neue Dimensionen des Hasses"

Zivilgesellschaftliche Initiativen sehen sich im Kampf gegen Rechtspopulismus nicht ausreichend von der Bundesregierung unterstützt. Initiativen wie das Anne-Frank-Zentrum, "Gesicht zeigen!", "Deutsch Plus" und die Türkische Gemeinde Deutschland forderten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in einem am Donnerstag veröffentlichten Offenen Brief auf, aus dem NSU-Skandal die notwendigen Konsequenzen zu ziehen und eine längerfristig angelegte Absicherung erfolgreicher Projekte über ein Haushaltsjahr hinaus sicherzustellen.

 

#KeinGeldFürRechts-Initiator Gerald Hensel: Sieben Tage im Shitstorm

Seit er die Aktion #KeinGeldFürRechts ins Leben gerufen hat, wird Gerald Hensel massiv angefeindet. Im Interview erzählt der 41-Jährige, was er daraus gelernt hat - und spricht über seine berufliche Zukunft.

 

Auschwitz-Komitee kritisiert Facebook für Umgang mit Hasskommentaren

Das Internationale Auschwitz Komitee wirft dem sozialen Netzwerk Facebook eine Mitbeteiligung an der Vergiftung des gesellschaftlichen Klimas vor. Der Umgang des sozialen Netzwerks mit Hasskommentaren sei skandalös und nach wie vor völlig unzureichend, kritisierte der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Christoph Heubner. Wenn laut einer Untersuchung nicht einmal 50 Prozent der auflaufenden Hasskommentare gelöscht würden, bedeute dies, »dass Facebook weiterhin massiv an der Vergiftung des gesellschaftlichen Klimas beteiligt ist«.

 

Inside Facebook: Wer löscht die Hasskommentare, Kinderpornos, Fake-News?

Erstmals sprachen Mitarbeiter aus dem 600 Mann starken Löschteam in Berlin über ihre belastende Arbeit. Sie sind bei dem Dienstleister Arvato angestellt und fühlen sich nicht ausreichend unterstützt. Einblicke in einen grauenvollen Job und die streng geheimen Lösch-Regeln.

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Presseschau ... 19.12.2016

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+++ Rostock: Zwei Frauen rufen Naziparolen und brechen syrischem Flüchtling die Nase +++ Rassistischer Angriff in Merseburg: Sechs Menschen mit türkischen Wurzeln attackiert +++ Schongau (Bayern): Unbekannter ruft „Scheiß Ausländer“ und greift zwei Flüchtlinge an +++ Rechtsextreme besetzen Kirche in Dortmund +++

 

Rostock: Zwei Frauen rufen Naziparolen und brechen syrischem Flüchtling die Nase

Zwei Frauen (20 und 25) haben in Rostock Flüchtlinge und eine 14-Jährige Deutsche beleidigt und rechtsextreme Parolen gerufen. Die 20 und 25 Jahre alten Frauen beleidigten die beiden Männer und die Jugendliche rassistischen Parolen  und riefen "Sieg Heil" und "Heil Hitler". Dann holte die ältere der beiden aus und schlug allen drei ins Gesicht. Dabei brach sie einem der beiden Männer die Nase, sodass er mit seiner Verletzung ins Krankenhaus gebracht werden musste.

 

Rassistischer Angriff in Merseburg: Sechs Menschen mit türkischen Wurzeln attackiert

In Merseburg (Saalekreis, Sachsen-Anhalt) sind mehrere junge Passanten rassistisch beleidigt und attackiert worden. Fünf junge Männer und Frauen zwischen 17 und 24 Jahren sollen am Samstagabend die sechs Menschen mit türkischen Wurzeln zunächst beleidigt haben, danach sei es laut Polizei zu einem Handgemenge gekommen. Die Polizei konnte die Angreifer wenig später stellen.

 

Schongau (Bayern): Unbekannter ruft „Scheiß Ausländer“ und greift zwei Flüchtlinge an

Am vergangenen Donnerstag Nachmittag hat ein Unbekannter in Schongau (Oberbayern) zwei junge Männer, mutmaßlich Flüchtlinge, angegriffen. Laut Zeugenaussagen habe der Täter vor einem Supermarkt zuerst „Scheiß Ausländer“ geschrien und danach die beiden Männer geschlagen. Die Polizei ermittelt, weder von Täter noch der Opfer sind derzeit die Identitäten bekannt.

 

Rechtsextreme besetzen Kirche in Dortmund

Rechtsextreme haben sich in einem Kirchturm in Dortmund verbarrikadiert und Pyrotechnik gezündet. Das Gotteshaus läutete die Glocken, um die Besetzer zu vertreiben. Dann rückte die Feuerwehr mit schwerem Gerät an.

Die nach der Besetzung des Kirchturms der Dortmunder Reinoldikirche festgenommenen Neonazis befinden sich alle wieder auf freiem Fuß. Es lägen keine Haftgründe vor, teilte die Dortmunder Polizei am Wochenende nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft mit. Bei den vorläufig Festgenommenen handelt es sich um sieben Männer im Alter zwischen 24 und 38 Jahren aus Dortmund, Chemnitz, Wuppertal und Düsseldorf sowie eine 26 Jahre alte Frau aus Dortmund. Im Umfeld der Kirche wurden zudem drei Dortmunder Rechtsextremisten im Alter von 24, 32 und 61 Jahren in Gewahrsam genommen.

 

Mühldorf (Bayern): „Identitäre“ hängen Banner an Rathaus auf

"Gesegnete Weihnachten - Identitäre Bewegung": Das stand auf einem großen gelben Plakat, das am Sonntagmorgen das Mühldorfer Rathaus "schmückte". Es war vermutlich in der Nacht dort aufgehängt worden.

 

„Krasser als die NPD“ – Abgeordnete verlässt die AfD

Mit einer drastischen Begründung verlässt Claudia Martin die AfD-Fraktion in Stuttgart. Der Abgeordneten aus Baden-Württemberg ist die rechtspopulistische Partei zu extrem und ausländerfeindlich. „Bei der AfD gibt es Papiere in den Schubladen“, sagt Claudia Martin, „die sind krasser als das, was die NPD früher wollte.“ In einem Papier, das nach Auskunft von Frau Martin der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Emil Sänze mit in Auftrag gegeben haben soll, wird vorgeschlagen, Asylbewerber in Sonderlagern zu kasernieren und sie dort als Aufbauhelfer für die Rückkehr in ihre Heimat vorzubereiten. Martin hält den Vorschlag für grundgesetzwidrig und fühlt sich an den „Madagaskar-Plan“ der Nationalsozialisten erinnert.

 

Mal wieder ganz rechts außen: AfD provoziert gezielt im brandenburgischen Landtag

Eklat im Landtag Brandenburg: Zum zweiten Mal seit 1990 ist am Freitag ein Abgeordneter des Landtags Brandenburg von der laufenden Plenarsitzung ausgeschlossen worden – wieder mit einem Vergleich mit NS-Propagandaminister Joseph Goebbels. Diesmal traf der Ausschluss den AfD-Politiker Andreas Kalbitz. Der ist die Nummer Zwei hinter Alexander Gauland, was insbesondere hinsichtlich seiner Tätigkeit als Autor für als rechtsextrem eingestufte Organisationen bemerkenswert ist.

 

Rassistische Ausfälle bei Facebook: Anzeige gegen Ex-Radiomann wegen Volksverhetzung

Die pfälzische SPD-Landtagsabgeordnete Giorgina Kazungu-Haß hat den ehemaligen Starmoderator Elmar Hörig wegen Volksverhetzung angezeigt. Der 67-Jährige postet wiederholt rassistische Kommentare auf Facebook. Bekannt wurde Hörig als Moderator des Radio-Senders SWF 3. 1999 wurde er wegen diskirminierender Witze über Schwule gefeuert.

 

Kassel: Flut von Hassmails, weil Kita angeblich kein Weihnachten feiert

Die Stadt Kassel wehrt sich juristisch gegen die Absender von Hassmails. Auslöser war eine Empörungswelle über eine Kita, in der es angeblich keine Weihnachtsfeier geben sollte - aus Rücksicht auf andere Kulturen. In 13 Fällen seien seitens der Stadt bereits Strafanzeigen gestellt worden.

 

Frauen verprügelt – Dresdner Nazi-Schläger stellen sich nach Fahndung

Mit zwei Fotos aus der Überwachungskamera der Straßenbahn fahndete die Dresdner Polizei seit Donnerstag nach zwei brutalen Neonazis. Die Männer griffen am 24. Oktober dieses Jahres gegen 23 Uhr am Abzweig Reick drei junge Frauen aus Eritrea (20/21) und einen Mann aus Syrien (21) an. Die 20-Jährige zerrten sie brutal zu Boden und schlugen auf sie ein. Dazu grölten sie rassistische Parolen. Die Fahndungsfotos waren offenbar so gut, dass die beiden sich der Polizei freiwillig stellten. Sie sind 24 und 30 Jahre alt.

 

Rechte Schläger in der Sächsischen Schweiz: Anklage wegen versuchten Mordes

Die Staatsanwaltschaft Dresden hat ein halbes Jahr nach einem brutalen Angriff auf Ausländer bei einem Volksfest in Neustadt Anklage gegen drei Rechtsextreme erhoben. Wie die Behörde mitteilte, muss sich ein 32-Jähriger aus Bad Schandau wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung verantworten. Seinen beiden mutmaßlichen Komplizen im Alter von 24 und 38 Jahren wird gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Die Männer hätten am 18. Juni bei der Sonnenwendfeier im Neustädter Ortsteil Polenz Ausländer vertreiben wollen und zwei Bulgaren und einen Rumänen brutal zusammengeschlagen.

 

Mildes Urteil – 4.800 Euro Geldstrafe für den Betreiber von „Oldschool Records“

Am 15.12. fiel das Urteil gegen den Betreiber des Neonazi-Plattenlabel Oldschool Records (OSR). Benjamin Einsiedler habe sich laut Gericht der Volksverhetzung und dem Verbreiten von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen durch den Vertrieb von Neonazi-CDs schuldig gemacht. Dafür wurde er zur Zahlung von insgesamt 4800 Euro und einem Bußgeld wegen einem Verstoß gegen das Waffengesetz verurteilt. Der Betreiber des rechtsextremen Labels wurde für die Verbreitung von nur 7 von 88 angeklagten Nazi-Platten verurteilt. Die Staatsanwaltschaft sprach von einer Mitverantwortung von rechter Musik für rassistische Übergriffe wie in Sömmerda.

 

Moschee-Bomber in Dresden hatte offenbar Helfer

Die Ermittlungen zu den Sprengstoffanschlägen auf eine Moschee vor dem Einheitstag in Dresden haben zu einem zweiten Tatverdächtigen geführt. Die Behörden prüfen, ob ein Freund von Nino K. Beihilfe zu den zwei Sprengstoffanschlägen im Oktober geleistet hat.

 

Dumm, aber gefährlich: Die „Oldschool Society“

Wie gefährlich war die „Oldschool Society“, deren Führungsebene derzeit wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung vor Gericht steht, wirklich? Bei Facebook unterhielten die Neonazis eine öffentliche Seite mit über 3.000 Likes. Die Präsenz in den Sozialen Netzwerken dürfte den Hauptrekrutierungskanal der Gruppe dargestellt haben. Hier wurde offen gegen Asylsuchende, Juden und Antifaschisten gehetzt. Auch die Gewalt-Affinität der Gruppe wurde nicht verschleiert: „Eine Kugel reicht nicht“, hieß es auf einem Logo der OSS. Wer Gefallen daran fand, konnte in eine WhatsApp-Gruppe aufgenommen werden.

 

„SS-Siggi“ ist Landtagskandidat in Nordrhein-Westfalen

Die Neonazi-Partei „Die Rechte“ will bei der nordrhein-westfälischen Landtagswahl im kommenden Mai in einigen wenigen Wahlkreisen auch mit Direktkandidaten antreten. In Dortmund wurden jetzt vier Bewerber nominiert. Zu ihnen zählt erwartungsgemäß Alt-Hooligan und Ex-„Kameradschaft Dortmund“-Anführer Siegfried („SS-Siggi“) Borchardt.

 

Wird NSU-Aufklärung in Brandenburg blockiert?

Im NSU-Untersuchungsausschuss des Landtags Brandenburg erhebt die Opposition schwere Vorwürfe: Weil der Verfassungsschutz Akten zu V-Mann „Piatto“ schwärzt, werde die Aufklärung behindert. Und das Justizministerium hält sich nicht ans Schredderverbot.

 

Ex-Geheimdienstchef zu NSU-Morden: Roewers absurde Thesen

Er gehört zu den umstrittensten Figuren im NSU-Komplex und wird seinem Ruf wiedermals gerecht: Helmut Roewer. Von 1994 bis 2000 war er Thüringer Verfassungsschutzpräsident – also auch, als Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe 1998 in seinem Bundesland abtauchten. Nun tut Roewer seine Sicht auf deren spätere, zehnfache Mordserie kund: Mit Rechtsextremismus habe diese nichts zu tun, im Youtube-Video einer verschwörungstheoretischen Internet-sendung spricht er von einem „NSU-Märchen“.

 

„Wir bringen dich um, Verräter“ – Neonazi-Aussteiger erzählt seine Geschichte

Ein Neonazi-Aussteiger erzählt seine Geschichte. Davon, wie er in die rechtsradikale Szene rutscht und gezielt Linke und Ausländer verprügelt. Heute hilft er in Afrika beim Bau von Brunnen.

 

„Identitäre“: Die neuen Rechten möchten hip und völkisch sein

Keine Glatzen mit Springerstiefeln, sondern smarte Jungs in Sneakern – so möchten sie sich jedenfalls präsentieren. Die „Identitäre Bewegung“ gibt sich der Form nach modern. Ihr Spielfeld: Facebook und Twitter. Ihre Haltung: national. Ihr Feind: der Islam.

 

„Ein neuer Faschismus?“ – Konferenz in Kassel

Ein Krieg der großen weißen Oligarchen gegen die Armen - dies ist eine der Visionen über drohende Gefahren in Europa, skizziert auf einem Kongress in Kassel über den "neuen Faschismus". Die Gefahr ist da, so das Fazit der Wissenschaftler, und sie kann verschiedene Züge annehmen.

 

Früher war mehr Glanz

Das „Eigene“, von dem Rechtspopulisten sprechen, zeigt sich in der imperialen Architektur der alten Hauptstädte Europas. Im Kontrast dazu wird die Gegenwart als schwach und glanzlos empfunden

 

Politik droht Facebook mit Bußgeldern wegen Fake News und Hassrede

Die deutsche Politik droht Facebook mit hohen Bußgeldern, wenn Hassbotschaften nicht gelöscht werden. «Natürlich müssen wir am Ende auch über Bußgelder nachdenken, wenn andere Maßnahmen nicht greifen», sagte Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD). SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann forderte, dass «marktbeherrschende Plattformen» wie Facebook gesetzlich verpflichtet werden, auf deutschem Boden eine an 365 Tagen rund um die Uhr erreichbare Rechtsschutzstelle einrichten müssen. Dort könnten sich Opfer von Hass, Häme und gefälschten Nachrichten melden.

 

Algorithmen und „Fake News“: Alles ist verbunden

Googles Algorithmen werden zur Verbreitung von Fake News und rechtsextremen Inhalten instrumentalisiert. Das bedroht die Demokratie.

 

AfD stellt App für verunsicherte Bürger vor

Im Landtagswahlkampf in Nordrhein-Westfalen will die AfD mit einer Sicherheits-App punkten. Mit dem AfD-Bundesvorstand war das nicht abgestimmt. Die App namens „SafeMyplace“ solle zeigen, wie gefährlich es draußen wirklich sei – und sogenannte „No-Go-Areas“ sichtbar machen.

 

Facebooks Löschregeln: „Asylanten raus“ ist erlaubt, „Muslime raus“ ist verboten

Auszüge aus Facebooks geheimen Löschregeln sind öffentlich geworden. Es fällt auf: Der Zensur- und Moderationsleitfaden des Unternehmens ist kompliziert und manchmal schwer nachzuvollziehen – wir geben einen Überblick.

 

Sächsischer Landtag: So sieht's aus, wenn die AfD Änderungen einbringen will

Dass Haushaltsdebatten nicht unbedingt trocken sein müssen, hat ein AfD-Abgeordneter im sächsischen Landtag bewiesen - wenn auch eher unfreiwillig. Er versucht minutenlang, zu nummerierten Anträgen etwas in der richtigen Reihenfolge zu sagen.

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Presseschau... 20.12.2016

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+++ MeckPomm: Wenige Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte aufgeklärt +++ Regensburg: Nazi-Parole in Auto geritzt +++ LKA-Mitarbeiter als Redner bei Pegida: Keine Abmahnung für den AfD-Politiker +++ Soldat zeigt Hitlergruß und wird entlassen – Klage dagegen gescheitert +++

 

MeckPomm: Nur wenige Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte werden aufgeklärt

Die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern kann offenbar nur einen kleinen Teil der fremdenfeindlichen Angriffe auf Asylbewerber-Unterkünfte aufklären. Im Schnitt haben die Ermittler bei einer von rund vier Attacken Tatverdächtige ausfindig gemacht. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor. Demnach registrierte die Polizei zwischen Januar und Ende September diesen Jahres 27 Angriffe auf bewohnte und geplante Unterkünfte. In sieben Fällen konnten Tatverdächtige ermittelt werden.

 

Regensburg: Nazi-Parole in Auto geritzt

Ein bislang unbekannter Täter ritzte in der Reichenberger Straße verfassungsfeindliche Wörter in den Lack eines Pkw. Auf Nachfrage teilte das Polizeipräsidium Oberpfalz mit, dass es sich um eine rechtsextreme Parole handelt.

 

LKA-Mitarbeiter als Redner bei Pegida: Keine Abmahnung für den AfD-Politiker

Mehrmals trat Gerald Hübner bei Demonstrationen von "Pegida Havelland" im Frühjahr dieses Jahres als Redner auf. Doch der 57-Jährige ist nicht nur AfD-Politiker im Kreistag Havelland und Sprecher der Partei in dem Landkreis. Beruflich ist er Kriminaltechniker beim Landeskriminalamt (LKA) Berlin. Doch seine Vorgesetzten störten sich an den Auftritten ihres Angestellten und mahnten ihn ab. Hübner klagte dagegen, weil er bei weiteren Abmahnungen seine Entlassung fürchtete. Am Montag legten Hübner und die Berliner Polizei bei einem Gütetermin vor dem Arbeitsgericht Berlin den Streit mit einem Kompromiss bei.

 

Soldat zeigt Hitlergruß und wird entlassen – Klage dagegen gescheitert

Wer sich als Zeitsoldat aggressiv verhält und den Hitlergruß zeigt, riskiert seinen Job. Das Verwaltungsgericht Koblenz wies die Klage eines Soldaten ab, der seine Entlassung verhindern wollte. Er habe 2015 bei einer Feier angetrunken seinen Vorgesetzten mit drastischen Schimpfworten überzogen, ihn anzuspucken versucht, eine Flasche nach ihm geworfen und mehrmals die Hand zum Hitlergruß gehoben.

 

„Dresden Nazifrei“-Aktivist Tim H. muss wieder vor Gericht

Ursprünglich lautete der Vorwurf der Staatsanwaltschaft Rädelsführerschaft und schwerer Landfriedensbruch: Tim H. soll bei den Protesten gegen einen Neonazi-Aufmarsch in Dresden mit einem Megafon bestückt „Kommt nach vorne!“ gerufen haben, als eine Gruppe Aktivisten versucht haben soll, eine Polizeikette zu durchbrechen – was dann auch geschah. In erster Instanz wurde der Antifaschist 2013 zu zwei Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt. Im Januar 2015 hob das Landesgericht Dresden das Urteil auf, H. wurde freigesprochen. Gegen diese Urteil legte die Staatsanwaltschaft Dresden jedoch Revision ein, am Mittwoch steht der Familienvater in inzwischen dritter Runde vor Gericht.

 

Bayern: Landesvorsitzender von „Die Rechte“ sucht Nähe zum Höcke-Flügel der AfD

Veranstaltungen der AfD erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit bei organisierten bayerischen Rechtsextremisten. Neuestes Beispiel: Philipp Hasselbach, Landesvorsitzender der Neonazi-Partei „Die Rechte“. Er besuchte mindestens drei Veranstaltungen im Raum Deggendorf.

 

Völkisches Treiben in der Lüneburger Heide

Der Escheder Nahtz-Hof hat sich zum zentralen Anlaufpunkt für Neonazis in der Lüneburger Heide etabliert. Zur Wintersonnenwende reisten am vergangenen Samstag rund 50 Personen aus der Region sowie aus Bremen, Hildesheim, Uelzen, Celle, Schaumburg und Ostwestfalen an. Wachen patrouillierten ausgestattet mit Kamera, Ferngläsern und Funkgeräten. Auf dem Gelände war ein weißes Zelt aufgebaut und eine schwarz-weiß-rote Fahne gehisst worden.

 

„Reichsbürger“ will aussteigen, berichtet über sektenähnliches System

Irgendwo hat das Leben von Jörg Pagels die falsche Abzweigung genommen. Aus einem Staatsbürger, Familienvater und Unternehmer wurde ein „Germanit". Gegen Jörg Pagels liegt ein Haftbefehl vor. Sein Haus in Rinteln-Goldbeck wurde vom Staatsschutz durchsucht, seine Computer wurden beschlagnahmt. Wirtschaftlich und emotional ist er angeschlagen, gesundheitlich am Ende. Vergangene Woche, vor der Razzia, ist sein Herz stehen geblieben. Die Ärzte mussten ihn vier Mal wiederbeleben. Seine Geschichte ist ebenso tragisch wie exemplarisch.

 

"Reichsbürger" verteilt Flugblätter in Georgensgmünd

Ein mutmaßliches Mitglied der sogenannten Reichsbürgerbewegung hat am Samstag in Georgensgmünd für Unruhe gesorgt. Ob eine Verbindung zum Reichsbürger besteht, der jüngst einen Polizisten erschossen hat, ist noch unklar. Der 53-Jährige hatte in der Nähe des Tatorts, wo Wolfgang P. im Oktober einen Beamten des SEK erschossen haben soll, Faltblätter mit eindeutigem Inhalt verteilt. Bei einer Kontrolle durch die Polizei wies sich der Mann mit einem selbstgebastelten Dokument aus.

 

NSU-Morde in Hessen: Rückendeckung für Bouffier

Der frühere hessische Abteilungsleiter Wolfgang Hannappel hat die Entscheidung des früheren Innenministers Volker Bouffier (CDU) von 2006 verteidigt, nach dem Mord an Halit Yozgat in Kassel keine Aussagegenehmigung für V-Leute zu erteilen. „Aus meiner Sicht hat das keinen Sinn gemacht“, sagte Hannappel am Montag im NSU-Untersuchungsausschuss des Landtags. Im April 2006 geriet zunächst der hessische Verfassungsschützer Andreas Temme, für den Mord an Halit Yozgat verantwortlich zu sein. Er war zur Tatzeit oder sehr kurz davor am Tatort gewesen war und sich nicht bei der Polizei gemeldet hatte. Polizei und Staatsanwaltschaft wollten daher die von ihm geführten V-Leute vernehmen.

 

Brandenburger Untersuchungsausschuss: Unglaublich geringe Erkenntnisse in Sachen NSU

Der Potsdamer Untersuchungsausschuss wollte eine Zwischenbilanz seiner Arbeit ziehen. Das Ausschuss soll klären, ob der Brandenburger Verfassungsschutz eine frühzeitige Entdeckung des NSU-Trios verhindert hat, weil die Behörde den V-Mann „Piatto“ schützen wollte. Die Befragung offenbarte, wie unglaublich gering der Umfang der bislang gewonnenen Erkenntnisse ist.

 

CDU-Politikerin warnt vor gemeinsamen „Hasslisten“ deutscher und türkischer Rechtsextremer

Die CDU-Politikerin Birgül Akpinar warnt vor Gemeinsamkeiten türkischer und deutscher Rechtsextremer. Die türkischstämmige Christdemokratin sieht „als eine der großen Gefahren für die deutsche Gesellschaft“, dass türkische und deutsche Rechtsextremisten „gleich mehrere gemeinsame Feindbilder haben“: Oben auf der „Hassliste“ stünden Homosexuelle und andere Minderheiten. Eine weitere Gemeinsamkeit sei die Europafeindlichkeit.

 

Durch Posse zum Medienstar – Der Landkreis Zwickau und die Nazi-Zahlencodes

Der Landkreis Zwickau lässt bestimmte Zahlenkombinationen auf Nummerschildern verbieten, darunter die „18“ und „88“. Für besonders viel Aufmeksamkeit hat das gesorgt, weil das Satira-Format „Extra 3“ des NDR darüber berichtet hat. Darin wird Landkreis-Sprecherin Ilona Schilk vorgeführt, weil sie nicht auf Anhieb erklären konnte, weshalb die Kombinationen verboten sind. "Das ist wirklich sehr peinlich für den Landkreis", sagt Volker Krüger. Der darf sein Kennzeichen nicht mehr nutzen, weil es die Zahlenkombination „28“ enthält. Die Kosten für ein neues Kennzeichen und alle damit verbundenen Gebühren soll er selbst zahlen.

 

Sachsen zur Weihnachtszeit: Eine Reise ins Zentrum des Hasses

Es gibt drei Dinge, für die Sachsen berühmt ist: Schwibbögen, derbe Witze und brennende Flüchtlingsheime. Wie geht es einem Bundesland, von dem die Republik regelmäßig annimmt, hier lebten die schlechteren Menschen? Gerade jetzt, kurz vor Weihnachten, in der zerbrechlichsten Zeit eines Jahres, in dem wieder ein paar sächsische Orte (Clausnitz und Bautzen stießen zu Dresden, Heidenau und Freital) Chiffren geworden sind für Hass und Menschenverachtung?

 

Berliner Weihnachtsmarkt: Geschenke einpacken, Weihnachtsmenü kochen, nicht nachgeben

Islamistischer Anschlag! Attentat! Vermutungen über den Vorfall in Berlin liegen nahe. Rechtspopulistische Politiker versuchen sofort, die Ereignisse in ihrem Sinne zu nutzen. Doch die Gesellschaft darf sich nicht spalten lassen. Sonst hat sie verloren.

Widerlich sind jetzt schon die Äußerungen mancher im Internet, AfD-Politiker Pretzell tut sich besonders hervor.

 

Niederlande: Neue Protestparteien konkurrieren am rechten Rand

Die Parteienlandschaft in den Niederlanden ist stark zersplittert. Das Parlament besteht aus 16 Fraktionen. Nach den Wahlen im März 2017 könnten es noch mehr werden, denn 15 neue Parteien wollen antreten. Die meisten von ihnen machen sich am rechten Rand den Platz streitig - und Geert Wilders, bislang dortiger Alleinherrscher, erstmals Konkurrenz.

 

Belastete Juristen der Nazi-Zeit arbeiteten an Sozialgerichten in NRW

An NRW-Sozialgerichten hat nach einer neuen Studie bis weit in die 1960er Jahre eine überraschend hohe Zahl NS-belasteter Richter gearbeitet. Das geht aus dem Buch „Sozialgerichtsbarkeit und NS-Vergangenheit“ hervor, das das NRW-Justizministerium am Montag in Essen vorgestellt hat. Nach den Recherchen von Marc von Miquel, dem Leiter der beauftragten Dokumentations- und Forschungsstelle der Sozialversicherungsträger, erwiesen sich von 169 untersuchten Richtern „29 als mehr oder minder belastet“.

 

„Rapefugees“ und „Armes Deutschland!“ – so macht Rassismus Social Media

305.000 Likes bei Facebook für die Alternative für Deutschland, 43.000 für die Identitäre Bewegung und 20.000 für Pegida in Bayern. Die CSU hat 147.000 Fans, die SPD mit 120.000 nochmal weniger. Die altbewährten Parteien kommen mit ihrer Follower-Zahl noch lang nicht an die Alternative für Deutschland heran. Die weiß anscheinend, wie sie die eingefleischten Social Media-Liebhaber zum Liken und Kommentieren kriegt. „Teil das doch mal!“

 

Facebook ist keine Klowand

Im postfaktischen Medienzeitalter spielt Facebook eine Schlüsselrolle. Doch bei der Selbstkontrolle gegen Lüge, Volksverhetzung und Rassismus versagt der Konzern seit Jahren – bislang folgenlos. Das muss sich ändern.

 

Dortmunder Pfarrerin: „Kirche ist kein Ort für rechtsextreme, rassistische Propaganda. Respektiert das.“

In Dortmund besetzten Rechtsextreme kurzzeitig den Turm der Reinoldikirche und grölten Parolen. Auch wegen Pfarrerin Susanne Karmeier blieben sie ungehört: Sie ließ die Kirchturmglocken so lange läuten, bis die Polizei die Aktion beenden konnte. So konnte niemand hören, was die Neonazis eigentlich brüllten. Im Interview spricht sie über die Aktion, die Folgen für ihre Gemeinde und ihre Botschaft an die Täter.

 

Comedian Kurt Krömer rechnet mit Ex-Welt-Journalisten Matussek ab

Der ehemalige Spiegel- und Springer-Journalist Matthias Matussek ist kein Freund der Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Angela Merkel. Soweit nichts Neues. Wie weit Matussek inzwischen ins rechte Milieu abgedriftet ist, zeigt ein aktueller Facebook-Eintrag des Autors. Auf Facebook teilte Matussek den Post des NPD-Politikers Marco Wruck und kommentierte dazu: "Wir bekommen Menschen geschenkt, Fachkräfte selbstverständlich, die 'Allahu akbar' rufen." Die beste Antwort auf das Posting von Matussek hatte wohl der Berliner Comedian Kurt Krömer. Er schrieb Matussek auf dessen Facebook-Seite.

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Presseschau ... 21.12.2016

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+++ Schwedt: Messerangriff auf Geflüchteten am helllichten Tag +++ Altötting (Bayern): Flüchtling angepöbelt, geschlagen und aufs Gleis geschubst +++ Baden-Württemberg: Neonazi ruft in Postkarten zu Mord an Muslimen auf +++

 

Schwedt: Messerangriff auf Geflüchteten am helllichten Tag

Am vergangenen Freitag, dem 16. Dezember 2016 ist in Schwedt (Brandenburg) ein 24-jähriger Mann aus Afghanistan mit einem messerähnlichen Gegenstand attackiert worden. Der in Angermünde lebende Flüchtling war an diesem Tag auf dem Weg zu seinem Praktikumsplatz, als er von einem Unbekannten angesprochen wurde, woher er stamme. Als dieser wahrheitsgemäß antwortete, sei von dem Täter ein messerähnlicher Gegenstand gezogen worden sein. Damit griff er das Opfer an, das aber unverletzt blieb. Allerdings wurde dabei die Jacke beschädigt. Als sich Zeugen der Szene näherten, flüchtete der Angreifer.

 

Altötting (Bayern): Flüchtling angepöbelt, geschlagen und aufs Gleis geschubst

Am vergangenen Samstag Abend pöbelte ein betrunkener 30-jähriger Mann aus Mühldorf am Bahnsteig des Bahnhofs von Altötting (Bayern) vier Flüchtlinge aus Somalia (19 beziehungsweise 20 Jahre alt) an. Der 30-jährige beleidigte die Gruppe, gab einem 19-Jährigen eine Ohrfeige und stieß ihn so, dass er auf die Gleise fiel. Der 19-jährige wurde dabei leicht verletzt. Die Polizei nahm den 30-jährigen Angreifer fest.

 

Baden-Württemberg: Neonazi ruft in Postkarten zu Mord an Muslimen auf

Was am Montag im Briefkasten der Gewerkschaft IG Metall in Aalen (Baden-Württemberg) gelandet ist, ist menschenverachtend. Der Vorsitzende Roland Hamm zeigt die Postkarte, ein mit Naziparolen beschmiertes Foto aus dem Konzentrationslager in Dachau. Der Schreiber der Postkarte, der sich zur „alemannischen Verteidigungsarmee“ fordert: „Hängt die Moslems an den nächsten Baum, lasst sie dort verfaulen, das ist der Volkstraum.“ Gegen den Absender will er wegen Volksverhetzung Anzeige bei der Polizei erstatten.

 

Aggressive Stimmung bei Mahnwache in Dresden – Pegida, „Ein Prozent“ und „Identitäre“

Die Hintergründe des Attentats in Berlin sind noch nicht geklärt, da rufen in Dresden rechte Gruppierungen zu einer Mahnwache auf. Unter ihnen bekannte Namen wie Pegida-Vize Siegfried Däbritz und Mitbegründer René Jahn sowie sogenannte Identitäre und Vertreter der Ein-Prozent-Bewegung. Die Stimmung ist aufgeheizt, wie der Reporter am eigenen Leib zu spüren bekommt.

 

Antisemitismus und Holocaust-Leugnung: Schwere Anschuldigungen gegen bayrischen AfD-Kreisvorstand

 Die Vorwürfe sind gravierend: Nach Darstellung des Ex-Kreisvorsitzenden der Alternative für Deutschland in Bad Tölz, Mario Buchner, soll ein Antisemit und Holocaust-Leugner im Kreisvorstand der AfD sitzen – mit Wissen der Parteiführung. Die Person habe sich antisemitisch geäußert, den Holocaust geleugnet und dazu aufgefordert, eine Asylbewerberunterkunft unter Wasser oder in Brand zu setzen. Dem Bezirks- und Landesvorstand wirft Buchner Untätigkeit vor. Der Kreisvorstand weist die Anschuldigungen als „haltlos“ zurück.

 

Landtag Rheinland-Pfalz nimmt Fraktionsmitteilungen vom Netz – wegen AfD-Meldungen

Der rheinland-pfälzische Landtag wird auf seiner Seite keine Mitteilungen der einzelnen Fraktionen mehr vertreiben. Grund dafür sind nach Angaben von Landtagspräsident Hering einige offenbar fragwürdige Meldungen der AfD. Es habe vonseiten der AfD Erklärungen gegeben, "bei denen man Fragezeichen machen muss, ob sie strafrechtlich relevant sein könnten", sagte Landtagspräsident Hendrik Hering (SPD) am Dienstag in Mainz. Es gehe konkret um die Meldungen mit den Titeln  "Dreyer missbraucht Amt als Bundesratspräsidentin und verrät das deutsche Volk" und "Maas wollte Kindesmissbrauch legalisieren".

 

Piattos Handy

Der NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages hat weitere Unterlagen des Landesverfassungsschutzes zum umstrittenen Brandenburger V-Mann „Piatto“ angefordert. „Wir wollen alles, was sein Handy und den Wechsel seines Handys betrifft“, sagte der Vorsitzende Clemens Binninger (CDU) in einer Anhörung im Potsdamer Landtag. Dort holte sich das Brandenburger NSU-Aufklärungsgremium am Montag nämlich Rat bei anderen U-Ausschüssen zur Aufklärung der Mordserie der rechtsextremen Terrorzelle. In Brandenburg steht der V-Mann Zentrum, denn von ihm gab es bereits 1998 präzise Hinweise auf ein untergetauchtes Skinhead-Trio, das Waffen besorge und Überfälle begehen wolle.

 

NSU-Prozess: Zschäpes Verteidiger verzögern Vorstellung des psychiatrischen Gutachtens

Es war ein Tiefschlag für Beate Zschäpe: Die Hauptangeklagte im Münchner NSU-Prozess zeige deutlich „antisoziale Tendenzen“ und mit einer Änderung ihres Verhaltens sei auch nach einer möglichen Haft nicht zu rechnen. Das ist ein Fazit des Gerichtspsychiaters Henning Saß. Sein vorläufiges Gutachten haben die Verfahrensbeteiligten seit Ende Oktober in ihren Akten. Am Dienstag sollte der renommierte Psychiater seine Ergebnisse öffentlich darlegen und erklären, warum er nach einer möglichen Haftstrafe auch noch Sicherungsverwahrung für notwendig hält. Die Verteidigung von Beate Zschäpe hat daran naturgemäß kein Interesse. Und sie kämpft.

Sechs Personen aus dem Thüringer NSU-Unterstützer-Umfeld nahmen als Zuschauer ebenfalls an dem Prozess teil – teils im Thor-Steinar-Szene-Look beanspruchten sie Plätze im Journalistenblock. Offenbar wollten sie den Zeitungsleuten beim Mitschreiben in dem in die Schlussphase tretenden Prozess auf die Finger sehen. Unter diesen Neonazis befand sich der Altenburger Rechtsextremist Thomas G., dem ebenfalls Kontakte zu Zschäpe nachgesagt werden.

 

Reichsbürger-Rentnerpaar (73, 74) hatte ganzes Waffenarsenal in seiner Wohnung

Ein älteres Ehepaar aus Witten (Nordrhein-Westfalen) hatte 22 Waffen in seiner Wohnung. Beide Rentner sind Sportschützen und hatten bis dato eine Waffenerlaubnis. Weil sie sich selbst gegenüber einer Behörde als „Reichsbürger“ bezeichneten, hat die Polizei die Erlaubnis zum Waffenbesitz widerrufen und beschlagnahmte nun die Waffen.

 

Zwickau: Anklage gegen zwei „Reichsbürger“ wegen Betrug und Waffenrazzia bei Drittem

Die Staatsanwaltschaft Zwickau hat gegen eine inzwischen republikweit bekannte, selbst ernannte Reichsbürgerin Anklage wegen versuchter Nötigung in zwei Fällen erhoben. Die Frau und ihr Lebensgefährte haben finanzielle Forderungen an Behörden verschickt und sich dessen auch vor laufender Kamera gerühmt. Birgit T. wird beschuldigt, gegenüber einer Rechtspflegerin und einer Gerichtsvollzieherin Schadenersatzforderungen in Höhe von 60 beziehungsweise 130 Millionen Euro geltend gemacht zu haben.
Bei einem weiteren mutmaßlichen Reichsbürger im Vogtland hat die Polizei am Montag Waffen und Munition beschlagnahmt. Es handle sich bei ihm um einen mehrfach wegen Gewaltdelikten vorbestraften Beschuldigten.

 

Arnsdorf: Anklage nach brutalem Übergriff auf Asylbewerber

Rund sieben Monate nach dem gewaltsamen Übergriff auf einen irakischen Asylbewerber im sächsischen Arnsdorf ist Anklage gegen vier Männer erhoben worden. Den Beschuldigten im Alter zwischen 29 und 56 Jahren wird Freiheitsberaubung vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft Görlitz am Dienstag mitteilte. Sie sollen den Iraker im Mai aus einem Supermarkt gezerrt und mit Kabelbindern an einen Baum gefesselt haben. Von dem Vorfall am 21. Mai kursierte ein Video in sozialen Onlinenetzwerken.

 

AfD, Pegida und Identitäre mobilisieren heute zu Kundgebung vor Kanzleramt

Keine 48 Stunden nach dem Anschlag in Berlin mobilisieren für den heutigen Abend Rechte zu zwei Aktionen in Berlin, teils nur wenige Hundert Meter vom Breitscheidplatz entfernt. Dort mobilisieren Rechtsextreme zu einer Demonstration, auch die NPD ruft dazu auf. Vor das Kanzleramt wollen zeitgleich mehrere AfD-Politiker ziehen, darunter Björn Höcke und Alexander Gauland, Unterstützung kommt von den Identitären und Pegida.

Die AfD-Hardliner Gauland und Höcke wollen nach dem Weihnachtsmarkt-Anschlag eine Mahnwache abhalten - "im Gedenken an die vielen Opfer". Die antifaschistische Szene in Berlin hat wiederum zum Gegenprotest aufgerufen. Das "Berliner Bündnis gegen Rechts" plant am Mittwoch für 17 Uhr ebenfalls eine Kundgebung am Hardenbergplatz.

 

Pegida München: Eng vernetzt mit Rechtsextremen

Die enge Vernetzung von Pegida München mit der rechtsradikalen Szene tritt nach Ansicht der Stadt immer deutlicher zutage. Alleine die jüngsten Montags-Kundgebungen belegten diese Tendenz eindeutig, sagte ein Sprecher des Kreisverwaltungsreferats (KVR). Anfang dieser Woche sei als Redner der wegen Volksverhetzung verurteilte Neonazi Philipp Hasselbach aufgetreten. In der Woche davor hatte die Polizei einen antisemitischen Zeichentrick-Film gestoppt, der auf einer Großleinwand Adolf Hitler in Israel zeigte.

 

NPD will an Silvester am Kölner Hauptbahnhof demonstrieren

Die NPD will in der Silvesternacht neben dem Kölner Dom demonstrieren. Eine Privatperson habe für die NPD eine Demo zwischen 22 Uhr und 4 Uhr auf der Domplatte neben dem Eingang zum Hauptbahnhof angemeldet, teilte die Kölner Polizei am Dienstag auf Anfrage mit.

 

Thüringen will Demos an historisch sensiblen Tagen einschränken – Gesetz geplant

In Thüringen sind in diesem Jahr - noch intensiver als in Vorjahren - geschichtlich sensible Tage von rechtsextremen Gruppen genutzt worden. So versammelten sich etwa am 9. November, dem Jahrestag der Pogrome gegen jüdische Einrichtungen und Geschäfte 1938, rechtsextreme Anhänger des „Thügida“-Bündnisses, um in Jena mit Fackeln zu demonstrieren. Das Kabinett hat am Dienstag den Gesetzentwurf zur Änderung des Versammlungsrechts im ersten Durchgang gebilligt. Mit dem Gesetz wolle die Landesregierung zum Ausdruck bringen, dass sie gewillt sei, die historisch sensiblen Tage und Orte besonders zu schützen.

 

Hochkonjunktur für Fake-News und Propaganda

Der Kampfbegriff „Lügenpresse“ gehört mittlerweile zum festen Sprachgebrauch – und dürfte auch 2017 eine gewichtige Rolle spielen. Der Markt mit Propaganda und Fake News boomt in Deutschland – und lockt zum Bundestagswahlkampf neue Anbieter an.

 

Reaktionen auf Berlin-Attentat: „Nationalistische Idioten wollen simple Lösungen“

Während Deutschland trauert, warnen Politiker in Asien vor Fremdenhass und dem Schließen der Grenzen. Sie fordern mehr statt weniger Entwicklungshilfe

 

Kommentar zu dem Anschlag in Berlin: Deutschland ist nicht im Krieg

Am Breitscheidplatz hat ein Mörder gewütet, kein Gotteskrieger, Freiheitskämpfer oder Widerständler gegen das System. Wer dennoch vom "Kriegszustand" faselt, der folgt der Logik der Terroristen.

 

Patriotismus in Bronze: 100 Jahre „Dem Deutschen Volke“

Vor 100 Jahren wurde am Reichstag die Inschrift „Dem Deutschen Volke“ angeschraubt. Der Kaiser hatte das lange verhindert.

 

Fake News: „Alles hinterfragen!"

Facebook plant, Falschmeldungen mit Fact-Checking-Organisationen zu bekämpfen. Das Online-Magazin Slate hat ein ähnliches Projekt gestartet: Ein neues Plug-in für Googles Webbrowser Chrome namens "This Is Fake"verlinkt fragwürdige Geschichten direkt mit einem Artikel einer seriösen Quelle. Ein deutsches Onlineportal widerlegt Gerüchte bereits seit Februar. Ein Gespräch mit der Gründerin von „Hoaxmap“, Karolin Schwarz.

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22.12.2016 ... Presseschau

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+++ Herne: PKW ausgebrannt, möglicherweise rassistischer Hintergrund +++ Schloß Holte-Stukenbrock: Flüchtlingshelfer werden bedroht +++ 80 Hakenkreuze an Schule in Gelsenkirchen geschmiert +++ Kundgebung der AfD am Kanzleramt: Und kaum einer kommt +++

 

Herne: PKW ausgebrannt, möglicherweise rassistischer Hintergrund

In der Nacht zum Mittwoch brennt im Herner Stadtteil Horsthausen ein schwarzer Skoda völlig aus. Die Flammen griffen auf ein benachbartes Gebäude über, konnten aber von der Feuerwehr schnell gelöscht werden. Beschädigt wurden ein Vordach, Hausfenster und Rollos. Möglicherweise wurde das Feuer gelegt und die Tat hat einen rassistischen Hintergrund: In der gleichen Nacht wurde an der benachbarten Hauswand ein drei Meter langes Graffiti mit der Aufschrift „Islam ist Frieden“ von Unbekannten übersprüht. Ermittler warnen vor der Bildung rechtsterroristischer Strukturen in Nordrhein-Westfalen.

 

Schloß Holte-Stukenbrock: Flüchtlingshelfer werden bedroht

"Hör auf, wenn Dir Dein Leben lieb ist." Giesela Hörster war fassungslos, als sie diese E-Mail las. Die 75-Jährige, die vor zwei Jahren die Flüchtlingshilfe ins Rollen brachte, hat sie schnell weggeklickt, um nicht in Panik zu verfallen. Karsten Wilke von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus in Herford beobachtet, dass sich Drohungen, Einschüchterungen und Hass-Mails gegen Flüchtlingshelfer und befürworter in diesem Jahr zu einem regelrechten Phänomen entwickelt haben.

 

80 Hakenkreuze an Schule in Gelsenkirchen geschmiert

Bislang Unbekannte haben in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch etliche Fenster einer Grundschule im Gelsenkirchener Stadtteil Erle beschmiert. Die Täter brachten circa 80 Hakenkreuze und Nazi-Parolen wie „Heil Hitler“ mit Edding auf diverse Fenster und Fensterrahmen auf.

 

Riesa: Hakenkreuzschmiererei auf Schaufenster

Vermutlich in der Nacht zum Dienstag haben Unbekannte ein Schaufenster in Riesa (Sachsen) mit einem Hakenkreuz beschmiert. Die Täter sprühten das etwa 40 mal 40 Zentimeter große Symbol an das Geschäft, teilt eine Sprecher der Polizeidirektion Dresden am Mittwoch mit.

 

Kundgebung der AfD am Kanzleramt: Und kaum einer kommt

Eigentlich war es eine Steilvorlage für Rechtspopulisten: Doch es sind nur gut zweihundert Demonstranten, die sich am Mittwochabend in der Nähe des Kanzleramts versammeln. Vorne, hinter einer Absperrung aus rot-weißem Band, stehen die Dirigenten der neurechten Bewegung: Die AfD-Politiker Björn Höcke und Alexander Gauland. Hans-Thomas Tillschneider, der Chef der Patriotischen Plattform in der AfD ist. Götz Kubitschek, der neurechte Vordenker vom Institut für Staatspolitik. Und Compact-Chefredakteur Jürgen Elsässer. Hinter ihnen das Transparent: „Merkel muss weg“.

20 bis 30 „Identitäre“ setzten sich bei eisiger Kälte auf den Bürgersteig vor einer leeren CDU-Parteizentrale und feierten diese Aktion als „Besetzung“.

Mit roten Herzen und Plakaten mit der Aufschrift „Keine Nazis, nirgends. Keine Islamisten, nirgends“ haben am Mittwochabend mehrere hundert Menschen nahe dem Bahnhof Zoo gegen einen Aufzug der Berliner NPD protestiert. Die Partei hatte zuvor in der Nähe des Breitscheidplatzes zu einer Demonstration unter dem Motto „Grenzen dicht machen“ aufgerufen, zu der rund 50 Menschen kamen.

 

Den Holocaust befürwortet? Freispruch für Rentner in Bochum

Eine Äußerung über den Holocaust auf „Facebook“ hat einen Rentner (67) am Mittwoch auf die Anklagebank des Amtsgerichts Bochum gebracht. Vorwurf: Volksverhetzung. Über die IS-Terroristen schrieb der Bochumer: „Am besten ausräuchern wie die Juden damals. Etwas anderes haben diese Barbaren nicht verdient.“ Es gab einen umstrittenen Freispruch. Die Staatsanwältin wollte eine Geldstrafe (400 Euro) auf Bewährung. Der Angeklagte habe mit dem Eintrag vom vorigen März den Holocaust befürwortet.

 

Braunschweiger Neonazi: Zwei Jahre auf Bewährung wegen gefährlicher Körperverletzung

Der Braunschweiger Pierre B. ist am Mittwoch vom Amtsgericht wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt worden. Die Strafe: Zwei Jahre Haft auf Bewährung und 7.000 Euro Schmerzensgeld, die der Anhänger der rechten Szene an eines seiner Opfer zahlen muss. Im Februar hatte B. auf dem Schulhof eines Gymnasiums mit solcher Wucht auf zwei 19-Jährige eingeschlagen, dass einer von ihnen einen Kieferbruch, der andere eine Gehirnerschütterung erlitt.

 

Mit dem Nothammer zur Demo: Geldstrafe für Pegida-Demonstranten

In Köln stand ein 37-jähriger Mann wegen eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz vor dem Amtsgericht – er war dabei, als die Pegida am 9. Januar 2016 am Hauptbahnhof demonstrierte. Er hatte einen „waffenähnlichen Gegenstand“ mitgenommen und tischte dem Richter eine kuriose Ausrede dazu auf: „Ich wurde kurz vor der Polizeikontrolle mit dem Nothammer beworfen, der sich in meiner Kapuze verfing.“ „Das ist doch an den Haaren herbeigezogen“, sagte der vorsitzende Richter und verurteilte den Angeklagten zu einer Geldstrafe von 50 Tagessätzen zu je 30 Euro – insgesamt 1500 Euro.

 

Mit angespitztem Fahnenstab zur "Allgida"-Demo: Geldstrafe

Für einen 30-jährigen Oberallgäuer hatte seine Teilnahme am „Allgida“-Aufmarsch (Allgäuer gegen die Islamisierung des Abendlandes) im Februar in Obergünzburg jetzt  jetzt strafrechtliche Konsequenzen: Der junge Mann trug damals eine Deutschlandfahne mit sich, deren Stock am unteren Ende angespitzt war. Die Staatsanwaltschaft erkannte darin einen waffenähnlichen Gegenstand. Im Prozess vor dem Kaufbeurer Amtsgericht schloss sich der Richter dieser Sicht an und verurteilte den Angeklagten zu 70 Tagessätzen zu je 33 Euro (insgesamt also 2310 Euro).

 

NSU-Prozess: Gutachter stuft Zschäpe als voll schuldfähig ein

Dem psychiatrischen Gutachter im NSU-Prozess zufolge gibt es bei Beate Zschäpe keine Hinweise auf Schuldunfähigkeit. Eine Persönlichkeitsstörung wollte der Psychiater jedoch nicht ausschließen.

 

Offensive der „Rechten“ in Dortmund

Kurz vor Weihnachten  versucht sich die „Die Rechte“ in der Ruhrgebietsmetropole wieder in Szene zu setzen – nach der kurzzeitigen Kirchturmbesetzung ist erneut eine Demonstration gegen „Polizeiwillkür“ an Heiligabend geplant. Die Schlagzeilen waren der Neonazi-Truppe nach der Aktion auf dem Kirchturm gewiss. Doch trotz aller parteioffiziellen Jubelmeldungen über Kirchturmsbesteigungen: Was wie ein Erfolg Dortmunder Neonazis wirkt, verdient diese Bezeichnung nur mit Einschränkungen. Dortmunds tiefbraune Szene ist zwar nach wie vor die stärkste im Westen der Republik – doch die Zeiten, da sie Trends setzte, sind vorbei.

 

Keine NPD mehr im Kreistag Bautzen

Die NPD ist endgültig raus aus dem Bautzener Kreistag. Bis zuletzt saßen noch Jürgen Kötzing und Christian Jahn für die rechtsextreme Partei im Saal des Landratsamts. Nach parteiinternen Streitigkeiten sind die beiden aber nun aus der NPD ausgetreten. Die Mandate behalten sie dennoch, machen nun als Fraktionslose weiter. Für die Partei geht es damit weiter steil bergab – auch in Sachsen.

 

Gibt es ein Leck bei der Berliner Polizei? Lutz Bachmann brüstet sich mit Insider-Infos

Gibt es ein Leck bei der Berliner Polizei? Pegida-Mitbegründer Lutz Bachmann will schon kurz nach dem Anschlag die Nationalität des mutmaßlichen Täters gekannt haben – aus Polizeikreisen.

 

Der Anschlag, die AfD und ihre Masche

Die AfD instrumentalisiert den Anschlag vom Breitscheidplatz sofort und aggressiv. Ein Lehrstück über den Ablauf von Provokationen, Medien im Dilemma - und Populisten, die den Ekel-Faktor unterschätzen.

 

Kommentar: Islamisten und Rechtspopulisten spielen sich gegenseitig in die Hände

Die Debatten, die für die nächsten Wochen ins Haus stehen, sind schon abzusehen: Die Forderungen nach Verschärfung von Sicherheitsgesetzen, von Asylgesetzen, nach schnellerer, härterer Abschiebung werden laut werden. Aufwind für jene, die das Ende des Doppelpasses fordern, das Burka-Verbot, all das ist bekannt. Und keinem, keinem der Opfer von Berlin ist damit geholfen. Wer die Freiheitsrechte verteidigt, wird als Weichei abgestempelt. Die Extremisten treiben uns in eine autoritäre, vor Angst erstarrte Gesellschaft hinein, eine, die die Gesellschaft als Errungenschaft selbst zunehmend missachtet. Und das, was sie ausmacht: Freiheit.

 

Anschlag in Berlin: Erstaunliche Angstresistenz

Nach Anschlägen schlägt die Stunde der Hetzer: Bild warnt vor "ANGST"! Die AfD twittert sich in Ekstase. Natürlich macht Seehofer mit. Allein: Die Bürger sind klüger.

 

Anschläge in Frankreich und Deutschland: Willkommener Anlass für alte Parolen

Der Anschlag in Berlin ähnelt in vielen Punkten dem Anschlag von Nizza: Ein Blick nach Frankreich zeigt, was Deutschland in den kommenden Monaten an Debatten erwartet.

 

Juden in Sachsen: Gefühl der Unsicherheit

Sachsens sprichwörtlicher Glanz hat einige hässliche Kratzer bekommen. Bundesweit wird der Freistaat als besonders rassistisch wahrgenommen. Und in keinem anderen Bundesland fanden im Verhältnis zur Einwohnerzahl so viele rassistische Gewalttaten statt. Doch unsicher fühlte man sich in der jüdischen Gemeinde bis vor drei, vier Jahren nicht. Nora Goldenbogen, Historikerin und Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Dresden denkt, dass der Boden für die aktuelle Entwicklung über Jahrzehnte bereitet wurde.

 

Strategischer Philosemitismus, Säkularismus: Wie sich Allianzen des Rechtspopulismus verschieben

Am Wissenschaftskolleg Berlin analysiert der amerikanische Soziologe Rogers Brubaker den europäischen Populismus. Heute wende sich der Säkularismus der Rechtspopulisten strategisch gegen muslimische Einwanderer und die als rückständig imaginierte islamische Welt. Um alles Muslimische von sich zu weisen, geriere sich der pseudo-christliche Säkularismus als Verfechter liberaler Werte, berufe sich auf Frauenrechte oder, wie in den Niederlanden, auf Lesben- und Schwulenrechte. Die Rechte formiere sich neu: Ihren Antisemitismus habe sie abgeschüttelt, zeige sich aus strategischen Gründen betont „philosemitisch“: „Man vereinnahmt Jüdinnen und Juden, um sie sodann als Opfer des bösen Islam zu stilisieren.“

 

#berlinattack – 24 Stunden im deutschen Internet

Erbärmliche Reflexe, herzzerreißendes Mitgefühl, trotzige Selbstvergewisserung: Beobachtungen aus den sozialen Netzwerken nach dem Anschlag in Berlin.

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Presseschau ... 23.12.2016

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+++ Rostock: Neonazi-Angriff auf linkes Wohnprojekt +++ Das kalkulierte Schweigen der AfD +++ Ex-Pfarrer tritt in Talar bei AfD-Demo auf +++

 

Rostock: Neonazi-Angriff auf linkes Wohnprojekt

In der vergangenen Nacht kam es in Rostock offenbar zu einem Neonazi-Angriff auf ein Gebäude des linksalternativen Wohnprojekts Awiro. Laut einer Pressemitteilung des Vereins hätten sich gegen drei Uhr rund zehn schwarz gekleidete Personen im Eingangsbereich der Jugendbegegnungsstätte „Café Median“ getroffen und hätten versucht, „sich gewaltsam Zugang zu dieser zu verschaffen.“ Dabei ging die Eingangstür zu Bruch, die Neonazis sind aber nicht ins Gebäude gelangt. Es ist bereits der zweite Vorfall innerhalb einer Woche. Im Internet drohen Neonazis bereits mit weiteren Aktionen.

Rostocker Neonazis zeigen seit geraumer Zeit wachsendes Selbstbewusstsein – bisher allerdings vor allem auf einer Reihe von Facebook-Seiten. Rassistische Aktivitäten beschränkten sich in den letzten Monaten hauptsächlich auf den Stadtteil Groß-Klein, in dem gegen Geflüchtete gehetzt wurde.

 

Das kalkulierte Schweigen der AfD

Ein schweigsamer Björn Höcke? Kaum vorstellbar bei einem AfD-Vertreter, der seine rhetorische Gewalt nur zu gerne unter Beweis stellt. Zwar ist der Thüringer Landeschef der Rechtspartei neben Parteivize Alexander Gauland das prominenteste Gesicht am Mittwochabend vor dem Kanzleramt, doch Redebeiträge bekommen die knapp 200 Teilnehmer der neurechten »Mahnwache« nicht zu hören. Stattdessen dröhnt eine Arie von Bach über den Platz, was als Symbol der Trauer um die Opfer des mutmaßlichen Anschlags an der Berliner Gedächtniskirche gedacht sein soll.

 

Ex-Pfarrer tritt in Talar bei AfD-Demo auf

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Heinrich Bedford-Strohm, empört sich über den Auftritt eines Ex-Pfarrers bei einer AfD-Kundgebung. Der Mann war am Mittwoch in Berlin im Talar aufgetreten. Er war Pfarrer auf Probe bei der sächsischen Landeskirche, das Dienstverhältnis sei jedoch im August beendet worden.

 

Umweltministerium geht gegen AfD-Fake-News vor

Mehr als drei Wochen stand die Meldung auf der Internetseite der AfD. "Jetzt kommt heraus, dass das Umweltministerium mehrere Millionen Steuergelder in den Clinton-Wahlkampf gesteckt hat", behauptete dort AfD-Vorstandsmitglied und Berliner Landeschef Georg Pazderski. Diese Erklärung allerdings musste die AfD jetzt von ihrer Internetseite löschen. Denn das Bundesumweltministerium erwirkte über den Medienanwalt Christian Schertz rechtliche Schritte gegen Pazderski und die AfD.

 

Rechte Aktionen nach dem Anschlag in Berlin: Stille Nacht und Hurensöhne

Eine erstaunliche Varianz in ihrem Auftreten legten die etwa 50 Nazis gegenüber vom Bahnhof Zoo am Mittwochabend an den Tag: Hübsch in Dreierreihen aufgestellt, zwischen Schirmen einer Süß-Kringel-Fast-Food-Kette brüllten sie ihren zahlenmäßig deutlich überlegenen Gegnern „Antifa Hurensöhne“ entgegen und sprangen dabei auf und ab. Wie Hooligans vor der finalen Schlacht. Doch zum direkten Aufeinandertreffen kam es nicht. Im etwa 20 Meter breiten Sicherheitskorridor zwischen den beiden Veranstaltungen hatte sich die Polizei stabil postiert. Also legten die jung-deutschen Trauernden erst mal eine halbe Gedenkminute für die Opfer des Anschlags am Berliner Breitscheidplatz ein, ehe sie, unterstützt vom thüringischen NPD-Lautsprecherwagen, „Stille Nacht, heilige Nacht“ anstimmten.

 

Angeklagter nennt Juden bei Facebook „Rattenpack“ – Verfahren eingestellt

Weil er unter anderem Juden via Facebook als "Rattenpack" beleidigt hat, musste sich gestern ein 58-Jähriger aus dem Werra-Meißner-Kreis vor dem Eschweger Amtsgericht verantworten. Das Verfahren wegen Volksverhetzung gegen den geständigen Angeklagten stellte Richter Dr. Stephan Zacharias ein – mit den Auflagen, 500 Euro zu zahlen und die von einer Privatperson angezeigten Posts zu löschen.

 

332 Verhandlungstage: Die Chronik des NSU-Prozesses

Der Reporter Frank Jansen begleitet den NSU-Prozess in München von Beginn an. Er war bei fast jedem Prozesstag dabei und hat über die meisten auch etwas geschrieben. 500 Zeugen und juristische Scharmützel.

 

Rechtsrockland Thüringen: Neue kriminelle „Bruderschaft“ mischt mit

Die Zahl der bekannt gewordenen Konzerte und „Liederabende“ der rechtsextremen Szene in Thüringen ist 2016 erneut angestiegen. Mit 52 bekannt gewordenen Veranstaltungen hatten Neonazis im Freistaat in diesem Jahr die Möglichkeit, jede Woche ein braunes Konzert oder einen Liederabend mit Neonazi-Musikern zu besuchen. Damit belegt der Freistaat au in diesem Jahr einen Spitzenplatz bei Rechtsrock-Konzerten und  Liederabenden. Zu den altbekannten Organisatoren ist nun eine neonazistische „Bruderschaft“ hinzugestoßen.

 

München: Stadtmuseum erinnert an die NSU-Opfer

Während Beate Zschäpe es beinahe jeden Tag in die Nachrichten schafft, sind die Namen der Opfer aus der breiten Öffentlichkeit verschwunden. Gegen diese Entwicklung setzt die Dauerausstellung des Münchner Stadtmuseums nun ein Zeichen. An den 2005 im Westend ermordeten Griechen Boulgarides erinnern eine pontische Lyra sowie ein Schlüssel und ein dazu passender Zylinder. Der in der Türkei aufgewachsene Kiliç wurde 2001 im Gemüseladen seiner Frau in Ramersdorf mit zwei Kopfschüssen regelrecht hingerichtet. Das Stadtmuseum zeigt nun ein Foto des Arbeiters sowie das Modell eines Mercedes-Benz CLK-Klasse Coupé aus seinem Besitz.

 

Pegida-Gründer Bachmann: "Hatte meine Glaskugel und keinen Informanten“

Die Polizei schließt aus, dass Lutz Bachmann über interne Informationen über den Attentäter von Berlin verfügte. Seinen Spaß dürfte der Pegida-Gründer aber gehabt haben.

 

Die AfD und der Berliner Anschlag: „Geplante Provokation“

Der Tabubruch gehört zur Strategie der AfD – so auch nach dem Anschlag in Berlin. Das Reiz-Reaktions-Schema ist immer das Gleiche.

 

Elitäre Rechte

Anhänger der rechtsextremen „Identitären Bewegung“ sorgen momentan mit Aktionen Aufsehen. Ihr Feindbild ist der Islam. Politiker sollen sich nach Meinung der Gruppierung warm anziehen.

 

„Identitäre Bewegung“: #ibsterblockade wird zur Lachnummer

Die Vorbilder für die Selbstinszenierung der „Identitären Bewegung“ sind historisch oder besser: Hollywood-reif. Die mutigen männlichen Krieger der Spartaner, die die einfallenden „islamischen Horden“ aus dem Osten abwehren und Europa verteidigen. So weit, so das Hollywood Epos „300“. Das Lambda-Symbol der Spartaner haben die „Identitären“ dort geklaut, doch statt den Kontinent zu schützen, backen sie erstmal kleine Brötchen und „blockieren“ lieber die CDU-Parteizentrale. Rein oder raus wollte offenbar niemand, aber das passte nicht ganz in das PR-Konzept der Rechtsextremen. Nun lacht das Netz über die popkulturell inspirierten Jungspunde der „Neuen Rechten“.

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Presseschau... 27.12.2016

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+++ Brandanschlag auf Flüchtlingsunterkunft in Haldensleben (Sachsen-Anhalt) +++ Wieder Neonazi-Angriff in Berlin Neukölln – Fenster eingeworfen, Räume verwüstet +++ Stolpersteine vor Synagoge in Güstrow mit Naziparolen beschmiert +++

 

Brandanschlag auf Flüchtlingsunterkunft in Haldensleben (Sachsen-Anhalt)

In der Nacht auf Heiligabend haben Unbekannte in Haldensleben (Landkreis Börde) einen Brandsatz in eine Asylunterkunft in Haldensleben geworfen. Samstagnacht gegen 2:30 Uhr ist der Brandsatz laut Polizei in einen Waschraum des Flüchtlingsheims in der Hafenstraße geworfen worden. Die Flammen hätten kurz gelodert, seien dann schnell wieder erloschen. Verletzt wurde niemand.

 

Wieder Neonazi-Angriff in Berlin Neukölln – Fenster eingeworfen, Räume verwüstet

Erneut gab es in Neukölln einen Vorfall mit einem mutmaßlich rechtsextremen Hintergrund. Bereits am vergangenen Freitagabend attackierten bislang Unbekannte eine Privatwohnung in Neukölln. Der Angriff auf eine private Wohnung durch mutmaßliche Neonazis in Neukölln hat unterdessen eine neue Qualität. Bei der Attacke wurden mehrere Fenster eingeschmissen und zwei Räume verwüstet. Zum Zeitpunkt des Angriffs hielten sich zwei Erwachsene und zwei kleine Kinder in der Wohnung auf. Nur durch großes Glück, berichten die Betroffenen, wurde niemand verletzt. Mutmaßlich galt der Angriff Tim H., derzeit in Dresden erneut vor Gericht, weil er angeblich am 19. Februar 2011 Demonstranten bei antifaschistischen Protesten angeleitet haben soll.

 

Stolpersteine vor Synagoge in Güstrow mit Naziparolen beschmiert

Bereits in der vorvergangenen Woche haben Unbekannte in Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern sogenannte Stolpersteine vor der Synagoge mit rechten Parolen und Symbolen beschmiert. Die Schmierereien sowie ein sogenanntes Keltenkreuz wurden am Donnerstagabend entdeckt, wie die Polizei in Rostock am Freitag mitteilte.

 

Angriff auf Berliner Obdachlosen: Mutmaßliche Täter stellen sich der Polizei
 

Sechs junge Männer haben sich in Berlin der Polizei gestellt - die Gruppe soll versucht haben, einen Obdachlosen anzuzünden. Einen weiteren Verdächtigen nahmen Zivilfahnder fest. Die mutmaßlichen Täter haben keinen rechtsextremen Hintergrund - wohl handelt es sich aber um einen Fall gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Die Gruppe soll in der Nacht zum ersten Weihnachtsfeiertag versucht haben, im U-Bahnhof Schönleinstraße einen Obdachlosen anzuzünden. Der 37-Jährige schlief auf einer Bank. Er blieb unverletzt, weil Passanten eingriffen. Laut Polizei wurden Kleidungsstücke des Obdachlosen in Brand gesetzt. Der Mann sei nur durch das beherzte Eingreifen von Passanten unverletzt geblieben. Ein U-Bahnfahrer sei mit einem Feuerlöscher zu Hilfe geeilt.

 

Mecklenburg-Vorpommern: 791 rechte Straftaten in neun Monaten

Skandieren des Hitlergrußes, Gewalt gegen Ausländer und Diebstahl von Wahlplakaten: In Mecklenburg-Vorpommern wurden vom 1. Januar bis 30. September dieses Jahres 791 politisch motivierte Straftaten von rechtsorientierten Straftätern begangen. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine kleine Anfrage des Landtagsabgeordneten Torsten Koplin (Linke) hervor. Danach waren etwa die Hälfte dieser Straftaten Propagandadelikte wie beispielsweise Hakenkreuzschmierereien.

 

Duderstadt (Niedersachsen): Geschenke „nur für Deutsche“

Den Vormittag des Heiligabends haben Mitglieder des "Freundeskreises Thüringen / Niedersachsen" und Unterstützer von "Ein Volk hilft sich selbst" genutzt, um eine Kundgebung in Duderstadt abzuhalten und Geschenke an „deutsche Familien“ zu verteilen. Organisierter Gegenprotest blieb aus.

 

AfD in Mecklenburg Vorpommern – Freundlich sein zu den Rechtspopulisten

Die AfD müht sich in Schwerin auf dem glatten Parkett des Parlamentsalltags. SPD, CDU und Linkspartei wollen die rechtspopulistische Partei nicht ausgrenzen. Doch der Umgang ist schwierig.

 

AfD-Aufstige durch Gebietsreformen: Der Populismusbeschleuniger

Sinkende Einwohnerzahlen und Finanznot zwingen viele Bundesländer zur Neuordnung ihrer Verwaltungsstrukturen. Für solche Reformen werde mitunter aber ein hoher politischer Preis bezahlt, warnt der Städtebund.

 

Albstädter „Reichsbürger“ zu Haftstrafe verurteilt

In einem Berufungsverfahren wurde ein 53-jährige „Reichsbürger“ in allen Punkten für schuldig befunden. Das Landgericht Hechingen verurteilte den Hauptangeklagten zu einem Jahr und sechs Monaten Haft ohne Bewährung. Der Hauptangeklagte war bereits vom Albstädter Amtsgericht wegen verschiedener Straftaten – unter anderem wegen Körperverletzung und Widerstand gegen die Staatsgewalt – zu einem Jahr und neun Monaten Haft verurteilt worden.

 

Neonazis ziehen an Heiligabend durch Dortmunder Innenstadt

Eine Woche nach der Besetzung einer Dortmunder Kirche durch Neonazis sind an Heiligabend rund 60 Rechtsextreme durch die Stadt gezogen. Der Demonstrationszug marschierte am Samstag mit nationalistischen Parolen rund eine Stunde lang durch Wohnviertel am Rande der Dortmunder Innenstadt. Bei Kundgebungen wurde gegen Ausländer und den Islam gehetzt. Angekündigt war der Marsch von der rechtsextremen Partei "Die Rechte" als "Demonstration gegen Polizeiwillkür".

 

„Kein Raum für Nazis in Memmingen“

Über ein Dutzend Personen protestieren am 20.12. in Memmingen-Steinheim dagegen, dass sich die schwäbische Neonaziszene im Gasthof Kreuz trifft. Zum sogenannten Kerzenabend der Schwaben-NPD am 10. Dezember waren auch Anhänger der Neonazi-Kameradschaft Voice of Anger angereist. Noch während der Kundgebung trafen sich erneut Neonazis in dem Gasthaus.

 

„Oldschool Records“ aus Memmingen: Gute Geschäfte mit dem Hass

Vor wenigen Tagen fiel das Urteil gegen den Neonazi-Musikproduzenten Benjamin E. Als Verantwortlicher für das Plattenlabel „Oldschool Records“ (OSR) muss er 120 Tagessätze zu insgesamt 4800 Euro für den vielfachen Vertrieb von sieben braunen CDs und ein Bußgeld für einen Verstoß nach dem Waffengesetz bezahlen. Noch während das Verfahren lief, erschienen neue Tonträger auf dem Label.

 

Wegen V-Mann-Affäre: Chefermittler zum Oktoberfest-Attentat abgelöst

Der Leiter der bayerischen Sonderkommission zum Oktoberfest-Attentat von 1980 ist abgelöst worden. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg ermittelt gegen den bisherigen Soko-Chef und fünf weitere LKA-Mitarbeiter im Zusammenhang mit einem V-Mann-Einsatz in der Rockerszene. Es geht um den Verdacht der Strafvereitelung im Amt, Urkundenunterdrückung und Falschaussagen.

 

Rassismus nach dem Anschlag in Berlin: Der Hass ist real

„Verschwindet aus unserem Land“, schreit ein Mann am Mittwoch und spuckt dabei ein junges Mädchen auf offener Straße an. Das Mädchen trägt ein Kopftuch. Sie heißt Asma und ist zu dem Zeitpunkt in Frankfurt mit zwei Freundinnen unterwegs. Wenn Anschläge wie der in Berlin geschehen, häufen sich Angriffe auf Muslime. Ich versuche mir einzureden, dass das nur Einzelfälle sind.

 

Wörterbuch des besorgten Bürgers: Wie ein sächsischer AfD-Politiker die Analyse bestätigt

Wo hat eigentlich Thomas Hartung, stellvertretender Landesvorsitzender der AfD Sachsen, seine Bauchschmerzen mit dem „Wörterbuch des besorgten Bürgers“? Na gut, die Alternative für Deutschland (AfD) kommt drin vor. Auf Augenhöhe mit Pegida, Legida und einigen namhaften konservativen Politikern, die seit zwei Jahren die Populisten spielen. Hartung bestätigt die Analyse durch seine Reaktion. Denn er verwendet genau die rhetorischen Kniffe, die die Autoren des Wörterbuchs beschreiben und als Grundkonstante einer bewussten und systematischen Zerstörung gleichberechtigter Diskussion ausmachen.

 

Solidarität unter Unterdrückten: Das schönste Gefühl der Welt

Der fast weltweite Rechtsruck macht Angst. Die Trumps, Le Pens und Petrys haben dabei auch noch einen entscheidenden Vorteil, so scheint es: Sie müssen sich nicht groß um Argumente scheren. Ihnen reichen Gefühle. Aber hier ist die gute Nachricht: Das schönste Gefühl der Welt ist auf unserer Seite. Es heißt Solidarität. Klassenkampf und Minderheitenschutz gehören zusammen.

 

Die Linkspartei-Frontfrau Sarah Wagenknecht: National-sozial in den Wahlkampf?

Die Frontfrau der Linkspartei provoziert weiterhin mit rechtspopulistischen Sprüchen. Unter ihr droht die Linkspartei, zu einem politischen Oxymoron zu verkommen. Die rechtspopulistischen Sprüche der "linken" Spitzenpolitikerin sorgten bereits im vergangenen Sommer für heftige Auseinandersetzungen in der Partei. Zuletzt am 18. Dezember den großen nationalistischen Trennstrich zwischen der hart arbeitenden deutschen Mehrheit und den unseligen Minderheiten und Ausländern.

 

Jugendforscher über Faszination für AfD: "Wer heute provozieren will, muss konservativ sein"

Die Alternative für Deutschland (AfD) fällt mit vielem auf - doch bisher nicht damit, dass sie eine Partei für die jüngere Generation ist. Wie auch? Das Familienbild der AfD passt prima in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Von Umwelt- und Klimaschutz hält sie wenig. Von Gleichberechtigung auch. Zu den Zukunftsthemen Rente und Bildung ist von der Partei bisher nichts Substanzielles zu hören. Und trotzdem ist die Partei anziehend für junge Leute, sagt der Jugendforscher Philipp Ikrath. Die These des Wissenschaftlers: Die jungen Anhänger und Wähler der Partei erfüllten eine Funktion wie die 68er in ihrer Zeit.

 

Der „deutscheste Jude“ und sein ehrlicher AfD-Adventskalender

Mit einem „ehrlichen AfD-Adventskalender“ führt Shahak Shapira die Partei vor. Der 28-jährige Israeli bekommt dafür Morddrohungen, aber auch Applaus. Doch warum tut er sich das an?

 

Neue Rechte in den USA: "Kulturmarxismus" als Kampfbegriff

"Cultural Marxismus" oder "Kulturmarxismus" ist in den USA bereits ein gängiger Kampfslogan, der in der neuen Rechten zum ideologischen Hintergrund ihrer Weltsicht gehört. Nach dieser Deutung heißt es in neurechten Kreisen in den USA, dass angeblich mit dem Emigranten der Frankfurter Schule in den 1930er Jahren - wie Theodor Adorno und  Max Horkheimer - ein politischer Mainstream in den USA entstanden sei, der als "Kulturmarxismus" charakterisiert wird. Die Rechten sehen darin einen Generalangriff auf den „weißen, christlichen Mann“.

 

Transparenzbericht: Facebook sperrt deutlich mehr volksverhetzende Inhalte

Im ersten Halbjahr hat Facebook deutlich mehr volksverhetzende, jugendgefährdende und den Holocaust leugnende Inhalte gesperrt als in den sechs Monaten davor. Das geht aus einem Transparenzbericht des sozialen Netzwerks hervor. Insgesamt hat Facebook 1.093 Postings dieser Kategorie zugeordnet und den Zugriff darauf eingeschränkt. Allein auf Holocaustleugnung entfielen 940 Inhalte. Im zweiten Halbjahr 2015 nahm Facebook insgesamt 366 Postings eingeschränkt vor.

 

Raus aus der Facebook-Filterblase!

Auch Hass-Kommentatoren können sich wandeln. Das ist die digitale Weihnachtsbotschaft, die der Chefredakteur des Wiener Magazins "Falter", Florian Klenk, nun in die Welt trägt. Er machte diese Erfahrung mit einem Hater auf Facebook, der inzwischen geläutert auftritt. "Kann den wer anzünden bitte?" Dieser Facebook-Kommentar war in der Timeline von Florian Klenk gelandet und bezog sich auf ihn selbst. Klenk - er ist Chefredakteur des Wiener Stadtmagazins "Falter". Er zeigte den Urheber des Hass-Kommentars an. Dann machte er sich aber selbst auf den Weg und stattete dem Mann einen persönlichen Besuch ab.

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Presseschau ... 28.12.2016

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Rostock: Rechtsextreme greifen Häuser in KTV an und brüsten sich mit den Taten im Internet +++ Berlin, S-Bahnhof Tempelhof: Junger Homosexualler mit Schlag und Tritten verletzt +++ Rassistische Tat? Gewalt in Linienbus in Baesweiler +++ Gera-Altenburg: Nach rassistischen Angriffen: Theaterleute wollen weg +++ Angriff auf Obdachlosen: Perfide Anteilnahme von rechts.
 

Rostock: Rechtsextreme greifen Häuser in KTV an und brüsten sich mit den Taten im Internet

Gleich zwei Mal innerhalb weniger Tage haben Rechtsextremisten das linksalternative Wohnprojekt „Awiro“ in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt angegriffen. In den sozialen Netzwerken im Internet brüsten sich die Rechten mit ihren Attacken, posieren vermummt vor den Häusern an der Niklotstraße und zeigen eine brennende Fahne der Antifa, der antifaschistischen Aktion. Der Staatsschutz der Rostocker Polizei ermittelt. Am Donnerstag vor Weihnachten hätten Rechtsextreme gegen 3 Uhr nachts sogar versucht, in das Szenecafé Median einzudringen. Bereits seit Wochen schaukelt sich die Lage im Internet hoch. Seit Sonntag vor einer Woche ermittelt die Polizei. Mitten in der KTV waren rund 70 Personen aufmarschiert, verbrannten eine Deutschland-Fahne und zündeten Pyrotechnik. Noch am selben Abend folgte der erste Angriff auf die „Awiro“-Häuser. Dabei gelten die KTV und vor allem die Niklotstraße als Hochburg der Antifaschisten.

Berlin, S-Bahnhof Tempelhof: Junger Homosexueller mit Schlag und Tritten verletzt

Ein Mann soll am S-Bahnhof Berlin-Tempelhof einen 19-Jährigen LGBTI-feindlich (Lesben, Gays, Bisxuelle sowie Trans*- und Inter*-Menschen) beleidigt, geschlagen und verletzt. Zunächst hatte der Unbekannte den jungen Mann aus ungeklärter Ursache am Montag verbal attackiert, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Als dieser flüchten wollte, folgte ihm der mutmaßliche Täter, schlug ihm ins Gesicht und brachte ihn zu Fall. Auf den am Boden liegenden 19-Jährigen trat er dann mehrfach ein, bevor er flüchtete. Die Kopfverletzungen des Opfers mussten im Krankenhaus behandelt werden.

 

Rassistische Tat? Gewalt in Linienbus in Baesweiler

Ein 39-jähriger Mann soll in einem Linienbus in Baesweiler einen türkischstämmigen Fahrgast angegriffen haben. Der Staatsschutz der Kriminalpolizei ermittelt wegen des Verdachts einer fremdenfeindlichen Straftat. Wie die Polizei am Dienstag (27.12.2016) bekanntgab, ereignete sich die Tat bereits am vergangenen Freitag (23.12.2016). Nach Zeugenaussagen verlief der Fall so: Der Tatverdächtige saß im Bus und hörte mit seinem Handy laut Musik. Ein Fahrgast türkischer Herkunft bat ihn, die Musik leiser zu drehen. Anstatt das zu tun, spielte er "eindeutig rechtslastige Musik" ab, sagt die Polizei. Es folgte ein Streit mit Worten; dabei habe der 39-Jährige ein Messer gezückt und damit gedroht. Auf den Fahrgast habe er so heftig eingeschlagen, dass dieser gegen eine Fensterscheibe fiel, die dadurch zertrümmert wurde. Obwohl er am Boden lag, sei er noch getreten worden. Als weitere Fahrgäste einschreiten wollten, so die Polizei, versprühte eine Begleiterin des Angreifers Pfefferspray.

 

Gera-Altenburg: Nach rassistischen Angriffen: Theaterleute wollen weg

Am Theater Altenburg-Gera haben vier Mitarbeiter und Künstler ihre Verträge nicht verlängert, weil sie mehrfach rassistisch beleidigt worden sind. Die Verträge laufen daher zum Ende der Spielzeit im nächsten Sommer aus. In einem Schreiben des Geschäftsführers und des Generalintendanten an die Gesellschafter und Aufsichtsräte heißt es, die Mitarbeiter seien aufgrund ihrer Hautfarbe oder ihrer Sprache verbal angegriffen worden. Für sie sei nun die Toleranzgrenze erreicht.

Angriff auf Obdachlosen: Perfide Anteilnahme von rechts

Der Übergriff auf einen Obdachlosen in Berlin sei „nicht normal“, beklagt die AfD. Unsinn. In der Rechten sind Angriffe auf die Schwächsten genau das: Normalität. Bei den Tätern in Berlin handelt es sich um heranwachsende Flüchtlinge. Sechs stammen aus Syrien, einer aus Libyen. Für die Bewertung ihrer Tat - sie versuchten, einen obdachlosen schlafenden Mann anzuzünden -  ist das völlig irrelevant, könnte man meinen. Doch die nächste Debatte um Gewalt von Flüchtlingen hat bereits begonnen. Der AfD-Politiker Marc Vallender, Mitglied des Abgeordnetenhauses, sieht die Sache so: Man möge ihm nicht mit der Aussage kommen, „das hätte genausogut ein Deutscher machen können“. Stattdessen gäbe es „schlicht und einfach fundamentale kulturelle Unterschiede zwischen Europa und dem Nahen Osten“. Vallenders Argumentation, genauso wie die der NPD-Jugend, die sich ebenfalls via Facebook echauffiert, und all der anderen rechten Rattenfänger ist so falsch wie perfide. Sich an Obdachlosen, also den Schwächsten der Gesellschaft zu vergehen, ist in Deutschland vor allem ein Privileg von Rechtsextremen. So war der Täter in Plattling ein 19-Jähriger Neonazi. Und nicht nur dort: Die Liste der Opfer rechter Gewalt weist seit 1990 mindestens 28 ermordete Obdachlose aus. Versuche von rechts, den Angriff von Berlin nun für sich zu missbrauchen, sind daher infam. Getauscht wird eine Opfer-Zielgruppe gegen eine andere.

Kölner Dom: Polizei verbietet NPD-Demo an Silvester

Genau ein Jahr nach den sexuellen Übergriffen auf Frauen wollte die rechtsextreme NPD auf der Kölner Domplatte demonstrieren. Die Polizei untersagte das wegen "schwerwiegender Gefahren für die öffentliche Sicherheit".

BVV in Marzahn-Hellersdorf: AfD-Fraktion distanziert sich von Nazi-Würdigung

Der Fraktionsvize der AfD in Marzahn-Hellersdorf, Bernd Pachal, lobte bei Facebook Reinhard Heydrichs "kluge Politik". Pachal, der in der Vergangenheit auch schon Sympathien für antisemitische Positionen zeigte, hatte in einem Kommentar bei Facebook die "kluge Politik" Reinhard Heydrichs als Statthalter der Nazis in Prag gelobt. "Dieser stellte schon vom ersten Moment an die Weichen richtig", schrieb Pachal. Heydrich sei bei der Bevölkerung "beliebt" gewesen. Ziemlich freundliche Worte über einen Mann, der vor allem als einer der Hauptorganisatoren des Holocaust in die Geschichte eingegangen ist. Die AfD-Fraktion in Marzahn-Hellersdorf distanziere sich "ausdrücklich und vollumfänglich" von Pachals Äußerungen in den sozialen Medien, teilte der Vorsitzende Rolf Keßler jetzt mit. "Diese undifferenzierten Aussagen entsetzen uns und waren uns bisher nicht bekannt."4

 

Ermittlungen gegen "Reichsbürger": Wo in Bayern die Waffen lagern

Nach den tödlichen Schüssen eines sogenannten Reichsbürgers im mittelfränkischen Georgensgmünd hat Innenminister Herrmann angekündigt, Reichsbürger zu entwaffnen. Bislang haben Behörden und Polizei etwa 290 Reichsbürger ermittelt, die eine waffenrechtliche Erlaubnis haben.

 

Ein Reichsbürger aus der Oberpfalz

Der Mann spricht ruhig, sachlich, überlegt - und wirkt so erst recht unheimlich. Wäre er fahrig, würde sich seine Stimme überschlagen, man könnte ihn als Spinner abtun. Denn in zwei Stunden Gespräch, bei drei Telefonaten und einer Unterhaltung am Rande einer Gerichtsverhandlung, sagt der 51-Jährige viel, was nach Spinner klingt: dass Ärzte gezwungen werden, Krebspatienten mit Chemotherapien zu vergiften. Dass hinter der Flüchtlingskrise ein Plan der Mächtigen steht. Dass Flugzeug-Kondensstreifen Chemikalien sind, die Menschen krank machen. Dass Politiker Journalisten steuern. Und natürlich: Dass die Bundesrepublik kein Staat ist. Der Bewohner des Kreises Neustadt/WN möchte kein "Reichsbürger" sein, aber er erfüllt die Kriterien.

 

In Chemnitz erobern Nazis einen ganzen Stadtteil - der Hilferuf einer Politikerin

In Chemnitz versucht eine rechte Gruppe, die sich auch „Rechtes Plenum" nennt, ein ganzes Viertel zu vereinnahmen. Sonnenberg heißt es - und es soll zu einem Nazikiez, also zu einer national befreiten Zone, werden. Die Nazis verstecken sich nicht, sondern sie ziehen durch die Straßen, verüben Anschläge und terrorisieren die Anwohner. Sie sind in Aufbruchstimmung. Das macht die Gruppe so gefährlich, was ich selbst erfahren habe. Bis vor Kurzem hatte ich als Landtagsabgeordnete der Linkspartei mein Bürgerbüro in einem Eckhaus in dem Viertel. Ich habe den Hass voll zu spüren bekommen. Innerhalb eines Jahres gab es mehr als zwanzig Attacken darauf.

 

"Die Freiheit" aufgelöst: Rechtspopulisten verzichten zugunsten der AfD auf Organisation

Die rechtspopulistische Partei Die Freiheit hat sich auf ihrem Bundesparteitag in Nürnberg am 4. Dezember aufgelöst. Laut Pressemitteilung des letzten Bundesvorsitzenden Michael Stürzenberger sei die Auflösung »einstimmig« erfolgt und die Mitglieder hätten dies in einer Urabstimmung bestätigt. Die 2010 gegründete Partei hatte bereits seit 2013 ihre Aktivitäten zugunsten der »Alternative für Deutschland« (AfD) eingestellt. Stürzenberg: »Damit wird dokumentiert, dass alle politischen Aufgaben inklusive der Islamkritik in den Händen der AfD bestens aufgehoben sind und Die Freiheit nicht mehr benötigt wird.«

 

Die AfD ist ein „Game Changer“

Bei allen fünf Landtagswahlen 2016 konnte die AfD zweistellig in die Landtage einziehen. In Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern stellt sie sogar die größte Oppositionspartei. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird die AfD bei den drei Landtagswahlen im Frühjahr 2017 auch in die Landtage von Nordrhein-Westfalen, Saarland und Schleswig-Holstein einziehen. Ein Interview zur besonderen Rolle der AfD mit Timo Reinfrank, Politikwissenschaftler und stellvertretendem Vorsitzenden der Amadeu Antonio Stiftung.
Worin unterscheidet sich die AfD von anderen Parteien?
Die AfD ist das, was man im Spiel einen »Game Changer« nennt. Die Partei verändert jedoch nicht nur das Spiel, sondern auch die Regeln, nach denen gespielt wird. Sie stellt die Gleichwertigkeit aller Menschen und den Schutz von Minderheiten ebenso infrage wie das Funktionieren unserer repräsentativen Demokratie. Dadurch greifen die klassischen Methoden der Auseinandersetzung nicht mehr, das ist wichtig zu verstehen. Hinzu kommt, dass rassistische und islamfeindliche Positionen aus der Partei indirekt Gewalt gegen Geflüchtete rechtfertigen und sich rechtsextreme Straftäter_innen durch die AfD-Wahlerfolge anscheinend bestärkt fühlen.

 

Jahresrückblick zur AfD: Durchbruch für die Spalt-Partei

Keine Partei hat das Land in diesem Jahr so polarisiert wie die AfD. Ihr Markenzeichen ist Polemik gegen Flüchtlinge und Bundeskanzlerin Merkel. Vielen Wählern gefiel das.

„Polizeibeschäftigte wenden sich von etablierten Parteien ab“

Die Stimmung bei der Polizei droht zu kippen, warnt Hessens GdP-Chef. Die Gründe: Personalmangel und mehr Aufgaben bei fehlender Wertschätzung. Die Wut der Beamten bahnt sich einen besorgniserregenden Weg - Richtung AfD.

Konstantin Wecker und Heinz Ratz rufen eine "kulturelle Eingreiftruppe" ins Leben: Das "Büro für Offensivkultur"

Zehn Jahre nach ihrer gemeinsamen Antifa-Tour wollen Konstantin Wecker und Heinz Ratz wieder verstärkt gegen rechts aktiv werden. Auf brennende Flüchtlingsunterkünfte und ein auch in der sogenannten Mitte der Gesellschaft zunehmend rassistisches Klima antworten die beiden Liedermacher mit einem »Büro für Offensivkultur«. Mit ihrer »schnellen kulturellen Eingreiftruppe« wollen Wecker und Ratz in der Lage sein, überall und jederzeit antifaschistische musikalische Zeichen zu setzen. Das Büro für Offensivkultur soll mit einer Vollzeitstelle ausgestattet werden und in Notfällen rund um die Uhr erreichbar sein.

Krise in Deutschlands Nordosten: Der Staat zieht sich zurück

In Mecklenburg-Vorpommern werden die Verwaltungseinheiten immer grösser. Damit vergrössert sich die Distanz der Bürger zum Staat. Das hat tiefgreifende Folgen. Der Politikwissenschafter Daniel Trepsdorf beobachtet die zunehmende Zentralisierung mit Sorge. Er leitet das Regionalzentrum für demokratische Kultur Westmecklenburg in der einstigen Residenzstadt Ludwigslust, das zur Regionalen Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie in Mecklenburg-Vorpommern gehört. Ökonomisch, sagt er, sei die Zentralisierung eine interessante Option, aber psychologisch fatal. Sei der demokratische Staat mit seinen Institutionen für die Bevölkerung nicht mehr greifbar, trete das eine gefährliche Spirale los. Trepsdorf spricht bewusst etwas provokativ von «Demokratie-Entleerung» im ländlichen Raum. Profiteure dieser Entwicklung seien Populisten und Rechtsextremisten, die sich in Abwesenheit des Staates um die Bürger kümmerten.

 

Warum sich die Deutschen vor einem Lügen-Wahlkampf fürchten

Das Jahr 2017 wird zum Schicksalsjahr für Angela Merkel: Wie mit Falschnachrichten, riesigen Datenmengen und gezielten Postings die Bundestagswahl manipuliert werden könnte. Deutschland steht vor einem schmutzigen Wahlkampf. Nicht nur wegen des Aufwindes für die AfD. Das AfD-Bundesvorstandsmitglied Alice Weidel hatte den Einsatz von „Social Bots“ erst als wichtiges Wahlkampfinstrument bezeichnet, dann aber auf ihrer Facebook-Seite gepostet, man werde „keine ,Social Bots‘ einsetzen. 

AfD-Gruppe postet widerliches Bild von Angela Merkel - so reagiert Facebook

Es ist wohl die widerlichste Reaktion, die nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt erschienen ist, bei dem zwölf Menschen starben. Am 23. Dezember postete eine Gruppe mit dem Namen "Patriotische Plattform" eine Collage auf ihrer Facebookseite, die Bundeskanzlerin Angela Merkel in dem Lastwagen zeigt, der für das Attentat auf den Weihnachtsmarkt genutzt wurde. Neben der Kanzlerin sitzt der mutmaßliche Attentäter Anis Amri. Über dem Bild steht: "Die Asylpolitik fuhr mit." Unter dem Laster ist eine Blutlache zu sehen. Zu dem Post muss man wissen: Die "Patriotische Plattform" ist nicht irgendeine Vereinigung rechter Spinner, sondern eine Gruppierung, die der Alternative für Deutschland nahe steht.

AfD-Aussteigerin: Bald wird auch die AfD für jedes Terror-Opfer zur Verantwortung gezogen

Wenn man wie ich die AfD verlassen hat, dann sorgt ein so grausames Unglück wie der Terroranschlag in Berlin sehr schnell dafür, dass sich Zweifel einstellen. Hat man vielleicht doch falsch gelegen mit seiner Einschätzung, wenn kurz nach dem eigenen Austritt auf so dramatische Art und Weise der Beweis geführt wird, dass in der Flüchtlingspolitik der letzten Monate schwerwiegende Fehler gemacht wurden. Doch es dauert nur kurze Zeit, bis die Zweifel verfliegen. Denn die ersten Reaktionen in den sozialen Netzwerken lassen nicht lange auf sich warten, auch aus den Reihen der AfD.

 

Neun Gründe für die Attraktivität von Trump, Le Pen, Strache & Co

Sie werden als wütend, ungebildet und leicht manipulierbar abgetan. Doch die Wähler der Rechtspopulisten haben politische Motive, die durchaus nachvollziehbar sind - auch wenn man sie nicht teilt.

Futter für AfD-Wähler: CORRECTIV-Serie über die Medien der Neuen Rechten: „Compact", „RT Deutsch“ und Co.

Vom ehemals linksextremen Jürgen Elsässer über den Verschwörungstheoretiker Ken Jebsen bis zum deutschnationalen Stichwortgeber Götz Kubitschek: In einer siebenteiligen Serie stellt CORRECTIV die Medien der Neuen Rechten und ihre Bedeutung vor.

Das Zentralorgan der AfD -  Die Wochenzeitung „Junge Freiheit“: https://correctiv.org/recherchen/neue-rechte/artikel/2016/12/27/medien-junge-freiheit/

 

Warum die extreme Rechte einen Star Wars-Boykott will

Eine weibliche Hauptrolle? Menschen, die gegen ein brutales Regime kämpfen? Nicht-weiße Schauspieler, die wichtige Rollen spielen? Für die extreme Rechte in den USA ist das zu viel. Rechtsextreme Gruppen in den USA planen eine Boykott-Kampagne gegen den Science-Fiction Film Rogue One: A Star Wars Story. Seit einigen Wochen machen sie im Internet gegen den Film mobil. Die sogenannte Alt-Right-Bewegung, ein lockeres Netzwerk von rechten und rechtsextremen Gruppen in den USA, fühlt sich von dem neuen Film herausgefordert und provoziert.

Volkersdorf: Nackedeis in den Schlagzeilen - ohne jeden Grund

Volkersdorf war für ein paar Tage berühmt. Dabei war der drohende Untergang des Abendlandes nur eine Posse.  Die Bild-Zeitung hat auch weiterhin Hausverbot bei den Waldteichfreunden. Auf die Aufregung, die nach einem Artikel vom Juni folgte, hätte Vereinschefin Kerstin Richter gern verzichtet. „Flüchtlingsheim bei FKK-Camp geplant – Nudisten sollen Badebekleidung tragen“ titelte das Boulevardblatt. Fürs Foto posierten vier Nackedeis am Ufer des Oberen Waldteichs. Das gegenüber geplante Asylheim im Blick. Freikörperkultur und Flüchtlinge: Das kann nicht gutgehen und passte gut zur Angst um den Untergang des Abendlandes. Dumm nur: Es gab weder ein Verbot noch Proteste - noch Geflüchtete.

Humorbefreit? AfD-Abmahnwelle gegen Satire-Aktion „Aktenordner für Dänemark“

Es ist fast schon eine alte Weisheit, dass Menschen mit weitgehend geschlossenen Weltbildern vor allem über eines nicht lachen können: sich selbst. Den Beweis tritt aktuell wohl die „Alternative für Deutschland“ an. Mit juristischem Beistand sollen die Urheber und Aktivisten der satirischen Aktion „Aktenordner für Dänemark“ zur Freigabe zahlreicher „AfD“-Domains gezwungen und zur Kasse gebeten werden.

Vergleiche auch einen Post des ZEIT-Redakteurs Tillmann Steffen auf Facebook: Beschimpfungskampagnen, die Journalist_innen und Aktivist_innen mundtot machen sollen, die sich kritisch mit Rechtspopulismus auseinandersetzen, zermürben: https://www.facebook.com/tilmansteffen/posts/10208083563507680

CCC-Kongress: Was tun gegen Fake News?

Der größte Hackerkongress Europas widmet sich dem nicht erst seit Donald Trumps Wahl brisanten Phänomen der Fake News. Wie kann man den absichtlich im Netz gestreuten Gerüchten, Halbwahrheiten und glatten Lügen wirksam etwas entgegensetzen?

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/ccc-kongress-was-tun-gegen-fake-news-14594184.html

 

USA: Regentschaft in 140 Zeichen

Vor wenigen Tagen lud Donald Trump die führenden Tech-Bosse aus dem Silicon Valley in seinen Tower ein: Apple-Chef Tim Cook, Alphabet-CEO Eric Schmidt, Amazon-Gründer Jeff Bezos und Facebook-Vorstand Sheryl Sandberg. Einer jedoch fehlte in der Runde: Twitter-Chef Jack Dorsey. Und das, obwohl der Kurznachrichtendienst im Wahlkampf eine zentrale Rolle spielte. Unter Trumps Twitter-Gefolgschaft (Follower-Zahl: 17,7 Millionen) befinden sich rund ein Drittel Bots, automatisierte Skripte, die unablässig teilen und retweeten. Diese Meinungsroboter sorgten dafür, dass nach der ersten Fernsehdebatte der Hashtag "TrumpWon" zum Trending Topic in den USA auf Twitter avancierte und ein Gegennarrativ zur medialen Erzählung konstruiert wurde, wonach Clinton das Duell gewonnen habe. Auch nach seinem Wahlsieg machte Trump auf Twitter kräftig Stimmung - der Kurznachrichtendienst ist das Sprachrohr des President elect. Mitten in der Nacht setzt der Immobilienmilliardär, der nach eigenen Angaben mit nur vier Stunden Schlaf auskommt, Mitteilungen ab, auf die sich am nächsten Morgen begierig die Medien stürzen. Was sagt eigentlich Twitter dazu?

http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/kultur/medien/864303_Regentschaft-in-140-Zeichen.html

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Presseschau ... 29.12.2016

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Rechte Angriffsserie in Berlin-Neukölln +++ Oberviechtach: Stein auf Asylbewerberheim geworfen +++ "Identitäre" entrollen Transparent auf dem Kölner Hauptbahnhof +++ Terror-Ermittlungen gegen Duo aus Güstrow +++ AfD meldet Demo für Silvesternacht in Köln an.

 

Rechte Angriffsserie in Berlin-Neukölln

In der Nacht zu Dienstag haben Neonazis erneut politische Gegner in Berlin-Neukölln angegriffen. In mindestens sieben Fällen, einer davon im benachbarten Stadtteil Kreuzberg, haben die Täter mit roter Sprühfarbe bei den Betroffenen an die Hausfassade oder in den Eingangsbereich die Namen und Beleidigungen geschmiert. Die Handschrift ist bei allen Vorfällen die gleiche. Mit diesen Aktionen sollen die Betroffenen eingeschüchtert werden, die mutmaßlich durch ihr Engagement gegen rechts oder andere Aktivitäten ins Visier der Neonazis gerieten.

Oberviechtach: Stein auf Asylbewerberheim geworfen

Unbekannte haben an dem Haus in Oberviechtach ein Fenster mit einem Stein eingeworfen und ein weiteres Fenster beschädigt.  Am frühen Sonntagmorgen beschädigten Unbekannte ein Fenster einer Asylbewerberunterkunft in der Nabburger Straße. Nach ersten polizeilichen Erkenntnissen entstand durch einen Steinwurf am Sonntag, gegen 5 Uhr an einem Fenster im ersten Stock des Wohnhauses ein Sachschaden in Höhe eines dreistelligen Betrages, teilt das Polizeipräsidium Oberpfalz mit. Hier wurden mehrere Personen beobachtet, wie sie wegliefen.

 

"Identitäre" entrollen Transparent auf dem Kölner Hauptbahnhof

Anhänger der Identitären Bewegung haben am Mittwochnachmittag ein Transparent  mit der Aufschrift „Nie wieder Schande von Köln“ auf dem Dach des Kölner Hauptbahnhofs entrollt.

Terror-Ermittlungen gegen Duo aus Güstrow

Gegen zwei Männer aus Güstrow (Landkreis Rostock) laufen laut einem Medienbericht Terror-Ermittlungen. Wie der "Nordkurier" berichtet (Donnerstags-Ausgabe), soll das Duo im Internet in Polen Pyrotechnik mit einem Gesamtgewicht von 60 Kilogramm bestellt haben. Die Explosivstoffe sollten möglicherweise zum Bau einer oder mehrerer Rohrbomben benutzt werden. Einer der beiden sei als rechtsextremer Straftäter bekannt, hieß es aus dem Innenministerium. Weitere Details zu den Verdächtigen nannte die Sprecherin nicht. Laut der Zeitung soll der Mann der Gruppierung "Aktionsgruppe Güstrow" angehören.

AfD meldet Demo für Silvesternacht in Köln an

Nach dem Demo-Verbot für die NPD hat jetzt die Alternative für Deutschland (AfD) eine Kundgebung an Silvester angemeldet. Wie die Polizei auf Anfrage des Kölner Stadt-Anzeiger am Mittwoch bestätigte, plane die Partei für den 31. Dezember eine Demonstration auf dem Kölner Bahnhofsvorplatz. Angemeldet seien 10 bis 15 Personen.

Knapp 1.000 Anschläge auf Flüchtlingsheime in Deutschland 2016

Knapp 1.000 Mal wurden in Deutschland in diesem Jahr Flüchtlingsunterkünfte attackiert. In beinahe allen Fällen geht das Bundeskriminalamt von einem rechtsextremen Hintergrund aus. Auch 2016 wurden wieder rund tausend Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte in Deutschland verübt. Die amtliche Zahl der Attacken auf Asylbewerberunterkünfte bis zum 27. Dezember liegt bei 921 Delikten, wie das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden mitteilte. Im vergangenen Jahr waren 1031 solcher Straftaten gezählt worden - ein Rekordwert und eine Verfünffachung gegenüber 2014.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/rechtsextremismus-zahl-der-anschlaege-auf-fluechtlingsheime-bleibt-hoch-a-1127814.html
 

Mutmaßliche Brandstifter von Bautzen gefasst

Nach dem jüngsten Brandanschlag auf eine Asylbewerberunterkunft in Bautzen hat die Polizei drei Verdächtige gefasst. Zwei Männer im Alter von 19 Jahren und ein 23-Jähriger seien »insoweit geständig«, sagte der Görlitzer Staatsanwalt Till Neumann am Mittwoch auf Anfrage. Die drei Sachsen stünden auch wegen anderer Straftaten in Verdacht. Zum Motiv wurde zunächst nichts bekannt. Die Männer befinden sich seit dem 23. Dezember in Untersuchungshaft. In der Nacht zum 13. Dezember waren vier Brandsätze auf das Gelände der Unterkunft geworfen worden. Zwei Molotowcocktails brannten laut Polizei auf einer Fläche wenige Meter vor dem ehemaligen Spreehotel ab. Ein Schaden entstand nicht. Die beiden anderen Brandsätze hatten nicht gezündet.

https://www.neues-deutschland.de/artikel/1036727.mutmassliche-brandstifter-von-bautzen-gefasst.html
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bautzen-drei-festnahmen-nach-brandanschlag-auf-fluechtlingsheim-a-1127761.html
http://m.sz-online.de/nachrichten/festnahmen-nach-anschlag-auf-spreehotel-3574342.html

Rechtsextreme „Traditionspflege“: Verbindungen zwischen "Identitären" und Jugendbund "Sturmvogel"

Die Anhänger des Jugendbundes Sturmvogel verharmlosen ihre rechtsextremen Wurzeln, man pflege nur deutsche Traditionen. „Dat du min Leevsten büst, datt du woll weeß.“ So klingt es aus dem Off. Die Hamburgfahne weht im Wind. Die Kamera schwenkt über die Elbe zu einer singenden Gruppe in Trachten, sie tanzen begleitet von Akkordeon und Geige. (...) dieses traditionelle norddeutsche Liedgut samt Tanz führten an diesem Tag Mitglieder der Identitären Bewegung vor. Jener neurechten Bewegung, die sich sonst betont trendig gibt und sich von der alt-völkischen Szene der Bundesrepublik abgrenzt. Am Ende des Videos wird die Parole eingeblendet: „Wehrt euch und werdet aktiv. Komm in die Bewegung – Identitäre Bewegung.“ Mit diesem Video wirbt die Identitäre Bewegung (IB) auf der Facebook-Seite ihres Hamburger Ablegers für sich. „Du suchst Gemeinschaft abseits des Mainstreams? Dann komm zu uns“, heißt es dort. Abseits des Mainstreams meint hier: politisch ganz weit rechts. Das Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet die neurechte Identitäre Bewegung seit August 2016. Fotos von Treffen und Fahrten des deutschen Jugendbundes Sturmvogel (SV), dessen Wurzeln in der rechtsextremen und 1994 verbotenen Wiking-Jugend (WJ) liegen, belegen jetzt personelle Überschneidungen mit der IB.

http://www.taz.de/!5365737/
 

Der Schirmherr der völkischen Bewegung

Vom strammen Antideutschen zum ebenso strammen Deutschnationalen: Jürgen Elsässer, der Gründer von Compact, hat zahlreiche politische Wandlungen hinter sich. Mittlerweile sieht er sich als Schirmherr der völkischen Bewegung – und warnt vor Verschwörungen gegen Deutschland. Glaubt man „Compact", solle durch Einwandererflut, Islamisierung, Feminismus die deutsche Identität ausgelöscht werden.

https://correctiv.org/recherchen/neue-rechte/artikel/2016/12/28/medien-compact-juergen-elsaesser/
 

Wie der Rechtsterrorismus auf Facebook organisiert wird

"Gutmenschen-Meldezentralen", Einladungen zur "Reichspogromnacht 2016" und Mordaufrufe: nur ein paar Klicks entfernt.

https://www.vice.com/de/article/wie-der-rechtsterrorismus-auf-facebook-organisiert-wird

Die Sprache der Populisten

„Lügenpresse“, „Meinungsdiktatur“ oder „Toleranzfaschismus“: Die Sprache der Populisten soll Menschenmassen provozieren und komplexe Zusammenhänge simplifizieren. Ist so ein gemeinsamer Diskurs überhaupt möglich? e kann man mit jemandem diskutieren, der unter den vermeintlich völlig klaren Begriffen "Wahrheit" oder "Demokratie" etwas völlig anderes versteht als man selbst? Nur sehr schwer, meint Linguist und CCC-Mitglied Martin Haase, denn mitunter begegnet man Menschen, die die Sprache des Populismus sprechen. Haase lehrt romanische Sprachwissenschaft an der Universität Bamberg, betreibt das Blog neusprech.org und hielt einen der wohl unterhaltsamsten Vorträge beim Chaos Communication Congress in Hamburg.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/analyse-der-sprache-von-populisten-14595386.html
 

Für Räume des Respekts im Internet

Unsere Autorin betreut die Online-Community der „Tagesschau“ und ist dort pausenlos mit Hass konfrontiert. Wie lässt er sich bekämpfen? Der 1. Mai dieses Jahres war ein sonniger Sonntag. In Berlin waren es etwa 19 Grad, und auf dem Badeschiff ging der erste Badegast des Jahres schwimmen. Weil es ein harmloser, sonniger Nachmittag war, haben wir das Foto auf der Facebook-Seite der Tagesschau gepostet. Was wir nicht bedacht hatten: Der Mann, der da bei 14 Grad Wassertemperatur schwimmen ging, war nicht weiß. In den kommenden Stunden wurde das Foto mehr als 400 Mal kommentiert: „Warum schwimmt da Kacke im Becken?“, fragte einer. „Das ist das Problem von offenen Schwimmbecken, da fällt sehr schnell alles Mögliche rein ...“ (...) Diese Kommentare sind eine Auswahl. Und es sind noch nicht die schlimmsten. Wenn wir in solchen Fällen nicht eingreifen, profitiert davon vor allem eine laute Minderheit. Das Hate-Mining-Projekt hat kürzlich errechnet, dass beispielsweise in diesem Frühjahr bei welt.de 3,8 Prozent aller Nutzer 50 Prozent der Kommentare zu Artikeln zum Thema Flüchtlinge geschrieben haben, bei Focus Online waren es sechs, bei Zeit Online elf Prozent. Wir wollen aber keine Community, in der eine laute Minderheit andere vertreibt, in der Menschen mit arabisch klingendem Namen keinen Platz hätten, weil sie dort fremdenfeindliche Kommentare lesen müssten. Es wäre eine Meinungsfreiheit der wenigen.

https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/fuer-raeume-des-respekts
 

München: Ende des NSU-Prozesses absehbar

Die letzten beiden Verhandlungstage im Münchner NSU-Verfahren, es waren Nummer 331 und 332, verliefen kurz vor Weihnachten so, wie viele andere zuvor. Zwischen den Verteidigern der angeklagten Rechtsterroristin Beate Zschäpe und dem Gericht wurde kleinteilig und juristisch spitzfindig gerungen – ohne erkennbares Ergebnis. Die Verteidiger versuchen auch das juristisch Letztmögliche, um für die wegen Mittäterschaft an zehn Morden  Angeklagte irgendetwas herauszuholen und das Verfahren zu verzögern. So wollten sie die Vorstellung des psychiatrischen Gutachtens über Zschäpe verhindern, in dem es auch um die Frage der  Sicherungsverwahrung nach Verbüßung einer Haftstrafe geht. Der Antrag wurde erwartungsgemäß abgelehnt, es folgte wieder einmal ein Befangenheitsantrag gegen das Gericht. Der Gutachter muss nun bis ins neue Jahr warten. Und doch ist das Ende dieses Endlos-Prozesses absehbar, 2017 dürften die Urteile gegen die insgesamt fünf Angeklagten fallen.

http://www.swp.de/ulm/nachrichten/politik/ende-des-nsu-prozesses-absehbar-14237019.html

NSU-Untersuchungsausschuss des Bundes und kein Ende

Seit fünf Jahren laufen die Ermittlungen zum "Nationalsozialistischen Untergrund". Dem NSU werden neun Morde an Ausländern und ein Mord an einer Polizistin angelastet. Viele Fragen sind noch immer unbeantwortet. Deshalb gibt es, parallel zum Prozess in München, den inzwischen zweiten NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestags. Hier eine Bilanz der vergangenen zwölf Monate.

http://www.mdr.de/nachrichten/politik/inland/rueckblick-nsu-prozess-100.html

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Presseschau ... 30.12.2016

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+++ Angriff auf Flüchtlingsheim in Nordhausen +++ Rassistische Parolen: Staatsschutz ermittelt gegen Fans von Arminia Bielefeld +++ Niedersachsen: „Reichsbürger" verletzt zwei Polizeibeamte +++ Thüringen wird zum Zentrum für Neonazi-Subkultur: Jede Woche ein Konzert +++

 

Angriff auf Flüchtlingsheim in Nordhausen

Ein unbekannter Mann griff in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ein Flüchtlingsheim in Nordhausen (Thüringen) an. Ein eingeschlagenes Kellerfenster und eine beschädigte Tür hinterließ der Unbekannte bei seinem Angriff auf das Wohnheim, teilt die Polizei mit Erst bedrohte der Mann die Bewohner des Hauses verbal, dann klopfte er so heftig gegen die Eingangstür, dass sie dabei beschädigt wurde. Später nahm sich der Mann eine herumliegende Latte und zerstörte ein Kellerfester.

 

Rassistische Parolen: Staatsschutz ermittelt gegen Fans von Arminia Bielefeld

Der Staatsschutz in Bielefeld ermittelt gegen Mitglieder der Ultraszene von Arminia Bielefeld. In einem Pulk von 20 bis 30 Personen sollen die jungen Leute randalierend durch Oerlinghausen gezogen sein und rassistische Parolen gerufen haben. Mehrere Bürger hatten das der Polizei gemeldet. Polizisten stellten Feuerwerkskörper und Bengalos bei einem Teil der Verdächtigen sicher.

 

Niedersachsen: „Reichsbürger" verletzt zwei Polizeibeamte

In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen hatte die Polizei in den vergangenen Tagen Ärger mit sogenannten Reichsbürgern. Bei einer Personenüberprüfung hatte ein "Reichsbürger" im niedersächsischen Aerzen bereits am Mittwoch zwei Polizisten verletzt. Der 57-Jährige weigerte sich bei einer Verkehrskontrolle, seinen Ausweis vorzulegen. Zusammen mit dem Mann fuhren die Beamten zu seiner Wohnung, dort kam es zu einer handfesten Auseinandersetzung.
Unterdessen entdeckte die Polizei bei einem SEK-Einsatz gegen "Reichsbürger" im nordrhein-westfälischen Mönchengladbach mehrere Waffen. Wie die Beamten mitteilten, meldeten Zeugen am Vorabend, dass ein 51-Jähriger mit einer langen Waffe auf der Straße gesichtet worden sei. "Aufgrund der Gefahrenlage" wurde demnach ein Spezialeinsatzkommando (SEK) hinzugezogen.

 

Thüringen wird zum Zentrum für Neonazi-Subkultur: Jede Woche ein Konzert

Thüringen hat sich nach Einschätzung der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus (Mobit) zu einem der Kernländer für den Rechtsrock entwickelt. 2016 seien in Thüringen rund 50 rechte Konzerte abgehalten worden. Das seien doppelt so viele wie noch 2007. „Der Thüringer Szene ist es gelungen, eine lebendige Neonazi-Subkultur zu etablieren“, sagt Stefan Heerdegen von Mobit. Zu den Konzerten reisten ebenso Besucher aus anderen Bundesländern an. „Auch die Bands kommen zum Teil aus ganz Deutschland und aus Europa.“

 

Chronik: Rechtsextreme Vorfälle in der AfD 2016

Das Credo der AfD lautet: Fischen am rechten Rand - ja. Rechtsextreme Mitglieder - nein. Doch immer wieder fallen Funktionäre der AfD mit verfassungsfeindlichen Aussagen auf oder offenbaren Verbindungen zu rechtsextremen Vereinigungen. Da die Partei in diesem Jahr mit derart vielen rechtsextremen Vorfällen und Äußerungen in Erscheinung trat, kann diese Chronik nur eine Auswahl der brisantesten Fälle zeigen.

 

Rassistische Beleidigungen gegen Zornedinger Pfarrer: Rentner zu Bewährungsstrafe verurteilt

Wegen Volksverhetzung, Beleidigung und Bedrohung verurteilt das Ebersberger Amtsgericht am 7. November einen Münchner Rentner zu einer Freiheitsstrafe von zehn Monaten auf Bewährung sowie zu einer Zahlung von 600 Euro an den Verein "München ist bunt". Für das Gericht steht fest, dass der 74-Jährige zwei Schreiben an den damaligen Zornedinger Pfarrer Olivier Ndjimbi-Tshiende verfasst hat. Der 67-jährige gebürtige Kongolese hatte im Herbst 2015 einen rechtspopulistischen Artikel der Zornedinger CSU-Ortsvorsitzenden kritisiert. Dafür war er vom CSU-Vize rassistisch beschimpft worden und erhielt diverse Postkarten und Briefe

 

Heidenauer Krawall-Wochenende: Bisher mehr als 20 Täter verurteilt

Nach den rechtsextremen und flüchtlingsfeindlichen Krawallen in Heidenau im August 2015 wurden 2016 mehr als ein Dutzend Angeklagte in einem Strafprozess verurteilt, weitere Mittäter erhielten Strafbefehle, acht Verfahren wurden eingestellt. Nach Angaben des Justizministeriums auf eine Kleine Landtagsanfrage des Grünen-Politikers Valentin Lippmann waren 20 Verfahren anhängig – unter anderem wegen Landfriedensbruchs, Körperverletzung, Beleidigung, Sachbeschädigung und Verwendens von Nazi-Symbolen. Drei Hauptverhandlungen stehen noch aus, darunter ein Angriff auf einen Journalisten.

 

Anzeige gegen AfD-Politiker aus Sachsen-Anhalt wegen sexueller Nötigung

Der Staßfurter AfD-Landtagsabgeordnete Matthias Büttner sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt: Eine ehemalige Mitarbeiterin hat ihn wegen versuchter Vergewaltigung beziehungsweise sexueller Nötigung angezeigt. Es geht in der Anzeige um einen Vorfall vom 16. November. Zu dieser Zeit war Büttner gemeinsam mit seiner Mitarbeiterin zu einem interfraktionellen Treffen von AfD-Wirtschaftspolitikern nach Erfurt gereist. Dort soll er ein gemeinsames Doppelzimmer gebucht und versucht haben, gegen den Willen der Frau sexuelle Handlungen vorzunehmen.

 

Köln: Gericht bestätigt Verbot von NPD-Demo und untersagt auch AfD, zu demonstrieren

Die rechtsextreme NPD und die populistische AfD müssen auf publikumswirksame Auftritte in der Kölner Silvesternacht verzichten. Die Polizei hat in der Stadt Kundgebungen beider Parteien verboten und im Falle der NPD am Donnerstag vom Verwaltungsgericht Unterstützung bekommen. Ob auch die AfD vor Gericht zieht, war zunächst noch offen. Polizeipräsident Jürgen Mathies hatte sich für die Verbote auf Sicherheitsgründe berufen.

Köln steht im Fokus der extremen Rechten: Ein Jahr nach den Silvesterübergriffen am Kölner Hauptbahnhof wollen Rechtsextremisten und Rechtspopulisten ab Samstag im Wochenrhythmus mindestens drei Mal in der Domstadt demonstrieren.

 

Salonfaschisten im Rittergut – Die Medien der Neuen Rechten

In einem Dorf in Sachsen-Anhalt betreibt der Publizist Götz Kubitschek eine neurechte Denkfabrik unter dem Namen „Institut für Staatspolitik". Kubitschek verlegt dort das schmale Theorie-Magazin „Sezession“, in dem die Autoren mit umstürzlerischen und antidemokratischen Ideen liebäugeln. Der thüringische AfD-Chef Björn Höcke sagt, diese Denkfabrik versorge ihn mit „geistigem Manna“.

 

Abschied vom Sippenoberhaupt: Neonazis bei Trauerfeier für ehemaligen SS-Mann

In Salzgitter beteiligten sich ehemalige Anführer der verbotenen „Wiking-Jugend“, völkische Aktivisten, NPDler und Hooligans an der Trauerfeier für den ehemaligen SS-Angehörigen Sepp Biber. Mit ihm ist einer der letzten überlebenden Angehörigen der SS gestorben, der zur verbotenen „Wiking Jugend“ (WJ), wie auch zur rassistischen „Artgemeinschaft – Germanischen Glaubensgemeinschaft“ gehörte, aber vor allem wegen seiner äußerst umtriebigen Tochter Edda bundesweit in der Szene bekannt wurde. Die Mutter Erika war im Dritten Reich Anführerin des „Bundes Deutscher Mädel“

 

"Zu heiß": Neonazi-Konzert mit „Lunikoff“ in Schneeberg abgesagt

Der rechte Liedermacher Lunikoff wollte bei einer Privatfeier in der Stadt einen Auftritt geben. Doch das für Mittwochabend in Schneeberg geplante Neonazi-Konzert ist ausgefallen. Die Organisatoren hatten die Entscheidung getroffen, nachdem immer mehr Details über das eigentlich geheime Konzert die Runde machten. Es sei "zu heiß" geworden.

http://www.freiepresse.de/LOKALES/ERZGEBIRGE/AUE/Zu-heiss-Neonazi-Konzert-in-Schneeberg-faellt-aus-artikel9770330.php

 

Kann die Realität rassistisch sein?

Wer Rechten und Rechtsextremen etwas entgegensetzen möchte, muss auch unangenehme Wahrheiten zulassen. Dafür ist ein schmerzhafter Kurswechsel nötig.

 

Intoleranz als Tabubruch: Wie mit Pegida alles anfing

Bei Pegida begann, was 2016 auch woanders salonfähig wurde: das Zelebrieren von Islamablehnung und Intoleranz als ein bewusster Tabubruch. Die zwei Galgen für Angela Merkel und Sigmar Gabriel, die Pegidisten auf einem Marsch im Herbst 2015 herumtrugen, waren dabei nur ein besonders auffälliger Ausdruck einer politischen Inszenierung, die von Anfang an auf Skandalisierung setzte und bewusst vor allem westdeutsche Tabus brach, nämlich durch das Zelebrieren von Xenophobie, Intoleranz und Islamablehnung.

 

Soziologe zu Aufstieg der Rechtspopulisten: „Die Scham wird in Wut verwandelt“

Stehen wir an der Schwelle zu einem autoritären Jahrhundert?

Soziologe Sighard Neckel von der Uni Hamburg: Wir beobachten im Augenblick, dass sich überall autokratische und oligarchische Regierungen etablieren. Nicht nur an den Rändern der westlichen Welt wie in der Türkei oder Russland, sondern auch mitten im Zentrum wie jetzt in den USA. Die Verbindung von Kapitalismus und Demokratie, die wir jahrzehntelang hatten, wird brüchig.

 

Eine Ideengeschichte des „front national“: Alte Klamotten als letzter Schrei

Sie sei eine „Alles-Fänger-Partei“, „eine ideologische Schichttorte“, sie lasse „entgegengesetzte Einflüsse kohabitieren und bindet diskordante Motivierungen zusammen“, schreibt der Historiker Grégoire Kauffmann in seinem jüngst erschienenen Essay „Le nouveau FN. Les vieux habits du populisme“. Die Partei entziehe sich gängigen Klassifizierungen und verstehe es geschickt, ihren „Stammbaum“ zu verbergen. Der FN, doch keine rechtsextreme Partei? Der Wegfall des Wörtchens „extremistisch“ vom Erfolg von Marine Le Pens Strategie der „Entteufelung“ („dédiabolisation“). Trotzdem erweist sich bei genauem Hinsehen, wie viel vom diabolischen alten FN im „entteufelten“ neuen steckt. Und wie stark dieser aus heterogenem politischem Ideengut schöpft, das zum Teil bis in die Zeit der grossen Revolution zurückreicht. Am Anfang stand eine neofaschistische Schlägertruppe namens „Ordre nouveau“.

 

Trump und der König der Verschwörungstheoretiker

Alex Jones ist selbst ernannter „innenpolitischer Wachhund“ und König der amerikanischen Verschwörungstheoretiker. Generell glauben viele Amerikaner, was Jones erzählt. Zu ihnen gehört auch Trump – und bekam äußerst hilfreiche Unterstützung im Wahlkampf. Seine Gegner halten Jones für wahnsinnig. Hört man sich den Unsinn an, den er Tag für Tag auf seiner Internetseite „Infowar“ verkündet, kann man durchaus zu diesem Schluss kommen. Denn tatsächlich ist der 42-Jährige mit der heiser-markanten Stimme ein lebendig gewordenes Hirngespinst, das Tag für Tag seinen Verfolgungswahn auslebt.

 

Giphy Datenbank: Verbotene Hitler-Bilder bei Whatsapp und iMessage

In Chat-Programmen wie Whatsapp und Facebook Messenger finden Nutzer massenhaft Bilder von Adolf Hitler und Nazi-Deutschland. in der Gif-Datenbank Giphy, die unter anderem im Facebook Messenger, Whatsapp und per App in Apple iMessage verfügbar ist, gibt es auch ein beachtliches Angebot an rechtsextremen Dateien. Strafbar machen sich zunächst diejenigen, die die verbotenen Bilder in die Datenbanken wie zum Beispiel Giphy hochladen. Straffrei blieben Nutzer, die die verbotenen Bilder in einem Privatchat bei Programmen wie Whatsapp oder Facebook Messenger an nur eine andere Person schicken, so Solmecke. Wird das Bild jedoch in eine Whatsapp-Gruppe gesendet, liege schnell eine strafbare Verbreitung vor.

 

Glocken waren zu laut: Neonazis zeigen Dortmunder Pfarrerin an

Nachdem acht Aktivisten der Neonazipartei „die Rechte“ kurz vor Weihnachten den Turm der Dortmunder Reinoldikirche stürmten und für ihre Propaganda nutzten, erstatten sie nun Strafanzeige gegen die Pfarrerin der Kirche. Es geht um den Vorwurf der Körperverletzung: Susanne Karmeier hatte während der Turmbesetzung angeordnet, die Glocken der Kirche läuten zu lassen, um das Gebrüll der Rechten zu übertönen. Dafür bekam sie in den Sozialen Medien viel Beifall. Die rechten Aktivisten jedoch fühlen sich jetzt als Opfer, beklagen, die Glocken seien so laut gewesen, dass die Ohren der Aktivisten weh getan hätten.

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Presseschau ... 02.01.2017

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+++ Attacke in Bautzen: Linke Jugendliche von Neonazis krankenhausreif geschlagen +++ Borna (Sachsen): Brandanschlag auf Wahlkampfbus von Die Linke +++ Freiburg: Schüsse aus Schreckschusspistole auf Geflüchtetenunterkunft +++ Köln: Racial Profiling zum Jahreswechsel +++

 

Attacke in Bautzen: Linke Jugendliche von Neonazis krankenhausreif geschlagen

Bei einem Angriff von Neonazis sind im sächsischen Bautzen nach Angaben der Linken mehrere Mitglieder ihres Jugendverbandes teils schwer verletzt worden. Bei dem Vorfall auf dem Kornmarkt am Freitagabend habe unter anderem ein Jugendlicher einen Kieferbruch und eine junge Frau eine Schädelprellung erlitten, teilte der Landesverband der Partei am Samstag in Dresden mit. Die Polizei war bemüht, den linken Jugendlichen eine Teilschuld dafür zu geben, dass die Situation eskalierte. Sie sprach von „Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen“, von denen sieben „augenscheinlich dem linken Spektrum“ zuzurechnen seien.

 

Borna (Sachsen): Brandanschlag auf Wahlkampfbus von Die Linke

Derweil wurde in der Nacht zum Freitag im sächsischen Borna ein Wahlkampfbus der Linkspartei im Landkreis Leipzig angezündet. Das Fahrzeug brannte aus. Da es durch die Beklebung eindeutig als Bus der LINKEN zu erkennen war, liege die Vermutung einer politischen Motivation dieses Brandanschlags nahe, so die Partei.

 

Freiburg: Schüsse aus Schreckschusspistole auf Geflüchtetenunterkunft

Unbekannte haben in Freiburg mit einer Schreckschuss-Pistole Böller auf eine Asylbewerber-Unterkunft geschossen. Bei dem Vorfall am frühen Freitagmorgen habe eine 37 Jahre alte Bewohnerin eine leichte Brandwunde erlitten, teilte die Polizei mit. Die Frau hatte zunächst zwei Knallgeräusche vernommen und war dann mit ihrem Sohn nach draußen gegangen, um nachzusehen. Dann fiel der dritte Schuss, die Böllerexplosion traf sie an der Wade. Ärztliche Hilfe brauchte sie nicht. Der Sicherheitsdienst habe drei Menschen gesehen, die davonliefen.

http://www.swp.de/ulm/nachrichten/suedwestumschau/boeller-auf-asylbewerber-unterkunft-geschossen-14243505.html

 

Köln: Racial Profiling zum Jahreswechsel

Nach den sexualisierten Übergriffen im letzten Jahr feierte Köln in diesem Jahr wohl das sicherste Silvester in der Stadtgeschichte. Über 1500 Polizisten waren im Einsatz. Am Hauptbahnhof führten sie offensichtlich rassistische Kontrollen durch, junge Männer mit Migrationshintergrund sollten die Feiern nicht „stören“. Während ein multikultureller Chor dort den Charity-Klassiker „We are the World“ sang, standen Hunderte junge Männer vor dem Hauptbahnhof in einem Polizeikessel. Ein Polizeisprecher erklärte den anwesenden Journalisten, es handele sich um eine „Problemgruppe“, die man vor dem Hauptbahnhof eingeschlossen habe. Am Silvesterabend ist es leicht, plötzlich dieser Gruppe zugerechnet zu werden. Im Hauptbahnhof sortiert die Polizei. Wer einen etwas dunkleren Hauttyp hat, muss den rechten Ausgang nehmen und landet im Kessel.

Auf Twitter hat sich indessen eine hitzige Debatte über Vorverurteilung, rassistischen Sprachgebrauch und eine Überreaktion der Polizei entwickelt. Hier hatte die Polizei erklärt, es würden „mehrere Hundert Nafris überprüft“. Der Begriff „Nafri“ steht im Polizeijargon für „Nordafrikanische Intensivtäter“, gemeint sind dabei junge Männer, die immer wieder durch Raub, Diebstahl und Drogendelikte auffallen. Gegen den Vorwurf des "racial profiling" setzte sich Kölns Polizeipräsident Jürgen Mathies bei einer Pressekonferenz zur Wehr.

 

Kraichtal (Baden-Württemberg): Böller beschädigt Flüchtlings-Wohncontainer

Ein unbekannter Täter hat in der Silvesternacht einen Wohncontainer von Asylbewerbern mit einem Feuerwerkskörper beschädigt. In der Unterkunft in Kraichtal (Kreis Karlsruhe) hielten sich nach Angaben der Polizei vom Sonntag mehrere Menschen auf. Verletzt wurde niemand.

 

Rheine (NRW): Hakenkreuze und „NSU“-Schriftzüge gesprüht

Wie die Polizei mitteilt, wurde in der Nacht vom 26. auf den 27. Dezember 2016 in Rheine (Nordrhein-Westfalen) eine Parkhauswand von Unbekannten mit zwei Hakenkreuzen und dem Schriftzug „NSU“ besprüht. Zwei Nächte zuvor hatten ebenfalls Unbekannte sieben parkende Autos beschädigt, in eines davon wurde ein Hakenkreuz geritzt.

 

Verfassungsgericht NPD-Verbot offenbar vor dem Aus

Die Bundesländer gehen davon aus, dass das von ihnen beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe angestrebte NPD-Verbot scheitern wird. Das verlautet aus mit dem Verbotsverfahren befassten Kreisen. „Wir sind nicht wahnsinnig optimistisch“, sagte ein Insider. „Es kann sehr gut sein, dass wir das verlieren werden.“ Dass die NPD „ideologisch eindeutig verfassungswidrig“ sei, sei nicht zu bestreiten, fügte er hinzu. Und man hoffe, dass das Verfassungsgericht dies auch feststellen werde. Ein Verbot gelte aber mittlerweile als eher unwahrscheinlich, weil die Richter vermutlich zu der Einschätzung gelangen würden, dass die NPD zu unbedeutend sei, um sie verbieten zu müssen.

Auch die Bundesregierung geht laut einer internen Einschätzung inzwischen davon aus, dass das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe bei seiner Urteilsverkündung Mitte Januar 2017 dem Verbotsantrag des Bundesrats nicht stattgeben wird. In ihrer internen Analyse kommt die Regierung zu dem Ergebnis, dass die NPD in ihrem politischen Wirken und durch ihre ausbleibenden Wahlerfolge „nicht die Schwelle zur Gefährdung überschritten“ habe. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts wird am 17. Januar 2017 verkündet.

 

Halbzeit im Nauener Prozess

Zum Jahreswechsel ist das Verfahren um die mutmaßlich kriminelle Vereinigung von Neonazis, die im brandenburgischen Nauen mehrere Anschläge beging, zur Hälfte geschafft. Geständnisse mehrerer Mitangeklagter belasten NPD-Lokalpolitiker Maik Schneider als Anführer. 

 

Dorothea Marx: Pädophilen-Ring mögliche Verdienstquelle für NSU

Es war eine der bizarrsten Nachrichten des vergangenen Jahres: Könnte der mutmaßliche NSU-Terrorist Uwe Böhnhardt etwas mit dem Mord an der kleinen Peggy zu tun haben? Am Leichenfundort des Mädchens in Thüringen waren DNA-Spuren des Rechtsextremisten gefunden worden. Und seither wird über den konkreten Fall hinaus ermittelt, ob die rechte Szene stärker mit Kindesmissbrauch und -prostitution zu tun hat, als bislang bekannt. Eine langwierige Recherche.

 

Unbekannte bringen „Irminsul“ auf Externsteinen an

Auf den Externsteinen im Landkreis Lippe (Nordrhein-Westfalen) thronte am Neujahrstag eine Holzsäule, die offenkundig eine Nachbildung der Irminsul sein sollte. Die Feuerwehr Horn-Bad Meinberg baute sie am Sonntagabend mit großem Aufwand wieder ab. Die Denkmalstiftung des Landesverbandes will Anzeige erstatten. Die Holzsäule war weiß-schwarz-rot angestrichen. Die Irminsul war ein Heiligtum der Sachsen, das Karl der Große zerstört haben soll. Immer wieder wird vermutet, es habe auf den Externsteinen gestanden. „Der Platz ist immer wieder mystifiziert worden, im Nationalsozialismus wurde die Irminsul als Gegensymbol zum christlichen Kreuz verherrlicht", sagt Dr. Zelle, Direktor des Landesmuseums. Eine wissenschaftliche Grundlage gebe es dafür nicht.

 

Verfassungsschutz Hamburg: Rechte Szene stagniert, „Reichsbürger“ und „Identitäre“ beobachtet

Seit diesem Jahr beobachtet der Verfassungsschutz auch in Hamburg die "Reichsbürger" und die "Identitäre Bewegung". Insgesamt wächst der rechtsextremistische Bereich nicht, so der Leiter des Hamburger Verfassungsschutzes Torsten Voß. So stagnierten beispielsweise die Mitgliederzahlen der NPD. Es gebe allerdings neue Gruppierungen.

 

Pegida in Bayern: Die Bewegung schrumpft

Das bayerische Landesamt für Verfassungsschutz sieht die Pegida-Bewegung auf dem absteigenden Ast. Immer weniger Menschen kämen zu den Demonstrationen, sagt Bayerns Oberster Verfassungsschützer Burkhard Körner. Das habe noch vor einem Jahr ganz anders ausgesehen.
Die Alternative für Deutschland habe viele Anhänger im rechtsextremen Spektrum, sagt der oberste bayerische Verfassungsschützer. Zwar sei die AfD insgesamt bisher kein "Beobachtungsobjekt des Verfassungsschutzes", wohl aber einzelne Mitglieder.

 

Verfassungsschutzchefin zu Rechtspopulismus: „Nicht auf dem rechten Auge blind“

Beate Bube und ihre Behörde in Baden-Württemberg haben die Entwicklung der AfD genau im Blick. Ein Beobachtungsobjekt sei sie aber nicht.

Frau Bube, der Rechtspopulismus ist auch in Deutschland auf dem Vormarsch. Sind rechte Populisten eine Gefahr für unsere Verfassungsordnung?

Beate Bube: Was verstehen Sie unter Populismus? Wir verstehen darunter eher eine Methode als einen Inhalt. Populismus, das ist eine plumpe Gegenüberstellung „wir hier unten“ gegen „die da oben“, oder es werden vermeintlich einfache Lösungen für tatsächlich doch eher komplexe Probleme angeboten. So etwas machen gelegentlich auch demokratische Parteien.

 

Frauke Petrys Bester: 33,4 Prozent durch Volksnähe und Alltagsrassismus

Volker Olenicak steht auf dem Marktplatz von Bitterfeld. Die Stadt ist eine AfD-Hochburg, Olenicak ihr Stimmenkönig. Mit 33,4 Prozent wurde er direkt in den Magdeburger Landtag gewählt. Es war das beste Wahlkreisergebnis für die AfD in ganz Deutschland: Er holte das stärkste Ergebnis für die AfD in Deutschland: 33,4 Prozent. Das Erfolgsmodell von Volker Olenicak aus Bitterfeld? Nähe zum Volk – und ein unbefangener Alltagsrassismus.

 

Ein Jahr nach Angriffen in Connewitz: Antifa veröffentlicht Namen rechter Tatverdächtiger

In Leipzig sind am Freitag Plakate der Antifa mit Namen von mutmaßlichen Teilnehmern rechtsextremer Krawalle aufgetaucht. Auf den Plakaten sind 215 Namen von mutmaßlichen Teilnehmern der rechtsextremen Ausschreitungen vom 11. Januar 2016 in Leipzig aufgelistet. Überschrieben sind die Plakate mit der Aufschrift "Zwei Jahre 'Legida' - Ein Jahr nach dem Naziangriff in Connewitz". Daneben ist ein großes Logo der Antifa zu sehen. Am Ende der Namensaufzählung steht "Wir kennen euch alle!". Die Polizei teilt mit, sie prüfe derzeit die strafrechtliche Relevanz des Plakats. Woher die Daten stammten, sei unklar.

 

Audio: Der auffällige Wolfgang P., Reichsbürger von Georgensgmünd

Die Nachbarn wissen nicht viel über Wolfgang P., bis er im Oktober 2016 einen SEK-Beamten erschießt: Er gibt gern mit seinem Auto an, macht irgendetwas mit Finanzen und verhält sich immer seltsamer. Wolfgang P. ist Reichsbürger, sein Haus im bayerischen Georgensgmünd erklärte er zu seinem Reich, das niemand betreten darf. Als die Behörden mitbekommen, dass er auch Waffen hortet, eskaliert die Situation.

 

Frauenrechte vs. Populismus: Was Feminismus bedeutet

2016 war geprägt von einem kulturell-gesellschaftlichen Rückschlag. Feminismus ist keine irgendwie alberne Flause im Kampf gegen den Faschismus. Er ist für diesen Kampf essentiell, denn der Neofaschismus ist im Kern ein Männlichkeitskult. Die neue Rechte ist schon immer bei Genderthemen völlig durchgedreht. Viele der Techniken von Bedrohung und Herumtrollen, die jetzt benutzt wurden, um extremistische Führer an die Macht zu bringen, wurden in den letzten fünf Jahren online erprobt, als sich Gruppen von Männern und Jungs zusammenschlossen, um „Feminazis“ mundtot zu machen und Frauen aus dem Internet zu drängen. Einige von uns haben schon vor Jahren deswegen Alarm geschlagen und darauf hingewiesen, dass auch junge weiße Männer sich radikalisieren und in gewalttätige rassistische und frauenfeindliche Fantasien abrutschen, und dass das ernst genommen werden sollte.

 

Neonazis in Bautzen: Nach der Menschenjagd

„Wenn Bautzen ein rechtes Nest ist, dann wäre so ein linker Vogel wie ich, der auf humanitäre Werte setzt und sich ganz klar für die Flüchtlingspolitik engagiert hat, niemals gewählt worden“, sagt Ahrens, Oberbürgermeister von Bautzen, in der Talkshow. Seit einem Abend im Herbst, dem 14. September, ist die Stadt wieder einmal im öffentlichen Fokus. Etwa 80 Einheimische, zumeist rechtsgerichtete junge Männer, trieben Asylsuchende durch Bautzen. Vom Kornmarkt über die Friedensbrücke, die sich hoch über der Spree spannt, bis in die Flüchtlingsunterkunft.

 

Kommentar zu Forderungen des AfD-Vize: Was Gauland unter der guten alten Zeit versteht

Alexander Gauland (75), der stellvertretende Bundesvorsitzende der AfD, möchte sich nicht „verbieten“ lassen, von „Mohrenköpfen“ und „Zigeunerschnitzel“ zu sprechen. Die Zeit ist so lange her, dass junge Deutsche davon vermutlich nie gehört und sehr alte Menschen wie Gauland es vermutlich schon vergessen haben. In jener Zeit wurden Sinti und Roma in Deutschland „Zigeuner“ genannt, beispielsweise im Bericht eines Gendarmeriepostens vom März 1943: „ Zufolge Auftrags des Landratsamtes Mosbach vom 22. März 1943 habe ich zusammen mit vier Gendarmen der Reserve 53 Zigeunermischlinge mit Sondertransport von Mosbach nach Auschwitz transportiert und dort in das Konzentrationslager eingeliefert.“ Für die Nationalsozialisten gab es weder Sinti noch Roma, sondern ausschließlich Zigeuner, die als Rasse vernichtet werden sollten. Diskriminierung und Vernichtung standen in engem Zusammenhang.

 

Die Wirtschaft muss endlich den Populismus bekämpfen – und die ökonomische Unzufriedenheit verringern

Von politischen Entwicklungen halten sich Unternehmer und Manager meist fern. Sie lobbyieren zwar ständig für weniger Steuern oder weniger Regeln. Doch was die großen Linien abseits des engen Eigeninteresses angeht, schweigen viele Wirtschaftsvertreter. Die freundliche Auslegung wäre, sie sind zu bescheiden, ihre Meinung zu äußern. Die unfreundliche wäre, sie wollen es sich um keinen Preis mit einer politischen Kraft verderben, egal mit welcher. Doch die  Kultur des Hasses ist auch für die Unternehmen gefährlich.

 

Rassistische Ausschreitung in Polen nach tödlicher Messerstecherei

Nach einer tödlichen Messerstecherei in der Silvesternacht hat es am Sonntag in der polnischen Stadt Elk rassistischen Unruhen gegeben. Die Polizei nahm nach Angaben einer Sprecherin 21 Demonstranten fest, die ein Kebab-Geschäft mit Pflastersteinen und Knallkörpern angegriffen hätten. Die Sprecherin beschrieb die Festgenommenen als "aggressiv".

 

Neonazis aus der DDR in der Bundesrepublik – Die Stasi und der Rechtsterror

Für sie interessierte sich die Staatssicherheit ganz besonders: Im Westen aktive Rechtsextreme mit Wurzeln in der DDR. Sie waren über Flucht oder Abschiebung in die Bundesrepublik gekommen. Karl-Heinz Hoffmann und seine Wehrsportgruppe stehen exemplarisch für diese Verbindung. Die Stasi sammelte massenhaft Material über die Gruppe. Heute sind diese Akten eine schier unüberschaubare Quelle von Informationen über Neonazis der damaligen Zeit in West und Ost.

 

Postfaktische, populistische Hate Speech – Die Netzaufreger 2016

Emotionen statt Fakten – immer häufiger zählt das in politischen Diskussionen. Der Trend zum Postfaktischen ist aber nur eine von mehreren Schattenseiten, die das Internet 2016 von sich offenbart hat. Was waren die großen Netzaufreger des Jahres? Netzaufreger 1: Fake News. Wir schreiben den 24. Juni 2016.

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